Ted

Quadrizeps-Sehnenruptur beidseitig

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von Ted am 24.10.2013 um 21:05 (4019 Hits)
Hallo alle miteinander!
Bin neu hier und habe mir schon viele Erfahrungen von Euch angesehen. Hier nun meine Geschichte: Habe mir im Winter 2010 (30.12.2010) beide Quadrizepse beim Schneeräumen durch senkrechten Fall auf eine Eisfläche weggeknallt, wobei ich keine vollständige Erinnerung an den Unfall habe. Vier Stunden OP und sechs Wochen Orthesen haben die Änderung in meinem Leben besiegelt. Die Sehnen und Kniescheiben sind wieder gut zusammen gewachsen (Kompliment auch an das OP-Team), jedoch bin ich von einem kernigen Handwerder mit gepflegter Muskulatur zu einem Bürohengst mit Lizenz zum Mittagsschlaf mutiert. Auch regelmäßige Trainings und Physiotherapie konnten den Muskelverlust während des Herumliegens nicht mehr kompensieren. Auch heute noch brauche ich Schmerzmittel, je nachdem, wieviel Belastung ich mir zumuten möchte oder muß. Dieser schleichende Muskelschmerz äußert sich ähnlich, als wäre eine Grippe in Anmarsch. Manchmal ist er nicht mal so richtig wahrnehmbar, stört aber den nächtlichen Schlaf, und am nächsten Tag ist mir, als hätte ich durchges. (zecht). Prognosen von den Ärzten kann man nicht erwarten, dafür sind die Verhältnisse bei jedem zu unterschiedlich. Die Augen der Ärzte bei der ersten Visite verrieten mir, dass Fragen überflüssig sind, denn ich habe das Weiße im Auge des Hundes gesehen. Nervig ist die ganze Kassenbürokratie. Man bekommt schnell mal das, was im Katalog steht, aber nicht, was man wirklich braucht. Die Beugeschiene haben sie ganz oberpünktlich wieder abgeholt, obwohl ich sie länger gebraucht hätte. Hausärzte sind je nach ihrer Spezialisierung schnell mal überfordert. Man kann keine prizipiellen Ratschläge für die Reha geben. Ich werde kommenden Mai 51 Jahre alt, das ist etwas völlig anderes, als wenn man 31 ist. Der Eine ist trainierter, der Andere hat zusätzlich Zucker oder eine schlechtere Wundheilung. Manch einer hat nur einen Teilabriß oder ist psychisch weniger belastbar oder auch wetterfühlig. Jeder hat mit seinem Unfall seine ganz persönliche A-Karte erhalten. Man kann sie in gewissen Grenzen gestalten, aber abgeben geht, glauche ich, nicht. Wohl dem, der nach ein paar Monaten in seinem Job zurückkehren kann. Nach dem Krankenhaus war es wichtig, ein gnitziger Kerl zu sein und eine Frau zu haben, die einen wieder aufpäppelt. Die Blicke der Angehörigen waren dieselben, wie die der Ärzte...
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