Behandlungserfolg deutlich erhöhen kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Atemtherapie für Zuhause, welche der Patient während der Physiotherapie erlernen sollte.
Spezielle Form der Atemwegserkrankung: COPD
Unter dem Begriff COPD fassen Mediziner eine Vielzahl von Chronischen obstruktiven Lungenerkrankungen zusammen, die viele Symptome aber auch Folgen gemeinsam haben. Typisch für eine COPD: starker Husten, vermehrter Auswurf und Atemnot bei Belastung. Die Patienten verlieren im Laufe der Erkrankung oft an Atemvolumen, weil sich Sekret in der Lunge sammelt. Als Ursache für eine COPD kommt neben dem Rauchen auch jede andere lang andauernde Belastung der Lunge mit Feinstaub oder Giften in Frage. Behandelt wird die COPD üblicherweise mit Bronchodilatatoren, um der Obstruktion der Bronchien vorzubeugen. Aber auch Cortisonderivate kommen standardmäßig sowie im Rahmen einer Notfalltherapie zum Einsatz.Spezialisierte Physiotherapeuten finden
Die Behandlung von Atemwegserkrankungen zählt für die meisten Physiotherapeuten nicht zur Grundausbildung. Im Rahmen von Weiterbildungen und durch Spezialisierung hat ein Teil der Physiotherapeuten das notwendige Wissen erworben, um Betroffene zu beraten und die medikamentöse Therapie zu unterstützen. Den passenden Therapeuten finden Patienten meist über Kontakte der Klinik oder ihres behandelnden Arztes. Interessierte Patienten können außerdem auf Internetseiten nach spezialisierten Physiotherapeuten suchen.Die Ziele der Physiotherapie bei COPD
Für eine physiotherapeutische Behandlung der COPD stehen verschiedene Behandlungstechniken zur Verfügung, welche je nach Schwere und Verlauf der Atemwegserkrankung eingesetzt werden. Die Ziele der Behandlung sind jedoch in den meisten Fällen vergleichbar und sollen immer dazu dienen die Wirkung der Medikamente zu optimieren. Ein wichtiges Element ist es, den festen Bronchialschleim zu lösen und zu mobilisieren, um den Abtransport zu erleichtern. So werden Hustenattacken wirkungsvoll gelindert. Am besten gelingt das alles, wenn die Atemmuskulatur gestärkt wird und der Patient Atemtechniken erlernt, welche ihm ein effektives aber dennoch schonendes Abhusten ermöglichen.Die Erfolge der Atemtherapie
Für die COPD-Patienten bringt die Atemphysiotherapie viele Vorteile. Zum einen lernen sie während der Therapie ihre Erkrankung besser kennen und einschätzen. Sie lernen außerdem ihren Körper mehr zu spüren und welche Möglichkeiten sie selber haben, ihren Körper bestmöglich zu unterstützen. Das Kennenlernen der Kraft- und Dehnübungen bietet die Option, sich selbst zu helfen und so der Atemwegserkrankung wirkungsvoll die Stirn zu bieten. Die Symptome lassen sich lindern und die schweren Hustenattacken vermeiden.Atemphysiotherapie für Zuhause: PEP-System
Für die Patienten ist ein Einstieg in die Atemphysiotherapie zu Hause oft nicht ganz einfach. Der behandelnde Physiotherapeut sollte deshalb sichergehen, dass der Patient die Übungen voll verstanden hat und zu Hause sicher nachmachen kann. Gearbeitet wird zu Hause nach dem PEP-System. PEP steht für Positive Expiratory Pressure. Dabei wird die Wirkung des positiven Drucks, der beim Ausatmen in das Gerät entsteht, genutzt. Der Druck in den Bronchien bei der Anwendung hilft dabei, zähen Bronchialschleim zu lösen und die Probleme beim Abhusten zu reduzieren.Fazit: Die Begleitung der medikamentösen COPD-Therapie mit einer durchdachten Atemtherapie gilt unter Experten als sehr wirkungsvoll und empfehlenswert. Dennoch werden bis heute nicht alle COPD-Patienten physiotherapeutisch behandelt. Dabei kann vor allem die Hilfe zur Selbsthilfe – das Training von Atemübungen – Betroffene äußerst effektiv unterstützen.