• Schwerhörigkeit richtig vorbeugen

    Unsere Welt ist sehr laut geworden. Ständig sind wir im Industriezeitalter irgendwelchen Geräuschkulissen ausgesetzt, die viel Lärm verursachen. Darunter leiden vor allem unsere Ohren. Die Folge: Millionen von Menschen in Deutschland sind von Schwerhörigkeit betroffen. Doch es gibt gute Möglichkeiten, der Lärmbelastung entgegenzuwirken. Eine effektive Maßnahme stellt beispielsweise die Verwendung eines Gehörschutz dar.

    Was ist ein Gehörschutz?

    Anders als bei den Augen, die bei Bedarf sehr schnell geschlossen werden können, verfügen die Ohren über keinen eigenen Schutzmechanismus. Sie können nicht zugeklappt oder abgestellt werden und sind somit ständig auf Empfang. Um sie vor zu viel Lärm zu schützen, sind sie daher auf Schutz von außen angewiesen.



    Ein Gehörschutz ist eine Einrichtung für die Ohren, die dem Träger vor allzu großer Lärmeinwirkung durch Quellen wie Straßenverkehr, Arbeitslärm, Stimmengewirre und laute Musik aus Lautsprechern Schutz bietet.

    Was sind die Auswirkungen von hoher Lärmbelastung?

    Die offensichtlichen Auswirkungen zeigen sich in aktuellen Studien des Instituts für Hörtechnik und Audiologie und der Jade Hochschule: Etwa 16 Prozent der Erwachsenen in Deutschland sind von Schwerhörigkeit betroffen.

    Die Weltgesundheitsorganisation wertet Geräuschentwicklungen ab 61 Dezibel bereits als starke Belastung. Zum Vergleich: Das entspricht etwa der Lautstärke eines Gesprächs in normaler Lautstärke. Starker Straßenverkehr verursacht im Schnitt rund 85 Dezibel, ein Rockkonzert hat in etwa eine Lautstärke von rund 115 Dezibel.

    Laute Geräusche können jedoch auch zu einem Tinnitus oder einem sogenannten Knalltrauma führen. Dabei handelt es sich um eine Verletzung der Sinneszellen im Innenohr. Oftmals ist nur ein Ohr davon betroffen. Um ein Knalltrauma auszulösen, reicht schon eine Lärmeinwirkung von 140 Dezibel für ein bis drei Millisekunden.

    Der Lärm ist jedoch nicht nur für die Ohren selbst sehr schädlich. Der ganze Körper leidet unter der ständigen Belastung. Deshalb können weitere Folgen der Lärmbelastung auch Konzentrationsprobleme, eine Beeinträchtigung des Leistungsvermögens, Schlafprobleme, Bluthochdruck und Herzkreislaufkrankheiten sein.

    Für welche Personen ist der Gehörschutz geeignet?

    Grundsätzlich eignet sich ein Gehörschutz für alle Personen, die ab einem bestimmten Lebensalter nicht nur noch in Gebärdensprache kommunizieren möchten. Besonders empfiehlt sich der Schutz jedoch für alle Menschen, die beruflich wie auch privat dauerhaft einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt sind.

    Besonders häufig betroffen sind hier vor allem Arbeitnehmer aus der Metall- und der Baubranche. Doch es sind nicht immer nur die offensichtlichen Berufe. Auch Zahnärzte und die anderen Mitarbeiter in einer Praxis sind durch Bohrer und Absauggeräte ebenfalls einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt. Berufsmusiker und Mitarbeiter in Nachtclubs sind teilweise einer Lautstärke ausgesetzt, die in etwa einer Kreissäge entspricht. Als lärmgefährdetster Beruf gilt die Arbeit in der Flugzeugabfertigung. Hier werden Werte von bis zu 140 Dezibel erreicht.

    Welche Arten von Gehörschutz gibt es?

    In der Regel wird zwischen drei unterschiedlichen Arten unterschieden:

    • Standardgehörschutz: Die Standardmodelle sind frei verkäuflich in Hörcentern zu erwerben. Sie eignen sich vor allem für Musiker, Bauleute, Piloten, Motorradfahrer und andere Personen, die sich regelmäßig gegen den Lärm schützen müssen.
    • Angepasster Gehörschutz: Hier wird mit Hilfe eines individuellen Abdrucks ein Gehörschutz von einem professionellen Hörsystemakustiker nach dem eigenen Gehörgang hergestellt. Diese Modelle haben den Vorteil, dass sie sehr klein sind und auch von Brillenträgern verwendet werden können. Sie sind wesentlich angenehmer zum Tragen als die Standardmodelle.
    • Pamir Gehörschutz: Dabei handelt es sich um einen Schutz in Form eines Kopfhörers. Vor allem auf Baustellen und in Fabriken und Fertigungshallen sind diese Modelle sehr beliebt. Der Tragekomfort ist allerdings auch nicht mit dem eines angepassten Gehörschutzes zu vergleichen.

    Wo gibt es einen Gehörschutz zu kaufen?

    Der Schutz der Ohren sollte sehr ernst genommen werden. Genau aus diesem Grund empfiehlt es sich, einen entsprechenden Experten aufzusuchen. Geschäfte wie beispielsweise die Audika Hörcenter sind spezialisiert darauf, Betroffene persönlich, kompetent und kaufmännisch zu beraten.

    Den Beginn stellt ein erstes unverbindliches Beratungsgespräch dar, für das im Idealfall ein Termin reserviert wurde. Bei diesem Ersttermin versucht der Hörsystemakustiker herauszufinden, welche Faktoren das Hörvermögen in der Vergangenheit beeinflusst haben. Darüber hinaus wird ein Hörtest durchgeführt und die Ergebnisse gemeinsam erörtert.