• Zeitgemäße Physiotherapie: Wie Kraft- und Funktionstraining die Rehabilitation unterstützen

    Studien zeigen, dass die Rehabilitation nach Verletzungen durch gezieltes Krafttraining erheblich beschleunigt werden kann. Funktionelles Training verbessert die alltagsrelevanten Bewegungsmuster und kann so zu einem gesunden Heilungsverlauf beitragen. Immer mehr Physiotherapeuten integrieren ein solches Training daher in die individuellen Pläne ihrer Patienten. Dieser Artikel zeigt, was Krafttraining in der Physiotherapie bewirken kann und worauf dabei unbedingt zu achten ist.


    Krafttraining im Studio oder direkt in der Physiotherapie-Praxis?

    Beim Stichwort „Krafttraining“ denken die meisten Menschen zuerst an Fitnessstudios. Natürlich ist es – die entsprechende Mobilität und Selbstständigkeit vorausgesetzt – für viele Patienten möglich, ein Krafttraining in einem solchen Studio zu absolvieren. Deutlich besser ist es aber, sich für eine moderne Physiotherapie-Praxis mit einem integrierten Trainingsbereich zu entscheiden. Das hat unter anderem die folgenden Gründe:

    ● Das Personal in Fitnessstudios ist nicht auf die besonderen Anforderungen nach Verletzungen spezialisiert. Daher ist es besser, sich durch geschulte Physiotherapeuten beim Reha-Krafttraining unterstützen zu lassen.

    ● In der Physiotherapie-Praxis kann direktes Feedback nach dem Training an den behandelnden Physiotherapeuten erfolgen. So lässt sich das Training jederzeit an veränderte Anforderungen anpassen.

    ● Physiotherapiepraxen mit Trainingsbereich sind mit spezialisierten Geräten ausgestattet, die auf rehabilitative Zwecke ausgerichtet sind.

    Indem Physiotherapiepraxen einen Bereich für Krafttraining in ihre Räumlichkeiten integrieren, bieten sie den Patienten ideale Voraussetzungen für eine schnelle Genesung und eine vollständige Wiederherstellung der Funktionalität.

    Die Rolle des Physiotherapeuten im Kraft- und Funktionstraining

    Dank ihrer Fachkenntnisse können Physiotherapeuten Trainingspläne erstellen, die nach einer Verletzung optimal geeignet sind, um die Muskeln wieder aufzubauen. Sie wissen auch über die Risiken Bescheid, die mit der Einschränkung des Patienten einhergehen und können daher das Training so gestalten, dass es nicht zu erneuten Problemen führt. Übungen, Trainingsintensität und die Häufigkeit des Trainings können optimal an die individuellen Gegebenheiten angepasst werden. Sollte es Probleme aufgrund des Trainings geben, die eine Anpassung erforderlich machen, so sieht ein Physiotherapeut diese Probleme in der Regel eher als ein zwar ebenfalls gut ausgebildeter, aber nicht auf Reha-Training spezialisierter Trainer in einem Fitnessstudio.

    Häufige Fehler beim Krafttraining nach einer Verletzung

    Nach einer Verletzung können Fehler beim Krafttraining den Heilungsprozess verzögern oder sogar weiteren Schaden verursachen. Ein häufiger Fehler ist das Übertraining, wenn Patienten beispielsweise zu schnell zu viel Gewicht heben. Auch falsche Techniken und Körperhaltungen können zu erneuten Verletzungen führen.

    Ungeduld spielt bei Trainingsfehlern oft eine Rolle: Patienten, die Übungen überspringen oder Intensität zu früh erhöhen, riskieren Rückschläge. Langfristig ist der Erfolg deutlich größer, wenn das Training moderat angegangen wird. Professionelle Anleitung ist nach Verletzungen ein Muss. Hier geht es schließlich nicht in erster Linie um Leistungsmaximierung, sondern es hat oberste Priorität, erneute Schädigungen zu vermeiden.

    Blick in die Zukunft: Physiotherapie und Krafttraining gehören verstärkt zusammen

    Voraussichtlich wird in Zukunft eine noch engere Integration von Krafttraining in die Physiotherapie erfolgen. Immer mehr Forschungsergebnisse belegen schließlich die Vorteile dieses ganzheitlichen Ansatzes.

    Moderne Trainingsgeräte können sich immer besser an individuelle Anforderungen von Patienten anpassen. Die Zeiten, in denen empfohlen wurde, nach Verletzungen lange komplett auf Training zu verzichten, sind definitiv vorbei. Heutzutage geht es vielmehr darum, möglichst schnell wieder zu trainieren, was dann aber unbedingt an die vorhandenen Einschränkungen angepasst werden muss und nicht mit zu hoher Belastung geschehen darf.