• Schmerzen nach Bandscheibenvorfall− Wie lassen sie sich lindern?

    Durch einen Bandscheibenvorfall erleben die Betroffenen häufig erhebliche Schmerzen. Mit diesen sind außerdem weitreichende Einschränkungen in ihrem Alltag verbunden.

    Die Schmerzen entstehen, wenn der gallertartige Kern einer Bandscheibe durch den Faserring austritt und auf die umliegenden Nerven drückt. Die typischen Beschwerden umfassen dann etwa starke Rückenschmerzen, die häufig auch in die Arme oder die Beine ausstrahlen, ein unangenehmes Kribbeln, Taubheitsgefühle und Muskelschwäche.


    Die gute Nachricht ist, dass es verschiedene Maßnahmen gibt, die helfen, diese Schmerzen zu lindern und so die Lebensqualität der Betroffenen maßgeblich zu verbessern. Welche das sind, zeigt der folgende Beitrag.


    Typische Schmerzen nach einem Bandscheibenvorfall

    Die Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall variieren je nach der betroffenen Region und dem Schweregrad des Vorfalls. Besonders oft klagen Betroffene über lokale Schmerzen im Rücken. Diese treten direkt an der Stelle des Bandscheibenvorfalls auf und werden häufig durch Bewegung noch verstärkt. In vielen Fällen strahlen die Schmerzen auch in die Beine oder Arme aus, je nachdem, ob der Vorfall in der Lenden- oder Halswirbelsäule auftritt.

    Weitere Symptome, wie Taubheitsgefühle und Kribbeln, entstehen durch die Reizung der Nervenwurzeln und treten zusammen mit Schmerzen auf. Betroffene erleben unter Umständen auch eine Schwächung der Muskulatur in den betroffenen Extremitäten . Dies lässt sich ebenfalls auf die Beeinträchtigung der Nerven zurückführen.

    So hilft die Physiotherapie

    Eine gute Physiotherapie spielt eine zentrale Rolle bei der Behandlung von Bandscheibenvorfällen. Durch gezielte Übungen kann die Muskulatur der Betroffenen wieder gestärkt und ihre Beweglichkeit verbessert werden.

    Die Physiotherapeuten setzen dafür auf individuelle Übungsprogramme, die auf die speziellen Bedürfnisse und den Zustand ihres jeweiligen Patienten abgestimmt sind. Durch die regelmäßigen physiotherapeutischen Behandlungen gelingt die Schmerzlinderung bei Bandscheibenvorfall in der Regel sehr gut.

    Ergänzende medikamentöse Behandlung

    Auch Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen, akute Schmerzen bei einem Bandscheibenvorfall zu lindern. Nichtsteroidale Antirheumatika, kurz NSAR, wie beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac, sind Mittel, die häufig empfohlen werden.

    In einigen Fällen werden auch Muskelrelaxantien verschrieben, um die schmerzhaften Muskelverspannungen zu lösen. Bei sehr starken Schmerzen ist es auch möglich, kortisonhaltige Injektionen direkt an die betroffene Stelle zu verabreichen. Durch diese wird die Entzündung gelindert.

    Wärme- und Kältetherapien

    Wärme- und Kältetherapie sind einfache, aber sehr effektive Methoden zur Schmerzlinderung bei einem Bandscheibenvorfall. Die Wärme sorgt dafür, dass verspannte Muskeln wieder entspannen und die Durchblutung gefördert wird. Wärmepackungen oder ein warmes Bad helfen den Betroffenen oft schon sehr.

    Durch eine Kältetherapie lassen sich dagegen die Entzündungen reduzieren. Auch akute Schmerzen werden reduziert. Eispacks oder kalte Kompressen sollten jedoch nur kurzzeitig angewendet werden, um Schäden an der Haut zu vermeiden.

    Ergonomische Anpassungen im Alltag

    Die Anpassung des Arbeitsplatzes und der sonstigen täglichen Aktivitäten kann dazu beitragen, die Belastung der Wirbelsäule in Zukunft zu reduzieren

    Ergonomisch gestaltete Stühle und höhenverstellbare Schreibtische sind für diejenigen, die bereits einen Bandscheibenvorfall erlitten haben, in hohem Maße zu empfehlen. Daneben sollten sie stets auf ein korrektes Heben und Tragen bei schweren Gegenständen achten. So entlasten sie ihren Rücken und beugen weiteren Verletzungen vor.

    Moderate Bewegung und leichte Aktivitäten, wie Schwimmen, Wandern oder Yoga, sind ebenfalls hilfreich, um die Rückenmuskulatur zu stärken und ihre grundlegende Flexibilität zu verbessern. Dabei ist es allerdings wichtig, übermäßige Belastungen zu vermeiden und immer auf den eigenen Körper zu hören.