• Gesund bleiben durch Sport – der richtige Umgang mit Sportverletzungen

    Sport ist Mord! – Mit dieser Einstellung erklären sich viele Nicht-Sportler ihre Ablehnung gegenüber der körperlichen Ertüchtigung. Nun ist diese Aussage natürlich völlig überzogen und nicht mehr als eine Ausrede – aber wie immer steckt auch ein Funken Wahrheit in solch einem Spruch. Sport ist natürlich kein Mord, aber oft genug nicht so gesund, wie man meinen möchte. Denn fast jeder Sportler – egal ob Laie oder Profi – verletzt sich im Laufe seiner Sportlerkarriere mehr oder weniger schwer. Je nach Art und Umfang der Verletzung ist bisweilen schnelles Handeln unbedingt erforderlich.

    Sportverletzungen

    Sportverletzungen – Millionen Sportler betroffen

    Über 1,5 Millionen Sportverletzungen – das ist die beeindruckende Statistik, welche von der wissenschaftlichen Sportmedizin zur Verfügung gestellt wird. Natürlich muss man davon ausgehen, dass dabei nur Fälle erfasst wurden, die den Sportler auch zum Arzt gezwungen haben. Kleinere Sportverletzungen werden aber oft selbst behandelt. Die Sportart mit der höchsten Anzahl an registrierten Sportverletzungen ist Fußball. Allerdings ist das aufgrund der Anzahl der Spieler auch nicht überraschend. Auf den folgenden Plätzen der Statistik finden sich andere Ballsportarten wie Hand- und Volleyball. Aber auch das Skifahren, Turnen und Gymnastik sowie das Reiten gelten als riskant.

    Die häufigsten Sportverletzungen

    Man unterscheidet bei den Sportverletzungen zwei Arten von Schäden: endogene und exogene Schäden. Bei den endogenen Schäden handelt es sich durch vom Sportler selbst hervorgerufene Schäden wie sie beispielsweise durch falsches Training oder Überlastung entstehen. Sie kommen seltener vor als die exogenen Schäden – die von außen verursachten Verletzungen. Diese entstehen vor allem dann, wenn etwas Unvorhergesehenes beim Sport passiert. Das können Zusammenstöße sein, unerwünschte Bewegungen wie Stürze oder auch nur einfache Ausrutscher. Besonders häufig kommt es zu Zerrungen, Verstauchungen sowie Muskel- und Faserrissen. Auch Schürf- und Platzwunden sowie Blutergüsse und Prellungen kommen häufig vor, verheilen aber meist ohne Folgen. Selten kommt es zu schweren Sportverletzungen wie Knochenbrüchen oder zur Gehirnerschütterung.

    Schürf- und Platzwunden

    Oberfläche Verletzungen der Haut kommen sehr oft vor beim Sport. Schürfwunden sind Verletzungen der oberen Hautschichten. Sie sollten gründlich mit sauberem Wasser gereinigt und desinfiziert werden, damit keine Erreger die Verletzung als Pforte ins den Körper nutzen. Platzwunden sind tiefer und müssen je nach Art und Tiefe auch gelegentlich genäht oder geklebt werden.

    Zerrungen, Verstauchungen und Risse

    Verletzungen des Bewegungsapparates wie Zerrungen oder Risse bei Bändern oder Muskulatur sowie Verstauchungen stellen einen der größten Anteile bei den Sportverletzungen. Wichtig ist das richtige Handeln – denn nur wer sofort richtig handelt, reduziert die Gefahr von Spätschäden. Folgen sollte man der PECH-Regel: P wie Pause, E wie Eis, C wie Compression und H wie Hochlagern. Zusammengefasst heißt das, dass man sofort mit demBlutergüsse und Prellungen Sport aufhören und die betroffene Stelle kühlen sollte. Am besten führt der nächste Weg direkt zum Arzt. Dieser sorgt für die nötige Kompression durch eine Bandage und verordnet Ruhe mit Hochlagern.

    Blutergüsse und Prellungen

    Gerade bei Mannschaftssportarten sind blaue Flecken geradezu normal. Bei einem Bluterguss kommt es zu einem geringen Gewebeschaden, der zum Einbluten in das Gewebe führt. Das Blut sammelt sich an, gerinnt und wird im Laufe der nächsten Tage abgebaut, während der Schaden repariert wird. Dabei verändert sich die Färbung von Rot über Blau bis hin zu Grün und Gelb. Besonders tiefe Schäden können nicht nur das weiche Gewebe sondern auch Knochenstrukturen betreffen und beispielsweise zu Knochenhautreizungen führen.

    Knochenbrüche

    Zum Glück nicht allzu häufig kommt es beim Sport zu Knochenbrüchen. Die Statistik zeigt, dass hier die Ballsportarten eine eher untergeordnete Rolle spielen. Stattdessen kommen Knochenbrüche eher bei schnellen und riskanten Sportarten wie bei Ski- oder Reitsport vor. Knochenbrüche führen natürlich immer zu einer ärztlichen Behandlung.

    Gehirnerschütterung

    In seltenen Fällen kommt es nicht nur zu oberflächlichen Verletzungen, Blutergüssen, Verstauchungen oder Knochenbrüchen sondern sogar zu einer Gehirnerschütterung. Wie bei den Knochenbrüchen sind riskantere Sportarten wie Skifahren oder Reiten besonders gefahrenträchtig. Bei einem Verdacht auf Gehirnerschütterung ist unbedingt sofort Ruhe zu halten und ein Arzt aufzusuchen.

    Die Rolle der Physiotherapie

    Die Sportmedizin und die physiotherapeutische Begleitung der Heilungsphase spielen eine wichtige Rolle bei der Rehabilitation nach Sportverletzungen. Durch geeignete Übungen und Bewegungen kann die Beweglichkeit der beteiligten Muskulatur, Bänder und Gelenke erhalten werden. Außerdem stehen die Kräftigung der Muskulatur und in einigen Fällen auch das Erlernen physiologisch gesunder Bewegungsabläufe im Vordergrund der physiotherapeutischen Behandlung.

    Fazit: Sportverletzungen kommen sehr häufig vor und sind oft die Folge von falscher Belastung oder schlicht von ungeplanten Ereignissen. Leichte Sportverletzungen lassen sich meist zu Hause behandeln. Sind Kinder betroffen oder sind die Verletzungen schwerer ist der Besuch beim Arzt empfehlenswert.