Bobath Grundkurs
Termine: 14. - 21. Februar 2005
20. - 26. April 2005
Ort: Trier
Referenten: Rainer Pfundstein (IBITA Instructor)
Martina Ritter (IBITA Instructor)
Teilnehmer: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten
Kurssprache: deutsch
Gebühr: 1500,- Euro
Bemerkungen: Der Kurs ist nur als Ganzes belegbar
FOBImed
Tel: 0651 9947 440
Web:
www.fobimed.com
E-Mail:
info@fobimed.de
Kursinhalte
Das Bobath-Konzept
Dr. Karel Bobath, ein Arzt, und Berta Bobath, Gymnastiklehrerin, später Zusatzausbildung zur Physiotherapeutin, wurden beide Anfang des 20. Jahrhunderts in Berlin geboren und emigrierten während des 2. Weltkrieges nach England.
Dort entwickelten sie ihr Konzept zur Befundaufnahme und Behandlung von Kindern und Erwachsenen mit Läsionen des zentralen Nervensystems. Das erste Zentrum wurde 1951 eröffnet. Dort fand auch der erste Kurs statt. Seitdem wurden Tausende von Therapeuten und Ärzte weltweit ausgebildet. Die Bobaths starben 1991.
Theoretische (Schlüssel-) Erklärungen
Organisation von motorischem Verhalten
Das motorische Verhalten des Menschen basiert auf einer kontinuierlichen Interaktion zwischen dem Individuum, der Umwelt und der Aufgabe. Das Individuum besteht aus vielen Untersystemen, die miteinander agieren und voneinander abhängig sind. Diese Untersysteme sind formbar und sowohl an innere als auch an äußere Veränderungen anpassungsfähig. Die Umgebung des Individuums schließt die nächsten und entfernten Verwandten sowie die Gesellschaft, in der es lebt und wirkt, mit ein. Beim Erwerb von funktionellen motorischen Fähigkeiten richtet das Individuum sein Augenmerk eher auf das Ziel als auf die spezifischen motorischen Komponenten der Aufgabe.
Eine gut beherrschte motorische Funktion des Menschen erlaubt es dem Individuum, unter den verschiedensten Umweltbedingungen Bewegungen, ausgerichtet auf die gewünschte funktionelle Aktivität, selektiv zu begrenzen und zu kombinieren. Lernen und Anpassung von motorischen Fähigkeiten sind mit Übung und Erfahrung verbundene Prozesse. Der Erwerb und der Verlust von Fähigkeiten dauert das ganze Leben lang an.
Behandlung
Der Behandlungsprozess beginnt mit der Befundaufnahme der funktionellen Leistung des Individuums.
Die aktive Beteiligung des Individuums ist erforderlich, um Bedürfnisse und Erwartungen zu bestimmen. Zur Entwicklung eines Behandlungsplanes wird analytisches Problemlösen benutzt. Die Behandlung ist auf die Verbesserung von Funktionen ausgerichtet, wobei man einerseits auf den Stärken des Individuums aufbaut, gleichzeitig aber die zugrunde liegenden Faktoren berücksichtigt. Therapeutische Handhabung ist eine von vielen Strategien, die benutzt wird, um dem Individuum zu helfen, seine/ihre funktionellen Ziele zu erreichen.
Um das Individuum nach einer Schädigung des zentralen Nervensystems dabei zu unterstützen, funktionelle motorische Fähigkeiten wiederzuerlangen, beachten Bobath-Therapeuten sowohl die speziell nötigen Bewegungskomponenten einer Aufgabe als auch die funktionelle Aktivität selbst, um die Ziele zu erreichen.
Klinische Entscheidungen zu treffen ist ein Prozess, der folgende Punkte umfasst: Befundaufnahme, Analyse und Interpretation von Befunddaten, Formulierung von Nah- und Fernzielen, Erstellen eines Behandlungsplans, Verwirklichung dieses Plans und Re-Evaluation des Individuums, um das Behandlungsergebnis zu ermitteln. Wiederbefund findet ständig während der Behandlung statt, damit der Therapeut und das Individuum den Erfolg der Behandlung beurteilen und die Ziele und Behandlungsstrategien bei Bedarf anpassen können.
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...