1. Geld # 1
    Masch20

    Geld

    Hallo!
    Ich hab mal ne Frage, ich bin im oktober mit meiner Ausbildung fertig und hab nächste woche ein Bewerbungsgespräch. Wieviel Geld "fordert" man denn, wenn man gefragt wird ungefähr?

  2. Geld # 2
    Gast1016
    Hab vorhin auf der Arbeitsamtseite folgendes für dich gefunden!

    Tarifbereich Öffentlicher Dienst, Westdeutschland

    In diesem Tarifbereich werden folgende tarifliche Vergütungen bezahlt:

    * Für Angestellte im Bereich der kommunalen Arbeitgeber (VKA) in den Vergütungsgruppen VIII bis IVb in Stufe 6 ein Bruttomonatsgehalt von € 1.834 bis € 2.777. Hier ist die Grundvergütung mit Ortszuschlag Stufe 1 und allgemeiner Zulage zu Grunde gelegt.

    Vielleicht hilft es dir weiter

  3. Geld # 3
    APM
    Hallo Masch20,
    als Berufsanfänger im öffentlichen Dienst Bund/Länder (oder gleichgestellt = VKA) gibt es in den ersten 6 Monaten nach erlangter staatl. Erlaubnis je nach Alter gestaffelt für 38,5 Arbeitsstunden pro Woche:
    21. Lebensjahr 1.767 Bund/Länder und 1.766 VKA
    23. Lebensjahr 1.792 Bund Länder und 1.821 VKA
    25. Lebensjahr 1.823 Bund/Länder und 1.875 VKA
    27. Lebensjahr 1.855 Bund/Länder und 1.913 VKA
    Wenn du also in einem Krankenhaus mit öffentlichem Träger anfängst, gelten oben genannte monatliche Brutto-Vergütungen.
    Da gibt es nichts zu verhandeln, das sind feste Tarifverträge.

    Krankenhäuser mit privatem Träger zahlen meist weitaus weniger. Da ist es Verhandlungssache. Aber mit mehr als ca. 150 Euro weniger (wie oben aufgeführt), wirst du nicht rechnen können.
    In einer privaten Praxis wird dir als Berufsanfänger ebenfalls weniger als im öffentlichen Dienst gezahlt.
    Da du wahrscheinlich noch keine abrechenbaren Zusatzausbildungen hast, wirst du in einer privaten Praxis mit ca. 1.500 Euro für das erste halbe Jahr rechnen können.

    Im öffentlichen Dienst bekommst du 26 Urlaubstage bis zur Vollendung des 40. Lebensjahres, und 82% 13. Monatsgehalt, und 255 Euro Urlaubsgeld, und 5 Fortbildungstage.

    In der privaten Praxis und im Krankenhaus mit privatem Träger hast du nur Anspruch auf den gesetzl. Mindesturlaub, das sind 20 Tage. Keinen Anspruch auf 13. Monatsgehalt- und Urlaubsgeld, und nur Anspruch auf 5 Fortbildungstage, wenn es sich um einen Betrieb mit mehr als 7 (oder sogar noch mehr???) Angestellten handelt.

    Urlaubs-, Weihnachtsgeld und Fortbildungsurlaub sind Verhandlungssache. In privaten Praxen wird meist gar kein 13. Monatsgehalt gezahlt, und wenn dann nur ca. 250-500 Euro Weihnachtsgeld. Urlaubsgeld gibt es, wenn überhaupt, auch nur etwa 250 Euro.

    Verhandlungssache ist auch, ob du Fortbildungen vom Arbeitgeber bezahlt bekommst und/oder vom Arbeitgeber für die Dauer der Fortbildung vom Dienst freigestellt wirst, d.h. dass das Gehalt für die Dauer der Fortbildung weitergezahlt wird.

    Da du noch Berufsanfänger bist, noch keine Erfahrung hast und wahrscheinlich keine Fortbildungen nachweisen kannst, und da es ausreichend arbeitssuchende PTs gibt, würde ich mich an deiner Stelle mit deinen Forderungen nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen. Vor allem dann nicht, wenn du auf einen Ort beschränkst bist.

    Was hattest du dir denn so vorgestellt?
    Gruß von susn

  4. Geld # 4
    Masch20
    Vielen Lieben Dank, das ist super!
    Haben gesagt bekommen, daß man zu Beginn ca 1000€ netto bekommt, wenn es gut läuft. Nur hatte eine aus dem Kurs erzählt, daß die Ex-Oberkursler viel mehr bekommen und ehe ich nächste Woche was grundlegend Falsches sage, dachte ich, ich frage nochmal nach! Danke!

  5. Geld # 5
    Gast946
    Hallo Susn,

    dass war wieder mal kompetent und vollständig .

    Gruß, Georg

    PS: Das Osteopathieforum ist wieder online. Allerdings muß man sich erneut registrieren (wenn man denn will)

    Gruß, Georg

  6. Geld # 6
    APM
    Hallo Masch20,
    Bei der Gehaltsverhandlung werden immer Brutto-Verdienste verhandelt!!!
    Bei ca. 1500 € brutto gehen an Arbeitnehmeranteilen ca. 7% Krankenversicherung, 10% Rentenversicherung und ca. 3,5% Arbeitslosenversicherung runter. Von den 1500 € brutto bleiben dann nach Abzug der Arbeitnehmeranteile an der Sozialversicherung noch ca. 1200 € übrig, von denen dann noch die Steuer (Einkommensteuer, Kirchensteuer und Solidaritätsbeitrag) abgezogen werden muss. Was dann übrig bleibt sind netto ca. 1000 €.
    Viele Berufsanfänger verwechseln Brutto- und Nettoverdienst. Wenn dir also jemand einen erheblich höheren Verdienst angibt: immer nachfragen ob er brutto oder netto meint.
    Gruß von susn

    P.S.: vielen Dank, Georg.

  7. Geld # 7
    Gast1485
    hi!
    meine freundin ist seit zwei jahren mit ihrer ausbildung fertig, hat den lymphdrainagekurs und teilweise den kurz in manueller therapie. sie bekommt aber nur 1600,- brutto ist das nicht relativ wenig? fortbildungen muß sie selbst zahlen und dafür auch urlaub nehmen.

  8. Geld # 8
    APM
    Hallo ~nat~,
    ja, wenn deine Freundin eine Vollzeitstelle hat und terminlich ausgelastet ist, ist das wirklich nicht gut bezahlt.

    Zu bedenken wären aber noch folgende Dinge:
    Leider bringt eine Ausbildung in Manueller Lymphdrainage für den Praxisinhaber nicht mehr Umsatz als ganz normale KG. Im Gegenteil: für 30 Minuten MLD erstatten die gesetzlichen KVs ca.14,10 €, für 15 - 20 Minuten KG 14,00 €.
    Da sie die MT nicht fertig gemacht hat, ist auch hier kein Mehrumsatz für die Praxis zu holen.
    Wenn z.B. die Praxis klein ist, viele Leerzeiten hat, und/oder deine Freundin öfter krank ist, wird der Praxisinhaber eventuell nicht viel mehr zahlen können.

    Oder der Praxisinhaber baut sich mit dem von seinen Angestellten erbeuteten Geld gerade auf Mallorca ein nettes Haus mit Pool...
    Gruß von susn

  9. Geld # 9
    Gast1485
    sie ist schon gut ausgelastet soweit ich weis. außerdem macht sie den manuelle therapie kurs auch noch fertig, dauert ja anscheinend ziemlich lange. sie muß den kurs auch selbst bezahlen.

  10. Geld # 10
    APM
    Hallo ~nat~,
    so eine umfangreiche Zusatzausbildung wie Manuelle Therapie wird von Praxisinhabern nicht gerne bezahlt, weil sie erstens viel Geld kostet, zweitens weil der Angestellte viel fehlt, und drittens weil der Praxisinhaber nicht wissen kann, ob der Angestellte das ausgegebene Geld je wieder reinarbeitet (oder nicht ein Jahr nach bestandener Endprüfung kündigt).
    Gruß von susn

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