Medizin <--> Physiotherapie

[Ylpo]

ich wollte euch mal fragen, wie das mit Medizin contra Physio aussieht, ich meine damit: ich habe schon oft gehört, dass eine Physiotherapie-Ausbildung (+Studium) sehr nahe an das Medizinstudium rangeht, d.h., dass man da beinahe genauso viel zu lernen hat...

Deswegen die Frage: wenn man in die Richtung Pflege/ Behandlung (Physio) tendiert, kann man dann nicht einfach Medizin studieren? Ich meine, da hat man eine Ausbildung, die doch ein bischen höhergestellt ist und kann dann bestimmt immer noch in die Richtung weitergehen, oder?
Ich kenn mich nicht so aus und weiß nicht, was man alles mit Medizin anfangen kann (klar: Internist, Chirurg, Nephrologe, etc.) im BEzug auf Physio....

Ich frage euch das, weil ich irgendwie schon in die Richtung tendiere, aber nicht "nur" eine Ausbildung möchte, sondern auch ein "richtiges Studium"
Es ist total schwierig, sich etwas zu suchen und ich hab jetzt gerade mein Abitur geschafft und jetzt wird es höchste Zeit...

Wenn ihr Zeit habt, antwortet mir bitte!!
Ylpo

[APM]

Liebe Ylpo,
nun, Arzt und Physiotherapeut sind zwei sehr unterschiedliche Berufe, auch wenn die Theorie der Ausbildung sich überschneidet. Die Anatomie des Menschen ist sowohl für den Arzt, als auch für den PT eben die selbe.
Die wesentlichen Unterschiede sind wohl Aufgaben- und Tätigkeitsbereich. Der Arzt hat mehr mit der Diagnostik zu tun, die vielfach eher im theoretischen Bereich liegt (außer Chirurgie). Der PT arbeitet hauptsächlich praktisch am Menschen.
Ich würde dir empfehlen ein Pflege-Praktikum im Krankenhaus zu machen. Da machst du zwar die Arbeit einer Krankenschwester, bekommst aber einen sehr guten Einblick in die Welt der Medizin und in den Arbeitsbereich eines Arztes. Danach dann noch ein Praktikum in einer PT-Praxis, dann hast du ein konkretes Bild über die Tätigkeit eines/r PT.
Gruß von susn

[sonnenblume]

Hallo Ylpo,

also man kann PT mitlerweile auch studieren, du kannst die Deutschland nach der Ausbildung studieren gehen und deinen Bachelor machen in 3 Semestern.

Oder aber in, ich glaub Idstein, das ganze in 4 Jahren studieren und hast dann deinen Bachelor (PT), die Schule arbeitet mit einer Hochschule ihn den NIederlanden zusammen, darüber steht auch schon einiges hier im Forum.

Oder aber du gehst nach Holland und studierst da PT, es gibt hier eine Möglichkeit das erste Jahr in Deutschland, Rheine (NRW) zu machen und dann die restkichen drei Jahre in Enschede (NL).

Ausserdem, glaube ich nicht, dass die deutsche Ausbildung "nur" eine Ausbildung ist, sie hat schon den Umfang eines Studiums, aber da fragst du besser mal PT-SChüler, dazu kann ich nicht sagen, da ich PT in Holland studiere.

Grüße Sandra

[Gast1087]

@sonnenblume
sind wir etwa im gleichen jahr?

@Ylpo
tja, das ist so eine sache mit der medizin. ich habe mal medizin studiert und bin nun in holland, wo ich pt studiere.natürlich sind das zwei vollkommen unterschiedliche berufe. die anatomie gilt für beide berufsgruppen, das ist schon richtig.allerdings beschäftigst du dich in der physiotherapie überwiegend mit dem bewegungsapparat, wohingegegen der mediziner sich auch mit der organanatomie beschäftigt, und das nicht nur makroskopisch, sondern auch mikroskopisch. chemie, biochemie, physiologie, physik und biologie werden im medizinstudium in extenso beackert. im pt-studium hab ich da noch nicht soviel von mitbekommen, wenn man mal von den grundlagen absieht. nicht umsonst dauert das grundstudium in der humanmedizin 6 (!) jahre. eine weiterbildung zum facharzt weitere 4, 5 oder sogar 6(da ist mittlerweile viel verändert worden seit "meiner" zeit). genausoviel zu lernen hast du im pt-studium/ausbildung definitiv nicht, aber die sachen, die du lernst, und die in der humanmedizin auch zur ausbildung gehören, sind teilweise genauer als im medizinstudium (vor allem anatomie in vivo, muskelfunktionen und palpation).
falls du medizin studieren solltest, dann könntest du dich als orthopäde auf jeden fall in richtung physiotherapie begeben. auch neurologen und internisten "füttern" die physiotherapiepraxen. allerdings überweisen sie halt nur. wenn du wirklich in richtung physiotherapie gehen willst, dann tus auch
als ich mein medizinstudium abgebrochen habe, wollte ich auch unbedingt im gesundheitsbereich bleiben, aber doch einigermaßen niveauvoll und da hab ich halt das pt-studium für mich entdeckt. war die beste entscheidung meines lebens. in dem beruf darf man noch idealistisch sein und hat mehr zeit für seine patienten als ein arzt. also studier pt und werd glücklich

[Ylpo]

vielen vielen Dank ihr drei!!

Ich war schon lang nicht mehr im Forum, hab aber jetzt eure Beiträge gelesen, über die ich mich sehr gefreut habe! :-)
Ich habe inzwischen das Abi gemacht und auch super bestanden (das heißt, der NC wär bei Medizin auf keinen Fall das Problem ;-) ) und bin nun auf der Suche nach dem richtigen Beruf!

Irgendwie reizt mich Physiothertapie schon, nur bekomm ich von total vielen dauernd zu hören, wie viele Physios es doch gebe und dass die Arbeitsplätze sich verringern etc.....
Ich denke aber, der Vorschlag von susn (Danke!) ist gut, mal ein Praktikum im Pflegebereich zu machen. Ich werde ich es vielleicht mal hier an der Klinik (in Tübingen) probieren.

Viele Grüße und nochmals herzlichen Dank!
Babsi

[sonnenblume]

@ Quincy,

wo bist du denn, auch in Enschede?

Ich bin jetzt, also nach den Sommerferien im dritten Jahr!

@ Ylpo,
gratuliere zum bestandenen Abitur!
Und viel Spass bei der Entscheidung, PT oder Medizin ;-)

Liebe Grüße Sandra

[Ylpo]

... oder ganz was anderes.....