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groovemaus
cortison bei epicondylitis
hallo leute ich soll wegen meiner rezidiven epicondylitis 3x eine cortision-injektion bekommen!ist cortision nicht ein nervenhemmer?zerstört das nicht irgendwo meine nervenbahnen?
gruß
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APM
Cortison
Hallo groovemaus,
nein, Corison ist kein Nervenhemmer und zerstört mit Sicherheit keine einzige Nervenbahn.
Folgend ein kleiner Ausflug zum Thema Cortison:
Was ist Cortison?
Der Name Cortison wurde dem 1936 als erstem in der Nebennierenrinde des Menschen gefundenen Wirkstoff gegeben. Einige Jahre später stellte sich heraus, daß Cortison eine Vorstufe des eigentlichen Hormons Cortisol (= Hydrocortison) ist und daß in der Nebennierenrinde auch noch Hormone mit ganz anderen Wirkungen gebildet werden, nämlich solche, die den Mineralhaushalt beeinflussen und andere mit Keimdrüsenwirkungen.
Cortison und Cortisol werden als Glucohormone (= Zuckerhormone) bezeichnet, weil es eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist, dem Körper stets in ausreichender Menge den "Brennstoff" Zucker zur Verfügung zu stellen. Daneben greifen sie auch in viele andere Stoffwechselvorgänge ein, speziell in den Eiweiß-, Knochen- und Fettstoffwechsel. Außerdem beeinflussen sie die Bildung und Verteilung der verschiedenen Blutzellen und steuern Abwehrvorgänge im Organismus.
In seiner Gesamtheit sorgt Cortisol für die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts im inneren Milieu (= Homöostase) und ist somit lebensnotwendig.
Schließlich ist das Nebennierenrindenhormon verantwortlich für die Anpassung des Körpers an die verschiedenen Belastungen, die man als Streß bezeichnet. Das geschieht durch plötzliche Mehrbildung des Hormons bis zum 10fachen der normalen Tagesproduktion. Cortison ist also auch Hormon für den Streß.
Damit Cortison stets in der jeweils nötigen Menge zur Verfügung steht, verfügt der Organismus über ein kompliziertes Reglersystem. Wird Cortisol verbraucht, so fällt die Konzentration im Blut ab. Darauf reagiert in Sekundenschnelle das Zwischenhirn mit Bildung eines Hormons (CRF), das seinerseits in der Hirnanhangdrüse die Bildung eines weiteren Hormons (ACTH) stimuliert; dieses wieder um treibt die Nebenniere an, Cortisol zu produzieren. Ist der normale Blutspiegel wieder erreicht, hört die Hormonbildung wieder auf.
Da fast alle Körperfunktionen während der Nacht schlafen, wird in dieser Zeit kaum Cortisol gebildet. Frühmorgens, wenn Organe und Stoffwechsel aktiv werden, gibt es einen starken Anstieg der Cortisolbildung. Man nennt dies einen zirkadianen Rhythmus. Untertags paßt sich die Hormonbildung dem jeweiligen Bedarf an.
Wie wirkt Cortison?
In den letzten Jahrzehnten konnten die Wirkungsmechanismen von Cortison weitgehend geklärt werden. Man weiß heute, daß alle Zellen des menschlichen Körpers Ankopplungsstellen für Corticoide haben (sog. Rezeptoren). Die Verbindung des Cortisonpräparates mit dem Rezeptor bildet einen Komplex, der in den Zellkern eindringt und dort die Bildung spezifischer Eiweißkörper auslöst. Diese wiederum sind die Vermittler der verschiedenen Wirkungen. So können über vielfältige Wege entzündungshemmende und Immunvorgänge unterdrückende Effekte ausgelöst werden. Je mehr Cortison verabreicht wird, um so mehr Rezeptoren werden aktiviert, so daß sich die Wirkung steigert. Wenn man diesen komplizierten Vorgang bedenkt, versteht man, daß diese Wirkungen nicht sofort auftreten können. Es ist heute gesichert, daß die Wirkung frühestens nach einer 1/2 Stunde beginnt und ihren Höhepunkt erst nach mehreren Stunden erreicht. Nun weiß man aber auch, daß es gelegentlich Sofortwirkungen des Cortison gibt. Diese kommen nicht auf dem beschriebenen Wege zustande. Sie können erst auftreten, wenn alle Rezeptoren besetzt sind, d.h. erst bei sehr hoher Dosierung. Das dann "übrig gebliebene" Cortison beeinflußt biologische Membranen, so daß es zu einer Verminderung der Durchlässigkeit kommt. Auf diese Weise erklärt man sich die Wirkung auf örtliche Schwellungen und Schockzustände. Der Erfolg stellt sich innerhalb von Sekunden bis wenigen Minuten ein.
So, nun meine Meinung zur Epicondylitis.
Eine Epicondylitis ist eine Entzündung der Stelle, an der eine Sehne am Knochen ansetzt. Die Ursachen können vielfältig sein, hier am Beispiel der Epicondylitis radialis:
> Überlastung der Sehne durch falsch, bzw. nicht benutzte Muskelkette (kyphosierte Haltung, dadurch Inaktivität der Extensoren-Muskelkette).
> Überlastung durch andauernde Handgelenksextensionshaltung (PC-Maus)
> durch eine segmentale Störung C6 (hier auch wieder kyphosierte Haltung, dadurch Überlastung von C5/C6, dadurch Irritation des Facettgelenkes von C5/C6, dadurch Schmerz auf C5/C6, dadurch Aktivierung des Sympatikus, dadurch Vasokonstriktion, dadurch Minderdurchblutung des Gewebes, dadurch Herabsetzung der Belastbarkeit des Gewebes, bei Überbelastung dann Entzündungsreaktion).
> und, und, und...
Sollte eine adäquate Physiotherapie und Verhaltens-, bzw. Haltungsänderung keine Heilung schaffen, ist eine Cortisonspritze ein Weg die chronische Entzündung in den Griff zu bekommen. Vorher sollten aber die auslösenden Faktoren bekannt sein, um eben eine wiederholte Überbelastung und damit eine rezidivierende Entzündung zu verhindern.
Hoffe dir geholfen zu haben,
Gruß von susn
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