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motsch54
OSG-Fraktur mit Volkmanndreieck
Hallo,
Ende September 2004 habe ich mir beim Bergwandern auf Mallorca das OSG (Weber B und Volkmanndreieck) gebrochen. Der Bruch wurde in Palma zwar gut operiert (Außenknöchel mit Platte und 6 Schrauben, Volkmanndreieck mit 2 langen Schrauben), aber ich war nur eine Nacht im Krankenhaus und es wurde bei der OP keine Drainage gelegt. Ich hatte daher auch 4 Monate einen Bluterguss und der Knöchel ist auch heute noch geschwollen, in der Beweglichkeit eingeschränkt, schmerzt bei Wetterumschwüngen und nach längerem Laufen. Erst jetzt nach über 6 Monaten kann ich in normalen Schuhen laufen ohne zu hinken. Ich war bisher sportlich sehr aktiv, aber alles was den Knöchel belasten könnte, wurde mir vom Arzt für ca. 1 Jahr verboten. Laut meinem mich jetzt behandelnden Arzt in Deutschland soll ich frühestens nach 9 Monaten (besser nach 1 Jahr) erst das Metall entfernen lassen.
Hat jemand ähnliche Erfahrung gemacht? Sind meine Beschwerden nach dieser langen Zeit normal? Wann wurde das Metall entfernt und wielange hat es danach gedauert, bis der Knöchel wieder o.k. war und voll belastbar?
Wäre schön baldige Antwort zu bekommen.
Motsch54
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APM
Hallo Motsch54,
meistens wird das Metall nach 9 - 12 Monaten entfernt.
Die volle Beweglichkeit des Sprunggelenkes in Extension (Fuß nach oben anheben wie beim Gehen auf den Fersen) ist, falls eine interfragmentäre Zugschraube (zwischen Tibia und Fibula = Schienbein und Wadenbein) verwendet wurde, nicht möglich, da für diese Extensionsbewegung ein Spreizen von Tibia und Fibula erforderlich ist. Durch die interfragmentäre Zugschraube sind diese beiden Knochen aber miteinander fixiert.
Normalerweise sollte aber bei regelgerechtem Heilungsverlauf nach ca. 8 Wochen ein normales Gangbild wieder vorhanden sein. Sportarten wie Fussball, Handball, Tennis können normalerweise nach einem halben Jahr wieder gemacht werden.
Voraussetzungen für einen normalen Heilungsverlauf ist das exakte Repositionieren der Frakturfragmente. Sollte dies nicht gelungen sein, besteht wegen der unebenen Gelenkflächen eine ständiger Reizzustand im Sprunggelenk.
Eine leichte Schwellung an der Platte und den Schrauben ist normal und verschwindet nach Entfernung relativ zügig.
Gruß von susn
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Gast2626
also ich hab mir am 31.01.06 ne dreifache-fraktur mit innenknöchel, außenknöchel und volkmanndreieck zu gezogen.
der bruch im volkmanndreieck war zu klein, dass sie es mit schrauben hätten fixieren können, aber innen- und außenknöchel wurden verschraubt und ich hatte 1 1/2 tage ne drainage. die schrauben bleiben bei mir auch drin. also die müssen nicht unbedingt entfernt werden, wenn ich keine probleme damit hab.
und meine verheilung lief auch super ab. statt den vorrausgesagten 6wochen nullbelastung, konnte ich schon nach 4 wochen die teilbelastung und nach insgesmt 6 wochen die vollbelastung beginnen. nacch 8wochen konnte ich auch schon wieder aufs motorrad steigen, was kein arzt geglaubt hätte.
ab und zu schwillt der fuß zwar noch an und es zwickt hier und da und wetterfühlig bin ich auch geworden, aber laut meiner ärztin soll das ormal sein und auch noh ne ganze weile gehen. aber im großen und ganzen bin ich echt zufrieden mit er behandlung.
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Gast3008
Hallo motsch54 und karo661,
ich habe am 25.1.06 durch einen Sportunfall beim Joggen ebenso eine Dreifachfraktur (Außenknöchel - auf Höhe des Syndesmosebandes, Innenknöchel und Volkmanndreieck) zugezogen. Es wurde am Unfalltag ca. 5 Stunden nach dem Unfall operativ gerichtet (Außenknöchel mit Platte und Stellschraube, Innenknöchel Schraube und zwei lange Stifte und Zuggurtung am Volkmanndreieck.). 8 Wochen nach der OP kam die Stellschraube raus, danach KG und Wiederherstellung der Gehfähigkeit. Ich kann nun normal gehen, allerdings keine weiten Strecken marschieren, da der Fuß im Knöchelbereich dann immer wieder anschwillt und um das "Metallgeschirr" herum schmerzt.
Dadurch, dass die Erstversorgung von Sportchirurgen schnell und wirklich professionell durchgeführt wurde, bin ich zufrieden mit dem Verlauf nach dem Knöchelbruch. Auf der anderen Seite bin ich sehr besorgt über die oben erwähnten eingeschränkten Gehfähigkeiten (langsam Joggen kann ich nicht, an Fußballspielen und Tennis wage ich nicht zu denken), zumal ich sehr sportlich veranlagt bin und bis vor meinem Unfall sehr häufig Sport getrieben hatte (Dauer- und Waldläufe bis zum Marathon!).
Gemessen an den persönlichen Ansprüchen für die Gehfähigkeiten und dem Sporttreiben nach so einem komplizierten Knöchelbruch bin ich mit dem aktuellen Stand ebenso unzufrieden. Zumal ich vor ca. gut 20 Jahren als Mittzwanziger den selben Knöchel beim Joggen schon mal gebrochen hatte (und dann hinterher nach gut 6 Monaten samt dem Metall im Fuß wieder schnell laufen konnte und von daher direkte Vergleichsmöglichkeiten habe).
Nun wird in der nächsten Woche das gesamte Metall (nach 6 Monaten) entfernt (der Eingriff wird ambulant vorgenommen) dann hoffe ich nach der Ausheilung der Wunde wieder mit den sportlichen Aktivitäten beginnen zu können.
Wer kann mir Tipps geben, was Prävention von Folgeschäden anbetrifft. Auf was soll ich achten, gibt es besondere gymnastische Übungen oder Pflegemöglichkeiten um Inkongruenzen am Gelenk oder Gelenkschäden vorzubeugen.
Bin für jeden fachlichen und fachärztlichen Tipp dankbar und freue mich auf Antworten.
der_struppi
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APM
Hallo Struppi,
tja, vor 20 Jahren warst du noch 20 Jahre jünger, und die Heilungs-, bzw. Kompensationsmechanismen des Körpers nehmen mit zunehmenden Alter leider ab. Zumal ein zweites Trauma der selben Struktur die Ausgangslage nicht verbessert.
Falls eine Inkongruenz der Gelenkflächen besteht, ist dies leider nicht wegzuterapieren, dann bleibt der Fuss weniger belastbar, so traurig dies auch ist.
Wichtig für ein gutes Ergebnis ist der sofortige Beginn der Behandlung nach der Metallentfernung.
Zuerst Lymphdrainage um die Schwellung nach der Metallentfernung zu beseitigen, mit anschließender aktiver und passiver Mobilisation und Stabilisation des Fußgelenkes und evtl. angrenzender Gelenke (Gelenk zwischen Tibia und Fibula, Knie, Hüfte, LWS).
Wichtig ist, dass du so schnell wie möglich funktionelles Training (kein Stepper, keine Maschinen!!!) für das Beinachsentraining machst. Ein guter Physiotherapeut kann dir schöne Übungen auch für zuhause zeigen.
Wenn du gesetzlich krankenversichert bist, wirst du wahrscheinlich kein oder höchstens 1 Rezept bekommen. Da Dir die volle Funktionstüchtigkeit deines Fußes am Herzen liegt, solltest du überlegen die Behandlungen privat zu bezahlen (Kosten pro 30 Minuten zwischen 25 und 35 Euro). Die Lymphdrainage kannst du nicht selbst machen, die Übungen und die Narbenbehandlung allerdings schon, so dass sich der Kostenaufwand in Grenzen halten wird.
Da ich deinen Fuß nicht gesehen habe, ich nicht beurteilen kann welche Bewegungseinschränkungen und funktionellen Defizite vorliegen, nicht klar ist wie die Schwellung nach der Metallentfernung aussieht, hier ein nur sehr grober Behandlungsplan:
1. Woche 2 x Lymphdrainage/Narbenbehandlung + 2 x Training,
2. Woche 2 x Lymphdrainage/Narbenbehandlung + 2 x Training,
3. Woche 1-2 x Training.
Wenn du zuhause fleißig bist und die Schwellung weg ist, kann eine Behandlungspause eingelegt werden. Nach 6 Wochen würde ich noch 1-2 Termine für das forcierte Springtraining machen, evtl. 6 Wochen später noch einen Termin zur Überprüfung. Wenn alles gut läuft dürftest du danach fit sein. Gesamtkosten für o.g. Behandlungsplan für Privatzahler ca. 500 Euro.
Gruß von susn
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