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Gast1699
Beinverlängerung: Fragen zur Reha
Sehr geehrte Damen und Herren,
zunächst einmal vielen Dank, dass Sie hier eine so rege besuchte und kompetente Platform erhalten – genau nach so etwas habe ich gesucht. Mein Fall mag etwas sonderbar erscheinen: Ich werde mich im Sommer einer kosmetischen Beinverlängerung unterziehen. Hierbei werden meine Oberschenkel durch einen internen Marknagel jeweils um 7 cm gedehnt – so auch die umliegenden Muskeln, versteht sich.
Ohne jetzt über Sinn oder Unsinn dieser Prozedur streiten zu wollen, benötige ich einen allgemeinen Rat: Ich muss mir eine physiotherapeutische Praxis in Wohnnähe (Köln) suchen, die die Reha übernimmt (in der Regel 3-4 Monate). Da ich selber zahlen muss (es ist ja kosmetisch), „darf“ ich auch selber auswählen. Je nach dem ob die potentielle Praxis sich dann imstande fühlt, so einen Fall wie mich zu betreuen, wird sie dann von dem Operateuer auf die speziellen Gegebenheiten der Verlängerungsprozedur instruiert.
So selten das auch ist, die Prozedur ist eigentlich „gewöhnlich“: Es geht darum, die Beweglichkeit aufrecht zu erhalten/wiederherzustellen und die Dehnung der Oberschenkelmuskulatur zu forcieren/zu begleiten. Für mich ist dieses Feld total neu, ich war noch nie bei der Krankengymnastik und erst recht habe ich keine Ahnung von den Tarifen dieser Branche, da ja sonst alle die Kasse trägt und man von dem Vorgang nichts mitbekommt.
Nun meine Fragen:
1. Was sollte man bei der Auswahl der Praxis beachten? Reicht es, wenn man die nächste, kleine „Dorfpraxis“ geht, oder ist man bei den physiotherapeutischen Abteilungen der Unikliniken etc. besser aufgehoben? Ich gehe davon aus, dass man kein High-Tech-Equipment benötigt...viel mehr habe ich von Dehnübungen, Massagen und auch Wassergymnastik in Verbindung mit Beinverlängerungen gelesen.
2. Wie sind die Stundenpreise für Selbstzahler? Ich weiß, dass es davon abhängt, WAS gemacht wird. Ich hoffe, dass man das von meinen wenigen Angaben halbwegs ableiten kann. Also mit welchen Preisen kann man da pro Stunde rechnen?
3. Entsteht für die Praxis eigentlich ein Vorteil, wenn da jetzt einer kommt, der ohne die übliche Kassenbürokratie 3-4 Monate lang sofort alles entrichtet? Falls ja, in wieweit haben private Praxen Spielraum für ein „Komplettpaket“, was man einem Patienten wie mir anbieten könnte? Ein Patient zum Beispiel, der ebenfalls eine Verlängerung hinter sich gebracht hat, erhielt 7% Skonto, eben weil er ein selbstzahlender „Stammkunde“ geworden ist.
Vorab vielen lieben Dank für die Antworten.
Mit freundlichen Grüßen,
Roland
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APM
Hallo Roland,
in jeder Praxis und Uniklinik tummeln sich kompetente und inkompetente Kollegen und Kolleginnen. Deine Nachbehandlung dürfte zwar keine allzu hohen Anforderungen an den Therapeuten stellen, jedoch kann auch viel übersehen, bzw. versäumt werden. Ich würde dir raten, in deinem Bekanntenkreis oder bei deinen Ärzten nach einer guten Adresse zu fragen.
Normale Praxen haben kein Bewegungsbad. Es spricht aber auch nichts dagegen, die Bewegungsbäder woanders als die Physiotherapie zu machen.
Bezüglich des Behandlungspreises kann ich nur sagen, dass der Stundensatz der Physiotherapeuten zwischen 45 und 70 Euro liegt. Das ist von Praxis zu Praxis sehr verschieden und hängt natürlich auch mit der Kompetenz der Therapeuten zusammen. Ein gut aus- und fortgebildeter Therapeut wird nicht für 45 Euro die Stunde arbeiten können. Denn schließlich haben die Fortbildungen erhebliches an Geld und Zeit gekostet. Andererseits wirst du bei einem kompetenten Therapeuten mit Sicherheit weniger Stunden benötigen, als bei einem weniger kompetenten Therapeuten. Sich bei der Therapeutenwahl ausschließlich an einem preiswerten Stundensatz zu orientieren, könnte unter dem Strich von daher teurer werden.
Rabatte müssten auf jeden Fall drin sein, das ist dann Verhandlungssache. Fragen würde ich auf jeden Fall danach.
Wo wohnst du denn in Köln? Evtl. kann ich dir bei der Suche nach einem guten Therapeuten in Köln behilflich sein.
Gruß von susn
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Gast1699
Hi susn,
vielen Dank für deine Antwort. Du hast mir schon mal sehr geholfen.
Natürlich will ich mich nicht nur vom Preis blenden lassen...das Paradoxe an der benötigten Reha für mich: Sie ist technisch sehr simpel (Dehnen, Beweglichkeit), kann aber auch richtig in die Hose gehen, da die Implantate in den Beinen bei falschen Handgriffen oder zu langem Dehnen auslockern/brechen können. Das wäre dann die vollkommene Katastrophe Trotzdem wundert es mich enorm: Manche, die diese OP gemacht haben, bezahlten 5.000 für 3-4 Monate Reha. Ein anderer bezahlte 18.000 (!) - für den selben Zeitraum, für den selben "Schwierigkeitsgrad". Man stelle sich das mal vor, 18.000 EUR nur für Dehnübungen und Massagen.
Wenn ich eine Praxis suche, worauf sollte ich da denn achten bzw. nach was fragen? Bestimmte Urkunden und Fortbildungen (kann man das überhaupt so offen verlangen, oder macht man sich da gleich unbeliebt?) ? Falls dir ein guter Therapeut in Köln bekannt ist, nur zu, ich bin für jede Hilfe dankbar. Ich wohne in Köln-Weiden, dass ist die Ecke Frechen, Kerpen...
Vielen Dank und einen schönen Feiertag,
Roland
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APM
Hallo Roland,
18.000 €???? Ist ja Wahnsinn!!!! Da hat wohl ein Kollege sein Haus auf Bali finanziert... für 18.000 € komme ich jeden Tag von Bonn zu dir nach Hause gefahren und behandele dich 4 Monate, 7 Tage die Woche jeweils eineinhalb Stunden...
Ich bin erst Montag wieder in meiner Praxis und werde dort mal nach Adressen von kompetenten Kollegen in deiner Nähe gucken, melde mich dann Mo oder Di wieder.
Gruß von susn
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Gast1699
Hi susn,
Asche über mein Haupt - du bist ja Physiotherapeutin? Mensch ich muss genauer lesen...prima, dann bekomme ich ja Infos direkt aus erster Hand. Danke dir
Und wg. den 18.000: Ich habe gerade nachgeschaut...es kommt noch besser. Hier seine Kostenaufstellung:
Normale Krankengymnastik - 17.000 EUR (Wiesbaden, Reha-Zentrum IRS)
Zusätzliche Feldenkrais-Theraphie - 1300 EUR (Ist das wirklich so toll?)
Oesteopathie und Akupunktur: 600 EUR
Macht all in one 18900 EUR. Und die Operation selber kostet übrigens etwas über 40.000 EUR.
Wie du dir sicherlich vorstellen kannst, traf' mich erstmal der Schlag als ich das gelesen habe...
Vorab vielen Dank
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APM
Hallo Roland,
so gesehen kann man neben der Krankengymnastik und dem Bewegungsbad natürlich auch noch Aroma- und Edelstein- und Bachblütentherapie fürs innere Gleichgeicht, Magnettherapie für die optimale Heilung der Knochenfrakturen, Shiatsu, Craniosacrale, Manuelle Therapie, etc. machen. Toll ist das alles und schlecht tut es bestimmt nicht. Aber ob das alles unbedingt notwendig ist...?
Davon abgesehen muss der betreffende Patient Millionär gewesen sein, ein normal Sterblicher kann sich solche Reha-Kosten doch gar nicht leisten. Und wenn er es denn war haben ihm die 18.900 € bestimmt nicht weh getan.
Oder anders gesagt: wer schön sein will muss leiden - und lässt sich leicht das Geld aus der Tasche ziehen.
Gruß von susn
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Gast1699
Genau das ist der Punkt: Nach all den Geschichte über Akkupunktur, Massagen, Feldenkrais usw. bin ich natürlich total verunsichert was ich machen soll, und was nicht...wäre ich so gut betucht wie der erwähnte Patient, würde ich natürlich drauf pfeiffen und mich von drei Therapeuthen gleichzeitig durchkneten lassen...andererseits heißt es gerade bei dieser OP immer: Die Reha ist definitiv das wichtigste. Schlechte Reha = viele Komplikationen, was noch mehr kostet, da jede komplikationsbedingte Behandlung ja auch aus eigener Tasche getragen werden muss.
Verbindliche Richtlinien gibt es da nicht, dafür gibt es in Deutschland was Beinverlängerungen angeht noch zu geringe Erfahrungswerte. Ich gehe aber doch ganz stark davon aus, dass ein erfahrener Therapeut in Absprache mit dem operierenden Chirurgen schon festlegen kann, welche Therapieform zum Erfolg führt, ohne mir gleich die von dir erwähnten Zusatzleistungen aufzuschwatzen...ich unterstütze eure Zunft sehr gerne, aber nicht bis ins Armenhaus
Schönen Rest-Feiertag wünsche ich
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APM
Hallo Roland,
deine OP ist eigentlich nichts anderes als ein komplizierter Beinbruch, bei dem die Knochenfragmente nicht optimal zueinander stehen (weil sie ja über einen längeren Zeitraum immer weiter voneinander weggezogen werden) und somit erheblich längere Zeit als die "normalen" 6 Wochen für den knöchernen Durchbau benötigen.
Die meisten Menschen mit komplizierten Frakturen werden auch ohne Shiatsu, Eldelsteintherapie, etc. wieder fit. Wenn du das Gefühl hast, dass die "normale" Behandlung mit Krankengymnastik (Dehnung, Kräftigung) und Bewegungsbad nicht ausreicht, kannst du immer noch mit weiteren Therapiemethoden versuchen deine Beine (und dich) fitter zu bekommen. Da würde ich mir zum jetzigen Zeitpunkt wirklich keine Gedanken drüber machen. Über ungelegte Eier lohnt es nicht zu grübeln...
Gruß von susn
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Gast1699
Vielen Dank susn, du hast mir schon wirklich sehr gut geholfen.
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KL-GE
das werden vielleicht die Preise einer Rehabehandlung ( stationär ) sein, aber nicht für eine halbe Stunde KG am Tag.
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KL-GE
wie wäre es mit dieser Praxis.
http://www.jasper-seelaender.de/
sie ist wohl ganz kompetent.
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Gast1699
@KL-GL: Danke für den Tipp. Worauf begründet sich die Empfehlung, wenn man fragen darf?
Und falls du die erwähnten 18900 des Kollegen meinst: Das sind ausdrücklich die Reha-Kosten NACH dem Krankenhausaufenthalt. Der hat schon mit knapp 40 zu Buche geschlagen.
Sodelle, gute nacht euch allen
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