Aktive und passive Insuffizienz

[Gast2898]

Hallo an alle!

Kann mir irgendjemand die aktive und passive Insuffizienz von Muskeln erklären? Hab das irgendwie noch nicht verstanden.

Wäre wirklich klasse und ziemlich dringend, weil ich es Montag in der Klausur wissen sollte.

Es grüßt
Das Bärbele

[Gast1603]

Hi, ich hoffe ich kann Dir helfen:

Aktive Insuffizienz= Die Unmöglichkeit eines zweige- lenkigen Muskels bei einer Übung bis zu den absoluten Endpunkten der Bewegung die maximale Kraft zu erzielen. Z.B.: beim Faustschluß mit stark gebeugtem Handgelenk kann die Faust nicht mehr fest geschlossen werden.

passieve Insuffizienz= Die Unmöglichkeit eines zweige- lenkigen Muskels bei einer Übung bis zu den absoluten Endpunkten der Bewegung die maximale Dehnung zu erzielen. Z.B.: beim Vorbeugen des Rumpfes mit gestreckten Beinen kann keine soweite Vorbeugung erreicht werden, wie beim Vorbeugen mit gebeugten Beinen.

Ist recht knapp, aber vielleicht reicht es ja!!

Schönen Gruß
Steffen

[Gast1161]

Hey Bärbele,
ganz grob ausgedrück:
- passive Insuffizienz: Wenn der Muskel zu kurz (verkürzt) ist um eine Bewegung ganz auszuführen
- aktive Insuffizienz: Wenn der Muskel zu lang ist um eine Bewegung ganz auszuführen

Eine passive Insuffizienz kann physiologisch sein, wenn der Muskel mehrgelenkig ist.
Eine aktive Insuffizienz aus der normalen Ausgangsstellung ist immer pathologisch.

Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen, wünsch dir noch viel glück für morgen, lg

[Gast2898]

Danke ihr beiden!

Dann hätte ich noch eine Frage... Wie kann ich einen Muskel aktiv oder passiv isuffizient machen?

Es grüßt
Das Bärbele

[Gast1161]

Wie aktive und passive Insuffizienz zustande kommen?
Mhhh, um dir das ganz genau sagen zu können, müsste ich nochmal in meinen Unterlagen nachsehen, die ich gerade nicht zuhause habe, aber ich kann mich nur noch dran erinnern, dass:
- passive Insuffizienz durch eine Muskelverkürzung zustande kommt und eine
- aktive Insuffizienz z.B. durch einen Knochenbruch zustande kommt, der z.B. falsch geheilt ist, d.h. die Knochen nicht mehr gerade zusammen gewachsen sind, sondern etwas übereinander, schief etc, auf jeden fall so, dass der Knochen jetzt kürzer als zuvor ist und somit der Muskel zu lang ist um durch die ganze Bewegung führen zu können.
ich hoff es war einigermaßen verständlich

[Hoemmi]

also, kann man sagen: dass bei einer aktiven insuffizienz der muskel AKTIV nicht in die endgradige bewegung reinkommt!

und bei passiver insuffizienz ist es so, dass ein muskel bei einer bewegung nur PASSIV arbeitet und von außerhalb (z.b.: durch therapeut) in eine bewegung gebracht wird und dann nicht vollständig arbeiten kann??

[Masch20]

Hallo!
Bei einer passiven Insuffizienz muß nicht unbedingt der Therapeut etwas machen, sondern das kann auch der Pat selber machen. Z.B. Der Pat möchte eine endgradige Hüftabdduktion, dies geht aber nicht endgradig ohne Ausweichbewegung, weil die Hüftadduktoren verkürzt. Aktiv wäre dann, daß es nicht klappt, weil die Abduktoren zu schwach sind, z.B. nach Hüft-Tep.
Schönen Pfingstmontag noch!
Masch20

[APM]

Hallo Ihr,
jetzt geht’s aber drunter und drüber...
Die Definition von Steffen ist die einzig richtige:

Aktive Insuffizien

beschreibt die Unmöglichkeit eines zweigelenkigen Muskels bis zu den absoluten Endpunkten der Bewegung die maximale Kraft zu erzielen. Z.B.: beim Faustschluss mit stark gebeugtem Handgelenk kann die Faust nicht mehr fest geschlossen werden.
Das ist physiologisch! Deshalb wird auch bei viel Krafterfordernis für den Faustschluss eine Handgelenksextension gemacht = Vordehnung der Fingerflexoren = mehr Kraft für die Fingerflexion.

Passive Insuffizienz

beschreibt die Unmöglichkeit eines zweigelenkigen Muskels bis zu den absoluten Endpunkten der Bewegung die maximale Dehnung zu erzielen. Z.B.: beim Vorbeugen des Rumpfes mit gestreckten Beinen kann keine so weite Vorbeugung erreicht werden, wie beim Vorbeugen mit gebeugten Beinen.
Auch das ist physiologisch, kann aber, bei wesentlich zu kurzen Ischios, durchaus auch unphysiologisch sein. Dann spricht man aber nicht von passiver Insuffizienz, sondern nur von verkürzten Ischios.

Als Therapeut kann man nur durch Voreinstellung der betreffenden Gelenke den Muskel in Vordehnung bringen, was ihn näher zum Punkt der passiven Insuffizienz bringt, oder in Annäherung bringen, was ihn näher zum Punkt der aktiven Insuffizienz bringt. Die aktive und passive Insuffizienz beschreibt lediglich die physiologischen Grenzen der Muskelaktivität.
Aktive und passive Insuffizienz sind nichts pathologisches!
Aktive und passive Insuffizienz sind nur bei zweigelenkigen Muskeln möglich.
Gruß von susn