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Gast1605
Therapie nach Schulter SLAP- Läsion ?
Hallo & HILFE !
- mir ist beim Windsurfen in der Welle die linke Schulter "rausgeschnappt" (luxiert). Da mir das "Rausschnappen" , vermutlich nach einem Ski-Sturz, im Laufe von ca. 8 Jahren bei verschiedenen Sportarten (u.a. beim Snowboarden u. LAT - Ziehen im Fitnessstudio) ca. 5 Mal passiert und ohne weitere Schmerzen verbunden war habe ich dem Ganzen bis heute keine größere Beachtung geschenkt.
Nach dem ersten "Rausschnappen" beim Windsurfen bin ich einfach weiter gesurft, bis die Schulter ein zweites mal rausgeschnappt ist. Ich habe dann Diclofenac geschluckt, 2 Tage pausiert und dann den Rest des Urlaubs weiter gesurft.
- Ohne Probleme, aber mit ANGST durch eine weiteres Rausschnappen in Seenot zu geraten.
Daheim lautete die Diagnose nach einer MRT: Li - Schulter SLAP- Läsion, Bone Bruise Humeruskopf, Ausschluss Ruptur Rotatorenmanschette.
Mein Arzt empfiehlt eine sofortige OP (er ist u.a. Schulterchirurg). Ich lehnte das ab. Und bat um eine Therapie mit KG. Jetzt bekomme ich Mikrostrom - Behandlungen und habe einen Vorstellungs- Termin bei einem weiteren Schulter -Spezialisten. Der ist aber auch Chirurg und will wahrscheinlich auch Geld verdienen.
Bei einem Bandscheibenvorfall vor 2 Jahren habe ich mich gegen eine OP entschieden und bin dank KG und Training beschwerdefrei.
Was ratet ihr in meinen Fall ?
- kann ich die Schulter mit KG und Training wieder hinbekommen und angstfrei aufs Wasser gehen ? Schließlich gings doch die letzten 8 Jahre auch. Ich bin Sportler und die Vorstellung jetzt ein halbes Jahr "auszusetzen" ist der Horror für mich. Oder gibt es tatsächlich keinen Weg die OP zu vermeiden?!
Danke für eure Hilfe!!!
aloha
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APM
Hallo aloha,
es hätte gereicht deinen Beitrag in nur einem Forum zu schreiben....
Die rezidivierenden Schulterluxationen sind wegen der Begleitverletzungen von Bändern, Knorpel und Knochen aber nicht zu unterschätzen. Das Schultergelenk hat aufgrund der Anatomie keine gute passive Stabilität. Wenn dann noch anlagebedingte anatomische Instabilitätsfaktoren und/oder muskuläre Instabilität dazukommen ist die Gefahr von rezidiv. Luxationen groß.
Bone Bruise bedeutet Knochenquetschung. Eine Bone Bruise Verletzung kann auch ohne OP wieder ausheilen.
Nun liegt bei dir aber auch eine SLAP-Läsion vor (Superiores Labrum Anterior to Posterior) = eine Verletzung im Ursprungsbereich der langen Bizepssehne am sog. Bizepsanker. Typische Unfallmechanismen sind ein unerwarteter Zug auf die bereits vorgespannte Bizepssehne oder ein Sturz auf den leicht abduzierten und flektierten Arm bei gestrecktem Ellenbogen. Die SLAP-Läsionen werden nach Snyder und Maffet in 7 Typen unterteilt. Nur bei Typ 1 (Labrum ist im Bereich der vorderen und hinteren kranialen Zirkumferenz aufgerauht und degenerativ, Bizepsanker ist intakt) sollte konservativ behandelt werden. Alle anderen Typen sollten operiert werden, da sie von alleine nicht folgenlos ausheilen, zumal du ja deine Schulter auch weiterhin voll belasten möchtest.
Weitere Infos gibt es unter
http://www.schulterchirurgie.de/sch...ex.php?sch_id=8
Gruß von susn
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Gast1605
...danke für die schnelle Antwort! Ich habe in 2 Wochen einen Vorstellungstermin in der ATOS Klinik, die mir vermutlich auch eine OP nahelegen. Hätte ich immer den Rat verschiedener Sportmediziner und Chirurgen befolgt hätte ich schon X OP's hinter mir (u.a. Bandscheiben, Knie, Hüfte)
Bis jetzt bin ich aber immer ohne OP's davongekommen und war sportlich sehr aktiv. Da kommt man schon ins Zweifeln ob eine OP wirklich notwendig ist, bzw. alternative oder konservative Therapien nicht genauso erfolgversprechend sind?
Wie sieht denn eine konservative Therapie aus? Und wie sind die Erfahrungen was die sportliche Funktion der Schulter betrifft?
Und mit welchen handicaps muß ich rechnen? - unabhängig für welche Therapie ich mich entscheide?
gruß & danke !
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APM
Hallo aloha,
einige meiner Schulter-Patienten, denen von ihrem Orthopäden dringend eine OP empfohlen wurde, habe ich die Adresse der Atos-Klinik gegeben. Etwa die Hälfte meiner Patienten wurde dann auch operiert, der anderen Hälfte wurde eine konventionelle Behandlung nahegelegt. Von daher denke ich, dass du mit der Atos-Klinik gut bedient bist.
Nicht alles heilt von selbst wieder aus, und nicht alles muss operiert werden. Unter Umständen muss man, wenn man sich wider ärztlichen Rates gegen eine OP entscheidet, damit leben, dass das Schultergelenk frühzeitig degeneriert und nicht mehr so belastbar ist.
Meine operierten Schulterpatienten sind alle wieder fit geworden und können den Arm wieder endgradig schmerzfrei bewegen und auch wieder voll belasten. Nach der OP ist für 1-3 Wochen (je nach Verletzungsausmaß) eine absolute Ruhigstellung, und im Anschluss eine intensive Physiotherapie für mehrere Wochen erforderlich.
Meine beiden Patienten, die sich entgegen dem ärztlichen Rat der Atos-Klinik nicht haben operieren lassen, haben nach wie vor Beweglichkeitsprobleme und nach intensiver Belastung auch Schmerzen.
Ich weiß ich zu wenig über deine Verletzung, und kann dir von daher auch keinen Rat geben.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Glück!
Gruß von susn
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