Probleme im Sprunggelenk

[Gast2069]

Hallo zusammen,
ich bin vor jetzt schon 8 Wochen mit dem linken Fuß ziemlich hefrig umgeknickt. Drei Wochen später wurde ein MRT gemacht, bei dem heraus kam, daß eigentlich nichts kaputt gegangen ist. Lediglich um die Kapselbereiche wurde ein geringes Reizvolumina festgestellt.
Dennoch kann ich bis heute - trotz intensiver Physio - meinen Fuß nicht anziehen. Streckung liegt bei ca. 35°. Bewegung nach innen oder außen sind nicht möglich. Ebenfalls ist Vollbelastung nicht möglich. Laufe eigentlich nur über die Fußaußenseite und habe dementsprechende Überkastungsprobleme im gesamten Bein.

Kann mir vielleicht jemand helfen. Was könnte das sein? Was kann ich machen, damit wieder auf die Beine komme?

Danke und Grüße aus der Sesamstraße
Ernie2

[APM]

Hallo Ernie,
das ist schon seltsam: nichts kaputt, aber solch starke Bewegungseinschränkungen???
Eine Ergussbildung in einem Gelenk führt immer zu Bewegungseinschränkungen, da der Erguss Platz einnimmt, der normalerweise für die Bewegung der Knochen benötigt wird. Nun sollte aber nach 8 Wochen der Erguss so weit zurückgebildet sein, dass die Bewegungsfähigkeit spürbar und deutlich zugenommen haben müsste. Da dies offensichtlich nicht der Fall ist muss es noch andere Gründe für die Einschränkungen geben. In Betracht kämen da durchaus mehrere Ursachen. Eine Beantwortung der folgenden Fragen wäre für die Ursachenforschung hilfreich:

Kannst du wegen Schmerzen nicht bewegen oder ist der Fuß steif?
Wenn es weh tut, wo genau tut es weh?
Hast du einen Ruheschmerz?
Was steht genau im MRT-Bericht?
Was sagt denn dein Orthopäde?
Was sagt dein Physiotherapeut?
Was hast du in der Physiotherapie gemacht, bzw. was ist gemacht worden?
Gruß von susn

[Gast2069]

Hallo susn,

erst mal Danke für Deine Antwort. Ich versuche mal deine Fragen möglichst genau zu beantworten.

zu 1.) Also einerseits kann ich den Fuß nicht bewegen, weil er steif ist. Wenn aber mein Physio anpackt und den Fuß etwas weiter beugt bzw. streckt, geht das aber nur unter Schmerzen. Wenn ich den Fuß selber anziehen, dann bewegt sich fast nur die Fußinnenseite (also der große Zeh).

zu 2.) Es tut eigentlich genau am Innen- und Außenknöchel weh und im Bereich der Syndesmoses (so richtig?).

zu 3.) Einen Ruheschmerz habe ich in der Regel nicht. Nur wenn ich eine etwas unglückliche Bewegung gemacht oder zu stark belastet habe.

zu 4.) Mein Ortho sagt, daß um die Beuger- und Streckersehnen noch ein Erguss ist, der die Bewegung behindert. Aber hat er schon vor ca. 4Wochen gesagt. Als ich das letzte Mal da war (letzte Woche) hat er keine Sono mehr gemacht, nur gesagt, daß da der Physio wohl noch mal ran muß.

zu 5.) Mein Physio sagt, daß mein Fußheber (der an der Außenseite) völlig abgeschaltet hat und keine Impulse unten im Fuß ankommen. Es hat ihn auch ertwas überrascht, daß meine Syndesmoses nach 8 Wochen immer noch schmerzt, obwohl sie ja in Ordnung ist.

zu 6.) In erster Linie hat mein Physio manuelle Therapie, also Lockerung, leichte Bewegungen, Massage etc. gemacht. Letztes Mal haben wir mit elektrischer Muskelstimulation für den Fußherb begonnen. Ging am Anfang auch ganz gut, aber nach 6-7x hat sich meine Syndesmoses sehr schmerzhaft gemeldet.

Hoffe konnte deine Fragen ausreichend beantworten.
Danke und Grüße aus der Sesamstraße
Ernie2

[Gast2333]

Hallo Ernie, ist nicht immer ganz leicht etwas zu einem Sprunggelenk zu sagen, daß man nicht selber gesehen hat, ich versuche es mal ein bißchen zu pauschalisieren.
Bei einem Supinationstrauma werden nicht nur Bänder überdehnt, die dann irgendwann mal wieder in Ordnung sein sollen und alles ist schön. Hier treten Kräfte auf, die die Gelenkpartner im oberen und unteren Sprungelenk, sagen wir mal, ganz schön durcheinanderwürfeln. Die beschriebenen Beschwerden, die Du hast sind sicher auf die nach wie vor vorhandene Reizung der Gelenkkapsel durch dauergespannte Bänder und Muskeln, zu erklären.
Solange die betroffenen Gelenkpartner: Tibia, Talus, Calcaneus, Fibula, os naviculare, os cuboideum nicht wieder in die für ein korrektes und schmerzfreies Bewegen erforderliche Position, nämlich die , die sie "normal" innehaben, gebracht werden, wird sich daran auch nichts ändern.
Such Dir einen Physiotherapeuten, der sich mit so etwas auskennt.
Keine Bange, korrekt ausgeführt ist das nicht schmerzhaft.
Massagen, Strom usw. hilft hier erst mal gar nichts, irritiert die ohnehin angeschlagenen Strukturen nur noch mehr.
Viel Glück und Gute Besserung nach Entenhausen, ach nee, sorry, Sesamstraße

Andreas

[Gast2069]

Hallo zusammen,

also jetzt sind mittlerweile 14Wochen nach meinem Trauma vergangen. Ich wollte Euch mal über den Stand der Dinge informieren.
Mit Hilfe meiner RocketSoc-Schiene komme ich ungefähr einen halben Tag schmerzfrei durch. Die Streckung des Sprunggelenkes hat sich auf 50° verbessert . Das Anziehen des Fußes ist weiterhin nur stark begrenzt möglich.
Mein Physio schafft es den Fuß soweit zu mobilisieren, daß ich den ganzen Tag nach der Physio kaum Probleme habe. Allerdings ist dieses gute Gefühl am nächsten Tag schon wieder weg. Durch die dauernde Überbelastung haben sich die Sehnenfächer sowohl innen als auch außen entzündet.

Wenn jemand noch einen guten Rat hat, dann her damit. Ich bin für alles zu haben.

Liebe Grüße aus der Semsamstraße
Ernie

[merlin57]

Mobilisation ist die eine Sache, das richtige Repositionieren der Gelenkpartner zueinander eine andere und sicher die einzig effektive.

Frag mal Deinen Physio ob er das kann. Beteiligte Knochen bei einem Supinationstrauma- Umknicken nach innen- sind z. Bsp. Tibia, Fibula, Talus, os naviculare, cuboid, Dysfunktionen gehen bis zur Verbindung Fibula (Kniegelenk). Kann er das nicht, such Dir jemanden der es kann, sonst wirst Du vielleicht noch lange Beschwerden haben.

Gruß und gute Besserung

Toni

[Gast2069]

Hallo zusammen,

ich wollte euch über meine Fortschritte bzgl. meines Traumas (vor 20 Wochen/4,5 Monaten) im linken Sprunggelenk informieren. Seit Anfang Dezember bekomme ich Akupunktur. Die Beweglichkeit hat sich deutlich verbessert. Die Schmerzen im Alltag sind auch weniger geworden, aber noch nicht vollständig weg. Absolute Maximalbelastung und Drehung ist auch noch nicht möglich. Weiter habe ich mit einer Enzymtherapie (Wobenzym) gegen die anhaltende Entzündung der Sehnenfächer begonnen.
Also ich befinde mich auf einem Aufwärtstrend und hoffe bald wieder sportlich aktiv zu werden.

Grüße