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ewiersbinski
Sportspezifisches Aufbautraining nach Achillessehnenruptur
Hallo alle zusammen,
ich hoffe,es kann mir jemand noch ein paar Tipps geben.
Ich kenne einen Handballer mit Z.n. Achillessehnenruptur März 2005. es folgten OP, Physiotherapie und Fitness Studio. Aus ärztlicher Sicht ist alles optimal verheilt, aufgebaut und so gut wie neu.
Der Spieler möchte und darf auch wieder spielen, nur fehlen die Feinheiten, also sportspezifisch.Besonders die Absprungphase im Sprungwurf ist eingeschränkt.
Meine Frage : es ist ein sehr ehrgeiziger Spieler und ich befürchte, daß er zu schnell von 0 auf 100 geht. Ich wollte mal fragen, ob es so eine Art Stufenplan für Trainingsaufbau gibt?! Mit phasengerechter Steigerung und so....Die Übungen könnte ich im Einzelnen ausarbeiten, aber ich suche einen groben Plan nach Muskelverletzungen.
Ich wäre dankbar für jeden Tipp, für jede Zusammenarbeit und Adressen wo ich mich informieren könnte.DANKE
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APM
Hallo,
Zwei Behandlungsprinzipien werden nach einer Achillessehnennaht angewandt: Gipsruhigstellung oder frühfunktionelle Behandlung mit einem Spezialschuh (Orthesenbehandlung).Bei der Gipsbehandlung darf der Fuß erst nach drei Wochen teilweise belastet werden. Sowohl die Gips- als auch die Orthesenbehandlung dauern sechs Wochen, wobei der Fuß beide Male langsam aus einer Spitzstellung wieder in eine normale Position gebracht wird. Eine weitere Beugung des Sprunggelenkes zum Fußrücken hin sollte in dieser Zeit aber vermieden werden, weil diese zu einem erneuten Riss der Achillessehne führen könnte. Die physikalische Medizin hat ein Phasenschema für die Nachbehandlung von Achilessehnenoperationen entwickelt:
Phase I: (1. bis 5. Tag nach der Operation-Spaltgips oder U-Schiene):Behandlung nach der PECH-Regel: Pause, Eis, (C)Kompression (Druckverband) und Hochlagerung; isometrische Spannungsübungen im Gips oder Spezialschuh.
Phase II: (6. bis 42. Tag nach der Operation, bis Wundheilung):Mit festem (Kunststoff)-Gips: zusätzlich zu den Maßnahmen aus Phase I wird das Gehen mit Krücken erlernt und die Kraft und Beweglichkeit der angrenzenden und nicht eingegipsten Gelenke zu erhalten versucht.Mit Spezialschuh oder abnehmbaren (Kunststoff)-Gips: Manuelle Therapie wird eingesetzt, um Sprunggelenk, Fuß- und Zehengelenke zu mobilisieren; Massagen neben der Sehne sollen Verklebungen von Gewebeschichten verhindern; zur Durchblutungsförderung wird Ultraschalltherapie eingesetzt.
Phase III: (sechs Wochen nach der Operation bis zur vollen Belastbarkeit):Nach der Gipsabnahme nach sechs Wochen soll die Physikalische Therapie aus Phase II mit Spezialschuh nachgeholt bzw. fortgesetzt werden, zusätzlich aktiv forcierte und passive Bewegungsübungen des Sprunggelenkes. Die Beugung des Sprunggelenkes in Richtung Rücken (Spitzfuß) ist jetzt erlaubt.
Da die OP im März 2005 war, also jetzt 8 Monate her ist, darf und sollte alles gemacht und beübt werden. Wenn das bisher nicht geschehen ist, dann aber schleunigst ran.
Du schreibst: "...nur fehlen die Feinheiten, also sportspezifisch. Besonders die Absprungphase im Sprungwurf ist eingeschränkt".
Was genau ist denn eigentlich sein Problem? Hat er nicht genügend Kraft? Ist die Plantarflex noch eingeschränkt? Kann das Sprunggelenk noch nicht ausreichend muskulär stabilisiert werden?
Gruß von susn
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JotEm
Nein Susn, ich glaube Du hast die Frage nicht verstanden. Die Physiotherapie ist abgeschlossen und es funktioniert wieder alles. Für den Leistungssport reicht das aber noch nicht. Es kommen jetzt die Sprünge und Sprungwürfe. Und wenn man da gleich zu viel macht, hats schnell muskuläre Probleme.
Antwort: Da gibt es sicherlich Trainingspläne zu, aber die sind so falsch wie richtig. Da ist mehr die Beobachtungsgabe des Trainers oder Sportphysios gefragt. Trainingsreiz und Regeneration. Also, für Dich, beim Training beobachten, wie die Bewegunngsabläufe aussehen. Bei der Muskelpflege beurteilen, ob es grenzwertig ist, oder wie es sich anfühlt. Und danach Empfehlungen abgeben. Fertige Trainingspläne dazu wirst Du eher bei den Sportwissenschaftlern finden. Die sind dann aber so ab 2te Liga. Wo trainiert Dein Handballer denn? (Kreisliga oder Bundesliga?)
Such mal hier:
http://www.zeitschrift-sportmedizin.de/
http://www.dshs-koeln.de/index_02.htm
http://www.deutscherhandballbund.de/index.php
mfg: Jochen
http://www.physio-meloh.de
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ewiersbinski
zum Thema
Wir sind in der Oberliga.Also eigentlich Freizeitsport.Aber DANKE, ihr habt mir trotzdem weitergeholfen.Ich glaubte mich zu erinnern, so nen Sufenplan mal bei irgenteiner Fortbildung gesehen zu haben. Einmal nach Gelenks/Knochenverletzungen und einen nach Muskelverletzungen. Er will am Di mal wieder beim Training vorbeischauen, da werd ich mich mal mit ihm zusammensetzen und sowas ausarbeiten.
Danke
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JotEm
Oberliga im Handball würde ich aber nicht als Hobbyliga bezeichnen.
Hat er denn schon trainiert? Oder ist das jetzt Trainingsauftakt?
Grundlagenausdauer schon trainiert?
Hütchenparkourt?
Richtungswechsel?
Stops, sprints?
mfg: Jochen
http://www.physio-meloh.de
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ewiersbinski
zum Thema
Hi, er wollte heute mit dem Training beginnen. Ja genau, mit diesen Übungen wollte ich mit Ihm arbeiten. Werde noch mit dem Trainer sprechen, damit wir paralell zum Training unsere Übungen machen können. Das wollte ich ausarbeiten, damit er auch alleine was machen kann. Wollte die Oberliga auch nicht auf Larifari reduzieren, wollte nur damit sagen, daß es mich auch als Therapeut anspornt, wenn ich ernsthaft mit ihm arbeite. Grundlagenausdauer und Koordination hat er beübt.
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merlin57
Zitat Jotem: Da gibt es sicherlich Trainingspläne zu, aber die sind so falsch wie richtig. Da ist mehr die Beobachtungsgabe des Trainers oder Sportphysios gefragt.
Hier ist nur eins gefragt, die Individualität des Sportlers, seine nur von ihm zu beurteilenden Grenzen. Darauf oder daraus kann man einen gemeinsamen Trainingsstufenplan entwickeln und nicht nach der Beobachtungsgabe eines Therapeuten.
Gruß Andreas
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JotEmZitat von Archimedes
Aber ich kenne mehrere Sportler, insbesondere Ballsportler, bei denen ich dann doch mehr auf meine Beobachtungsgabe als auf das Körpergefühl des Sportlers setzen möchte. Bei Ausdauersportlern ist das etwas anders. Aber auch bei denen geht der Ehrgeiz dann doch öfter mal über das Körpergefühl hinaus. Insbesondere wenn Wettkämpfe oder Jahreshöhepunkte zeitlich in den Blickwinkel geraten.
mfg: Jochen
http://www.physio-meloh.de
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merlin57
Körpergefühl
Nichts geht über das individuelle Gefühl, Körpergefühl eines Patienten, ob Sportler oder nicht.
Lediglich Hinweise und Korrekturen, sicherlich entstanden aus sachgemäßer Beurteilung und Beobachtung können unterstützend und helfend sein.
Gruß Andreas
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JotEm
Ich erlebe eigentlich in meiner täglichen Arbeit, dass gerade das fehlende Körpergefühl meiner Patienten, egal ob Sportler oder Nichtsportler, Ursache für Beschwerden ist.
Immer wieder habe ich Patienten, die ich eher antreiben muss und andere die ich bremsen muss. Und sollte ein Patient mal Beschwerden nach der Behandlung oder dem Training haben, möchte ich nicht nur sagen: "Da ist ihr Gefühl dran Schuld! Beobachten Sie sich besser!" Wenn ein Patient mir auch 10 Mal sagt, er fühlt sich gut. Wenn ich sehe, dass die Bewegungsabläufe nicht mehr stimmen, schalte ich mich ein. Und wenn ich bei der Muskelpflege Hinweise finde, dass er es übertreibt, werde ich ihn darauf hinweisen.
Außerdem schaltet man sich ja nicht ungefragt in solch ein Training ein.
mfg: Jochen
http://www.physio-meloh.de
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ewiersbinski
zum Thema
Aha...auf jeden Fall Danke für´s Interesse. Ich habe was ausgearbeitet und mich mit ihm zusammengesetzt. Wir arbeiten zusammen, einen Teil des Trainings überlasse ich seiner Eigenregie(Ergebnisse kontrolliere ich)den anderen Teil bin ich dabei.
Diese Verletzung ist wohl auch indirekt eine Folge, eines übereilten Wiedereinstiegs.
Wir lassen uns nicht unter Druck setzen und nehmen uns die Zeit.
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