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Gast2478
praktisches Examen
Hallo liebe Leute,
stehe kurz vor dem 2. Teil meines prakt. Examens (Chirurgie).
Bei mir läuten sämtliche Alarmglocken wenn ich nur an nächste Woche denke.
Meine Frage ist die, kann mir jemand etwas zum Ablauf sagen ? Anbei fallen mir noch mehr Fragen ein (sorry). Wie ist es mit Winkelmessung bei Hüft-Tep, Knie-Tep und sämtliche Frakturen? Ich meine, für manche Mess. müssen best. ASTEN eingenommen werden. Da ich damit rechnen kann, einen Akut-Pat. zu bekommen, tue ich mich, zumindestens jetzt, schwer damit, welche Winkelmess. ich evtl. vielleicht weglassen kann, um Zeit einzusparen.
Ach, ich bin völlig durcheinander, habe überhaupt kein System mehr. Jetzt fallen mir auch noch Fragen zu den MFT`s u. MDT`s ein.
Kann mir jemand vielleicht ein paar Ratschläge geben?
Vielen Dank.
anitramenneuk
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Stef
Hallo anitramenneuk!
In welchem Fach hast du denn deine erste praktische Prüfung gemacht? Wie war diese? Ich kann dir nur raten, einfach ruhig zu bleiben, es kommt meistens anders als man denkt! Die Chirurgieprüfung wird ähnlich wie deine erste sein...
Zum Ablauf: meist bekommt man anfangs die Diagnose gesagt, dann Befund und anschließend Behandlung.
Im Befund würde ich schon alle möglichen bzw. erlaubten Bewegungen ausmessen, testen und dokumentieren. Und Achtung beim Bewegen und ASTEn bei HüftTEP! Immer bedenken was darf man und was nicht, auch den Pat während der Behandlung daran erinnern!
Lies dir nochmal alles in Ruhe durch und wenn doch noch Fragen auftreten dann frage.
Und dann klappt das schon! Viel Glück!
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Gast2478
Examen
Hallo Stef,
vielen Dank für Deine rasche Antwort. Das mit den ASTEN und falschen Bewegungen bei Hüft-Tep habe ich eigentlich wohl drauf, zumindestens während meiner Praktika. Bloß, jetzt habe ich das Gefühl, ich weiß gar nichts mehr. Je mehr ich lese, umso unsicherer fühle ich mich Leider muss ich eingestehen, dass ich während der Hüftbehandlungen kaum Mess. vorgenommen habe und das rächt sich jetzt. Zwar bin ich mit einer Freundin noch mal alles praktisch durchgegangen, doch das Ende vom Lied war, dass sie Einwände und Bedenken an anderer Stelle wie ich hatte usw.
Trotzdem, vielen Dank für Deinen Zuspruch und alles Liebe.
anitramenneuk
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APM
Hallo,
mensch, du Ärmste, du machst dich ja völlig verrückt.
Komm erst mal runter auf den Boden der Tatsachen: du kannst und weißt mehr, als du im Moment glaubst. Klar, dass du nicht alles beherrscht, aber das ist für die Prüfung auch gar nicht notwendig. Setze dein Wissen effektiv ein, dann klappt das schon.
Betr. Ablauf der Prüfung:
Am besten die Lehrer fragen (die müssen es wissen).
Betr. der Winkelmessungen:
Es gibt nicht allzu viele Messungen, und eigentlich ergibt sich die Ausgangsstellung und das Anlegen des Winkelmessers von selbst, wenn du denn weißt, welche Funktion du messen willst.
Hier eine übersichtliche Darstellung: http://www.physiopaed.de/neutral0.htm
Mache die Messungen mit einer Kollegin alle 2 mal durch, dann hast du sie drauf.
Achte auf Kontraindikationen, z.B. bei Hüft-TEP nicht die ADD messen. Achte auf weiterlaufende Bewegungen, z.B. bei Hüft-TEP Test Flexion Hüfte macht Patient evtl. schon Flex LWS. Teste nur die Bewegungen, die auch aussagefähig für deine weitere Behandlung sind.
Betr. MFTs und MDTs:
Wenn du Verlauf und Funktion der Muskeln beherrscht ergeben sich diese Tests nahezu von selbst. Falls du die Muskeln nicht gut drauf hast, nimm dir nur die jeweils wichtigsten Muskeln von Schulter, Ellenbogen, Handgelenk, Hüfte, Knie, Sprunggelenk noch mal ernsthaft vor.
Noch ein Tipp am Rande: Bau grundsätzlich auf dem auf, was du weißt. Hadere nicht mit allem, was du nicht weißt. Wenn du den Patienten oder den Befund vor dir hast, halte dich nicht mit Kleinigkeiten auf und bleib ruhig.
Falls doch das Chaos über dich kommt, halte dich an die „der-Patient-und-ich-Strategie“, deren Punkte du immer mit deinem Wissen und deinen Fähigkeiten abarbeiten kannst:
1. Was will ich bei der vorliegenden ärztlichen Diagnose über diesen Patienten wissen?
2. Was davon kann er mir selbst sagen/zeigen/vormachen?
3. Was davon muss ich untersuchen?
4. Was soll dieser Patient durch meine Behandlung lernen (Behandlungsziel)?
(kurzfristig = 1-2 Wochen post OP, mittelfristig, langfristig. Z.B. bei einem Hüft-TEP-Patienten kurzfristig: PAKT-Prophylaxe, physiologischer Sitz, physiologisches Aufstehen-Hinsetzen, Stabilität der Hüfte im Stand, physiologisches Gangbild)
5. Welche Übungen kann dieser Patient zur Erreichung meines Behandlungsziels machen? (Stabilität, Kräftigung, Dehnung)
6. Was kann ich zur Erreichung meines Behandlungsziels beitragen? (Massagen, manuelle Therapie, etc.)
Das ist der Notfallplan für eine Prüfung (und für spätere Behandlungen, wo man auch schon mal den Überblick verliert).
Viel Erfolg und Gruß von susn
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Gast2478
Examen
Liebe Susn,
vielen, vielen Dank für Deine umfassenden Erklärungen, habe mich irre darüber gefreut. Nachdem ich Deine Antwort gelesen habe, fühlte ich mich gleich viel sicherer. Denn manchmal verliert man den roten Faden und hält unwesentliches für das Wichtigste überhaupt und dann kommt man nicht weiter.
Übermorgen ist es so weit, ich hoffe, dass ich bis dahin komplett zu mir zurück gefunden habe.
Na, irgendwo merkt man doch, dass man keine 20 mehr ist und Haushalt und Kinder brauchen auch Unterstützung, dann hat man das Gefühl, als stehe man im Regen und bekommt nur gesagt: "ach, dass schaffst Du schon", nett gemeint, will ich aber im Moment nicht hören.
Liebe Susn, nochmals vielen Dank und Dir alles Liebe
anitramenneuk
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