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Gast2681
Hilfe-Übungen zu Lumboischialgie/Brachialgie
Hallo liebe Kollegen,
habe Frage zum Thema Lumboischialgie(meist begründet durch Bandscheibenprolaps LWS4/5 u.S1); Welche Maßnahmen unternehmt Ihr in welcher Phase, evtl. mit konkreten Übungssbeschreibungen?(allg.Übungen/maßnahmen)
Zweite Frage? Kennt jemand von Euch Behandlungsmöglichkeiten(auch allgemeiner Natur) mit konkreten Übungsbeschreibungen/Maßnahmen zum Krankheitsbild "Brachialgie"(zb. bedingt durch HWS-Wurzel-Kompression)
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APM
Hallo Zauberlehrling,
bei Bandscheibenvorfall in den ersten 3-5 Tagen Ruhe und keine schmerzhaften Übungen,
denn die 1. Phase der Entzündungsreaktion, die das ausgetretene Nucleusmaterial hervorruft, muss erst mal abklingen.
In dieser Phase wird der Patient schmerzbedingt sowohl die Flex, als auch die Ext und Rotation der LWS/HWS nicht ausführen können.
LWS: In den ersten 5 Tagen sollte der Patient liegen und zwischendurch Gehen,
evtl. in RL Becken kippen (schmerzfrei!). In dieser Phase steht die Aufklärung des Patienten (Angstabbau, Verstehen der Heilungsmechanismen, Einfluss von Haltung auf die Heilung > Patient soll erst wieder Sitzen wenn er eine halbe Stunde schmerzfrei Gehen kann) absolut im Vordergrund.
Der Patient sollte bei regelgerechter Heilung des NPP nach einer Woche keine starken Schmerzen mehr haben,
bzw. die Schmerzen sollten deutlich nachgelassen haben. Nach dem 5. Tag sollte das Sitzen in aufrechter Haltung geübt werden, der evtl. Deviation sollte unbedingt entgegengeübt werden, die LWS sollte unbedingt wieder lordosiert werden (in BL, Stand, Sitz), segmentale Rotationsbewegungen (ohne das betroffene Segment zu rotieren!) mit und ohne Widerstände, Mobilisation des thoracolumbalen zur Verhinderung von Überlastung des betr. Segmentes, Dehnung der Nervenwurzel.
HWS: Es gilt das gleiche wie bei der LWS. In den ersten Tagen viel Ruhe, Sitzen nur mit aufrechter Haltung BWS
(Entlastung C5/C6). Bei NPP HWS sollte viel Wert auf die Schlaf- und Liegeposition gelegt werden (lordosierendes Nackenkissen in richtiger Höhe für RL und SL). Auch hier sollte aus der Streckfehlhaltung der HWS wieder in Lordose gearbeitet werden, Mobilisation des cervicothorakalen Übergangs und der hochcervicalen WS zur Verhinderung von Überlastung des betr. Segmentes, Dehnung der Nervenwurzel.
Keine Traktion in der ersten Woche und prinzipiell keine Traktion bei jungen Menschen, das kann zu einer Heilungsverzögerung des Bindegewebes führen!
Ein Schmerz im Po/Oberschenkel, bzw. Oberarm muss keine Radiculolupathie durch einen NPP sein, es kann sich hierbei auch um einen Referred Pain handeln.
Gruß von susn
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JotEm
Es mag ja sein, dass eine solche Frage an einer Schule für Physiotherapie vorkommt.
Nur sei Dir darüber klar, dass man so keinen Patienten behandeln kann.
Im wirklichen Leben kommt man über den Befund zur Behandlung.
mfg: Jochen
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APMIm wirklichen Leben kommt man über den Befund zur Behandlung.
Gruß von susn
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JotEm
Ich meine auch nicht Deine Antwort! Die Fragestellung ist das Problem.
mfg: Jochen
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APM
Hallo Jochen,
wenn man auf eine Frage antwortet, ist es für den Fragenden von Vorteil, wenn die Antwort mit Inhalt, also "sachdienlichen Hinweisen" gefüllt ist.
Eine Antwort wie "man behandelt nach Befund" führt den Fragenden kein Stück weiter.
Auch wir beide haben mal als Schüler und Berufsanfänger recht unwissend dagestanden und waren damals für alles dankbar, was man uns an weiterführenden Antworten auf unsere "dummen" und auf unsere „nicht korrekt gestellten Fragen“ gegeben hat. Oder war das bei dir anders, hättest du dich auf deine Frage nach Behandlung bei NPP mit der Antwort "behandelt wird nach Befund" zufrieden gegeben?
Gruß von susn
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JotEm
Ich habe nichts dagegen, wenn Du auf solche Fragen antwortest.
Trotzdem ist die Fragestellung nicht gut. Das ist eine Kritik an dem Lehrer oder der Lehrerin. Hat vermutlich selbst noch nie behandelt.
So ist es für einen Schüler auch wichtig zu wissen, dass das so nur ein theoretisches Modell ist, auf welches er sich da bezieht und mit seiner späteren Arbeit nichts zu tun hat.
mfg: Jochen
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APM
Hallo Jochen,
es ist keinesfalls so, dass die theoretischen Modelle mit unserer späteren Arbeit nichts zu tun haben!
Du suggerierst ja jedem Schüler, dass er nicht anwendbaren Müll lernt. Die Modelle sind wichtig und eine gute und brauchbare Richtlinie für die Behandlungen im „wirklichen Leben“.
Hast du schon mal Physio-Schüler unterrichtet?
Gruß von susn
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Gast2681
Liebe "APM",
vielen Dank für die äußerst wertvollen Tipps!! Das sind wirkliche tolle Infos, klare Hinweise, wirklich Super!
Herzliche Grüße
"Zauberlehrling"
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Gast2681
Hallo liebe "APM",
nochmals vielen Dank, aber nun für Deine logischen Erklärungen auf JOTEMS Einwände bzgl. der individuellen Befundung. Ich denke, da ich bereits im dritten Ausbildungsjahr bin, müßte es mir bis dato klargeworden sein, daß eine Behandlung ohne Befundung einer Mißhandlung gleichkämme(Will sagen, dieser Einwand ist doch logisch). Ich versteh nicht warum immer andere meinen eine Frage sei falsch????APM hat eindeutig klar u. spitzenmäßig auf eine einfache Frage geantwortet. Mir geht es nicht um eine Befundung, sondern mir ging es um einen Übungsfundus, auf den ich dann im speziellen Fall(nach der Befundung) zurückgreifen kann! Also Danke an "APM" die nicht immer das Hin-u. her an einer Frage bemängelt, sondern auf diese eingeht! Weiter so
Herzliche Grüße
"Zauberlehrling"
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JotEmZitat von APM
mfg: Jochen
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