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Gast2853
Das Leben danach?
Hallo zusammen,
mein Name ist Katja und ich möchte hier unbedingt etwas loswerden, bezüglich der Ausbildung und dem Leben danach. Dabei handelt es sich nur um meine Meinung und nicht um andere Standpunkte.
Ich habe vor ca. einer Woche den Eignungstest bestanden und habe dann die Zusage erhalten. Schön und gut, wenn ich nicht so wäre, dass ich ALLES wissen will, was in dieser Ausbildung los ist, und wie es "danach" weiter gehen soll.
Also habe ich mich mal erkundigt, Kontakte geknüpft, mich mit vielen Leuten unterhalten und auch sehr viel aus dem Internet herausfinden können. Denn man wll ja wissen, was man bezahlt!
Danach bin ich fast umgekippt, was das "ganze" angeht. Also natürlich nicht den Spass, den einem am Anfang eingetrichtert wird, sondern das wirklich ernsthafte, nämlich die Zukunft.
Es ist ja der Fall, dass man die Kosten der Ausbildung alleine tragen muss. Es handelt sich um tausende von Euro, was man sehr schnell besorgen muss und auch in dieser Zeit darf man nicht am Hungertuch nagen. Es sei denn, man wird als Umschüler bezahlt oder einem wird das Geld in den Hintern geschoben.
Dieses Geld ist natürlich nicht wiederzubeschaffen, wenn man die knüppelharte Ausbildung -die von verschiedenen Zeiten und Angst (wenn man den welche haben sollte) heimgesucht wird- durchgestanden hat.
1.) Danach sieht es eigentlich nicht gerade anders aus. Es gibt haufenweise Praxen von Physiotherapeuten, die sich selbstständig gemacht haben, weil sie keine Arbeit gefunden haben. Diese Praxen schiessen wie Pilze aus dem Boden, und sie haben auch nicht gerade so viel Zulauf, um noch mehr Physiotherapeuten aufnehmen zu können.
2.) Danach möchte man sich natürlich weiterbilden, denn man möchte ja ein guter Physiotherapeut werden. (So denkt ja jeder)
Es ist aber der Fall, dass man WIEDER tausende von Euro für die Weiterbildungen bezahlen muss. In dieser Ausbildung muss man scheinbar ALLES selber bezahlen.
Und nicht mal dann ist man sicher, endlich eine Arbeitsstelle zu bekommen. Es sei denn, man kennt jemanden persönlich, wo man arbeiten kann.
Der Zuwachs an Physiotherapeuten ist so gross, dass ALLE (auch Ärzte! habe mich unterhalten!) ein grosses Problem sehen und zwar in der Arbeitslosigkeit der PT. Man sieht es überall, Krankenhäuser können die PT´s nicht mehr aufnehmen, weil sie kein Geld mehr haben. Dabei sind sie unterbesetzt.
Also werden die meisten selbstständig um Menschen zu helfen, die meistens von alleine wieder Fit werden.
Danke für´s lesen und übrigens, habe ich abgesagt, weil ich meine Nerven und mein Geld schonen möchte. Denn die Zukunft der PT´s liegt am Abgrund. Es tut mir leid, aber das ist der Fall!!!
Es gibt immer Leute, die alles schön reden. Besonders die Schulen und deren Personal!
Denn die leben vom Geld der Schüler, deren Zukunft nicht rosig aussieht. Also Lügen sie um des geldes willen. sorry!
Danke für´s lesen und ich hoffe, niemanden auf den Schlips getreten zu sein. Das ist nur meine Meinung.
Eure Katja
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Gast2478
Hallo,
ich glaube, dass sich bei Deinem Beitrag niemand auf dem Schlips getreten fühlt, der sich wirklich Gedanken macht oder machen muss.
Denn der Einsatz der verlangt wird und der finanzielle Aspekt sind enorm.
Habe leider im März das Examen nicht geschafft und muss jetzt im September
noch mal ran.
Da ich schon 42 Jahre alt bin und zwei Kinder habe, war es gerade nicht einfacher. Doch die ganzen drei Jahre habe ich durchweg gute Leistungen ge-
bracht, leider fließen die Noten nicht mit in das Examen mit hinein, dann wäre ich aus dem Schneider gewesen.
Da es während meines Examens auch noch zur Trennung kam, war die Sache für mich endgültig gelaufen.
So, nun bin ich vom Thema abgekommen.
Du hast vollkommen recht, es ist entmutigend, wenn man die Möglichkeiten betrachtet, jemals eine feste Anstellung zu finden. Trotzdem haben aus meinen Kurs schon 5 Leute eine feste Anstellung, auch ohne jegliche Fortbildung. Das macht wieder ein wenig Mut.
Also unterdrücke Deinen Drang nicht, Dich zu informieren. Sammle Deine Info`s, werte sie aus und entscheide Dich, ob dieser Beruf für Dich in Frage kommt, ganz einfach.
Denn man muss echt dahinterstehen, ich hatte Glück und wurde finanziert.
Alles Liebe
anitram
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APM
Hallo Katja,
du hast das Problem voll und ganz erfasst: viele Physios auf dem Arbeitsmarkt, wenig Arbeitsplätze in Kliniken und Praxen, geringe Entlohnung der fertigen Physios, teure Fortbildungen, ohne die man auf dem Arbeitsmarkt kaum eine Chance hat.
Du hast allerdings nicht bedacht, dass sich in den letzten 10 Jahren den Physios völlig neue Arbeitsfelder, nämlich im Fitness- und Wellnessbereich eröffnet haben.
Und das Berufsleben der Physios war übrigens auch früher nicht rosig. Es war zwar einfacher eine Anstellung zu finden, aber ich habe schon vor 15 Jahren neben meiner normalen Vollzeittätigkeit abends massiert und Gruppen geleitet um meine teuren Fortbildungen überhaupt bezahlen zu können. Schon damals wurden wir schlecht bezahlt und schon damals waren die Fortbildungen saumäßig teuer. Dahingehend hat sich nichts verändert.
Nein, ich beneide die jetzt gerade fertigen Physios nicht um ihre Aussichten auf dem Arbeitsmarkt, und ich finde es auch unverantwortlich immer mehr Physios auf den Arbeitsmarkt zu "werfen". Aber gute Physios sind rar gesäht und werden nach wie vor dringend gebraucht und gesucht. Denn auch in unserem Berufsstand wimmelt es von unengagierten, ahnungslosen, selbstverliebten Dummschwätzern.
Gruß von susn
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*Sunny*
hmm wenn ich mit der Einstellung an die sache geh, wieviel Geld ich ausgeb und das ich danach kaum was verdien, dann hät ich mit sicherheit auch was anderes gemacht.
Aber nein klein und dumm wie ich scheinbar bin, steck ich schon im Vorfeld hunderte von Euro in Kopien vom Zeugnis, ärztliche Atteste und andere Zettel nur um auch ja einen Ausbildungsplatzt zu bekommen.
Ich bin nämlich einer der hoffnungslosen Optimisten, die nicht das Geld sehen sondern das was sie mit dem Beruf anfangen möchten ... und mein Ziel ist es behinderten oder entwicklungsgestörten Kindern das schönstmögliche Leben zu bieten das man ihnen jetzt noch geben kann. Da ist mir das Ziel viel wichtiger als das ganze Geld, ****** doch drauf wenn ich mir grad mal n 5m² großes "Wohnklo" leisten kann um über die runden zu kommen. Ich bin glücklich wenns den Kindern wieder gut geht ... man wird nicht PT um Millionär zu werden.
Man sollte es aus Überzeugung machen.
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APM
Hallo sunny,
deine Einstellung in allen Ehren. Aber die Zufriedenheit ob der glücklichen Kinder ist nur ein Teil der Wirklichkeit. Mit 20 hatte ich auch kein Problem mit meiner Einzimmer-Bude und dem WC im Keller. Es war auch kein Problem bei Fortbildungen im Auto zu übernachten um Geld zu sparen. Ich brauchte auch noch keine teuren Zahnsanierungen, die später zu erwartene Rente war nebensächlich, ich hatte auch noch keinen arbeitslosen Ehemann, und ich konnte locker 12 Stunden am Tag arbeiten und danach noch inne Disco gehen.
Mit 40 sieht die Wirklichkeit allerdings ganz anders aus...
Auch du wirst älter und mit den Jahren verändert sich vieles, was du jetzt noch gar nicht überblicken kannst.
Man wird zwar nicht PT um Millionär zu werden, aber auch PTs müssen Miete, Essen, Versicherungen, Fortbildungen, etc. bezahlen, und leben nicht nur von Luft und Liebe. Aber wer weiß, vielleicht bist du eine zweite Mutter Theresa und hast - außer dem Glück der anderen - keine weiteren Anspüche an dein Leben.
Gruß von susn
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Gast2853Zitat von APM
So enden die PT´s, die keinen Job im Krankenhaus oder Praxen bekommen haben.
Da gehören Masseure hin und keine Krankengymnasten, finde ich jedenfalls.
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APM
Hallo süße (suesse???) Cola,
Fitness hat mit Massage nichts zu tun.
Und der Wellnessbereich hat wesentlich mehr als nur Massage zu bieten.
Davon abgesehen, die Fingergelenke der Masseure sollen sich ruhig krumm biegen... es sind ja nur Masseure, oder wie soll ich deinen Einwand verstehen? Auf welch hohem Ross sitzt du eigentlich, dass du meinst, dass ein Physio zu "wertvoll" zum Massieren ist? Einen Bewerber, der Massage für eine niedere Tätigkeit hält, würde ich in meiner Praxis nicht beschäftigen.
Gruß von susn
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XionD-2
Edit (von Autor gelöscht)
Geändert von XionD-2 (18.08.2010 um 12:50 Uhr)
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Anilika
hey XionD-2,
ich sehe das ähnlich wie du! man muss siche infach ranhalten danach! wo gehst du auf die staatliche schule? hab mich nämlich auch nur dort beworben und geh nach erlangen!
liebe grüße
anika
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desELendZitat von SuesseCola
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Gast2853Zitat von APM
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Gast2939
Hey
also ich denke, dass jeder, der sich Gedanken über die Ausbildung und über sein zukünftiges Leben gemacht hat( und das sollte man bevor man sich für einen Job entscheidet), festgestellt hat, dass Pt´s nicht gerade Millionäre sind. Aber ich denke, dass man realistisch sein sollte, wenn man sich bemüht und versucht ein wirklich guter Physiotherapeut zu werden und sich nicht zu fein dazu ist zu massieren oder sonstige "niederen" Arbeiten zu verrichten, um über die Runden zu kommen, dann stehen die Chancen sehr gut, dass man mit dem Job und mit dem Gehalt leben kann. Natürlich ist die Arbeitsmarksituation schlecht, aber ist sie das nicht im allgemeinen. Ich kenne genug Leute die andere Jobs gelernt haben und heute arbeitslos sind. Es kommt immer auf die eigenen Einstellung an, daher ist es meiner Meinung nach, wichtig sich die Situation klar vor Augen zu halten, man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen.
Ich fange im Oktober die ausbildung mit Studium an, ist auch sehr teuer und ich bekomme gar keine finanzielle Unterstützung vom Staat, aber dennoch bin ich zuversichtlich, dass das mit viel Fleiß zuschaffen ist.
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XionD-2
Edit (von Autor gelöscht)
Geändert von XionD-2 (18.08.2010 um 12:54 Uhr)
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APM
Hallo suesse Cola,
wer fördert die Arbeitslosigkeit?
Der Praxisinhaber, der keinen Bewerber einstellt, dessen Tätigkeits- und Leistungsprofil nicht den Anforderungen der zu besetzenden Stelle entspricht?
Oder der Bewerber, der das für die Stelle angeforderte Tätigkeits- und Leistungsprofil nicht erfüllt, bzw. nicht erfüllen möchte?
Gruß von susn
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diejini20
also wenn ich eure antworten so lese,vergeht mir alles.ich fang jetzt bald meine ausbildung an u freu mich schon total,aber jetzt ...
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Physio-Azubine
da bin ich mal auf die Antwort gespannt.
Entweder man will Arbeiten ,macht es auch gerne und nimmt dafür auch in Kauf mal was auszugeben und sich weiterzubilden oder man lässt es und "jammert" das man keine Arbeit bekommt und wartet bis man aus seinem Beruf komplett raus ist.
ich find es auch nicht so super das man bei vielen Jobangeboten stehen hat : MLD und MT erforderlich. Aber wenn der Aufschwung in diese Richtung geht muss auch ich in den Sauren Apfel beissen und das Geld aufbringen.
Will ja schliesslich nicht zu Hause rumsitzen.
Grüße
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JotEm
Dass dieses Thema aus dem Jahr 2006 stammt, habt Ihr aber mitbekommen?
mfg: Jochen
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Physio-Azubine
hups. naja was solls
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Stefano17
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