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Gast2861
Behandlung bei Herzinfarkt
Hallo,
welche indikationen und kontraindikationen gibt es beim Vorderwandinfarkt?
Wäre dankbar für eure Hilfe !!!
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Gast2833
Nitroglycerin, Schmerzmittel, Sauerstoff, eventuell Beruhigungsmittel und symptomatische antiarrythmische Medikation.
Sofortige Verlegung auf die Intensivstation, für die Verlegung Monitor und Reanimationsbereitschaft (Notarzt rufen bzw. in der Klinik auf Normalstation Maßnahmen dazu einleiten)
Wenn der Patient bewußtlos ist sollte er intubiert werden.
Auf Intensiv sollte ein ZVK gelegt werden. Eventuell können Betablocker eingesetzt werden aber die Therapie bei Mykoardinfarkt mit Betablockern ist umstritten.
Es muß umgehend eine Antikoagulantientherapie eingeleitet werden, Vollheparinisierung.
Für das weitere Vorgehen gibt es zwei möglichkeiten: Thrombolysetherapie oder Koronarangiographie mit Angioplastie. Was man letztendlich macht hängt vom Haus ab und wieviel Zeit bereits verstrichen ist. Bei V.a. Blutungsereignisse (Hirndruckzeichen) ist die Lyse natürlich kontra.
Die weiteren Maßnahmen richten sich symptomatisch nach den Komplikationen (Rythmusstörungen, kardiogener Schock usw.).
Bettruhe, Ernährungs- und Ausscheidungsfunktionen sicherstellen, psychische Betreuung und Beratung.
Wenn die CK wieder unten ist und Beschwerdefreiheit besteh kann man den Patienten von der Intensivstation auf die Normalstation verlegen.
die weitere Infarktprophylaxe sieht bei fast allen Patienten gleich aus: ASS, ACE-Hemmer, Betablocker, Lipidsenker und eventuell Clopidogrel.
Kontraindikationen beim akuten Infarkt gibt es unter anderem:
Streß. Körperliche Bewegung. Kein Transport ohne ärztliche Begleitung. Keine i.m. Injektionen da diese die CK verfälschen. Kein Digitalis (nur bei Tachyabs und Linksherzinsuffizienz).
Was meinst du mit "Indikationen" ? Vermutlich die Therapie. Zielst du hauptsächlich auf die medikamentöse Therapie? Von Indikationen und Kontraindikationen spricht man ja allgemein nur bei Therapien und Medikamenten, nicht bei Diagnosen.
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Gast2861
Vielen Dank für die lange Antwort, aber ich habe wohl die Frage nicht detailliert genug gestellt, sondern bin wohl einfach davon ausgegangen das das so klar ist.
Ich suche nach Indikationen und kontraindikationen für eine physiotherapeutische Behandlung, Medikamente brauch ich nicht. Ich denke KI wären z.b. die Arme nicht über 90° zu heben. Müssen dies für unser Praktikum im Krankenhaus als Vortrag vorbereiten und ich hab dieses Thema zugeschrieben bekommen.
Also wenn du dazu noch Vorschläge hättest und die auch so umfangreich wären, wäre das echt toll .
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Gast2833
Achso. Ok
Also am ersten Tag hat der Patient auf jeden fall strengste Bettruhe.
Danach folgen Bewegungsübungen am Bett, z.B. Faustschluss und Füßekreiseln.
Nächste Stufe: erweiterte Bewegungsübungen wie Beuge und Streckügungen (im Bett!!), Atemübungen und danach besonders wichtig: Entspannungsübungen.
Nächste Stufe: Patient sitzt am Bettrand. Leichte Bewegungsübungen und Atemvertiefende Übungen wie z.B. gezieltes Atmen mit taktilen Reizen. Pressatmungen sind zu vermeiden, also auch beim Stuhlgang (erhöhen den intrathorakalen Druck). Und wieder Entspannungsübungen.
Nächste Stufe: Spannungsübungen der gesamten Körpermuskulatur (Bauch + Rücken). Erstes Aufstehen versuchen (mit Begleitung). Wieder Pressen vermeiden wichtig!
Danach werden diese Übungen aktiv erweitert z.B. weiter gehen auf Station (immer Begleitung). Dann erstes Treppensteigen, Gehen im Freien. Das Ziel ist in der letzten Stufe das selbstständige Treppensteigen.
Alle KG-Maßnahmen nur auf Arztanordnung!
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Gast2861
Also auf jeden Fall schonmal vielen lieben Dank. so wie ich dich verstanden habe ist z.B. ne KI Pressatmung. Gibt es denn ansonsten Bewegungen oder Dinge, die der Patient nicht machen darf ? Also klar, in den ersten Tagen dann natürlich das Aufstehen und Hinsetzen zunächst. Gibt es denn ansonsten irgenwelche klaren (vielleicht auch definierten) Sachen die der Physiotherapeut nicht mit dem Patient in der Behandlung machen sollte ?
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Gast2833
also ein absolutes No-Go ist in der ersten Zeit zu heftige körperliche Belastung. Man sollte sich immer bei der Behandlung bewußt machen, an welchen Symptomen man einen akuten Angina Pectoris-Anfall erkennt (Schmerzen, Kaltschweiß...). Beim Patienten auf der Intensivstation sollte man sich etwas mit dem EKG auskennen um schnell zu erkennen, wann man den Patienten zu stark belastet.
Das zweite No-Go ist (in der ersten Zeit) eine erhöhung des Intrathorakalen Druckes durch z.B. starkes Pressen.
Ansonsten nichts, d.h. man ist am sichersten, wenn man sich mit den Symptomen auskennt, die bei verschlechterung des Patientenzustandes auftreten. (Schmerz, EKG-Kenntnisse). Dann kann man auf jeden Fall sicher sein dass man nichts falsch macht. Aber es gibt keine besondere "Körperhaltung" oder Bewegungstherapie die kontraindiziert ist.
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