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f1Nal
Kolaterale Behandlung ?!
Hi,
ein dozent sprach heute von etwas wie "kolateraler behandlung" und erklärte das folgendermaßen:
Wenn man zb. Eis auf das linke Knie legt, hätte das (wie auch immer, zumindest schon mal nicht rein physikalisch) den selben bzw. einen ähnlichen effekt wie wärme am rechten Ellenbogen.. also das Knie-Ellenbogen, Hände-Füße etc. in verbindung stehen oder so. Ich hab das nicht ganz verstanden, war mir auch zu blöd um irgendwie da nochmal nachzufragen, weil ich das für total skuril hielt. Gegoogelt habe ich, leider aber nichts gefunden.
Kann mir jemand das nochmal genauer erklären, wie das funktioniert bzw. wie das wirken soll? oder is das reiner unsinn.
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Gast3174
Kollaterale Behandlng
kollateral
Wortklasse: Adjektiv
Erklärung: seitlich
Somit wäre die erste Begrifflichleit geklärt.
Seitliche Behandlung!? Hä???
Ich denle mal, der Kollege meint die vegetative Reaktion auf eine physikalische Anwendung!
Nehmen wir mal die Wärmeanwendung:
Wird das rechte Bein z.B. mit einer Fangopackung behandelt, so erwärmt sich sich dieses nicht nur, sondern es kommt zu umfangreichen körperlichen Aktionen die da wären:
- Erweiterung des venösen Gefäßsystems
- Steigerung der arteriellen Durchblutung
- Steigerung des lyphatischen Rückstroms
und der vielen Dinge mehr die hier den Rahmen sprengen würden...
Aber zurück zum vegetativen System. Dies kann nicht stringend zwischen rechts und links, oben und unten, vorn und hinten unterscheiden!
Somit kommt es zu einem kollateralen Nebeneffekt, der im gesamten Körper abgeschwächte Reaktionen erfolgen lässt.
So kann kann wie im beschiebenen Beispiel die Durchblutung im unbehandeltem Bein bis zu 40% steigen, obwohl die Packung auf dem rechten Bein liegt!
Gleiches ist bei Kälteanwendungen zu beobachten.
Gruß Cortex
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f1Nal
danke für die kompetente antwort. klingt logisch erklärt...
wie gesagt, der dozent hat das auch irgendwie mal nur so nebensächlich erzählt, ohne genauer darauf einzugehn.. aber ich glaube, dass es zwar ganz gut ist, Kenntnis darüber zu haben, dass es so etwas wie vegetative reaktionen auch in anderen, nichtbetroffenen körperabschnitten gibt ..aber nicht unbedingt optimal im tägl. einsatz im krankenhaus..da is zb. therm. behandlung im betroffenen bein sicherlich erfolgsverzeichnender oder ?
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Gast3174
Nein nein, nichts ist ohne Grund!
Nehmen wir mal an, der Pat. hat im "gesunden" Bein Varizen oder eine Venenklappenschwäche. Was dann!?
Hier kann es mitunter zu unangenehmen Folgen kommen! Also besser nichts wärmendes anlegen!
Ich finde es ausgesprochen verantwwortungslos, diese Reaktionen lediglich so nebenbei zu erwähnen.
Nehmen wir mal einen Patienten, der durch OP nicht mit Wärme am operierten Bein behandellt werden kann. Was tun? Nun, dann können wir doch unser Wissen nutzen und eine "kollaterale" Wärmeapplikation anlegen, oder!?
In diesem Sinne, wenn nichts vermittelt wird, Eigeninteresse zeigen.
Gruß Cortex
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f1Nal
der dozent hat das thema kurz angesprochen, da es eigentlich nicht zum Thema der unterrichtseinheit gepasst hat (wir hatten Muskelfunktionstest) vll. lernen wir das noch mal genauer in Hydro / Thermo, insofern muss ich ihn verteidigen..
jedoch gebe ich dir recht, "wenn" man so etwas anspricht, sollte man es auch richtig tun. soviel ist klar.
ich bin trotzdem wie im post davor der meinung, dass diese art von behandlung speziellen patienten (zb. varizen) vorbehalten sein wird, jedoch bei einem "gesunden" menschen mit operiertem knie in der akutphase eine direkte therm. applikation wie zb. Eis auf's knie sinnvoller ist.
Natüüüüüüüüüüürlich kann man das nicht pauschalisieren, aber bisher hatte ich noch keinen nutzen von der "kolateralen behandlung" innerhalb meines praktikums.
Wie das ganze in der Inneren aussieht, ob man dort öfters auf diese art der behandlung angewiesen ist, bin ich ja mal gespannt..kann ich mir aber gut vorstellen.
Was nicht ist, kann ja noch vll. werden und lieber zuviel wissen, als zu wenig
Aber Cortex: ich habe noch eine andere Frage an dich.
Und zwar folgendes:
Wir haben im unterricht 1 "regel" aufgestellt, welche dem Aufbau unserer Behandlung dienen soll.
"Zuerst den Antagonisten dehnen, bevor man den Agonisten kräftigt"
Behandelst du auch nach diesen "Regeln?" sieht dein behandlungsaufbau zb. bei einem Hüftpatienten auch so aus, dass du zuerst den verkürzten Muskel dehnst bevor du den schwachen muskel kräftigst? oder ist der merksatz ein Kann, aber kein Muss ?
Danke schonmal Bin ja froh, wenn man meinungen außerhalb des üblichen hört
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