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Gast3080
Oberschenkel-Zerrung - Massage oder nicht?
Hallo,
Ich, 32, Hobbyfußballer habe am Sonntag den 13.08. im Spiel einen leichten Schlag auf die Oberschenkelseite bekommen. Ich konnte unter leichten Beschwerden dennoch bis zum Ende spielen.Am Sonntag den 20.08. habe ich dann beim warm machen einen "Stich" im linken oberen Bereich des Oberschenkels verspürt.
Laufen konnte ich einigermaßen, sprinten war aber nicht mehr möglich. Habe mich dann auch gleich nach 10min Auswechseln lassen, und mit einem Verband angelegt.
Beim normalen sitzen, gehen, stehen habe ich keine Beschwerden,
echte Belastungen halte ich aber noch nicht aus. Ich vermute, dass ich eine Zerrung habe, eventuell einen leichten Muskelfaserriss. Folgende Frage habe ich nun :
Ist eine Massage des Oberschenkels sinnvoll oder nicht und wenn ja ab wann?
Habe nämlich im Internet bei mehreren Stellen gelesen, dass bei einer Zerrung eine Massage zur Nachbehandlung sinnvoll ist. An anderen Stellen wiederrumm, dass bei einem Muskel(faser)riss eine Massage unterlassen werden sollte ! ?? Wie ist denn die Abgrenzung zw. Zerrung und Muskel(faser)riss ?? Vielen Dank vorab. Uli
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Gast3369
Also wir haben in der Schule gelernt, dass bei frischen Zerrungen Massagen kontraindiziert sind, sie aber nach der Akutphase durchaus angewandt werden können. Kommt denke ich auch auf die Dosierung des Drucks und das Ausmaß der Zerrung an...
Liebe Grüße und gute Besserung,
Mona
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Gast3080
Hallo Littleshine,
danke erstmal für die Antwort.
"kontraindiziert" heißt für mich als Laie : "besser nicht" oder deute ich das falsch ?
Wie lange dauert denn die "Akutphase" bzw. wie erkenn ich, dass sie vorbei ist ?
Gruß
Uli
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APM
Hallo Uli,
"kontraindiziert" heißt "aus bestimmten Gründen nicht anwendbar", auf gut Deutsch also "besser nicht, Finger weg".
Nicht nur Bewegung, auch Massage ist für das Gewebe eine Belastung.
In der Akutphase (Entzündungsphase) 1. - 5. Tag sollte überhaupt nicht belastet werden, so dass der Körper die entzündeten Strukturen in Reparatur nehmen kann. Es sprossen neue Blutgefäße ein, die wiederum einen Abtransport der zerstörten Zellen bewerkstelligen. In dieser Zeit würde eine Belastung der Sehne und der Sehnenscheide eine Heilungsbehinderung darstellen.
Ab ca. dem 6. bis zum 24. Tag (Proliferationsphase)
wird das durch die Entzündung zerstörte Gewebe durch ein minderwertiges Ersatzgewebe (Kollagen Typ III) ersetzt. Dieses Ersatzgewebe ist nicht belastbar auf Zug, d.h., dass bei zu viel Beanspruchung der Sehne die ganze Heilung wieder in die Akutphase zurückfällt. Bewegung ist zwar erlaubt, aber nur schmerzfrei (es darf ziehen, aber nicht wirklich schmerzen!).
Ab der 4. Woche (Umbauphase)
wird das zugempfindliche Kollagen Typ III in das belastungsstabile Kollagen Typ I umgebaut. In dieser Phase ist adäquate Belastung wichtig, weil ansonsten das neu gebildete Kollagen Typ I nicht in Richtung Zugbelastung geordnet wird, sondern sich kreuz und quer bildet, was später zu einer verminderten Belastbarkeit auf Zug führt.
Gruß von susn
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Gast3080
Hi susn,
vielen Dank für die gute und ausführliche Erklärung.
Nur eines ist mir noch nicht ganz klar:
Du schreibst, das die Belastung der SEHNE / SEHENSCHEIDE eine Heilungsbehinderung darstellt. Ich dachte aber, dass eine Zerrung eine Verletzung des MUSKELS ist. Verwechsle ich da was, oder ist Muskel und Sehne etwa das gleiche ??
Gruß Uli
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APM
Hallo Uli,
ich habe diese Erklärung aus einem anderen Beitrag von mir zum Thema Sehnenscheidenentzündung kopiert...
Ein Muskel besteht aus kontraktilem Muskelgewebe, jede Menge Bindegewebe, und Gefäßen.
Bei einem Muskelfaserriss haben alle genannten Anteile Schaden genommen.
Die Heilung des Bindegewebes verläuft wie schon beschrieben. Das kontraktile Muskelgewebe durchläuft ebenfalls die Akutphase und die Proliferationsphase.
In der ersten Woche nach der Verletzung sagt dir der bei Belastung oder schon leichter Dehnung einsetzende Schmerz sehr genau was zuviel ist. Nach einer Woche kannst und sollst du alles machen, was nach einigen Wiederholungen keinen Schmerz mehr verursacht. Ein leichtes Zwicken oder Zwacken ist ok, es sollte nur kein wirklicher Schmerz auftreten.
Fazit: wichtig für eine physiologische Heilung ist die Belastung, die aber angemessen sein sollte!
Gruß von susn
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Gast3080
Vielen Dank
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