Umfrageergebnis anzeigen: Wie lange soll die Behandlungszeit für 1 x KG sein?
- Teilnehmer
- 38. Du darfst bei dieser Umfrage nicht abstimmen
-
15 Minuten
3 7,89% -
20 Minuten
5 13,16% -
25 Minuten
6 15,79% -
30 Minuten
24 63,16%
-
APM
??? Unterbezahlt ???
Hallo,
vor gut 2 Jahren habe ich folgendes schon einmal gepostet. Vielleicht hat sich ja inzwischen die Meinung der Physios geändert. Deshalb nun zum 2. Mal:
Immer wieder beschweren sich angestellte KGs in freien Praxen darüber, dass sie sich für ihre qualifizierte Arbeit im Vergleich zu anderen Berufen unterbezahlt fühlen.
Viele Praxisinhaber argumentieren, dass sie wegen der niedrigen Umsätze ihre Angestellten nicht besser bezahlen können.
Die gesetzlichen Krankenkassen geben Regelbehandlungszeiten vor, z.B. für 1 x KG 15-25 Minuten. In vielen Praxen wird aber mit dem Argument, dass man in dieser kurzen Zeit keine effektive Behandlung durchführen kann, zum Teil noch im 30 Minutentakt behandelt.
Die Krankenkassen haben im Laufe der Jahre die Leistungsvergütungen nur um Cents angehoben, die Regelbehandlungszeiten dafür gekürzt (für 1 x KG von ehemals 30 Minuten auf die jetzigen 15-25 Minuten).
Das hätte de facto eine Umsatzsteigerung für die Praxen und damit auch eine Gehaltsverbesserung für die Angestellten von 16,6% bis 50% bedeuten können.
Mal abgesehen von der Umfrage:
1) in welchem Takt wird bei Euch behandelt?
2) würdet ihr Euch für mehr Verdienst an die Regelbehandlungszeiten halten wollen?
Gruß von susn
-
Mobby1
Unterbezahlt
Hallo susn,
stimmt nicht so ganz. Die Regelbehandlungszeit für KG beträgt 15 - 25 Minuten. Wir behandeln im 20 Minuten Takt, dh. aber, 5 Behandlungen in 2 Stunden, da man ja auch noch Termine machen muß, oder die Kabine aufräumen etc., nicht zu vergessen Berichte schreiben oder man muß mal ans Telefon. Außerdem kenne ich keine Praxis hier bei uns, wo die Mitarbeiterstunden zu 100% ausgelastet sind. Es gibt halt immer wieder Lücken im Plan, welche ja auch bezahlt werden müssen, obwohl nichts erarbeitet wird.
Gruß Mobby
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Nasenbär
Hallo!
Mal ganz abgesehen von der Bezahlung; Ich halte eine Behandlungszeit von 30 Minuten definitiv für notwendig!!
Wir wollen doch Patienten effektiv und verantwortlich behandeln. Klar, die Behandlung eines Fingers (z.B. mit MT) braucht nur eine geringe Zeit, dafür benötigt z.B der LWS-Patient wesentlich mehr Aufmerksamkeit.
Ich denke, im Sinne unserer Patienten und auch in unserem eigenen Sinn (ich denke da an unseren Ruf und an die Darstellung unserer Fähigkeiten in der Öffentlichkeit) sollten wir eher versuchen, auch die Krankenkassen zu überzeugen, das eine Verkürzung der Therapiezeiten sowohl kurz- als auch langfristig weder patientenfreundlich noch kostensparend ist. Sonst bekommen wir irgendwann einen Behandlungstakt von 10 Minuten aufgetragen.
Sorry, wenn das jetzt nicht ganz genau auf das Thema passt, aber das musste ich loswerden. Wir dürfen uns nicht mit allen Kürzungen abfinden.
Gruß Chris
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Gast3174
Na denne, es ist noch früh am Tage...
So ihr Lieben,als selbsständig ständig arbeitender fängt mein Tag an,wenn meine lieben Angestellten noch schlafen.
Als erstes sollten wir folgenden Punkt klären:
Ist eine Praxis ein Unternehmen?
Ja, eine Praxis muss unbedingt unter betriebswirtschaftlichen Aspekten geführt werden. D.h. Ausgaben und Einnahmen müssen in einem gesunden Verhältnis stehen. Gewinne müssen erzielt werden, nur muss bedacht werden, Gewinne sind nicht gleich Kontostanderhöhungen auf dem Konto des Cheffes!
Hier mal ein paar Positionen:
- Rücklagen für schlechte Zeiten, denn da möchte der Angestellte auch sein Gehalt!
- Rücklagen für Reparaturen, denn es geht dann und wann etwas kaputt!
- Rücklagen für Neuanschaffungen!
- Rücklagen für Wartung und Prüfung elektrischer Geräte!
- Rücklagen für Renovierung
Wer nun als unternehmerischer Physiotherapeut hier keine Rücklagen bildet, muss diese aus teuren Bankdarlehn bestreiten!!!
Nun zu den Behandlungszeiten etc.
Behandlungszeiten setzen sich zusammen aus Behandlung und Rüstzeit, wobei die Rüstzeit die Vorbereitung der Räumlichkeit sind. Hat die Praxis niemanden (bei mir die Rezeptionskraft) muss dies der Therapeut übernehmen!
Arbeiten wir im 30 min Takt (Regel) so kommen 5 Minuten Rüstzeit hinzu. Also bei 10 Arbeitsstunden pro Tag und Raum:
100 Minuten, sodaß der Arbeitstag nominell 11h und 40min hätte.
Also ~ 1:30h = 3 Behandlungseinheiten!!! Die nicht bezahlt sind, da der Raum nicht genutzt werden kann.
Bei 6 Räumen sind es dann 9 Stunden = 18 Behandlungseinheiten.
Rechnet man nun 10 € pro Behandlungseinheit macht dies eine Mindereinnahmen von 180€ täglich!!!
Sicherlich sind nicht alle Behandlungsräume täglich ausgebucht, in der mtl Statistik kommen trotzdem runde 1500€ zusammen!!!
Zum Verdienst
Ich zahle meinen Therapeuten 1900€ brutto, plus Urlaubsgeld, plus Weihnachtsgeld, plus Weiterbildungsbeteiligung. Dies ist für jeden gleich, außer für mich, da ich
a. mehr arbeite
b. Umsätze aus Betreuung von Leistungssportlern erwirtschafte
c. Aquise betreibe um mehr Klientel zu erreichen
Wer hier Fragen hat wie soetwas funktioniert, ich helfe gern! Z.Z bin ich mit einem Betrieb mit über 400 Angestellten in Verhandlung zwecks Mitarbeiterbetreuung und Krankenstandsenkung! Mann (Frau) muss sich halt bewegen.
Ich erwarte dafür: Gutes Betriebsklima, hohen Einsatzwillen, hohe Patientenbindung und den unbedingten Willen die Praxis am Laufen zu halten. Es hat lange gedauert das Team zu finden, zu formen und einzustimmen. Viele sind gegangen und die Besten geblieben.
Ich zahle sozusagen keine Anwesenheitsprämien, sondern für Leistung!
Aus den obigen Angaben kann einjeder entnehmen, was für Kosten jeden Monat zu bestreiten sind. Welche Verantwortung auf einem lastet der einen Betrieb führt und Angestellte hat.
Wer zuwenig verdient, der möge in sich gehen und erst einmal erroieren, ob seine Arbeitsleistung den Gehaltswünschen entspricht! Ist dies positiv geklärt, kann jedem der sprechen kann, auch geholfen werden. Notfalls kommt es dann zu einem Arbeitgeberwechsel oder sogar zu einem Standortwechsel.
Fazit!
Physiotherapeuten sind nicht grunsätzlich unterbezahlt Wer etwas kann (kommt nicht auf Fortbildung an!), flexibel und einsatzwillig ist, der kommt weiter! Wenn die Praxis es nicht hergibt, nicht dort verweilen! Kopf hoch, mutig sein und hinaus in die Welt.
Gruß Cortex
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Gast3574
Hallo!
Ich möchte später nach dem Abi selbst Physiotherapeutin werden...Von mehreren Physios hab ich aber gehört, dass der Job schlecht bezahlt ist. Was sagt ihr denn dazu??Wisst ihr, was so der Durchschnittsverdienst ist??
Lg
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Gast3174
@ Runnergirl88
Wenn du ABI machst, so stellt sich die Frage nach einer Ausbildung im medizinischen Bereich eigendlich gar nicht. Werde Ärztin, im besten Falle Orthopädin mit Belegbetten im örtlichen Krankenhaus. Hier kann und wird bei betriebswirtschaftlich geführter Praxis keine Armut eintreten. Versprochen!
Als Lehrling bei MERCEDES im 4 Lehrjahr verdienst du etwa 1100€ netto, etwa das gleiche wie ein fertiger Physio nach 3 Jahren und Examen. Die Bruttogehälter liegen zwischen 1700 - 1900€ Brutto. Fortbildungen werden seit etwa 10 Jahren nicht mehr gesondert honoriert, da kein Geld mehr vorhanden ist.
Ebenso verlangen viele Kollegen, dass dein privates Auto für Hausbesuche genutzt wird, hier entsstehen für diech höhere Versicherungskosten, da das Auto teilgewerblich genutzt wird. (Meldepflicht)
Dazu kommen noch die monatlichen Rücklagen (100 - 150€) für Fortbildungen. Für Bobath musst du dann schon knappe 70 Monate sparen.
Bekommst du 1100€ netto im Monat bleiben nach obigen Kosten gerade mal 900€ zum Leben. Fürs gleiche Geld gibts dafür ein Job an der Kasse bei Lidl, dies zur öffentlichen Wertschätzung unserer Tätigkeit im Gesundheitssystem!
Klar, kann man von Idealismus sprechen, doch was nüzt Idealismus wenn der Magen beim behandeln knurrt!?
Wenn man als Frau verheiratet ist, ist es ein guter Nebenerwerb. Als Mann kann man davon Frau und Kinder schlecht ernähren.
Gruß Cortex
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Gast3574
Hallo!
@CORTEX: Danke für deine ehrliche Meinung! Leider werde ich bestimmt nicht gut genug sein, um Medizin zu studieren...Außerdem habe ich bereits ein Praktikum als Physio gemacht und festgestellt, dass es mein Traumjob ist!!
Dass ich nicht so viel verdiene finde ich zwar schade aber ich wüsste nicht, welchen anderen Beruf ich sonst lernen könnte...
Meinst du, man verdient in Rehazentren und Kliniken besser oder mit einer eigenen Praxis ( als Selbständiger)??
Liebe Grüße,
Nadine
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Gast3174
Da Kliniken (privat u. öfftl. Träger) nach BAT bezahlen, ist der Verdienst in Praxen meist besser. Zum Teil übernehmen vorgenannte noch Fortbildungskosten bzw. übernehmen diese anteilig. Auch von Vorteil ist das interdisziplnäre Arbeiten u. die teilweise physiointern durchgeführten Fortbildungen in denen Physios ihre Kenntnisse weitergeben.
Zum Verdienst in eigener Praxis oder Freiberufler
Freiberufler
Freiberufler benötigen zur Abrechnung immer einen Praxisanschluss, zu bedenken ist immer, dass die freiberufliche Tätigkeit gleichsam der eigenen Praxisführung - anders als in gewerblichen Sparten- sozialversicherungspflichtig ist. D.h. Rentenversicherung muss bezahlt werden! Dazu kommen dann noch die Kosten für die Raumnutzung und Nebenkosten. Hier besonders bei den Vertragsverhandlungen aufpassen!!!
Eigene Praxis
Leider gibt es - ob der Spitzenverbände die sich um alles kümmern, nur nicht um uns - , immer noch keinen bundeseinheitlichen Zulassungsstandard.
Hier musst du dich vor der Gründung um die modalitäten kümmern. So wird außer der Raumhöhe in einigen Bundesländern die Fenstergröße vorgegeben.
Die Kosten belaufen sich ohne KGG für eine Einrichtung um etwa 10.000 - 15.000€, wobei getrost auf Elektro verzichtet werden kann. Ein einfaches TENS Gerät recht durchaus aus. Kein Fango, besser Wärmepackung da billiger für den Anfang. Von gebrauchten Geräten (elekt. Liegen) ist eher abzuraten, da hier Reparaturkosten schnell auftreten können. Auch ist die Abschreibung geringer. Für die Anpachtung von Räumlichkeiten ist zu beachten, dass keine langfristigen Verträge (>5 Jahre wird gern gewollt) abgeschlossen werden! Lieber 1 Jahr mit 3 monatiger Kündigungsfrist, dann kann immer noch nachverhandelt werden. Für eine Praxis von 120qm Fläche sollte mit 2,5€ - 4€ multipilziert werden, also max. 480 plus MwSt. plus NK.. Insgesamt mit allen Kosten nicht mehr als 1000€/mtl..
Die esretn 3 Monate wirds eh eng werden, zumal wenn andere Praxen vor Ort sind. Doch wie überall, Konkurenz belebt das Geschäft ;-))
Der Verdienst als selbstständiger Praxisinhaber kann von dir selbst gesteuert werden, sollte nach 2 Jahren deutlich dem des Angestelltegehaltes liegen. Ist dem nicht so, liegt es entweder am Standort, oder an deiner Arbeit.
Also sorgsam die Standortwahl überdenken!
Bei Praxisübernahmen niemals ohne Steuerberater vorgehen. Alles, wirklich alles prüfen lassen. Ist etwas nicht schlüssig...Finger weg!
Gruß Cortex
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Gast2196
Jeder von uns wünscht sich einen 30Minutentakt mit einem Bruttogehalt von deutlich über 2000 €, aber leider leben wir im Jahr 2007 und können unseren Patienten wenn wir wirtschaftlich Überleben wollen dies leider nicht bieten(danke Kassen, danke Verbände ), da von den Verantwortlichen nur sehr kurzsichtig "geplant" wird.
In der Region München gibt es größtenteils den 20 Takt oder den 5Pat. in zwei Stunden Takt, z.T. gibt es sogar einige Praxen mit einer 15 Min. Taktung.
Die meisten Kollegen/innen nehmen diese Taktung an, wahrscheinlich aus wirtschaftlichen Zwang den bei einer 30iger Taktung wäre die Entlohnung für unsere Region einfach zu gering.
Leider muss ich feststellen das die vereinbahrten Erhöhungen seit Seehofers Zeiten nicht verwirklicht wurden, deshalb kann ich nur alle Kollegen/innen bitten Einigkeit zu zeigen und nicht freiwillig mit einem 30Min Takt auf Leistungsentgeld zu verzichten, denn damit unterstützt ihr nur die GKV-Sparpolitik die nur bei den scheinbar Wehrlosen ausgeführt wird.
MfG
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