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Gast3151
defonisierende Maßnahmen
Hallo,
im extrem hohen Heim-Tagessatz meiner komatösen Stieftochter ist Krankengymnastik enthalten. Hohe Fehlzeiten der einzigen Therapeutin führen zu ständigen Ausfällen.
Es wäre für mich wichtig zu wissen, ob die (auch wg. langem Ausfall eines anderen Therapeuten) jetzt anstelle von KG durchgeführten defonisierenden Maßnahmen zur Vorbereitung zum Schienentragen(an den Beinen) zu KG gerechnet werden und diese ersetzen können. Andauernd müssen die Schienen geändert werden, weshalb die Maßnahmen wieder von vorne beginnen und die KG entfällt.
Danke.
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Gast3174
Hallo Siggi,
du meinst bestimmt detonisierende Maßnahen! (Muskelspannungssenkende Maßnahmen wie z.B. Massagen, Heißluft, heiße Rolle etc.)
Zu deiner komatösen Steltochter:
Liegen neurologische Erkrankungen zu Grunde, müsen spezielle Beh. durchgeführt werden. Dies sind Beh. die spezielle Kenntnisse und Ausbildungen erfordern. In der Regel sind dies Zusatzausbildungen wie z.b. Bobath, können jedoch von gut ausgebildeten Physiotherapeuten ohne Zusatzausbildung gleichwohl durchgeführt werden!
Hat das Pflegepersonal eine gleichqualifizierte, kassenabnrechnungs/- u. zugelassene Ausbildung, kann dies ebenfalls eingesetzt werden. Ich kenne jedoch niemanden der eine Bobathausbildung hätte!
Sind im Tagessatz (Vertrag prüfen lassen) Krankengymnastik enthalten, so ist dies nach "ärztlicher" Verordnung zu veranlassen! Und nicht nach gut dünken Geschieht dies nicht, ist dies:
a. eine Vertragsverletzung
b. vorsätzliche Körperverletzung
c. Leistungsversagen
d. Kassenabrechnungsbetrug
e. Verletzung der Fürsorgepflicht
um nur die wichtigsten Punkte zu klären, die strafrechtliche Relevanz haben!!!
Hohe Fehlzeiten sind keine Entschuldigung, hier ist unverzüglich für qualifizierten Ersatz zu sorgen! Das Wohl und die Genesung von Schutzbefohlenen ist erste Priorität. Die Gesetzgebung hat dies ausdrücklich geregelt!
Es wäre für mich wichtig zu wissen, ob die (auch wg. langem Ausfall eines anderen Therapeuten) jetzt anstelle von KG durchgeführten detonisierenden Maßnahmen zur Vorbereitung zum Schienentragen (an den Beinen) zu KG gerechnet werden und diese ersetzen können?
Diese Frage ist klar mit "NEIN" zu beantworten, da die Rezeptierung auf KG verweist! Hier ist von dir zu klären bzw. von der Heimleitung erklären lassen:
- wer führt die Maßnahmen durch? (Qualifikation)
- wer hat diese Maßnahmen angeordnet? (der Arzt sicher nicht)
- wo werden die Leistungen die nicht durch einen Physio erbracht werden abgerechnet? (Patientendokumentation prüfen, da ich hier vermute, dass über den nicht anwesenden Physio Leistungen abgerechnet werden, die erbracht wurden)
Zusatz: Wer hat die Vormundschaft? Wenn bei dir = Einsicht in Patientenakte erlaubt!
Andauernd müssen die Schienen geändert werden, weshalb die Maßnahmen wieder von vorne beginnen und die KG entfällt.
Du hast das Recht zu veranlassen, die KG von einem am Ort ansässigen (muss nicht vom Ort sein), externen Physiotherapeuten (mit Zusatzausbildung Bobath) durchführen zu lassen! ((Leistungsversagen der Heimleitung)) Diese Leistung ist mit dem Arzt und der Krankenkasse abzustimmen, in der Regel gibt es keine Probleme. Stellt sich die Heimleitung quer, Anwalt einschalten. Hier nicht warten, jeder Tag den deine Stieftochter nicht behandelt wird, wirft sie um Wochen und Monate zurück.
Stelle fest, welches Unternehmen die Versorgung mit den Schienen übenommen hat, kläre dort ab, welche Maßnahmen sinnvoll zur Versorgung sind und welchen Zweck sie beinhalten!
Ich finde es unmöglich was da passiert, besteht sie Möglichkeit eines Pflegeortwechsels so kann ich dies nur anraten!
Gruß Cortex
P.S. Wäre nett, wenn wir über den weiteren Verlauf in Kenntnis gesetzt würden. Nicht aus Neugierde sondern aus Interesse! Danke...
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Gast3151
detonisierende Maßnahmen
Hallo Cortex,
danke für die viele Arbeit und die Aussage, dass das nicht zu KG gehört.
Alle guten Ratschläge können nicht umgesetzt werden. Im Umkreis zu 42579 finden wir kein Pflegeheim für meine Stieftochter im Wachkoma, da noch einigermaßen nahe liegt u. ein freies Bett hat. NRW ist Notstandsgebiet z.B. gegenüber Bayern.
Wir müssen uns im Heim von gottähnl. Therapieleitung alles u. jedes bieten lassen u. wenn wir die ewigen Ausfälle der KG (Logopädie - im Tagespreis enthalten - wurde schon ganz auf Kassenleistung verdrängt) monieren, wird alles nur noch schlimmer. AOK Rheinland u. LVR Köln als Kostenträger (rd.€ 7000,00/Monat) interessiert das nur, wenn wir das Heim anzeigen. Das können wir uns nicht erlauben.
Letzter Skandal: nach 3 Monaten ständigem DFekubitus in der A - Falte habe ich endlich mit dem MDK gedroht. Auf einmal kam neben FrekaCid eine Salbe dazu, eine völlig andere Lagerung, die keine Pflegekraft konnte und ein Dek.-Kissen. Das Heim lehnt die Gestellung ab, obwohl dazu verpflichtet. Wir zahlten u. kauften auch noch einen 2. Bezug. That's live?
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Gast3174
Heiligenhaus bei Velbert also, vielleicht sollte ich mal vorbeirutschen...
Dekubitus ist ein Pflegefehler! Tritt dieser auf, so ist dies als Körperverletzung zu behandeln! OLG Hamm meine ich.
Das ist nicht das Leben, hier ist Handlungsbedarf. Da ich dies nun weis, könnte ich, besser müsste ich schon handeln! Allein aus Patienteninteresse. Handelt ihr nicht, so ist das schon im Bereich der Beihife wider besseren Wissens!!!
Wenn ihr mobil seid, sucht dringend ein neues Haus! Nur weil diese Pflegestelle bequem erscheint, sollte trotzdem der Patient im Vordergrund stehen. Auch wenn die Anfahrt 50km Strecke hätte, denke daran, was wäre wenn du dort liegen würdest.
Auch im Wachkoma bekommen Pat. einiges mit, ich kenne da einen Fall aus Hamm, da wurde eine Pat. wieder wach, sie hatte die Physiotherapeutin nie gesehen, als die Physio. den Raum betrat und guten Morgen sagte, erkannte sie sie sofort an ihrer Stimme, und dies nach 6 Monaten!!!
Wie im ersten Satz beschrieben, ich komme gern mal vorbei und schaue mir deine Stieftochter und das Haus einmal an...
Gruß Cortex
Terminabsprachen bitte nur über PN
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Gast3151
detonisierende Maßnahmen
Hallo Cortex,
nochmals Dank fuer die Stellungnahme. Wir sind 72 J. alt und ein paar mal die Woche bis 100 km fahren, ist nicht mehr drin. Die 40 km jetzt reichen.
Ohne anderweitig freie Betten sind wir dem Heim u. seiner Therapieleitung restlos ausgeliefert u. sagen dennoch, was noetig ist.
Seit 16.09. spielen alle Probleme eine untergeordnete Rolle: per Notarzt, mit schwerer Lungenentzündung kam meine St. ins Krankenhaus (in der Lunge festgestellte Sondenkost hat alles entzündet).
Ich melde mich gelegentlich. Gibt es eine Mail-Adresse von Cortex?
Gruß
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