1. Neurologie # 1
    Gast3162

    Neurologie

    Hallöchen

    --------------------------------------------------------------------------------

    Hey Leute,

    ich bin eine Ergotherapieschülerin im 2. Praktikum in der Neurologie. Meine Anleiterin hat viel Wissen und vielleicht könnt ihr mir helfen?

    Vielleicht ist die Neurologie zu schwer für mich oder mein Anleiter zu streng.

    Aber ich suche schon seit einer Woche nach den Antworten für folgende Fragen. Selbst Physios und andere Ergos konnten mir nichts sagen, was meinem Anleiter ausreichte.

    Warum wird der Tonus herabgesetzt, wenn der Wachkoma- Pat. in seitlischer Bauchlage liegt? Kann er sich dann selbst besser spüren, überstregt sich dann nicht wie in Rückenlage oder hat es etwas mit der Schwerkraft zu tun?
    Und was ist eine Zwangsaußenrotation? Ist dass ein Reflex?
    Habe in meinem Anatomieunterrichts auch nichts über den Scapula-Humerus-Rhytums gehört. Wie funktioniert der?

    Vielen Dank!

  2. Neurologie # 2
    Gast3174
    Ich versuchs einmal,

    Zunächst einmal, was ist ein Tonus?

    Der Ruhetonus ist bei jedem Muskel auch in vollkommener Entspannung vorhanden, was da heisst, durch die Aktivitäten der Gammaneurone = Fusiomotoneurone,wird ein Spannungszustand in der Muskulatur erzeugt und aufrecht erhalten, auch als Reflextonus bezeichnet.

    Geprüft wird dieser Tonus (Stiffenes) indem der muskuläre Widerstand gegen passiven (Ausschluß von Mithilfe durch den Patienten) Widerstand durchgeführt wird. Beugen, Strecken sowie Rotation.

    Der Ruhetonus wird nicht selbst von der Muskulatur generiert, sondern durch Reflexbögen geregelt, die von den Golgi Sehnenapparaten (Spannungsmesser in den Sehnen der zugehörigen Muskeln) mit Spannungsinformationen der Sehnen versorgt werden. Trennt man in diesem Reflexbogen Durchtrennt man (Unfall) die Vorder- und Hinterwurzeln oder Leitungsbahnen (Nervenbahnen), die die afferenten und efferenten Fasern eines Muskels beinhalten und versorgen, so wird kein Tonus mehr aufgebaut (Schlaffe Lähmung).

    Zur Lageveränderung im Raum

    Verschiedene Rezeptoren (z.B. Gleichgewichtsorgan) im Körper erfassen die Lage des Körpers im Raum, diese werden zentral verrechnet (Hypothalamus) und über Nervenbahnen (willkürliche und unwillkürliche) verteilt.

    Steht man nun, muss der Tonus steigen, um die Muskulatur auf "Arbeit" einzustellen, legt man sich hin, wirkt die Schwerkraft nicht mehr von oben nach unten, sondern flächig auf den Körper, der "hohe" Arbeisttonus wird nun nicht mehr gebraucht, der Körper schaltet auf "Ruhe" um. Der Tonus sinkt also.

    Aber der Patient liegt ja eh!

    Nun, es erfolgt ja auch hier eine Lageveränderung. In Rückenlage wirkt die Schwerkraft anders auf die Rezzeptoren als in Seitlage, Golgi Sehnenapparate regieren auf die Lageveränderung im Raum ebenfalls, da die Zugrichtungen der betroffenen Muskulatur im Raum ebenfalls eine andere ist.

    Zur Überprüfung kannst du dir einen Partner nehmen, dier stellt sich hin und du prüft die Muskelspannung im Wadenmuskel, dann setzt er sich hin, legt sich auf den Rücken, dann in Seitlage und Bauchlage folgend, Du wirst immer einen anderen Widerstand spüren!

    So und nun der Scapulo-Humerale Rhythmus

    Scapula ist das Schulterblatt, Humerus der Oberarm. Die Gelenkpfanne am Schulterblatt ist viel zu klein für den großen Oberarmkopf, damit der Arm z.B. seitlch angehoben werden kann, muss der Kopf erst einmal etwas rollen, dann gleiten, man nennt dies Rollgleiten und das "aufwärts". Aber gerade diese geniale Funktion wäre nicht perfekt, wenn die Natur sich nicht was hätte einfallen lassen, denn irgendwann kann nicht mehr geglitten und gerollt werden, da der Oberarmkopf unter das Schaulterblatt stoßen würde ;-))

    Also lässt die Natur ab einen bestimmten Winkel in der Abduktion (seitliches Anheben der Armes) etwas einfallen, sie schwenkt das Schulterblatt mit nach außen, oben, um den Oberarmkopf mehr Platz zu geben. Verhältnis von 2,5 - 3 :1 ab einen Winkel von ca 30 - 45 Grad (verschiedene Angaben).

    Zwangsrotation

    Durch Lagerung kann man Gelenke in eine andere Endstellung "zwingen", die Sinnhaftigkeit eines solchen tun´s bleibt mir jedoch verschlossen!? In der Fachliteratur, findet man "Zwangsrotation" nicht und in 32 Jahren KG Tätigkeit habe auch noch nichts davon gehört. Es soll jedoch Dozenten geben, die recht kreativ mit Umschreibungen von Übngen sind. Lediglich die Zwangsmobilisation findet Ausdruck, wer zwangsrotiert als Ergo Dozentin sollte daher zwangseingewiesen werden!

    Wer sich nun fragt, was ich noch am Rechner mache obwohl ich um 6:30 aufstehen muss! Na Fragen beantworten kann nicht schlafen, bitte um
    Hilfe ;-))

    Gruß Cortex

  3. Neurologie # 3
    Gast3162

    Vielen Dank

    Vielen Dank für ihre Mithilfe!!!

    Ich werde diese Antworten meinem Anleiter anbieten, vielleicht reicht ihm das.

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