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chriz89
Bandscheibenvorfall und Crunches?
Hallo zusammen!
Des Rätsels Lösung ist nun nach Monaten, ja fast Jahren auch endlich mal gelüftet (siehe altes thema ) .
Habe am 09.01.2007 nach dem MRT folgende Diagnose bekommen:Bandscheibenvorfall an L5/S1.
Der Radiologe fühlte sich wohl schon etwas komisch, mir mit 17 Jahren solch eine Diagnose stellen zu müssen, da sowas in solch einem Altern ja nicht an der Tagesordnung ist.
Habe jetzt seit diesem Tag Krankengymnastik verordnet bekommen,
bei einer -nach meinem Orthopäden- sehr "kompetenten" Physiotherapeutin. Ich kenne sie auch schon etwas länger durch Krankengymnastik bezüglich meines Knies.
Meine Hauptaufgabe besteht jetzt darin, Übungen zu absolvieren, in denen ich ins Hohlkreuz gehe. Sie hat mir das so erklärt, dass die Bandscheibe somit wieder "reingedrückt" wird. Natürlich ist das mit einer Menge Schmerzen verbunden. Zusätzlich habe ich mich das Buch "Behandle deinen Rücken selbst" von McKenzie zugelegt.
Ob ich um eine Operation herum komme, ist noch nicht ganz sicher.
Aber auf jeden Fall bin ich der Meinung, erstmal alles mit konservativen Mitteln, sprich Krankengymnastik, zu versuchen und nur als letzten Ausweg die Operation zu wählen.
Habe meine Rückenschmerzen seit ca. 2 Jahren und der Bandscheibenvorfall wurde wahrscheinlich durch "äußere Gewalteinwirkung" verursacht oder zumindes verstärkt, sprich in meinem Fall durch falsches Einrenken meines Hausarztes.
Da meine Physiotherapeutin diese Woche krank ist, stelle ich meine Frage hier in diesem Forum. Und zwar geht es darum, dass ich jetzt erstmal keinen Sport machen darf.Und um nicht völlig aus der Form zu geraten, würde ich gerne zu Hause ein paar Crunches bzw. Situps machen.
Nur weiß ich leider nicht, ob ich das mit einem Bandscheibenvorfall machen darf oder nicht. Normalerweise geht man bei Crunches oder Situps ja genau in die gegenteilige Position zum Vergleich zur Hohlkreuzposition.
Mit Schmerzen bis zur Wade ist der Bandscheibenvorfall wohl doch schon recht heftig und eine Operation wollte ich mit Crunches oder Situps nicht unbedingt provozieren.
Also, falls irgendwer Ahnung von so etwas hat, wäre ich für eine Antwort sehr dankbar
Grüße chriz89
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APM
Hallo Chriz,
lass die Finger weg von solchen Übungen.
Begründung:
Bei einem Bandscheibenvorfall sind die äußeren Fasern der Bandscheibe gerissen.
So wölbt sich der innenliegende Kern nach hinten in Richtung Spinalkanal vor. Im Spinalkanal verlaufen die Nerven. Ein Druck auf die Nerven zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein (L5/S1) führt dann zu Ausstrahlungsschmerzen im hinteren Oberschenkel / hintere Wade / Außenseite des Fußes.
Die Risse in der Bandscheibe heilen normalerweise wieder (wie eine Wunde an der Haut ja auch), das vorgefallene Material wird vom Körper resorbiert, sprich "weggefressen".
Diese Heilung kann aber nur dann richtig verlaufen, wenn die Rückseite der Bandscheibe (dort wo die Risse sind) nicht immer wieder auf Zug belastet wird.
Zuviel falsche Bewegung hemmt die Heilung
Beispiel: Du hast Dir eine große Schürfwunde am der Vorderseite des Knies zugezogen. Es blutet. Nach einigen Minuten entsteht Schorf, der nach einiger Zeit hart und fest wird. Wenn Du Dein Knie schonst wird der Schorf langsam kleiner, es bildet sich neue Haut. Nach zwei Wochen ist nur noch eine gerötete Stelle zu sehen. Wenn Du nun aber jeden Tag Dein Knie anbeugst, indem Du z.B. die Ferse bis zum Po ziehst, wird der Schorf immer wieder aufreißen. D.h., dass jeden Tag immer wieder eine neue Wunde entsteht, die wieder zuheilen muss. Der Körper muss also jeden Tag aufs Neue mit der Reparatur des Risses wieder ganz von vorne beginnen. Dadurch verzögert sich die völlige Abheilung des Knies erheblich.
Zurück zur Bandscheibe.
Rundrücken machen bedeutet für die Bandscheibe eine Dehnung auf den Riss, der gerade heilt (wie für das Knie das anbeugen). Deshalb u.a. die Hohlkreuzübungen, die den Riss nämlich entlasten.
Hoffe es war verständlich ausgedrückt...
Wenn Du was für Dich und Deine Bandscheibe machen willst gehe täglich stramm spazieren, mache die Übungen, die Du von Deiner Physiotherapeutin bekommen hast. Da werden hoffentlich ein paar richtig anstrengende Übungen auch für die Bachmuskulatur dabei sein.
Gruß von susn
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chriz89
Hallo Susn!
Danke für die Antwort!
Habe mir ja so etwas schon fast gedacht oder besser gesagt: befürchtet.
Den Tipp mit dem Spazieregehen habe ich auch schon mehrfach bekommen.
Mir ist nun noch eine 2. Frage eingefallen, und zwar: Darf man mit einem Bandscheibenvorfall Fahrrad fahren? Ich komme um das Radfahren leider nicht herum, fahre täglich so um die 10 Kilometer auf meinem Schulweg. Fahre auf einem Trekkingrad und habe einen Rennradsattel.
Normalweise ist diese Position beim Radfahren ja nicht unbedingt unterstützend, oder?
Gruß chriz
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APM
Hallo chriz,
Radfahren darf man, am besten natürlich in aufrechter Haltung. Terkkingrad ist also nicht das Gelbe vom Ei.
Gruß von susn
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Erdbeer
Hallo!
Auch auf die Gefahr hin, mich jetzt total lächerlich zu machen, aber wie kann man denn effektiv die Bauchmuskeln trainieren ohne den Rücken in Flex zu bringen? oder stehe ich einfach nur auf dem Schlauch. Ich könnte es mir höchstens über Isometrie vorstellen.
DAnn wollte ich noch etwas fragen. Zu mir hat man damals in der Praxis gesagt, ich solle die frischen Bandscheiben Patienten, wenn sie große Schmerzen haben auf den Bauch auf den Pezziball "legen" und der Patient soll leicht vor und zurück. Aber das wäre ja dann eine Flexion... Ist das dann noch ok?
Ab wann kann man dann sagen, das der Patient wieder Flexion üben darf? mann sollte diese ja nicht vergessen, damit die Narbe nicht in "Verkürzung" heilt oder? Ich hoffe man versteht wie ich das meine.
Kann man dann für eine frische Bandscheibe nur Extensionsübungen machen? McKenzie z.B. mit Ext im Liegen und so?
Ich hoffe ich habe nicht zu viele Fragen gestellt. Würde mich aber sehr auf Antworten freuen Vielen dank schonmal!
Liebe Grüße
Erdbeer
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chriz89
Hallihallo!
Genau die Fragen habe ich mir auch gestellt, Erdbeer!
Als ich in dem Buch von McKenzie geblättert habe, stand ich diesen Flexion-Übungen auch skeptisch gegenüber. Diese Übung Nr. 7 "Flexion im Stehen" könnte ich z.B. überhaupt nicht machen. Mir bereitet es allein schon Schmerzen, mich im Sitzen ein wenig nach vorne zu beugen. Von daher kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Übungen gut für einen Bandscheibenvorfall sind.
Mehr Übungen für die Bandscheibe
Habe die Vertretung meiner Phyiostherapeutin gefragt, ob es noch andere Übungen gibt, die ich machen kann. Sie meinte, es gebe so gut wie keine Übungen, die man bei einem akuten Bandscheibenvorfall für die Bauchmuskeln machen könne, da man ja so dann in die Flexion geht. Zudem meinte sie noch, dass, so lange noch Ausstrahlung besteht, kein Sport angebracht wäre.
Den Tischtennissport pausieren
Für mich ist das sehr hart, da ich die Woche 3-4 Mal Tischtennis trainiert habe. Und gerade beim Tischtennis lehnt man sich ja öfter mal nach vorne, oder kommt von unten hoch. Komischerweise hatte ich beim Trainieren nie Schmerzen, weder im Rücken, noch Ausstrahlung ins Bein. Vielleicht kann ich das ja so gut kompensieren, dass ich das nicht spüre, oder ich konzentriere mich einfach so sehr aufs Spielen, dass ich die Schmerzen nicht merke Meine Orthopädin konnte auch nicht glauben, dass ich 7-stündige Turniere ohne Probleme locker durchgezogen habe
Laufen darf man ja auch nicht. Von daher würde es mich mal interessieren, welchen Sport ich konkret machen darf. Der müsste dann ja mit Extension zu tun haben.
Viele Grüße chriz
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APM
Hallo Erdbeer,
mit der Isometrie liegst Du richtig!
Bauchmuskeln können wie jede andere Muskel nicht nur konzentrisch sondern auch isometrisch und auch exzentrisch trainiert werden.
Die Bauchmuskulatur arbeitet anaerob, ist also eine auf Dauerleistung ausgelegt arbeitende Muskelgruppe, die sich mit den ebenfalls hauptsächlich anaerob arbeitenden Rückenmuskeln die Aufgabe teilt den Oberkörper in Aufrichtung zu halten. Deshalb ist es funktionell günstiger die Bauchmuskulatur nicht in Verkürzung, sondern isometrisch und exzentrisch zu trainieren.
Möglich wäre hier der Vierfüßlerstand, Unterarmstütz mit gestreckten Beinen. Ein Theraband ist eine gute Ergänzung.
Man kann diese Übungen so schwer gestalten, dass nicht einmal eine gut trainierter Bodybuilder die AGS schafft (hatte heute einen entsprechenden Kandidaten in der Praxis –ist immer wieder lustig).
Habe vor einiger Zeit in einem anderen Forum für PT-Schüler schon mal ausführlich über die Problematik LWS-Lordose / LWS-Kyphose nach Bandscheibenvorfall geschrieben:
http://www.physiowissen.de/doc-beitr...gymnastik.html
Sei mir nicht böse, dass ich mir die Arbeit ersparen möchte das ganze noch mal zu schreiben....
Hallo Chriz,
ich habe leider mein McKenziebuch in der Praxis, weiß also nicht welche Übung die Nr. 7 ist. Offensichtlich eine Flex-Übung. Wenn Dir diese Übung nach mehreren Widerholungen immer noch Schmerzen bereitet, so ist die Flexion für deine Bandscheibe noch nicht angesagt. Denk an das Beispiel mit der Schürfwunde am Knie. Wenn die Wunde die ersten drei Heilungsphasen abgeschlossen hat, dann wird auch eine Flexion wieder möglich sein.
Mehr zu den Heilungsphasen:
www.physiotherapie.de/showthread.php?t=3557
Die Meinung Deiner Physiofee kann ich überhaupt nicht teilen. Mir fallen auf Anhieb 10 verschiedene BM-Übungen für Bandscheibenpatienten ein.
Laufen ist nicht verboten, wer sagt denn so was? Im Laufen ist die Wirbelsäule aufgerichtet, vor allem da man im Laufen große Schritte macht. Große Schritte bedeuten für das Hüftgelenk eine Streckung, was zur Folge hat, dass die Lendenwirbelsäule ebenfalls in Streckung Extension kommt.
Wenn das Tischtennisspielen keine Probleme bereitet, dann scheint es Deiner Bandscheibe nicht zu schaden. Also nur Mut, weiterspielen! Auch wenn die Bandscheibe kein eigenes Gehirn hat, so blöde ist sie nun doch wieder nicht, sie sagt Dir schon Bescheid wenn ihr was nicht passt.
Gruß von susn
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Erdbeer
Danke!
Hallo Susn,
vielen Dank für die ganzen Erläuterungen, die sind echt hilfreich! Habe mir alles einmal genau durchgelesen. Ich bin froh, das ich nicht die einzige bin, die das mit der "LWS in die Unterlage spannen" gelernt hat.
Die rotatorische Komponente, darf ich die schon gleich nach der Heilung einbringen?
Eine Frage hätte ich trotzdem noch. Die rotatorische Komponente, darf ich die schon gleich nach der Heilung einbringen? Denn wir haben gelernt, kleine schnelle rotatorische Bewegungen sind am besten für die Stabilisation der Wirbelsäule. Oder ist die Rotation eine noch stärkere Belastung für die Wirbelsäule? Ich würde es am besten in Bauchlage machen, Grundspannung einnehmen lassen, Hände an den Kopf und mit den Ellenbogen kleine Wippbewegungen hoch und runtermachen lassen.
naja 2 Fragen
Ich habe in der Praxis einen Bandscheibenpatienten gehabt.
ich weiß leider nicht mehr seine Heilungszeit, aber er war soweit, das er keine Schmerzen mehr hatte. Bei dem Patienten sollte ich Flex im Stehen machen und zusätzlich mit dem Theraband Widerstand gegen die Flexion als auch gegen die Aufrichtung geben. (hoffe es ist verständlich). Das war dem Nutzen heraus, das man die Wirbelsäule in der Flexionshaltung stärkt, somit der Rücken bei der Flexion dann besser gestützt werden kann.
Arbeitet man durch die Flexion nicht wieder in einen Bandscheibenvorfall rein?
Meine Frage wäre nun, wie oft darf man so etwas machen, denn arbeitet man durch die Flexion nicht wieder in einen Bandscheibenvorfall rein? denn der Patient musste sich ziemlich weit vorbeugen mit rundem Rücken, dabei entsteht doch wieder Belastung auf die Bandscheibe. Oder habe ich einen Denkfehler?
Vielen Dank, das du dir immer Mühe gibst mit der Beantwortung!
liebe Grüße
Erdbeer
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chriz89
Hallo Susn!
Laufen ist nicht verboten, wer sagt denn so was? Im Laufen ist die Wirbelsäule aufgerichtet, vor allem da man im Laufen große Schritte macht. Große Schritte bedeuten für das Hüftgelenk eine Streckung, was zur Folge hat, dass die Lendenwirbelsäule ebenfalls in Streckung Extension kommt.
So lange noch Ausstrahlung besteht, kein Sport machen
=> Also habe von meinem Orthopäden und der Vertretung meiner Physiotherapeutin gesagt bekommen, dass, so lange noch Ausstrahlung besteht, kein Sport gemacht werden sollte. Ist es nicht so, dass beim Joggen starke Erschütterungen auftreten, speziell auf die Wirbelsäule? Und ich muss mich ja auch irgendwie aufwärmen, sprich dehnen. Meine Beine kann ich ja schon mal so gut wie gar nicht dehnen, zumindest nicht in der Flexion. Ich versuche jetzt mal widerzugeben, was ich so von meiner Diagnose damals verstanden habe
Die Bandscheibe wölbt sich in Richtung Spinalkanal
Mein Orthopäde hat mir gesagt, dass die Bandscheibe sich ja in Richtung Spinalkanal wölbt, was ja auch die Ausstrahlung ins Bein verursacht (zumindest so ungefähr ). Und wenn die Bandscheibe jetzt nun noch weiter "rausgeht" kann es sein, dass das durch konservative Methoden nicht mehr heilbar ist. Eine OP wäre dann die Folge. Besteht denn beim Joggen irgendwie die Gefahr, dass sich so etwas ereignen könnte?
Wenn das Tischtennisspielen keine Probleme bereitet, dann scheint es Deiner Bandscheibe nicht zu schaden. Also nur Mut, weiterspielen! Auch wenn die Bandscheibe kein eigenes Gehirn hat, so blöde ist sie nun doch wieder nicht, sie sagt Dir schon Bescheid wenn ihr was nicht passt.
Diagnose "Bandscheibenvorfall"
=> Dazu ist zu sagen, dass ich vor ca. 4 Monaten beim Tischtennisspielen einen "kleinen Unfall" hatte. Beim Spielen kam ich schnell wieder hoch, und konnte mich nicht mehr bewegen. Habe mich dann sofort auf eine Liege gelegt und die Beine hochgelagert. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich die Diagnose "Bandscheibenvorfall" noch lange nicht. Als ich dann nach einer Zeit wieder aufstand, stand ich extrem schief. Mein linkes Bein schien mir kürzer, und meine linke Körperhälfte war somit auch um einige Grade geneigt.
Die Bandscheibe ist wohl zu dem Zeitpunkt "rausgeflogen".
Mein Orthopäde sagte mir dann nach der Diagnose, dass das wohl ein ziemlicher "akuter" Teil des Bandscheibenvorfalls war. Die Bandscheibe ist wohl zu dem Zeitpunkt ein ganzes Stück "rausgeflogen". Ich lief dann 2 Wochen schief durch die Gegend, bis sich das wieder halbwegs regenerierte. Bis heute stehe ich aber immer noch leicht schief. Von daher habe ich extreme Angst, dass da nochmal irgendwas passiert, oder dass die Bandscheibe noch mehr rausgeht.
Eine Bandscheibenoperation wollte ich nicht unbedingt provozieren.
Habe neulich auch nochmal versucht zu spielen, und hatte echt Angst, dass da was passieren könnte. Weil die Bewegungen teilweise doch schon recht heftig und vorallem schnell sind, z.B. Drehungen nach hinten und wieder nach vorne oder das schnelle Hochkommen von unten nach oben. Nicht umsonst wird Tischtennis als "die schnellste Ballsportart der Welt" bezeichnet Die Fachbegriffe für bestimmte Schlagarten wollte ich dir ersparen, weiß nicht, ob du da Ahnung von hast
Gruß chriz
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JohnZitat von chriz89
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APM
Hallo chriz,
ich bin ja immer wieder überrascht, was Patienten so an Symptomen „verschweigen“.
Das Problem in diesem Forum ist, dass wir Therapeuten die Patienten nicht untersuchen und keine Tests durchführen können, deshalb also ausschließlich auf die Infos der anfragenden Patienten angewiesen sind. Wenn diese anfragenden Patienten aber nur die Hälfte erzählen, dann wird es unmöglich eine auch nur halbwegs passende Antwort auf die Fragen zu geben.
Ausstrahlungen? Was für Ausstrahlungen?
Ins Bein? Wohin genau? Rückseite Bein, Außenseite Bein? Bis in den Po, bis Mitte Oberschenkel, bis zum Knie, bis in den Unterschenkel, bis in den Fuß, Zehen?
Kribbeln, Taubheit, Muskelschwäche?
Sporadisch, haltungs-, bewegungsabhängig, dauerhaft?
Warum ist eine OP ins Auge gefasst worden? Gibt es Muskelschwäche(n)? Ist der Bandscheibenvorfall so groß, bzw. fibrosiert?
Zitat von chriz89Zitat von chriz89
Normalerweise heilt bei regelgerechtem Heilungsprozess ein Bandscheibenvorfall noch einigen Wochen wieder aus.
Du scheinst Dich ja aber schon wesentlich länger mit Deinem Rückenproblem rumzuschlagen. Von daher stellen sich für mich gleich mehrere Fragen:
- Ausstrahlungsschmerz (s.o)?
- Muskelschwäche?
- Laseque positiv (Nervendehntest)?
- Slump positiv?
- Reflexe, Sensibilität?
- Ist der Rückenschmerz / Ausstrahlungsschmerz provozierbar?
- Segmentale Beweglichkeit der LWS und Übergang BWS/LWS?
- Beweglichkeit ISG und Hüftgelenke?
- Spannung Bauch und Bauchmuskulatur?
- Stabilität und Koordination Bauch-Rückenmuskulatur?
- Dehnfähigkeit der Beinmuskulatur und Bauchmuskulatur?
Die ein oder andere Frage wirst Du selbst beantworten können (siehe evtl. auch ärztliche Befunde).
Gruß von susn
PS: habe keinerlei Ahnung von bestimmten Schlagarten biem Tischtennis
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chriz89
Hallo Susn!
Erst einmal 'Tschuldigung, dass ich dir bisher meine Symptome verschwiegen habe
Zu den Ausstrahlungen: Die Ausstrahlung habe ich seit ca. Mitte 2005, zu dem Zeitpunkt reichte die Ausstrahlung lediglich über das Gesäß. Bis heute ist die Ausstrahlung bis in den Unterschenkel fortgeschritten. Beschränkt sich hierbei alles auf die linke Rückseite des Beines.
Die Ausstrahlung tritt eigentlich so gut wie immer auf, außer wenn ich in der Extension bin.
Ich habe das ja schon lange genug ausgehalten, doch langsam fängt es echt an, massiv weh zu tun. Kribbeln oder ein Taubheitsgefühl habe ich bis jetzt, zum Glück, noch nicht.
Die Bandscheibenoperation ist aus folgendenden Gründen ins Auge gefasst worden:
1. Der Bandscheibenvorfall ist sehr groß.
2. Die Ausstrahlung ist mittlerweile extrem schmerzhaft (Also ist ja der Nerv sehr belastet, oder?)
3. Nach 6 Wochen Physiotherapie und Übungen ist keinerlei Besserung aufgetreten.
Hierzu ist zu sagen, dass für mich eigentlich nur eine endoskopische Bandscheibenvorfalloperation in Frage kommt. Mir sagten einige Ärzte, dass eine normale OP zu viel Gewebe zerstört. Und dass das in meinem Alter alles andere als ratsam wäre. Außerdem ist in meiner Familie bei so einer normalen ein schwerer Fehler passiert.
Derjenige ist fast bei so einer OP gestorben, da die Ärzte gefuscht haben.
Es traten extreme Komplikationen auf, u.a. eine Blutvergiftung bis zum Gehirn. Dass so was sehr sehr selten ist, ist mir bewusst. Trotzdem ist schon eine gewisse Angst bei mir und meinen Eltern vor einen normalen OP vorhanden. Eine endoskopische OP ist, soweit ich mich informiert habe, auch weit aus schonender. Sehe ich das richtig? Ich habe von einigen gehört und geraten bekommen, die Alpha Klinik in München zu kontaktieren. Habe mit Orthopäden und Patienten darüber gesprochen und nur positives gehört.
Ob eine Muskelschwäche vorliegt, kann ich nicht so ganz genau sagen.
Ich habe den Eindruck, dass mein linkes Bein auf jeden Fall nicht so kraftvoll ist, wie das rechte Bein. Was ja schon auf den Muskel zurückzuführen ist, oder?
Habe mittlerweile auch seit Dezember keinen Sport mehr gemacht. Für mich ist das ein ziemlicher "Entzug", da ich mehrfach die Woche Sport getrieben habe.
- Ausstrahlungsschmerz (s.o)?
- Muskelschwäche?
- Laseque positiv (Nervendehntest)?
- Slump positiv?
- Reflexe, Sensibilität?
- Ist der Rückenschmerz / Ausstrahlungsschmerz provozierbar?
- Segmentale Beweglichkeit der LWS und Übergang BWS/LWS?
- Beweglichkeit ISG und Hüftgelenke?
- Spannung Bauch und Bauchmuskulatur?
- Stabilität und Koordination Bauch-Rückenmuskulatur?
- Dehnfähigkeit der Beinmuskulatur und Bauchmuskulatur?
=> Am Besten veröffentliche ich hier mal den offiziellen Befund vom MRT Ist glaube ich am Einfachsten, auch wenn ich davon so gut wie kein Wort verstehe Also...
Kernspintomographie der LWS
Indikation: Frage nach Bandscheibenprolaps in Höhe L5/S1 li
Untersuchungsmethode: Nativuntersuchung, Einzelheiten siehe Sequenzparameter als Filmaufdruck
Befund und Beurteilung:
Umschriebener Prolaps im Bandscheibenniveau in Höhe L5/S1 li. medio lateral mit erheblicher Raumforderung gegen die separierte S1 Wurzel und Kompression des Duraschlauches von li. Noch kein Sequester. In Höhe L4/5 leichte mediale Protrusion und kleiner tangentialer Einriss am Rand des Fascrringes. Beginnende Degeneration der Bandscheibe L3/4 mit leichter Signal-und Höhenminderung, regelrechte Lordose. Der Spinalkanal ist normal weit. Inhalt des Spinalkanales und prävertebrale Weichteile o.B.. An den Wirbelkörpern nichts Entzündliches, nichts Malignes.
Vielleicht kannst du ja daraus einiges erfahren
Gruß chriz
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APM
Hallo Chriz,
zuerst einmal die Übersetzung:
Umschriebener Bandscheibenvorfall zwischen dem 5. Lendenwirbel und dem Kreuzbein auf der linken Seite in Richtung halbseitlich mit erheblicher Raumforderung gegen die Nervenwurzel S1 und Quetschung des Rückenmarksackes von links.
Noch keine Abtrennung des Bandscheibenmaterials.
- In Höhe zwischen 4. und 5. Lendenwirbel zur Mitte hin zeigende Bandscheibenvorwölbung und ein kleiner Riss am Rande der Bandscheibe.
-Beginnender Verschleiß der Bandscheibe zwischen 3. und 4. Lendenwirbel mit leichter Signalminderung (Austrocknung der Bandscheibe) und Abnahme der Bandscheibenhöhe.
- Die normale Krümmung der Lendenwirbelsäule ist vorhanden.
-Der Spinalkanal ist normal weit.
- Alles weitere ohne sichtbare Veränderung.
Hier eine informative Seite zum Thema Bandscheibenvorfall:
www.dr-gumpert.de/html/bandscheibenvorfall.html
Was soll ich zu Deiner Bandscheiben Problematik sagen?
Mir fällt zwar eine ganze Menge zu Deiner Problematik ein, was aber den Rahmen hier sprengen würde, ich würde ich gerne mal sehen und untersuchen könne, ist ja aber leider nicht möglich.
Deine Probleme bestehen mehr oder weiniger seit gut anderthalb Jahren, die jetzigen Sitzungen Physiotherapie haben keinen nennenswerten Erfolg in Richtung Beschwerdebesserung gebracht.
Für Dein zartes Alter von 17 Jahren (erinnere ich mich richtig?) sehen Deine Bandscheiben schon ziemlich lädiert aus. Wie hast Du das hinbekommen? Unfälle, schwer gearbeitet?
Ich kann Dir weder eine Bandscheibenoperation -Empfehlung geben, noch davon abraten.
Da ich grundsätzlich den therapeutischen Fähigkeiten meiner Kollegen misstraue (an dieser Stelle ein großes „sorry“ an alle Kollegen) - (und meinen eigenen Fähigkeiten natürlich ebenso), kann ich Dir nicht sagen, ob die bisherigen physiotherapeutischen Behandlungen das Optimum an konservativer Therapie waren, also ob ohne OP noch viel für Dich rauszuholen ist.
Vielleicht weiß ein anderer Kollege hier im Forum mehr und kann Dir noch Tipps für das weitere Vorgehen geben.
Ich kann leider wirklich nicht mehr dazu sagen...
Für Rückfragen stehe ich aber gerne weiterhin zur Verfügung.
Gruß von susn
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APM
Hallo Erdbeer,
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte.
Den Sinn der von Dir beschriebenen Übung mit dem Theraband erschließt sich mir nicht.
Weil erstens eine Flexion im Stehen eine starke Belastung für die heilende Bandscheibe darstellt, und zweitens, weil ein Bandscheibenpatient doch eigentlich nur in LWS-Lordose mit ausreichender exzentrischer Bauchmuskelspannung die Bandscheiben vor ungünstiger Belastung schützt.
Alles in allem kommt es auf die Heilungsphase an, was mit dem Patienten geübt werden kann. Aber die von Dir beschriebene Übung würde ich persönlich niemals mit einem Patienten machen, denn ungünstig bücken tun sich die Patienten von alleine. Das brauche ich nicht mit ihnen zu üben.
Gruß von susn
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chriz89
Hallo Susn!
Nochmals ein dickes DANKE für die ausführlichen und hilfreichen Antworten, die du gibst
Ein Bandscheiben bei einer Siebzehnjährigen ist selten
Ich habe schon von vier Ärzten gehört, dass so ein Bandscheibenvorfall bei
einer 17-Jährigen doch schon recht ungewöhnlich ist. Nach Beurteilung der MRT Aufnahmen standen einfach alle nur so da....Ich weiß, damit soll ich nicht prahlen, werde ich hier auch nicht tun!!
Das Optimum an konservativen Therapien bei Banscheibenproblemen
Ob das Optimum an konservativen Therapien für mich rausgeholt wurde, weiß ich auch nicht. Habe nur mit meiner Physiotherapeutin geredet, und sie meinte, sie hat 3 Varianten ausprobiert, nichts hat geholfen. Ob es noch einen anderen konservativen Weg zum Ziel gibt, weiß ich nicht. Verlasse mich jedoch auf das Urteil meines Orthopäden, der meine Physiotherapeutin für eine der Kompetentesten im Umland hält.
Habe auch den Eindruck, dass sie wirklich viel versucht hat. Sie war wirklich daran interessiert, mir zu helfen. Das konnte man merken, auch wegen meines jungen Alters. Meiner Meinung nach, hat sie wirklich ihr Bestes versucht. Auch ein Gespräch mit dem Orthopäden und ihr erbrachte kein anderes Ergebnis.
Alles fing mit einem Hexenschuss an
Zu der Frage, wie ich das geschafft habe...Nunja Wie schon gesagt, fing alles mit einem Hexenschuss an. Danach vermutlich zu viel Sport bzw. falschen Sport und natürlich das häufige Einrenken des Arztes. Zudem noch ein Unfall, wurde auf dem Fahrrad von einem Auto angefahren, von der rechten Seite. Alle diese Faktoren mögen Einfluss auf die Bandscheibe genommen haben.
Werde dich auf dem Laufenden halten, falls du an meinem "weiteren Weg" interessiert bist. Vielleicht werde ich ja in ein paar Wochen schon operiert, who knows Ich sehe der Zeit danach auf jeden Fall positiv entgegen, denn es kann ja nur besser werden, denke ich
Gruß chriz
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chriz89
Hallo zusammen!
Am 01.03.2007 habe ich mich in der Alpha-Klinik in München an der Bandscheibe operieren lassen. Der Eingriff wurde endoskopisch vorgenommen. Ich kann nur sagen: DAUMEN HOCH! Ich konnte 2 Stunden nach der OP schmerzfrei laufen und kann somit diese Klinik und die intensive, individuelle Betreuung nur weiter empfehlen!
Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung
Viele Grüße
chriz
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chriz89
Hab noch was vergessen
An APM:
Da ich grundsätzlich den therapeutischen Fähigkeiten meiner Kollegen misstraue (an dieser Stelle ein großes „sorry“ an alle Kollegen) - (und meinen eigenen Fähigkeiten natürlich ebenso), kann ich Dir nicht sagen, ob die bisherigen physiotherapeutischen Behandlungen das Optimum an konservativer Therapie waren, also ob ohne OP noch viel für Dich rauszuholen ist.
Grüße chriz
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Erdbeer
Hallo Susn,
kein Problem das du nicht gleich antwortest, das Forum ist ja nicht hauptberuflich
Aber dennoch danke für die Antwort. Denke auch, wenn ich mir die Heilungsstadien ansehe kann ich je nachdem dann die Strukturen belasten, das hilft mir schon sehr. Auch das du die Übung nicht machen würdest hilft mir. Konnte mir auch den Sinn noch nicht so wirklich vorstellen.
@Chriz89 Gute Besserung noch!
Lg
Erdbeer
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