Lieber jolandos,
ich weiß nicht, ob Du schon mal etwas von Netikette in Foren gehört hast. Scheinbar bin ich Dir mit meiner Meinung mächtig auf den Schlips getreten.
Nur zu Deiner Info: ich bin NR und NT und begrüße das neue NR-Gesetz … vielleicht klappt es dann ja mit dem Stammtisch. Solange werde ich meine Meinung aber noch in Foren äußern.
Ich möchte Deinen Beitrag aber kommentieren, um nicht wieder etwas unbegründet zu lassen:
Zitat von
jolandos
Wikipedia wird juristisch als Grundlage nicht anerkannt (und das völlig zu Recht, da hier keine juristische Prüfung der Inhalte stattfindet). Hier ein ordentlicher Link
Dieses von Dir genannte Werk ist aber juristisch genau so fundiert, wie das von Dir kritisierte Wikipedia.
Und da sind wir beim Kern der Problematik. Gibt es denn ein Gesetz oder § der uns als PT verbietet unser Befundergebnis Diagnose nennen zu dürfen.
Halten wir die Fakten fest:
- die allg. Definition von Diagnose können wir bei Wikipädia nachlesen
- Diagnose ist kein geschützter Begriff
- Jeder (nicht nur in der Medizin) kann ein Untersuchungsergebnis Diagnose nennen
- Physiotherapeuten verbietet man das!? Wer eigentlich?
Kennt nicht jemand einen Rechtsanwalt der uns da mal weiterhelfen kann?
Zitat von
jolandos
Persönlich finde ich, dass man den PTs im orthopädischen Bereich eine Diagnoserecht einräumen könnte.
Wenn Du meinen letzten Beitrag gelesen hättest, habe ich genau das geschrieben. Jeder Fachbereich erstellt doch für sich eine Diagnose. Ein Zahnarzt diagnostiziert doch auch in den seltensten Fällen eine HG-Arthrose.
Nur uns als PT soll dieses Recht aberkannt werden?
Zitat von
jolandos
zum anderen schreiben viele meiner ärztlichen Kollegen BEWUSST nur so oberflächliche Diagnosen, gerade WEIL sie damit den PTs möglichst viel Spielraum für Befundung und Therapie geben wollen.
Wieso gibt eine oberflächliche Diagnose mir mehr Spielraum für Befundung und Therapie? Sollte das Krankheitsbild nicht möglichst adäquat behandelt werden?
Auch wir als PTs müssen rechnen. Wir haben meist nur 6 Behandlungen Zeit dazu. Viele Ärzte tun sich schwer mehr zu verordnen!
Zitat von
jolandos
Die Befunderhebung der PTs ist eine … differenziertere Bestätigung der ärztlichen Diagnose. Jede Abweichung MUSS mit den behandelnden Ärzten besprochen werden.
Absolut richtig, habe ich auch oben geschrieben. Warum darf es dann in der PT nicht Diagnose genannt werden? Wie soll eine Abweichung von der ärztlichen Diagnose festgestellt werden, wenn diese oberflächlich beschrieben wird. Ungeübte Kollegen können so schnell am Problem vorbei behandeln und da möchte ich denen keinen Vorwurf machen.
Von der stillen Vereinbarung (denglisch: Agreement) habe ich bisher nichts gehört. Das scheint wohl hier Wunschdenken anderer zu sein. Was will ich als PT denn machen, wenn diese Wischi-Waschi-Diagnosen draufstehen. Soll ich bei der derzeitigen wirtschaftlichen Situation der PT-Praxen zum Arzt gehen und sagen: „Schreiben sie doch mal vernünftige Diagnosen!“ Ich muss es akzeptieren – da ist nix vereinbart!
Die jetzige Regelung als bewährt zu erachten, ist nur der Flexibilität der PTs zu verdanken.
So lieber jolandos, bitte lies Dir Deine 3 kleinen selbst noch einmal durch. Vielleicht hältst Du Dich bei Deinem nächsten Beitrag selbst daran.
Aus dem Nähkästchen: Letztes Jahr bei der Aktiv&Vital, einer Gesundheitsmesse, gab’s einen Geistesheiler. Der erstellte Geistes-DIAGNOSEN. Gab’s im Messeangebot für 18,- €. Darf der das???
Schöne Woche
michax
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...