Welche Physio nach Luxationsfraktur?

Pechvogel · 14.03.2009, 10:14

Liebe Experten,

ich hatte wie mein Name schon sagt Pech! Vor sechs Wochen brach ich mir das Wadenbein kurz über dem Sprunggelenk. Es musste operiert werden. Ich lag sechs Wochen rum, meine Muskeln sind weg. Am Donnerstag (vorgestern) war das Kontrollröntgen - alles gut, ich darf voll belasten. In einer Woche soll ich meinem Arzt entgegenlaufen, bis dahin keine Physio. Ich bin ziemlich verunsichert (bis verzweifelt). Ich wollte loslaufen, kann aber nicht, weil es schweinewehtut - ist "keine Physio" normal oder muss mein Arzt sparen, hat jemand Tips, wie ich anfangen kann?

Euer Pechvogel

Madita · 14.03.2009, 19:51

Hallo Pechvogel!
Ist die Fraktur mit irgendetwas versorgt worden? Vielleicht mit einer Platte oder Schrauben??
Keine Physio. zu verordnen ist eine Katastrophe. Wenn die gesamte Muskulatur sich zugebildet hat wird der Druck oder die Belastung beim Gehen/Laufen vermehrt auf die Frakturstelle gelenkt, da die Pufferfunktion der umgebenden Musk. fehlt und so die momentane Schwachstelle nicht ausreichend schützt.
Also tritt dem Arzt nochmal auf die Füße, vielleicht rückt er doch noch ein Rezept raus
Ich drück Dir die Daumen
Bye
Madita

Pechvogel · 15.03.2009, 12:59

vielen Dank für die Antwort. Ich dachte mir schon fast sowas, aber man vertraut doch seinem Arzt. Bei der OP wurden eine Platte und sechs Schrauben verbaut. Eine Stellschraube war zum Glück nicht nötig. Aber meine Muskelatur ist nunmal flöten. Ich habe einen Polystim XP (Elektrostimmulation für die Muskeln) geborgt bekommen, damit maltretiere ich jetzt meine Waden-, Oberschenkel- und Pomuskelatur. Bringt sowas was? Außerdem laufe ich an Krücken und versuche meinen "lahmen" Fuß normal einzubeziehen, belaste aber nur so stark, dass mir nur fast die Tränen kommen. Ich setze die Hacke zuerst auf und rolle dann über den Fuß ab. So rein von der Abfolge mache ich - denke ich - alles richtig, aber ein Fachmann würde da schon mehr Sicherheit vermitteln. Ich habe mir Telefonnummern aus umliegenden Physiotherapien rausgesucht und werde morgen mal rumtelefonieren. Ich versuche auch auf Physio zu bestehen, hat es Zweck die KK wegen sowas anzurufen, nicht um sich zu beschweren, sondern ob sowas bei einem Bruch sowieso unbedingt zum Programm gehört? Und muss der Arzt auch die Physio bei der KK verantworten? Dann kann man ja gleich nach dem ersten Besuch im Quatal aufhören zum Arzt zu gehen.

Bis bald Dein Pechvogel

Madita · 15.03.2009, 16:01

Hallo Pechvogel!
Deine improvisierte Gangschule hört sich schon mal nicht schlecht an. Aber bitte nicht dabei weinen, sondern nur bis zur Schmerzgrenze bewegen.
Frag doch morgen erstmal Deinen Arzt nochmal wegen dem Rezept bevor Du der nächsten Instands, der KK, auf`s Dach steigst. Die Geschichte mit dem Elektrogerät ist gar nicht mal so schlecht aber nur als unterstützende Maßnahme geeignet. KG wäre schon wichtiger (u. wenn es nur ein Rezept wäre).
Also, ich drück Dir die Daumen!
Madita

Pechvogel · 22.03.2009, 17:52

also viele Reaktionen kamen ja nicht auf meine Anfrage - dabei muss ich sagen, ich sehe nichts soviel wie gebrochene Beine bei meinem Arzt, wenn ich wegen Blutabnahme aufgrund der Clexanespritzen im Wartezimmer sitze. Da müssen doch mehr Erfahrungen vorliegen. Vielen Dank Madita, dass Du Dir für dieses "alltägliche" Problem Zeit genommen hast. Hier für alle meine Erfahrungen:

Ich weiß inzwischen, dass der Arzt kein Kontinkent für Physiotherapieverschreibungen pro Quatal und Patient hat.

Nach Information meines Arztes laufen tatsächlch 90 % seiner Bruchpatienten allein wieder los. Deshalb gibt er generell erst bei Auftreten von Problemen ein Rezept.

Ich habe nun mein Rezept und kann am Montag berichten, was meine Physetherapeutin für Erfahrungen mit der Versorgung von Beinbrüchen hat.

Allein habe ich bisher erreicht: Nach den Informationen von meinem Arzt habe ich eine Krücke weggelassen. Ich bin also mit meiner Krücke (Einsatz auf der Seite des gebrochenen Beines) gehüpft. Ich habe beschlossen, dass Hüpfen nicht das ist, was ich erreichen will. Also habe ich probiert, ob ich besser klar komme, wenn ich die Krücke auf die andere Seite nehme. Es geht besser. Außerdem habe ich mir einen Stachelball unter die "kranke" Fußsohle gelegt (so einen Massage-Stachelball) ich glaube, das war auch hilfreich und wenn es nur dazu gut war, Gefühl für meine Fußsohle zu bekommen. Es tut mir inzwischen nicht mehr so doll weh aufzutreten. Ich werde täglich von Therapiemaßnahmen, deren Umsetzung und Erfolg berichten.

Bis morgen also Euer Pechvogel