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marla0504
Gehstützen abtrainieren
hallo zusammen,
ich habe mein linkes Sprunggelenk Anfang diesen Jahres gebrochen. Das betroffene Bein durfte wegen einer Komplikation fast 4 Monate lang nicht belastet werden.
ReHa und anschliessend Krankengymnastik / Sporttherapie halfen mir soweit, dass ich das betroffene Bein "fast" wieder normal belasten und heute gut an einer Stütze gehen kann.
Ohne Gehilfen humple ich jedoch noch stark, komme leicht aus dem Gleichgewicht, so dass ich immer wieder zurückgreife - bei längeren Strecken sogar auf beide Stützen - um gerade und kontrolliert zu gehen.
Wie kann ich die Stützen weiter abtrainieren?
Macht es Sinn z.B. die Stützen gegen die leichten Nordic Walking Stöcke gerade auf längeren Strecken auszutauschen, bis sich die Muskulatur weiter gekräftigt hat? (gleichzeitig könnte ich so das Walking als Freizeitsport ausprobieren )
Ich habe nun angefangen auf dem Laufband bei niedriger Gehgeschwindigkeit aber ohne Abstützen über die Arme zu gehen. Haltungsfehler können über einen Spiegel korrigiert werden. Das ist sehr mühsam, gibt es evtl. eine effektivere Trainingsmethode?
mit Bitte um Diskussion und Hilfestellung.
tausend Dank und viele Grüße von Marla
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Ali_Ceylan
aw
hi ,
du solltest natürlich langsam die stürzen weglassen, natürlich wenn du voll belasten darfst.
übungen sind z.b schrittstellung betr. bein vorne. und dein körper gewicht nach vorne bringen bzw. auf dein betr. bein. genau des kannst du aus verschiedene ausgangsstellungen machen. versuche mehr gewicht auf dein betr. bein zu bringen.
Gruss Ali
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marla0504
aw
hallo Ali,
Du hast Recht, das Gleichgewicht ist ein großes Thema. Alles hängt zusammen: Muskelaufbau, Koordination, Gangsicherheit ...
Solange ich noch wackelig bin, werde ich kaum auf die Stütze verzichten können, besser ist das.
... es gibt noch viel zu tun.
viele Grüße von Marla
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matiss
Hallo Marla,
ich antworte Mal als Patient, der auch schonmal am Sprunggelenk operiert wurde und Gehstützen abtrainieren musste. Also 4 Monate Ruhigstellung sind ja unglaublich lang, wenn ich bedenke, wie mein Zustand nach 8 Wochen Ruhigstellung war. Ich hatte anfangs ein komplett steifes Gelenk, so dass ich fürchtete, nie mehr normal Laufen zu können. Nach ein einhalb Monaten Training, also tägliches intensives Laufen mit Gehstützen, Krankengymnastik usw,und irgendwann eine Gehstütze weglassen, bin ich für 7 Tage ohne Stützen in den Urlaub gefahren. Das war zwar etwas übermütig und verfrüht, ging am Ende aber gut (war aber auch ein entspannter Strandurlaub und keine Wandertour. Dennoch konnte ich noch nicht wirklich flüssig Laufen. Es hat bestimmt insgesamt 2 bis 3 Monate gedauert, bis ich wirklich flüssig Laufen konnte, ohne mich ständig darauf konzentrieren zu müssen, und morgens schien der Fuss trotzdem immer wieder steif. Auch musste ich mich manchmal erst eine Weile einlaufen, oder lieber etwas schneller Laufen, um einen gleichmäßigen Laufrythmus zu finden. Das ist jetzt knapp 2 Jahre her, und ich bin top fit, das Gelenk läßt sich in beide Richtungen dennoch nicht ganz soweit bewegen wie das unverletzte, was aber keine Einschränkung bedeutet. Meine Physio hatte mich darauf vorbereitet und meinte, das gesunde Gelenk kann sozusagen etwas mehr, als unbedingt nötig. Ich kann das nur bestätigen.
Lange Rede kurzer Sinn, mein Erfahrung war, dass man täglich richtig intensiv dran arbeiten muss, und hin und wieder, sofern es geht, gewisse Schmerzgrenzen und Ängste überwinden muss, also auch die Angst davor, dass das Auftreten Schmerzhaft ist. Oft war es so, das etwas, das mir anfangs total schwer und fern erschien dann relativ schnell wieder angeeignet war, wenn ich erstmal die Schwelle überwunden hatte.
Es wär interessant zu wissen, wie lange du schon wieder belasten darfst.
Angesichts der langen Ruhigstellung musst Du vermutlich noch etwas Geduldiger sein, darfst aber nicht vom Training ablassen. Es brauch eine Weile, die Muskulatur wieder aufzubauen.
Ich wünsche Dir viel Erfolg damit und eine schnelle Genesung.Geändert von matiss (04.08.2009 um 13:57 Uhr)
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marla0504
Gehstützen abtrainieren
hallo Matisse,
vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Es ist beruhigend zu hören, dass es anderen (Ex-) Patienten ähnlich geht / ging.
Zu Deinen Fragen:
Nachdem die Fäden meiner "Sekundärnaht" gezogen waren, durfte ich mein Bein theor. voll belasten. Das war kurz vor meiner ReHa Ende Mai. Ich bin dann in der Klinik soweit wieder aufgebaut worden, dass ich ca 70 kg belastet habe und gut an 2 Stützen gehen konnte.
Ich habe dann nach der ReHa im Juli weitertrainiert, vorwiegend Muskelaufbau, Krankengymnastik und Spazierengehen.
Es wird jeden Tag ein bischen besser.
Ich darf heute wieder Autofahren und Arbeiten gehen (stufenweise). ... kann mich aber noch nicht ganz von meiner letzten Gehstütze trennen
Es ist schon erschreckend, wie schnell Muskelmasse durch Ruhigstellung am ganzen Bein / Knie / Hüfte abgebaut wird. Obwohl mein Fuss immer noch ein bischen steif ist und anschwillt, ist das wohl mein größtes Problem (besonders wackelig bin ich, wenn ich Treppen runtersteige). Glücklicherweise hatte ich nicht viel Schmerzen im Fuss.
Ich werde 'dran bleiben und weiterhin "ReHa-" Sport treiben - und geduldig bleiben...
viele Grüße von Marla
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matiss
Hallo Marla,
also wenn Du seit Ende Mai wieder voll belasten darfst, scheinst du doch gute fortschritte zu machen, vor allem wenn man bedenkt wie lange dein Fuss ruhiggestellt war. Nach der Hälfte der Zeit hat man schon einiges an Muskelmasse verloren und durch die mangelnde Bewegung bilden sich auch Sehnen, Bänder und Kapseln unter Umständen ein Stückweit zurück. Nachdem, was ich damals gelesen hatte, braucht es eine ganze Weile diese Strukturen wieder aufzubauen. Und wenn Du bedenkst, was das gesunde Sprunggelenk leistet, nämlich ständig ein mehrfaches deines Körpergewichts auffangen und abfedern, ist es gar nicht verwunderlich, dass es auch eine gewisse Belastung braucht, um es wieder fit zu bekommen.
Viel Erfolg!
Matiss
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