Hallo zusammen,
ich bin neu in dieser Runde und mich plagen ein paar Fragen, bei denen ich hoffe, hier vielleicht Antworten zu finden.
Im Vorfeld möchte ich mich schon mal dafür entschuldigen, dass das Posting vermutlich recht lang werden wird...
Aber ich denke, dass ist notwendig, um in etwa ein Gesamtbild zu bekommen...
Hmm... Wie rum fange ich am Besten an?
Nun, zur Zeit besuche ich eine medizinische und berufliche Rehabilitationseinrichtung, da ich an einer posttraumatischen Belastungsstörung gelitten habe.
Diese Reha-Einrichtung besuche ich jetzt seit gut acht Monaten und ich würde unwahrscheinlich gerne nach dieser Reha-Maßnahme meine Ausbildung zur Physiotherapeutin wieder beginnen.
Meine Ausbildung liegt nun allerdings fünf Jahre zurück und ich habe sie damals abbrechen müssen, weil ich das zweite Zwischenexamen nicht bestand.
Zu diesem Zeitpunkt war es leider so, dass durch das Zusammentreffen von unterschiedlichen Ereignissen, die mit der Ausbildung an sich nicht viel zu tun hatten, die Erinnerungen an die Traumata hochgespült wurden, ich damit völlig überfordert aber nicht in der Lage zu erkennen war, dass ich tatsächlich ernsthaft Hilfe brauchte... Wieder mal...
Ich muss dazu sagen, dass ich vor der Ausbildung zur Physiotherapeutin bereits zwei Ausbildungen angefangen hatte.
Die eine brach ich ab, weil der Ausbildungsberuf sehr neu war, niemand eine Ahnung hatte, wie die Ausbildung zu laufen hatte, ein absolutes Chaos herrschte, aber dann trotzdem von mir erwartet wurde, dass ich zu wissen hatte, was ich lernen sollte... Irgendwann (nach etwas mehr als nem halben Jahr) hab ich mich dann entschlossen, etwas anderes zu machen.
Die zweite Ausbildung... war ein voller Reinfall... Ich wurde mehr oder weniger fast vom ersten Tag an übelst gemobbt... Was mir dann mittelschwere Depressionen bescherte, und mich dann grad noch rechtzeitig dazu brachte, mir professionelle Hilfe zu suchen.
Auf anraten meines (Fach)Arztes und der Gewerkschaft habe ich dann die Ausbildung abgebrochen... War allerdings erst mal einige Zeit krank geschrieben, auf Reha, was mir sehr viel gebracht hatte und von der ich wirklich stabil wieder zurück kehrte und begann dann die Ausbildung zur Physiotherapeutin.
Wie gesagt... Durch private Auseinandersetzungen kamen dann nach und nach Traumata zum Vorschein, die ich über die Jahre wirklich sehr gut verdrängt hatte, aber die natürlich (im Nachhinein gesehen) mein Leben sehr stark geprägt hatten.
Ich versuchte (dummer Weise
) damit allein klar zu kommen... Immerhin hatte ich ja erst eine Therapie hinter mir, bildete mir ein, einen Freundeskreis zu haben, der mich unterstütze und der mir einen Rückhalt gab, damit ich mich damit auseinandersetzen und dies aufarbeiten konnte, der mir aber leider sehr krass in den Rücken fiel, so dass ich im Endeffekt mit dem ganzen Schmodder, der da hoch kam... Ja, wie gesagt überlastet und dann nicht mehr in der Lage war, die Leistungen zu erbringen, die eben nötig waren um die Ausbildung erfolgreich abzuschließen.
Ende vom Lied war dann natürlich, dass ich, wie oben geschrieben, das zweite Zwischenexamen nicht bestand.
Zu dem Zeitpunkt, das sehe ich vom heutigen Standpunkt aus so, hätte ich eigentlich bereits wieder dringenst professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen... Aber zu dem Zeitpunkt war ich nicht in der Lage, das zu erkennen...
Der Weg den ich dann einschlug war, die Stadt zu verlassen und, weil ich annahm, es würde für mich leichter sein, ein Geschichtsstudium begann...
Es dauerte kein ganzes Jahr, dann lag ich wirklich dermaßen heftig auf der Nase, dass ich glaubte, nie wieder fähig zu sein, überhaupt irgendetwas leisten zu können...
Es folgten ein einhalb Jahre Arbeitsunfähigkeit mit wöchtenlicher Therapie, wirklich sehr harter Arbeit an mir selbst... Bis jetzt hin zur medizinischen und beruflichen Rehabilitation.
Mein Wunsch war es eigentlich immer, in die Physiotherapie zurück zu gehen und dieser Wunsch bestärkt sich eigentlich immer mehr und mehr.
Allerdings regen sich da natürlich auch diverse Zweifel und Ängste...
Wie Ihr gelesen habt, ist mein beruflicher ""Werdegang"" leider nicht sehr optimal und grade eben auch meine Krankheitsgeschichte lässt mich ein wenig zweifeln, ob ich überhaupt je wieder Chancen habe, dass mich überhaupt eine Schule aufnimmt.
Versuchen möchte ich es auf jedenfall, einfach, weil mir das Arbeiten mit den Menschen unwahrscheinlich viel Spaß macht und mich erfüllt.
Ein Arbeiten im Büro ... Nein... Das ist nichts, was mich wirklich er-oder ausfüllt.
Aber... wie soll oder kann ich bei der Bewerbung an den Schulen mit meiner Krankheitsgeschichte umgehen?
Ist es überhaupt realistisch für mich, die Hoffnung zu hegen, dass ich Chancen habe, da wieder reinzukommen?!
Ich wäre Euch sehr dankbar für Eure Gedanken und Vorschläge!
Herzliche Grüße
Ischara
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...