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JaneCooperHallo,
im Moment bin ich nicht ganz so gut drauf und bin mal wieder mit den Depressionen am kämpfen. Bis heute Mittag ging es eigentlich noch.
Heute Morgen war ich zunächst wieder zur "Kontrolle". Mein Blutdruck ist weiterhin stabil bei 110:70. 1 Kilo ist runter, aber das war mir völlig logisch. Nachdem ich am Montag und Dienstag mit meinem Freund in Restaurants sehr "deftig" gegessen hatte (einschließlich Pommes und Nachtisch) und jetzt hier kaum etwas esse, aber halt trotzdem Sport treibe, musste schon etwas runter sein. Ja, mit dem Essen habe ich hier so einige Probleme. Ich laufe fast ständig nur mit Magenknurren rum. Morgens zwei kleine Scheiben Brot mit Margarine, Abends um 17 Uhr das gleiche und Mittags bemühe ich mich ("der Hunger treibt es rein") zumindest die Hälfte der Portion zu essen (wobei es eh schon kleine Teller bzw. Portionen sind). Gestern Abend konnte ich, obwohl ich hundemüde war, wegen dem Magenknurren über eine Stunde lang nicht einschlafen. Bis jetzt hat mir hier noch nichts so wirklich geschmeckt. Ich "mümmel" nur am Essen rum und versuche zumindest ein bisschen runterzukriegen. Ich muss nur aufpassen, wenn ich tagelang nicht vernünftig esse, dass mein Kreislauf nicht völlig zusammen klappt.
Ab 8 Uhr hatte ich 45 Minuten Nordic Walking. Das war sehr gut und hat auch wirklich Spaß gemacht. Der "Trainer" hat uns (also den Anfängern, die meisten aus der Gruppe waren schon Fortgeschrittene) verschiedene Möglichkeiten gezeigt, in welchem Rhythmus man die Stöcke mitnehmen kann (gleichzeitig, so wie beim Ski-Langlauf, schneller Wechsel, zeitgleich mit den Schritten oder langsamer Wechsel erst nach 2 bis 3 Schritten), wir sollten die Methoden dann ausprobieren, mit welcher wir am besten klarkommen. Ich kam am besten mit dem langsamen Wechsel klar und bin damit dann mehrere Runden rund um das große Klinikgebäude gelaufen. Die Hauptgruppe, die Fortgeschrittenen, waren schnell weit von uns Anfängern entfernt, so dass schließlich jeder selbst seinen Rhythmus gefunden hat und wir meistens zu zweit gelaufen sind. Aber durch solche Gespräche, die man dann dabei führt, lernt man halt nach und nach die anderen Patienten kennen und kommt mit einigen ins Gespräch.
Etwas später hatte ich KG. Damit hatte ich heute echte Probleme. Zuerst mal wieder die "klassische Brücke". Dabei ging die Physiotherapeutin rum und "rappelte" an den Beinen, dabei sollte man die Spannung "wie ein Baum" halten. Gar keine Chance, ich "wackelte" sofort heftig los, konnte die Spannung nicht halten und klappte zusammen. Als sie dann zu mir sagte, dass ich zu wenig Kraft habe, da wurde ich dann etwas gereizt und habe gesagt "Ja genau, und deswegen bin ich ja auch hier". Ich wollte das eigentlich gar nicht "frech" oder so sagen, aber langsam nervt es mich wirklich, dass ich ständig die gleichen Kommentare zu hören bekomme, egal wo, auch bei mir im Institut. Ich weiß, dass ich zu wenig Kraft habe, darum mache ich das ganze "Theater" ja jetzt schließlich mit!! (Ich kann es nicht mehr hören!) Danach sollten wir uns auf den Bauch legen. Zunächst mit den Armen in U-Haltung abheben und die Arme nach vorne strecken. Mit rechts geht es noch so einigermaßen (jedoch auch nicht so ganz richtig), aber mit links klappt es nur wenige Zentimeter. Dabei bekam ich im BWS-Bereich mächtige Schmerzen. Zum Abschluss dann ebenfalls auf dem Bauch, die Unterarme aufstellen, die Füße auch und Spannung in die Beine und dann das Gesäß hochdrücken. Gar keine Chance. Ich kann mich noch so anstrengen (3 Versuche), ich komme keinen einzigen Zentimeter vom Boden hoch. Weil ich trotz der Anstrengung, trotz der Bemühungen gar keinen Erfolg dabei hatte, musste ich in diesem Moment mächtig mit den Tränen kämpfen.
Anschließend hatte ich dann noch Ergometertraining, also 20 Minuten Fahrrad fahren. Es sollte eine bestimmte Geschwindigkeit erreicht werden. Weil ich jedoch zu wenig Kraft hatte, um auf Touren zu kommen, wurde schließlich die absolut kleinste Stufe eingestellt. Mit den Beinen hatte ich dabei keine Probleme (kein Wunder, es war ja auch so gut wie gar kein Widerstand), aber mit dem Rücken, mit der LWS umso mehr. Ich bekam dabei ganz starke Schmerzen und Stiche in diesem Bereich.
Heute Nachmittag hatte ich dann Freizeit und bin in die "Stadt" gelaufen. Dabei gingen die Depressionen dann los (als ich an dem Hotel vorbeilief, in dem ich noch vor 3 Tagen mit meinem Freund war, es liegt genau auf dem Weg). Ich habe ein paar Kleinigkeiten (Geschenke und Ansichtskarten) gekauft und bin dann ganz langsam und gemütlich zurück gebummelt. Seitdem sitze ich auf meinem Zimmer und hänge meinen Gedanken nach (nicht gerade aufbauend und motivierend)... Ich habe schon von meinen Tischnachbarn (in dieser "Runde" fasse ich langsam "Fuß" und werde nach und nach lockerer und gesprächiger) gehört, dass hier Abends viele Kurse angeboten werden (Basteln, Handarbeit, sportliches usw.). Ich will mich am Wochenende mal erkundigen, was nächste Woche auf dem Plan steht. Mit den Depressionen und dem knurrenden Magen (auch jetzt die ganze Zeit über) konnte ich mich heute nicht zum Schwimmen aufraffen. Morgen Vormittag habe ich noch KG und Aquajogging.
Heute Abend bekam ich dann noch einen "Dämpfer". Mein Freund hat mir am Telefon erzählt, dass ich Post von meinem Arbeitgeber habe. Irgendetwas läuft zwischen dem Arbeitgeber und meiner Krankenkasse "schief". Weil ich jetzt tatsächlich über die 6-Wochen-Grenze mit dem Krankenschein komme (womit ich gerechnet habe), wollte mein Arbeitgeber Auskünfte von der Krankenkasse haben. Angeblich wäre seit Anfang 2009 kein Krankenschein von mir mehr bei der Krankenkasse angekommen (ich habe alle dort selber in den Hausbriefkasten geworfen!). Wegen fehlender Zusammenarbeit hat mein Arbeitgeber jetzt angekündigt, dass das Gehalt eingestellt werden soll. Das war für meine Depressionen heute nicht gerade förderlich (von den Rückenschmerzen ganz zu schweigen...). Ich soll das jetzt von hier aus klären... Ich rief dann meine Mutter an und habe ihr alles erzählt. Sie wird sich am Montag Morgen mit meinem Arbeitgeber und mit der Krankenkasse in Verbindung setzen und will dann alles klären. Ich war vorhin wegen dieser unerwarteten Aufregung ziemlich "aufgelöst" (zum Schwimmen habe ich dann wirklich gar keine Lust mehr gehabt). Wie soll man sich auf die Reha "konzentrieren", wenn einen die Sorgen bis hierhin verfolgen? Ich hoffe jetzt, dass meine Mutter das am Montag schnellstmöglich geklärt bekommt.
Ab Morgen Mittag habe ich dann Freizeit. Wenn das Wetter mitspielt, plane ich eine kleine "Fototour" ein, ansonsten werde ich wohl überwiegend auf dem Zimmer rumhängen.... (Lesen, Fernsehen und Internet)
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
so, dieser Tag geht zum Glück jetzt auch bald zu Ende. Mir geht es nicht so gut, ich habe starke Schmerzen und die Depressionen werden auch intensiver (mir kommen immer mal wieder die Tränen). Heute Morgen haben wir die Terminpläne für die nächste Woche bekommen, am Montag habe ich ein Einzelgespräch bei der Psychotherapeutin und ab Dienstag Gruppengespräche in der "Sozialmedizinischen Gruppe" zum "gegenseitigen Helfen, Unterstützen und Erfahrungsaustausch".
Mir tut im Moment alles weh, LWS, BWS, rechter Oberschenkel und rechte Wade. Als ich heute Mittag beim Laufen deswegen zeitweise mächtig gehumpelt bin, musste ich an meinen Masseur denken. Kein Wunder, dass ich so starke Schmerzen habe, die letzte Massage ist ja jetzt eine Woche her. In dem Moment habe ich so gedacht, für seine Massage würde ich im Moment absolut alles geben (und nach der Reha werde ich damit auch auf jeden Fall weiter machen). Der Orthopäde hier im Haus geht aber, nachdem er mich untersucht hat und die vielen blauen Flecke gesehen hat (was kann ich denn dafür, dass ich eine so empfindliche Haut habe) nicht im geringsten auf Massagen ein. Stattdessen steht auf meinem Terminplan täglich zum einen eine Bewegungstherapie (KG, Aquajogging, Ergometertraining, Sequenztraining, also "Mucki-Bude" wie es hier genannt wird oder Nordic Walking) und täglich auch etwas zur Entspannung. Er meint, eine Muskellockerung bekommt man auch durch andere Entspannungsmethoden hin (Wärme, Strom und ab Montag Hydro Jet, keine Ahnung, was man darunter versteht). Klar helfen diese Methoden auch, lockern und entspannen, aber nur für eine relativ kurze Zeit. Nach den Massagen habe ich ja immer für etwas längere Zeit "Pause" (zum Teil ja durchaus für 4 Tage), aber nach Wärme oder Strom vielleicht mal eine Stunde, dann fängt das Ziehen und die ersten leichten Stiche schon wieder an. Eine Massage ist weitaus effektiver und besser. Aber bis zur nächsten werde ich wohl noch längere Zeit durch die Gegend humpeln müssen.
Heute Morgen hatte ich zunächst KG. Das war super anstrengend. Erst auf dem Rücken liegen, Beine aufstellen und "allgemein" Spannung in den Körper bringen (also natürlich Füße, Oberschenkel, Po, Bauch, Rücken runter, Arme und Schultern). Soweit so gut. Danach die Beine im rechten Winkel anheben und die Beine im Wechsel so weit es geht nach unten strecken, aber nur so weit, dass die LWS auf dem Boden liegen bleibt. Das ist bei mir ein Problem für sich. Nach wenigen Zentimetern hebt mein Rücken ab. Diese Übung war äußerst anstrengend und ich habe gekämpft ohne Ende und hatte echte Probleme, gleichzeitig an das Weiteratmen zu denken. Ich habe die Beine wirklich nur ein paar Zentimeter vorgeschoben, weil sonst das Hohlkreuz immer intensiver wurde.
Danach auf den Bauch legen (diese Übungen hasse ich eh alle), die Hände unter die Stirn und dann Arme und Kopf, also Oberkörper anheben. Hätte A. (meine Physiotherapeutin, die ich bis vor rund 2 Monaten zu Hause ja hatte) dieses anheben nicht so intensiv mit mir geübt, dann wäre ich jetzt wahrscheinlich gar nicht hochgekommen. So kam ich wenigstens ein paar Zentimeter hoch. Allerdings kann ich oben die Spannung nicht halten und gehe nach wenigen Sekunden schon wieder runter. Aber ich bin ja froh, dass ich es überhaupt schaffe, ein Stück hoch zu kommen. Erst nur 3 Mal den Oberkörper und dann gleichzeitig die Beine im Wechsel dabei anheben (das Bein kann ich dann jeweils ohne Probleme etwas oben halten, nur der Oberkörper ging ständig wieder runter). Jedes Bein 3 Mal im Wechsel. Bei dieser Übung bekam ich Schweißausbrüche ohne Ende, das war für mich verdammt schwer. Zum Abschluss noch mit dem Oberkörper nach rechts und links zur Seite gehen. Seit dieser Übung habe ich wieder verstärkte Schmerzen in der BWS. In der LWS habe ich eh die ganze Zeit schon wieder Schmerzen.
Danach hatte ich Aquajogging. 30 Minuten durchs Wasser "Joggen". Wer meine Berichte hier verfolgt, der weiß, wie schwer es mir fällt durchs Wasser zu laufen. Von Joggen kann bei mir keine Rede sein, ich bin ja froh, wenn ich überhaupt von der Stelle komme. Das einzigste Schöne dabei war die Musik im Hintergrund, alles flotte Lieder aus den 70'er-Jahren, die ich sehr gerne höre. Eigentlich sollten wir im Rhythmus dieser Lieder laufen, aber das habe ich nicht annähernd geschafft.
Wenn unser Trainer zu Hause mitten in den Übungen eine "Kehrtwendung" angibt, dann könnte ich ihn immer "verfluchen" (Grins, diesen Satz bitte bloß nicht wörtlich nehmen, ich hasse es halt einfach, weil ich es nicht kann), aber heute habe ich gemerkt, wie harmlos es bei ihm ist. Heute mussten wir regelmäßig so ziemlich alle 5 Minuten die Richtung wechseln. Für mich eine absolute Katastrophe. Ich trieb jedes Mal ein ganzes Stück dabei zurück. Die anderen aus der Gruppe haben mich manchmal ein Mal, einmal sogar 2 Mal komplett überholt, bis ich endlich wieder ein paar Zentimeter nach vorne kam. Ich lief nur noch auf der Stelle. Die Trainerin kam schon zu mir und hat mich gefragt, was los wäre, warum ich nicht weiterlaufen würde. Wasser kann ein verdammt starker "Gegner" sein. Vor lauter Anstrengung bekam ich immer schön im Wechsel einen Krampf nach dem anderen, rechte Wade, linke Wade und linker Fuß. Ich habe aber die ganze Zeit über die Zähne zusammen gebissen und so gut es geht mitgemacht. Aber seitdem sind die Schmerzen im Bein wieder deutlich mehr geworden.
Zum Schluss sollten wir dann selber unseren Puls messen und ihr die Zahl sagen. Äh, ich weiß, dass ich lebe und sie hat meinen Puls auch gefunden, aber ich selber finde ihn nicht. Ich spüre kein Pochen. Jetzt hier beim ruhigen Sitzen finde ich ihn (ganz leicht), aber im Wasser habe ich gesucht und gar nichts gemerkt. Und als die anderen dann zum Teil 100 oder 120 angegeben haben, da habe ich mich gefragt, wie können die in ein paar Sekunden, die vorgegeben waren, so schnell zählen, ohne sich bei den Schlägen völlig zu "verhaspeln" bzw. zu verzählen. Die Trainerin meinte, ich solle das schnellstmöglich lernen, sie würde das jedes Mal danach abfragen. Voll super, und was ist, wenn ich es nicht kann?
Nach dem Aquajogging war das Mittagessen und danach habe ich mich völlig erschöpft hingelegt. Ich bin sofort tief und fest eingeschlafen und habe rund 2 1/2 Stunden geschlafen. Als ich wach wurde, hat es ganz heftig geregnet. Dann gingen meine Depressionen los. Ich habe versucht mich mit Lesen und Fernsehen gucken etwas abzulenken. Das Abendessen war ganz gut, an unserem Tisch war eine sehr gute Stimmung, viele sehr gute Sprüche und Witze, dabei habe ich viel gelacht. Aber direkt anschließend gingen die anderen in Gruppen weg (sie kennen sich ja alle seit Wochen und 4 von meinem Tisch fahren Mitte der Woche nach Hause, waren dann schon 6 Wochen hier). Ich blieb dann im wahrsten Sinne des Wortes alleine in der Mitte sitzen und habe mich so alleine und verlassen gefühlt wie schon lange Zeit nicht mehr. Ich ging dann auf mein Zimmer und nach einiger Zeit bekam ich die Tränen dann wieder unter Kontrolle. Mal sehen wie morgen der Tag verläuft. Auch wenn es regnet, dann schnappe ich mir meinen Schirm und laufe mal übers Klinikgelände. Den ganzen Tag nur in diesem Zimmer, dann fällt mir bald die Decke auf den Kopf...!! Vielleicht mache ich auch ein bisschen Sport oder gehe Schwimmen, mal sehen, wie ich morgen drauf bin (wenn die Depressionen, das Weinen zu intensiv ist, dann gehe ich nicht so gerne unter Menschen, das muss ich erst wieder etwas in den Griff kriegen, das wird für mich nächste Woche in der Psycho-Gesprächsrunde hart und peinlich werden, wenn mir dann die Tränen kommen, wovon ich absolut ausgehe).
Bis morgen Abend. Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute geht es mir einigermaßen, obwohl mich die Dauerschmerzen langsam aber sicher total nerven. Heute morgen habe ich es mir "erlaubt" etwas länger zu schlafen und erst um 08.30 Uhr zum Frühstück zu gehen (bis 09.00 Uhr kann man Frühstücken). Danach habe ich mir nach langer, langer Zeit am Kiosk hier im Haus mal wieder die Bild am Sonntag geholt und habe es mir im Zimmer bequem gemacht. Erst habe ich dann die Bild gelesen, danach einige Seiten im Buch (ich lese gerade einen spannenden Psycho-Thriller). Gegen 11 Uhr fiel mir dann aber die Decke völlig auf den Kopf. Ich habe mich dick angezogen (hier ist es ziemlich kühl) und bin dann rausgegangen. Die anderen haben mir den Weg zu Netto und Lidl beschrieben. Klar waren die heute zu, aber ich wollte schon mal gucken, wo das überhaupt ist und so hatte ich zumindest ein Ziel, wohin ich Laufen konnte. Ich war dann ziemlich genau eine Stunde draußen unterwegs und abgesehen davon, dass ich die ganze Zeit über Schmerzen in der BWS hatte, die frische Luft hat trotz der Kälte sehr gut getan (die Wolken und der Hochnebel hielten sich hartnäckig).
Als ich zurück war, war grade Essenszeit (immer von 12 bis genau 13 Uhr, dann wird demonstrativ das Licht ausgemacht, von 12 bis 12.30 Uhr kann man sich auch mit Salat eindecken, ab 12.30 Uhr wird das Salat-Buffet bereits abgeräumt). Heute war das Essen super lecker, Schweinelende mit leckerer Soße, Kartoffeln und Erbsen. Als Nachtisch für jeden einen "Big Happen", ein großes eingepacktes Eis (dieses mit den Waffeln und Schoko-, Erdbeer- und Vanille-Eis). Ich fand es heute alles super, super lecker und habe zum ersten Mal hier alles aufgegessen. Als dann zum Schluss plötzlich die Sonne rauskam (sie schien den ganzen Nachmittag), war das Gelächter am Tisch natürlich groß. Kaum esse ich auf, kommt die Sonne raus, klar, mit solchen Sprüchen muss ich natürlich leben (Grins).
Nach dem Essen habe ich dann zunächst ein Stündchen Mittagsschlaf gemacht, danach habe ich wieder etwas gelesen. Aber dann hatte ich absolut keinen Bock mehr, alleine auf dem Zimmer rumzuhängen. Ich bin dann in die "Mucki-Bude", habe mich aufs Fahrrad geschwungen und bin eine halbe Stunde lang zügig geradelt. Das hat sehr gut getan. Dabei wurden allerdings die Schmerzen im ganzen Rücken (also LWS und BWS) wieder deutlich stärker, aber das habe ich völlig ignoriert und dennoch weiter gemacht. Danach waren meine Beine etwas wie Gummi, insbesondere die Waden haben kräftig gezogen (die rechte Wade spüre ich jetzt noch etwas). Anschließend gab es dann Abendessen (immer von 17.15 bis 18.15 Uhr).
Vor dem Speisesaal ist ein "Schwarzes Brett", dort hängen auch immer alle Veranstaltungen aus und dort kann man sich in Listen dafür eintragen. Bevor ich jetzt jeden Sonntag überwiegend auf dem Zimmer rumhänge (das deprimiert mich immer nur noch mehr), habe ich mich für nächsten Sonntag für eine Tour eingetragen (ich hoffe, sie findet statt, das hängt immer von den Anmeldezahlen ab, es muss sich auch lohnen).
Um 12 Uhr Mittagessen und ab 12.45 Uhr mit einem Planwagen, also einer Pferdekutsche, 12 Kilometer bis zur "Barbarossa"-Höhle, dort eine geführte Besichtigungstour. Unkostenbeitrag 10 Euro. Diese Höhle muss hier eine große Sehenswürdigkeit sein (mit einem unterirdischen See). Meine Tischnachbarn meinten zwar, das sei (mit der Kutsche) viel zu kalt, aber wie heißt es doch so schön, es gibt nicht das falsche Wetter, sondern höchstens die falsche Kleidung. Ich werde mich auf jeden Fall dick anziehen, einschließlich einem Schal. Aber immer noch besser mal unter Leute zu kommen und was anderes zu hören und zu sehen, als den ganzen Tag nur hier rumzuhängen.
Ich denke im Moment darüber nach, ob ich mal so ein Stirnband ausprobieren soll, insbesondere um draußen bei dem frischen Wind die Ohren abzudecken. Sämtliche Patienten, die ich draußen beim Nordic Walking sehe bzw. treffe, haben alle so ein Stirnband um. Ich selber habe noch nie so ein Teil benutzt, mal sehen, ob ich es demnächst mal ausprobieren werde.
Morgen früh werde ich um 07.15 Uhr (wenn das Frühstück losgeht) direkt Frühstücken, ab 08.00 Uhr habe ich eine Stunde lang Rückenschule, danach eine halbe Stunde KG und anschließend eine Einweisung zum "Hydro Jet". Um 13 Uhr ein Einzelgespräch bei der Psychotherapeutin (weshalb ich hier bin), anschließend eine Einweisung in das Sequenztraining (Mucki-Bude Armübungen) und anschließend zur Entspannung nochmals das Hydro Jet. Morgen ist also ein voller Termin-Tag.
Heute Nachmittag beim Fahrrad fahren habe ich darüber nachgedacht, ob ich mein Programm in meinem Institut zu Hause um "freies Schwimmen" ausbreiten soll. Soviel ich weiß, müsste das eigentlich gehen. Ich gehe im Moment dort ja nur im Rahmen der Wassergymnastik vorher bzw. nachher schwimmen. Wenn ich z. B. Freitags KG habe, könnte ich ja anschließend (nicht jede Woche, aber je nach Zeit immer mal wieder) ein paar Bahnen schwimmen gehen (also eine halbe Stunde oder so). Ich habe etwas Angst, wenn ich jetzt hier das volle Programm habe und zu Hause wieder relativ wenig mache, dass dann die ganze Reha "für die Katz war". Deswegen überlege ich schon jetzt, wie es später zu Hause weiterlaufen kann. Und warum soll ich "in die Ferne schweifen", also in ein Schwimmbad in der Stadt gehen, wenn es in meinem Institut, das ja fast bei mir "um die Ecke" liegt, so viele Möglichkeiten gibt. Als ich das Institut zum ersten Mal betreten habe, hätte ich nie daran gedacht, dass daraus so ein volles Programm werden könnte (ich wollte es ja nur mal "ausprobieren"... Grins). Tja, so ist halt das Leben.
Essensmäßig sieht es die nächsten Tage bei mir positiv aus. Morgen Hacksteak mit Grünkohl und Kartoffeln, Dienstag Lasagne Bolognese und Mittwoch Hühnerfrikassee mit Reis (die Sonne müsste also weiterhin scheinen, Grins...).
Der nette Herr mir gegenüber am Tisch, der immer einen guten Spruch drauf hat und immer für eine gute Stimmung sorgt, fährt leider am Dienstag nach Hause. Am Dienstag bekommen wir am Tisch 2 neue Patienten dazu und am Mittwoch 2 weitere. Mit der jetzigen Runde verstehe ich mich absolut super, mal sehen, wie die neuen dann so sind.
Ich hatte übrigens meinen Freund dazu "verdonnert", bezüglich meiner Post und den Unklarheiten mit meiner Mutter Kontakt aufzunehmen. Er war heute Mittag bei ihr und hat ihr alles gegeben. Morgen vormittag wird sich meine Mutter dann mit meinem Arbeitgeber (telefonisch) und mit meiner Krankenkasse (persönlich!) in Verbindung setzen, um die Situation zu klären. Sollte der Fehler bei meiner Krankenkasse liegen, habe ich vorhin schon daran gedacht, dass ich dann dort in Kürze kündigen bzw.die Kasse wechseln werde. Mir wurden von anderen schon genug andere Krankenkassen genannt, die besser und zuverlässiger sein sollen als meine. Tja, aus Fehlern lernt man...!!
So, bis morgen Abend, Jane.
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JaneCooper
Hallo,
heute war ganz und gar nicht mein Tag, ich hatte viele Schmerzen und habe deswegen sehr viel geweint. Irgendwie war heute völlig der "Wurm drin". Bis jetzt gab es jeden Morgen O-Saft zum Frühstück. Als ich heute Morgen etwas Durst bekam und mich auf den Saft gestürzt habe, habe ich nicht darauf geachtet, dass der Saft dunkler war als sonst... Es war Multivitamin-Saft. Ich nahm leider direkt ein paar größere Schlücke. Bei Multivitamin sind aber immer Bananen mit drin und dagegen ist meine Allergie absolut hochgradig (das stand an oberster Stelle bei meinem Allergietest vor einigen Jahren). Nach nur rund 15 Minuten ging es bei mir "los" und ich kam zunächst nicht vom Klo runter... Voll klasse. Deswegen kam ich zu spät zur Rückenschule. Alle saßen schon dort und der Vortrag lief bereits. Das war mir super peinlich.
Dann kam das nächste Problem. Die Leiterin erklärte, dass man nie mit Rundrücken sitzen sollte, sondern immer nur im Hohlkreuz. Beim Rundrücken sind die HWS und die Schultern viel zu angespannt und das verursacht Schmerzen (was ich ja aus eigener Erfahrung weiß). Deswegen sollte man immer im Hohlkreuz sitzen. Während der Schulung (etwa 45 Minuten lang) saß ich also die ganze Zeit über im kräftigen Hohlkreuz, was für mich persönlich Schmerzen ohne Ende bedeutet. Danach konnte ich vor Schmerzen zunächst kaum noch Laufen. Ich ging deswegen zur Leiterin und sprach sie darauf an. Sie sah sich meinen Rücken an und meinte nur, um Gottes willen, Sie dürfen gar nicht im Hohlkreuz sitzen, vergessen Sie alles, was Sie gerade gehört haben, Sie gehören zur Ausnahme... Voll super...!!!
Anschließend hatte ich 45 Minuten lang bei der Diplom-Psychologin ein Einzelgespräch. Das war für mich super hart und ich habe viel geweint, allerdings nicht nur, ein paar schöne Sachen waren auch dabei. Wir haben über alles mögliche rund um meinen Rücken, meine Behandlung und meine Dauerschmerzen gesprochen. Über meinen Freund (der langsam aber sicher lernt, mit der "Situation" klar zu kommen), über meine bisherigen Arzttermine (wie die Orthopäden mich zum Teil behandelt haben, mich nicht für voll genommen haben), über meine Arbeit bzw. speziell über meine Kolleginnen (wie ich mit denen klarkomme), sehr viel auch über "mein" Institut (meine "zweite Heimat", Grins), über die Behandlung dort, insbesondere auch zum Thema Wassergymnastik und meine Gruppe (auf die ich mich jetzt schon wieder freue, dort fühle ich mich wirklich sehr wohl), über meinen Masseur, mit dem ja praktisch alles "anfing", sonst wäre ich jetzt sehr wahrscheinlich gar nicht hier und die Sache mit meiner "Beschwerde" dort beim Chef wegen der KG. Das liegt mir heute noch sehr, sehr schwer im Magen, daran habe ich heute noch zu knabbern. Für mich, für mein persönliches Training ist die neue C. sicherlich wesentlich besser, aber dass deswegen S., die super lieb und nett ist, gehen musste, dass ich sie aus dem Kreis der Kollegen "rausgerissen" habe, darüber komme ich bis heute nicht weg. Manches Mal frage ich mich, ob es nicht doch besser gewesen wäre den Mund zu halten und bezüglich KG das Institut zu wechseln. Dann wäre S. jetzt bestimmt noch dort. Die Ärztin hat vorhin auch zu mir gesagt, dass andere Patienten wahrscheinlich auch so gedacht haben, nur nichts gesagt haben. Aber warum musste ausgerechnet ich es sein, die den Mund aufgemacht hat. Damit komme ich immer noch nicht so richtig klar und mache mir Vorwürfe ohne Ende (und bei dieser Schilderung habe ich vorhin auch wieder geweint).
Danach hatte ich dann Sequenztraining, also "Mucki-Bude" und das war die absolute Katastrophe. Wie war das, ich soll "tapfer" sein? Ich bin der größte Schwächling, den es weit und breit gibt. Die Physiotherapeutin hat mich vorhin zum Teil sogar aufgegeben. Zuerst an den "Haltungsstabilisator", mit den Armen zur Seite drücken. Selbst mit dem leichtesten Gewicht konnte ich es nicht bewegen und ich sollte es schließlich ganz sein lassen. Danach den Seilzug, die Arme nach hinten ziehen. Mit dem leichtesten Gewicht klappte es so einigermaßen. Ebenso die Beinpresse, von der Wand wegdrücken, mit dem leichtesten Gewicht klappte es (besser als gar nicht). Danach den Bauchtrainer, also natürlich für die Bauchmuskeln. Dabei war ich völlig verspannt und bekam in der HWS Schmerzen ohne Ende. Danach auf der Halbrolle, gerader Rücken und die Arme bzw. Schulterblätter nach hinten. Dabei bekam ich im Rücken Stiche und Schmerzen ohne Ende, danach konnte ich kaum noch Aufstehen und konnte nicht mehr gerade laufen. Die Physiotherapeutin sah mich völlig entsetzt an. Zum Abschluss an den Oberkörperergometer, also sozusagen mit den Armen Fahrrad fahren. Die absolute Katastrophe, ich bekomme mit den Armen die Pedale so gut wie gar nicht bewegt. Die Physiotherapeutin meinte zu mir, so einen schwachen Patienten hätte sie noch nie gehabt, ich solle versuchen "irgendwie" damit klar zu kommen. Danach ging ich, völlig k. o. und mit Schmerzen ohne Ende auf mein Zimmer und habe viel geweint. Das war heute ganz bestimmt nicht mein Tag.
Danach hatte ich (anstelle von Massage) den Hydro Jet, absolut lächerlich!!! Man liegt auf einer Art Wasserbett und unter einem geht eine "Stange" hoch und runter, den Rücken entlang. Aus dieser Stange, aus Löchern, kommt ein Wasserstrahl, wie aus einer Dusche. Das fühlt sich so an, als wenn jemand mit einem Stift auf den Rücken tippt. Also das mit einer Massage gleichzusetzen, das finde ich völlig lächerlich!! Das ganze dauert 15 Minuten und hat mir gar nichts gebracht (muss ich jetzt aber regelmäßig machen).
Heute Abend bin ich dann (mit MP 3-Player im Ohr und flotter Musik) auf den Fahrrad Ergometer gegangen und habe mir den heutigen Frust in rund 35 Minuten weggestrampelt. Das hat sehr gut getan. Dabei und danach bin ich dann noch mit anderen Patienten ins Gespräch gekommen.
So, mal sehen, wie morgen der Tag verläuft. Schlimmer wie heute kann es eigentlich nicht mehr werden (hoffentlich!!).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute der Tag ging einigermaßen, zumindest im Vergleich zu dem von gestern. Heute morgen beim Frühstücken musste ich mich sehr zusammen reißen. Sowohl an meinem Tisch als auch am Nachbartisch haben sich 2 Patienten verabschiedet (die Tische stehen alle sehr eng beieinander, so dass während des Essens die Gespräche immer "Kreuz und Quer" über beide Tische gehen, jeder spricht mal mit jedem). Insbesondere die beiden, die an meinem Tisch saßen, waren hier sehr beliebt, so dass von vielen anderen Tischen aus dem ganzen Speisesaal viele zu uns gekommen sind (zum Teil auch mit kleinen Geschenken), um sich mit großem "Trara" zu verabschieden. Das war super hart für mich und ich wurde sehr sentimental und musste mehrmals mit den Tränen kämpfen. Ich habe mich dann von beiden sehr kurz und knapp verabschiedet, denn sonst hätte ich wahrscheinlich doch noch losgeheult. Von den beiden vom Nachbartisch habe ich mich ebenfalls nur ganz kurz verabschiedet.
Danach musste ich zur Visite (immer einmal in der Woche). Zuerst nahm der Arzt sich meine Blutwerte vor. Absolut alles im "grünen" normalen Bereich. Er meinte, ich könne Essen, was mir schmeckt und was ich gut vertrage (wegen der Allergien), bräuchte nicht extra die RK-Kost (die reduzierte Kalorien-Kost) essen, was er anfangs bei mir vorhatte. Er meinte, wenn ich normal Esse und bei relativ fettigen Sachen die Hälfte stehen lasse und statt dessen einen Salat esse (was ich hier eh täglich mache), dann wäre alles gar kein Problem. Ganz abgesehen davon, dass die Portionen hier eh schon relativ klein sind (heute gab es übrigens Lasagne und die war super lecker!!).
Dann meinte er zu mir, dass er "gehört" habe (die arbeiten hier wohl alle eng zusammen), dass ich bezüglich meiner Muskeln bzw. der Kraft sehr große Defizite habe. Eine Reha bezüglich Muskelaufbau würde im Normalfall immer 4 Wochen dauern, was ich von einer Verlängerung von einer Woche halten würde. Da ich mich ja seelisch (auch nach Aussage meiner Ärzte zu Hause) längst auf eine Verlängerung eingestellt habe, blieb ich dabei völlig ruhig und habe sofort zugestimmt. Er wollte noch heute den Antrag auf Verlängerung nach Berlin (also dem Kostenträger) schicken.
Dann hat er mich gefragt, wie ich mit der bisherigen Therapie klar käme. Zunächst habe ich ihm erzählt, dass mir das Fahrrad fahren (also auf dem Ergometer) und das Nordic Walking viel Spaß macht. Dann habe ich ihm von dem Gespräch mit der Diplom-Psychologin erzählt, dass mir das offene Gespräch mit ihr sehr gut getan hat. Danach habe ich ihm allerdings auch von gestern von dem Sequenztraining in der Mucki-Bude und meinen erheblichen Problemen und Schmerzen erzählt. Daraufhin meinte er zu mir, dass das eine "Gefühlssache" sei und jeder Patient es für sich selber entscheiden müsste. Ich würde meinen Körper und meine Schmerzen am besten kennen. Ich solle auf jeden Fall weiterhin an alle Geräte, solle aber selber entscheiden, wie oft und wie intensiv. Die Übungen, die relativ gut klappen (z. B. für die Beine), soll ich ruhig öfters durchführen und die Übungen, mit denen ich erhebliche Probleme habe (also speziell die für die Arme) dementsprechend weniger, nur ein paar Mal. Das müsste ich je nach "Schmerzlage" für mich persönlich selber entscheiden. Die Physiotherapeutin könnte mich nur unterstützen, mir bei Fragen und Problemen helfen, aber letztendlich sei es mein Körper und ich müsste damit und mit den Schmerzen selber klar kommen.
Danach habe ich ihn direkt auf die "Knubbels" an meinen Beinen angesprochen, weil ich sie bei manchen KG-Übungen sehr schmerzhaft spüre. Er sah sie sich an und meinte, das ist (genauso wie bei meiner Mutter) einzig und alleine die verspannte Muskulatur. Durch die extreme Schlaffheit verspanne und verkrampfe ich mich bei allen Gelegenheiten (also auch beim normalen Laufen) immer mehr und dadurch sind diese extremen Muskelverhärtungen entstanden. Auf meine Frage wegen Massagen ging er nicht im geringsten ein und meinte stattdessen, er würde mich für weitere "Entspannungsmethoden" eintragen (was er damit genau meinte, weiß ich noch nicht). Umso lockerer und entspannter ich wäre, umso weniger Schmerzen hätte ich. Grundsätzlich stimmt das sicherlich, aber meine "Schonhaltung", die ich schon während der Schulzeit "entwickelt" habe, die kann ich ganz bestimmt nicht in den nächsten Wochen "umlernen". Als ich ihn deswegen auf die extremen Schmerzen im LWS-Bereich und am rechten Bein (Oberschenkel und Wade) ansprach, meinte er zu mir, "Sie sind hier, um zu lernen, mit diesen Schmerzen zu leben und damit klarzukommen". Ich weiß nur eines, sobald ich wieder zu Hause bin geht mein erster Weg ins Institut zur Massage, egal wie hart die wird, hauptsache mal wieder ein paar schmerzfreiere Tage zu haben.
Anschließend hatte ich Ergometertraining und das macht mir ja immer Spaß. Offiziell soll man dabei immer 20 Minuten fahren, aber wer möchte, darf auch länger strampeln (bis die nächsten Patienten kommen). Ich bin 30 Minuten gefahren, wenn schon, denn schon. Danach zur KG, heute überwiegend im Vier-Füßler-Stand. Rechter Arm, linkes Bein usw., meine Güte, was war das bei mir eine "Zitter-Partie". Die Arme sollten eigentlich immer in "Ohr-Höhe", also eine gerade Linie zum Oberkörper angehoben werden, aber das schaffe ich absolut nicht. Ich versuche es dann zumindest, so hoch wie es eben geht.
Danach den Interferenzstrom. Diese 15 Minuten könnte ich mir im Prinzip auch sparen. In dem Moment, wenn ich aufstehe, habe ich schon wieder die ersten Stiche im Rücken. Es wurde heute vom Masseur angeschlossen, ein netter junger Mann, immer sehr freundlich und einen netten Spruch auf den Lippen. Ich war drauf und dran zu fragen, ob er mich nicht stattdessen massieren könnte, habe mich jedoch nicht getraut, ihn zu fragen. Beim Abendessen, als ich den anderen davon erzählt habe, meinten die zu mir, warum ich es nicht einfach gemacht hätte. Er hätte es bestimmt gemacht und mehr als nein zu sagen, hätte doch nicht passieren können. Aber dafür war ich dann doch leider mal wieder viel zu schüchtern.
Am späten Nachmittag war ich kurz im Städtchen. Ich habe mir in einem kleinen Sportgeschäft tatsächlich ein schwarzes Stirnband gekauft, das im Bereich der Ohren etwas breiter ist, um bei Wind und Kälte gut zu schützen. Bei der Gelegenheit konnte ich nicht widerstehen und habe mir Walking-Stöcke gekauft. Wenn ich schon noch 3 Wochen hier bin, dann kann ich nach Lust und Laune Nachmittags (wenn ich keine Termine mehr habe) oder am Wochenende loslaufen. Rund um die Klinik gibt es mehr als genug Wege, auf denen man sehr gut Laufen kann. Kleidungsmäßig bin ich jetzt für kalte Temperaturen sehr gut ausgestattet.
Geweint habe ich heute zum Glück gar nicht, allerdings habe ich mir im Städtchen etwas Schokolade gekauft (ich konnte absolut nicht widerstehen), "normale" und Schokoplätzchen, ein bisschen "Nervennahrung" halt. Aber dafür mache ich hier ja auch sehr viel Sport (im Vergleich dazu, was ich sonst zu Hause mache). Und in Maaßen ist schließlich alles erlaubt, das wird hier immer wieder betont.
Morgen habe ich erst die Rückenschule, danach Hydro Jet (also "Wasserbett-Massage"), danach Nordic Walking und anschließend noch Aquajogging.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
der heutige Tag war im großen und ganzen gar nicht so schlecht, allerdings auch sehr stressig bzw. anstrengend, was das Training angeht (aber dafür bin ich ja schließlich hier).
Für mich persönlich fing der Tag heute super schön an. Ich glaube, ich habe noch nicht erwähnt, dass es nur eine einzige Wurstsorte gibt, die ich esse, an alle anderen Sorten (einschließlich Käse) gehe ich gar nicht ran. Bei uns heißt sie Schinkenwurst, manche kennen sie als große Fleischwurst oder aber als Mortadella. Viele kennen sie auch als "Kinderwurst", weil Kinder häufig an der Wursttheke eine Scheibe davon geschenkt bekommen. So fing meine Vorliebe dafür ebenfalls an und ist bis heute auch geblieben. Als "Ersatz" esse ich im Urlaub häufig Marmelade, aber täglich Marmelade (und das hier über mehrere Wochen) das wird mir viel zu süß. Deswegen bin ich die einzigste an unserem Tisch, die täglich morgens und abends ihr Brötchen oder aber die Scheibe Brot ausschließlich mit Margarine isst. Und was gab es heute morgen zum Essen? Meine heißgeliebte Schinkenwurst!!! Die könnte ich "Kiloweise" essen (Grins). Ich habe mich natürlich sofort darauf gestürzt und so schnell wie heute morgen habe ich bisher hier noch nie mein Brötchen gegessen. Endlich mal ein bisschen "Geschmack aus der Heimat"!! Am Tisch ging natürlich sofort das Lachen los und es fielen ein paar Sprüche, allerdings nichts fieses oder gemeines, einfach nur liebe Sprüche, nach dem Motto, dass ich endlich mal vernünftig Frühstücken würde.
Das finde ich das Schöne an dieser Reha hier, hier wird jeder so angenommen und akzeptiert wie er ist, ohne wenn und aber. Jeder ist hier, weil er irgendwelche Probleme und/oder Schmerzen hat. Gelästert wird hier so gut wie gar nicht. Jeder Mensch hat halt so seine "Marotten", egal ob zum Thema Essen oder sonstiges. Aber alles wird hier von jedem einfach so hingenommen, wie es halt ist, ohne "blöde" Kommentare oder "bissige" Bemerkungen. Die anderen haben sich heute morgen einfach nur mit mir gefreut und haben mir einen guten Appetit gewünscht. Diesbezüglich fühle ich mich hier wirklich wohl, dass man so angenommen wird, wie man halt selber ist, ohne sich verstellen zu müssen, um den anderen "gerecht" zu werden bzw. um den anderen zu "gefallen". Da bin ich, z. B. im Arbeitsbereich, völlig anderes gewohnt. Bevor ich mich dort völlig anpasse, um allen zu "gefallen" (was ich gar nicht schaffen würde und könnte), ziehe ich mich lieber zurück und gehe auf Distanz (und das ist hier halt überhaupt nicht nötig, so locker, wie ich hier am Tisch mit allen Rede und Lache, so bin ich auf der Arbeit in den ganzen Jahren noch nie gewesen und das tut mir und meinem Selbstbewusstsein wirklich sehr gut). Natürlich ist dadurch die "Gefahr", dass man zum Außenseiter wird relativ groß, aber damit muss ich halt leben...!! (Das war während der Schulzeit ja auch schon nicht anders.)
Als erstes hatte ich heute Morgen dann die Rückenschule. Das war für mich heute super interessant. Im Prinzip wurde genau meine Erkrankung und die Folgen erläutert. Allerdings stimmten nicht alle Aussagen, die die Physiotherapeutin gemacht hat. Sie sagte, dass es vorkommt, dass ein paar Bandscheiben fehlen. Laut MRT fehlen bei mir sämtliche Bandscheiben (in der BWS alle) und in der LWS ist die übrig gebliebene ausgetreten. Außerdem sagte sie, dass sich eine Bandscheibenvorwölbung grundsätzlich zurückbilden würde. Auch das stimmt nicht. Meine besteht laut Ärzten schon so lange, wie ich die starken Schmerzen habe, also schon mindestens seit 15 Jahren und durch die Verbiegung bzw. das Zusammendrücken der Wirbelkörper besteht nicht die geringste Chance, dass sie sich zurückbilden könnte. Und diese Vorwölbung würde je nach Bewegung natürlich auf Nerven und Muskeln drücken, was starke Schmerzen verursacht, was bei mir ja der Fall ist.
Dann wurde es super interessant für mich. Durch diese Schmerzen nimmt man natürlich automatisch eine Schonhaltung bzw. eine Fehlhaltung ein. Das sei völlig normal. Dadurch verspannen und verhärten sich die Muskeln immer und immer mehr und es entstehen sogenannte "Triggerpunkte", auch Myogelosen genannt. Diese können Erbsengroß sein, aber auch bis zu Handtellergroß. Sie zeigte uns Skizzen, wo sich diese Punkte bzw. diese extremen Verhärtungen bilden und das waren genau die Stellen, an denen auch ich es habe, verschiedene Stellen an den Oberschenkeln. Original meine Stellen. Sie sagte, die Behandlung, also die Massage zur Lockerung auf diesen Punkten sei äußerst schmerzhaft (allerdings, da kann ich ein "Lied" von singen!!) und bei extremen und langfristigen Verhärtungen sei nur eine Linderung möglich, aber weg würden diese Stellen normalerweise nicht mehr gehen. Man könnte nur versuchen mittels Entspannungstechniken einer Vergrößerung und Verstärkung der Schmerzen entgegen zu wirken (tolle Aussichten!!).
Danach hatte ich Hydro Jet, also Wasserbett-Massage. Das wurde heute deutlich stärker eingestellt als beim letzten Mal. Während dieser Massage bin ich wirklich völlig locker und entspannt, im Prinzip tut es wirklich gut, aber sobald ich aufstehe, merke ich die üblichen Schmerzen ganz genauso wie immer.
Danach hatte ich Nordic Walking. Ich sage mal so, es gibt "solche" und "solche" Therapeuten. Die einen sind mit Leib und Seele dabei, man merkt ihnen so richtig an, dass es ihnen Spaß macht und bei denen macht es deswegen auch so richtig Spaß (so ist es zu Hause ja auch bei meinem Masseur). Hier ist ein Therapeut, und den kennt hier jeder Patient, jeder weiß sofort, wen man meint, für den scheint alles nur eine "lästige Pflicht" zu sein. Er erklärt nur das nötigste und lässt einen dann alleine und man sieht ihn höchstens nochmals zum Schluss der Therapie. Man ist ansonsten völlig auf sich alleine gestellt. Bei dem hatte ich das erste Nordic Walking. Heute hatte ich bei einer Frau und die war wirklich klasse und voll und ganz in ihrem Element. Sie hat sich super gut um mich (und die anderen) gekümmert, hat Fehler korrigiert und sehr viele gute Tipps und Hinweise gegeben. Dadurch hat es heute noch mehr Spaß gemacht als beim letzten Mal und nach den 45 Minuten war ich völlig k. o. und nass geschwitzt. Aber es hat wirklich sehr gut getan.
Danach hatte ich noch Aquajogging. Abgesehen davon, dass ich mal wieder kaum von der Stelle kam, hat es trotzdem Spaß gemacht. Aber ich schwöre, dass ich nie wieder über meinen Trainer zu Hause "lästern" werde (Grins), er ist voll und ganz harmlos. Bei ihm ist es zwar je nach Übung auch schon intensiv, aber bei weitem nicht so "schlimm", wie es hier der Fall ist. Anfangs sollten wir Hanteln nehmen (die für mich jedoch viel zu schwer waren, damit hätte ich die halbe Stunde nie im Leben durchgehalten). Mein Trainer hat ja schon oft genug gesagt, wenn es mit der Nudel nicht klappt, dann besser ohne Nudel mitmachen, auf die Bewegung an sich kommt es an. Und ganz genauso hat heute die Physiotherapeutin auch reagiert (außer mir hat eine weitere Frau ebenfalls alles ohne Hanteln mitgemacht!). Aber selbst ohne diese Hanteln war das Training super hart. Danach tat mir wirklich alles weh, Die Waden ganz extrem (im Wasser zu Laufen fällt mir halt super schwer), die LWS und die Arme, mit denen wir sehr viele verschiedene Bewegungsabläufe machen mussten. Morgen früh um 08.30 habe ich bereits das nächste Aquajogging.
Heute Abend habe ich mich dann noch eine halbe Stunde auf das Fahrrad, also das Ergometer geschwungen. Ein bisschen Bewegung Abends tut ganz gut. Wenn ich nächste Tage im Terminplan etwas Luft habe, möchte ich mit dem Nordic Walking anfangen und meine neuen Stöcke "einweihen". Ich bin schon von sehr vielen aus dem Haus angesprochen worden (die mich zufällig vom Fenster aus gesehen haben, als ich mit den Stöcken zum Haus kam), dass sie es gut finden, dass ich mir eigene gekauft habe und das Training damit fortsetzen bzw. intensivieren möchte. Damit werde ich in Kürze auch beginnen.
Bis morgen Abend, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute fange ich den Bericht mal mit dem Nachmittag und dem Abend an, weil ich hier endlich nicht mehr ganz alleine bin, ich habe endlich Kontakt gefunden bzw. der Kontakt hat mich gefunden. Nachdem vorgestern und gestern viele Patienten abgereist sind kamen ja sehr viele neue hinzu, auch an meinem und am Nebentisch. Unter anderem ist auch eine Frau dabei, die etwas jünger ist als ich. Am Tisch während des Essens haben wir bereits ein paar Worte gewechselt und uns sofort sehr gut verstanden.
Heute Nachmittag hatte ich keine Therapie mehr, die Sonne schien und ich schnappte mir meinen Fotoapparat und ging ins Dorf, um ein paar Fotos zu machen und auch ein bisschen Geschäftebummel (irgendwie muss man die freie Zeit ja "totschlagen"). Ich sage mal so, ich war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als ich gerade Fotos machte kam diese neue Frau gerade mit einer anderen Frau (ebenfalls hier aus der Klinik, die beiden hatten sich während des Trainings kennengelernt) um die Ecke und gingen in ein Cafe, vor dem ich gerade zufällig stand. Sie sprach mich direkt an, was ich machen würde und fragte, ob ich Lust hätte mitzukommen. Im allerersten Moment wollte ich tatsächlich antworten, dass ich auf Foto- und Schopping-Tour sei, aber im nächsten Moment habe ich gedacht "Mach jetzt bloß keinen Sch..., auf diesen Moment hast du doch schließlich gewartet" und ging mit hinein. Kurz danach kamen zufällig noch zwei weitere aus der Klinik und setzten sich zu uns. Wir 5 haben dann einen super Spaß gehabt und haben gelacht ohne Ende, bis uns die Tränen liefen. Das war super, super schön. Als die anderen sich dann für heute Abend zum Schwimmen verabredet haben, habe ich natürlich auch sofort zugesagt und auch dieses Treffen im Schwimmbad (hier im Haus der Reha-Klinik) war dann super schön und auch dort haben wir noch sehr viel gelacht. Insbesondere mit der Frau, die bei mir am Tisch sitzt, scheine ich völlig auf einer Wellenlänge zu sein und als sie hörte, dass ich in der letzten Woche jeden Abend nur alleine auf dem Zimmer gesessen habe, da meinte sie zu mir, dass das jetzt ein Ende hätte, ab sofort würden wir regelmäßig was zusammen machen (ich hoffe es, das wäre zu schön um wahr zu sein...!). Ich habe mich vorhin sogar bei ihr dafür bedankt, dass sie mich angesprochen hat, mit ins Cafe zu kommen. Da meinte sie zu mir, dass es für sie eine Selbstverständlichkeit gewesen wäre, sie hätte mich nicht einfach so alleine da draußen stehen lassen. Ja, solche Menschen brauche ich um mich herum, die mich "mitziehen" und mich "animieren" etwas mitzumachen, dann wird das Leben gleich viel schöner!! (Hoffentlich finde ich zu Hause auch mal solche Menschen, aber Hauptsache, dass ich hier schon mal fündig geworden bin, sonst wären die nächsten Wochen sehr hart geworden.)
Als wir heute Abend dann im Schwimmbad waren, hat uns der "Zivi" den "Materialraum" aufgeschlossen. Ich wusste gar nicht, dass es für die Wassergymnastik so viele verschiedene "Nudeln" gibt. Ich habe mir dann eine genommen, die von der Länge her ungefähr die Hälfte war als die, die ich von meiner Gruppe her kenne und auch nur halb so dick ist. Und siehe da, diese Nudel bekam ich zumindest relativ Problemlos unter Wasser. Während wir dann immer mal wieder zusammen gestanden haben, uns unterhalten und viel gelacht haben, habe ich die ganze Zeit über mit dieser Nudel ein paar Armübungen gemacht, immer wieder mit dem Arm die Nudel gerade unter Wasser gedrückt. Das möchte ich zu Hause mit der Nudel auch endlich mal schaffen!!
Heute Morgen hatte ich zunächst Aquajogging. Das schlimmste ist für mich immer wieder die Kehrtwendung, was hier im 5 Minuten Takt erfolgt. Ich komme mir dann jedes Mal so vor, als wenn ein Sturm von Stärke 12 oder mehr herrschen würde. Mein Oberkörper geht bzw. neigt sich automatisch nach vorne, ich werde anfangs trotzdem nach hinten gedrückt und meine Beine laufen eine Zeitlang nur auf der Stelle, bis ich es nach einiger Zeit endlich schaffe, mich Zentimeterweise langsam nach vorne zu kämpfen. Aber trotzdem macht es in den Gruppen hier irgendwie Spaß (genauso wie zu Hause). Meistens bekomme ich allerdings vor Anstrengung einen Krampf in den Waden oder auch in den Füßen, aber ich beiße immer die Zähne zusammen und mache trotzdem weiter mit. An die Dauerschmerzen "gewöhne" ich mich langsam aber sicher, obwohl die mich mächtig nerven!! Nächsten Dienstag bei der Visite will ich den Arzt nochmals auf Massagen ansprechen. Die meisten anderen an meinem Tisch bekommen ja auch einmal in der Woche eine klassische Massage und ich will endlich mal wieder zumindest ein paar Tage etwas schmerzfreier sein. Diese ewigen Dauerschmerzen können einen auf Dauer wirklich mächtig mürbe machen.
Danach hatte ich dann den Interferenzstrom. Während der Strombehandlung bin ich völlig locker und entspannt, aber direkt danach habe ich wieder Stiche ohne Ende. Und wenn dann der Physiotherapeut sagt, dass man normalerweise nach dieser Strombehandlung etwa eine Stunde lang betäubte Muskeln und deswegen keine Schmerzen hat, dann kriege ich zu viel. Er meinte dann nur, dass bei mir die Verspannungen, die Schmerzen ja sehr ausgeprägt sein müssen und wünschte mir gute Besserung und viel Erfolg für die nächsten Wochen. Das war der gleiche Effekt wie mit den Spritzen und dem Tropfer, wonach ich ja angeblich bis zu einem halben Jahr schmerzfrei sein sollte, aber mindestens zwei bis sechs Wochen (ohne dieses "Versprechen" hätte ich mich niemals zu diesen Spritzen überreden lassen). Warum muss mein Körper nur so anders sein? Warum kann mir nicht auch so geholfen werden, wie den ganzen anderen Patienten? Ich hasse es so sehr!!
Danach hatte ich dann noch Sequenztraining. Im großen und ganzen klappte es heute ganz gut, ich habe nichts übertrieben, habe alles vorsichtig durchgeführt, auch die Übungen für die Arme. Am schlimmsten war nur die Übung auf der Halbrolle, wo man auf dem Bauch liegt, die Arme nach hinten und die Schulterblätter zusammen zieht, 3 Wiederholungen, je 10 Mal. Mit jedem Mal wurden die Stiche in der LWS stärker und obwohl ich zwischendurch schon kleine Pausen eingelegt habe und mein Hohlkreuz nach hinten durchgedrückt habe, hatte ich anschließend sehr starke Rückenschmerzen und konnte mich eine Zeitlang weder ganz gerade Aufrichten noch mich gerade hinsetzen. Das ist Schmerzmäßig die mit Abstand schlimmste Übung.
Essensmäßig war heute gar nicht mein Tag. Das Mittagessen hat mir gar nicht geschmeckt (vegetarische Kohlroulade, nie wieder!!), so dass ich anschließend meinen knurrenden Magen mit Plätzchen beruhigt habe. Heute Abend war "Themenabend", alles rund um die Kartoffel. Ich hatte so einen großen Hunger, dass ich zunächst Bratkartoffeln gegessen habe und anschließend noch zwei große Portionen Kartoffelgratin. Das war so lecker, ich konnte gar nicht mehr aufhören zu Essen, war nur noch am spachteln. Morgen früh werden wir hier wieder gewogen und der Blutdruck gemessen. Ich lasse mich überraschen.
Bis morgen, Jane
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JaneCooper
Hallo,
der heutige Tag war im großen und ganzen schön (insbesondere der Abend). Der Morgen fing allerdings nicht ganz so schön an. Mein Gewicht ist gleichgeblieben, immerhin, nach der ganzen Schokolade und den Plätzchen, die ich in den letzten Tagen gegessen habe, habe ich schon gedacht, ich hätte zugenommen. Aber dafür habe ich ja auch sehr viel Bewegung. Ich will mich zwar in der nächsten Zeit wieder deutlich einschränken, aber wenn einem das Essen nicht wirklich schmeckt, dann greift man halt sehr schnell zu etwas Süßem, das ist sehr "gefährlich".
Mein Blutdruck war um 07.00 Uhr 105 : 70 und das gefiel der Stationsschwester so gar nicht. Sie meinte, wenn er auf 100 oder darunter fällt, dann würde sie mich zum Arzt schicken. Sie hätte sonst etwas Angst, dass ich nach KG-Übungen nicht mehr hoch komme und mein Kreislauf völlig zusammen klappt. Voll super. Ich hatte immer schon sehr niedrigen Blutdruck (dass er letzte Woche bei 140 war lag ausschließlich an der Aufregung, eine absolute Ausnahme). Mein niedrigster Blutdruck, der vor vielen Jahren (als ich noch in der Schule war) gemessen worden ist, lag bei 80 : 40, und selbst damit stand ich noch, kam damals gerade aus der Schule. Ich habe mich damit meistens unter Kontrolle. Mir ist es schon so oft passiert, dass es mir im Institut nach der Behandlung etwas schwindelig war, aber bis jetzt hatte ich mich meistens unter Kontrolle. Ich "stürme" ja auch nie dort raus, sondern lasse mir immer etwas Zeit, um mich etwas zu "sammeln" und den Kreislauf wieder zu stabilisieren. Nach der KG geht es noch so einigermaßen (obwohl ich auch danach zum Teil etwas Probleme habe, je nachdem wie intensiv die Übungen waren bzw. wie intensiv und lange ich dabei die Luft angehalten habe).
Nach der Wassergymnastik hatte ich nur einmal akute Kreislaufprobleme, weil ich zu viel von dem Wasser geschluckt habe. Es ist aber auch voll gemein, wenn es heißt, Tief einatmen und man genau in diesem Moment eine ordentliche "Welle" ins Gesicht bekommt.
Ja und bezüglich Massagen habe ich es mir inzwischen ja angewöhnt, danach noch etwas liegen zu bleiben und wenn ich dann aufstehe, dann "renne" ich auch nicht raus, sondern setze mich vorne am Empfang ebenfalls noch etwas hin. Seitdem ich das mache, geht es meinem Kreislauf danach deutlich besser. Ach ja, Massagen, dafür würde ich im Moment wirklich absolut Alles geben. Heute Mittag war ich kurz im Städtchen und habe mir eine kleine Sporttasche gekauft. Ich habe mir überlegt, dass ich mein "Programm" in dem Institut ein kleines bisschen ändere. Mittwochs will ich demnächst weiterhin KG machen (sowieso, gar keine Frage) und anschließend, anstelle von Massage, mindestens eine halbe Stunde Schwimmen gehen oder auch mal ein bisschen mit der Nudel üben (etwas für die Arme tun). Ich sage mal so, die erhoffte Wirkung, die ich mir von der Mittwochs-Massage erhofft hatte, die ist ja eh größtenteils ausgeblieben. Zu meinem Masseur "traue" ich mich Mittwochs ja nicht (das hört sich gut an, Grins), nicht wegen ihm, sondern wegen den anderen Patienten halt, weil es mir bzw. meine Reaktionen einfach viel zu peinlich sind. Und die bisherigen Massagen von den Physiotherapeuten konnte man zu 95 % vergessen. Alle waren viel zu ängstlich und zimperlich, keiner traut sich so zuzupacken wie mein Masseur und deswegen werde ich mir zukünftig das Geld für die Mittwochs-Massage sparen und stattdessen selber aktiver werden. Die Samstags-Massage werde ich selbstverständlich beibehalten. Nach diesen Wochen hier sowieso. Es ist total nervenaufreibend, wenn man ständig Rückenschmerzen hat und die Knubbel, diese Triggerpunkte an den Oberschenkeln, die spüre ich immer noch mehr als deutlich und auch ziemlich schmerzhaft. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf die nächste Massage freue, endlich mal wieder ein paar Tage etwas Linderung zu haben. Die ganzen bisherigen Entspannungstechniken, die ich hier hatte, haben überhaupt nichts gebracht.
Heute Mittag hatte ich KG und das war heute sehr anstrengend. Auf dem Rücken liegend, hoch zur Brücke und dann verschiedene Übungen mit einem kleinen weichen Ball. Immer wieder den Ball unter dem Rücken durchrollen. Wenn man dabei auch nur ein Stückchen runter geht, dann passt der Ball nicht mehr durch. Und das mehrmals hintereinander. Mal die Richung wechseln, mal den Ball über dem Bauch in die anderen Hand nehmen, mal oberhalb vom Kopf wechseln. Das war heute extrem anstrengend. Dann auch auf dem Rücken liegend, Beine aufstellen und mit dem Ball die Beine bis zu den Knien hochrollen, so dass auch der Kopf und die Schultern mit einbezogen werden. Danach war ich wirklich völlig kaputt und habe mich erstmal ein bisschen hingelegt.
Heute Vormittag war auch noch Rückenschule. Heute ging es um rückengerechtes Bücken, Laufen und Stehen (z. B. beim Arbeiten und bei der Hausarbeit). Theoretisch hört sich alles wirklich super, logisch und einfach an, aber ich möchte mal einen Menschen sehen, der diese ganzen Tipps auch im Alltagsleben anwenden kann. Wir hatten einen Kasten mit leeren Wasserflaschen, den wir durch die Halle tragen mussten, 3,5 Kg schwer. Für viele eine Leichtigkeit, für mich jedoch schon eine kleine Kraftanstrengung, nicht nur wegen Rücken und Arme, sondern auch wegen Knie und Oberschenkel. Eine andere Frau hatte ebenfalls zum Teil starke Probleme und Schmerzen mit den Knien und hat gefragt, wie sie sich deswegen am besten verhalten soll. Dieser Kurs bezieht sich auf Rückenprobleme, wer mit den Knien auch Probleme hat, der muss selber sehen, wie er damit am besten klarkommt (tolle Antwort...!!).
Heute Abend haben mich dann die anderen Frauen, mit denen ich mich etwas angefreundet habe, mit in die "Disko" genommen. Ein Restaurant wird jeden Freitag Abend in eine Disko umfunktioniert, in dem die Tische zur Seite geschoben werden und so in der Mitte eine Tanzfläche entsteht. Das "halbe" Haus war dort. Sämtliche Patienten, die ich von verschiedenen Kursen oder auch aus dem Speisesaal vom Sehen her kenne, waren dort. Die Musikauswahl war super, von allem war etwas dabei, Aktuelles, 70, 80 und 90-Jahre, Twist, Deutsche Schlager, Michael Jackson, Ex-DDR-Lieder, jeder kam dabei auf seine Kosten. Die Musik war nicht zu laut, so dass man sich dennoch am Tisch sehr gut unterhalten konnte.
Ich habe mal wieder nicht den Mut gefunden, um Tanzen zu gehen und blieb die ganze Zeit über am Tisch sitzen. Die anderen haben aber schon gesagt, dass sie mich nächste Woche mitziehen würden. Ich war ja auch die einzigste, die nüchtern geblieben ist (ich habe nur Apfelschorle getrunken). Bei den anderen floss das Bier und auch der Wein in Strömen und sie wurden immer lockerer. Auch die Männer haben kräftig mitgetanzt, zum Teil waren auf der Tanzfläche mehr Männer als Frauen, darüber war ich sehr überrascht, damit hatte ich nicht im geringsten gerechnet. Während ich dann eine kurze Zeit lang am Tisch alleine saß (als die anderen getanzt haben), musste ich an meine Arbeitskollegin und die Karnevalsfeiern auf der Arbeit denken (es waren auch viele Lieder dabei, die bei unserer Karnevalsfeier gelaufen sind). Meine Kollegin ist zwar auch relativ still, aber sie kennt wesentlich mehr Kollegen in unserem Büro, so dass sie mich an Karneval dann immer etwas "mitzieht". Ich habe vorhin dann so gedacht, ob die anderen auf der Arbeit überhaupt manchmal an mich denken und ob es überhaupt auffällt, dass ich nicht anwesend bin... Ich vergesse nie einen Tag vor ein paar Monaten. Ich war krank (heftige Grippe) und konnte morgens im Büro keinen erreichen. Erst als ich gegen Mittag endlich vom Arzt kam (das Wartezimmer war sehr voll) habe ich eine Kollegin erreicht und bis dahin war es keinem aufgefallen, dass ich nicht anwesend war (noch nichtmals dass die Telefonzentrale nicht besetzt war), ich gehe dort zum Teil völlig "unter" (ich bin halt zu still für diese Welt...).
Noch 5 Tage dann habe ich "Halbzeit", sofern ich nicht noch eine Verlängerung bekomme. Ich versteife mich lieber auf gar nichts und lasse alles auf mich zukommen. Hauptsache es bringt zumindest ein bisschen Linderung oder Stabilisierung.
Morgen Vormittag habe ich Fahrrad-Ergometer-Training und Nachmittags bin ich wieder mit den Frauen verabredet. Wir wollen zusammen ein Museum besichtigen. Es ist zwar nicht ganz mein Lieblings-Museum (Bilder im Panorama-Format), aber immer noch besser als alleine im Zimmer rumzuhängen, zusammen bekommt man immer viel mehr Spaß. Ich persönlich interessiere mich mehr für Technik-Museen und Naturkunde. Aber egal, dabeisein ist alles.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute war nicht mein Tag... Ein absoluter Sch... Tag!!! Ich hätte am liebsten meine Koffer gepackt und wäre nach Hause gefahren. Ich habe heute sehr viel geweint. Zum Glück habe ich ja letzte Woche ein paar kleine Freundschaften geschlossen. Die anderen haben in aller Ruhe mit mir geredet und mich wieder etwas beruhigt.
Heute morgen hatte ich zunächst Fahrrad fahren auf dem Ergometer. Leider hatten diesen Termin heute sehr viele Patienten, so dass jeder wirklich nur die vorgeschriebenen 20 Minuten fahren konnte. In der Türe standen bereits mehrere Patienten, die darauf gewartet haben, dass endlich ein Fahrrad frei wurde. Schade, normalerweise fahre ich ja immer 30 Minuten.
Als ich danach an der Rezeption vorbei kam, waren gerade die neuen Behandlungspläne für nächste Woche da. Ich ging damit in mein Zimmer und las ihn erstmal in Ruhe durch. Und dann gingen die Depressionen so richtig los...
Das erste, was ich sah, war der Entlassungstag. Es steht immer noch der 03. November drauf. Der Arzt hatte mich ja am Dienstag gefragt, ob ich eine Woche bis zum 10.11. verlängern würde, da Muskelaufbau immer 4 Wochen dauern würde. In dem Moment kamen mir dann so Gedanken, dass Berlin die Verlängerung vielleicht abgelehnt hat, denn wie sagten meine Orthopäden zu Hause schon, Ihnen kann nicht mehr geholfen werden, gehen Sie nach Hause und versuchen Sie, irgendwie mit dieser Krankheit zu leben und damit klarzukommen. Ich legte mich aufs Bett, blieb auch bis Mittags liegen, die Tränen liefen nur so und ich konnte mich kaum noch beruhigen. Wenn mich eh alle aufgeben, was mache ich dann überhaupt noch hier? Dann kann ich auch sofort nach Hause fahren.
Dazu kommen die ständigen quälenden Schmerzen. Nicht nur der LWS-Bereich tut mächtig weh, inzwischen auch der gesamte obere Rückenbereich. Zum Teil laufe ich hier mit nach vorne gebeugtem Oberkörper rum. Ich halte diese Dauerschmerzen langsam nicht mehr aus. Dann las ich mir das Programm in Ruhe durch. Wieder keine Massage. Ich würde inzwischen absolut alles dafür tun und es auch selber bezahlen (das mache ich schließlich zu Hause auch immer), wenn mir nur endlich ein bisschen geholfen würde. Ich glaube, wenn mein Masseur jetzt zur Türe rein kommen würde, dann würde ich ihm wahrscheinlich vor Freude um den Hals fallen (Grins...), aber er ist ja viele Kilometer entfernt...
Anstelle von Massagen bin ich ab Montag in einer Entspannungsgruppe. Dass ich manchmal viel zu nervös bin, das weiß ich selber, etwas Entspannung und zur Ruhe kommen tut mir sicherlich sehr gut, aber das ganze hat nichts mit meinen Rückenschmerzen zu tun. Diese Verspannungen und Verkrampfungen kriege ich niemals mit ein bisschen Entspannung weg. Vor allen Dingen, wenn man weiß, was einem hilft und gut tut, aber der Arzt es einem verweigert bzw. kein bisschen auf einen eingeht, das ist doppelt und dreifach so schlimm. Zu Hause wäre ich längst zur Massage gewesen und wenn ich das doppelte dafür bezahlt hätte, das wäre mir mit diesen Schmerzen völlig egal gewesen!!
Außerdem bin ich zweimal in der Woche in der "Indikative Gruppe Schmerz". Dort sollen halt alle chronischen Schmerzpatienten lernen, mit diesen Dauerschmerzen zu leben und darüber diskutieren, wie man damit am besten klar kommt. (Indem man sich mal ordentlich massieren lässt, damit die Muskeln endlich mal wieder locker sind!!!) Ich weiß jetzt schon, dass mir dabei die Tränen kommen werden. Ich habe mich immer noch nicht damit abgefunden, dass es für mich keine Heilung gibt und ich auf Lebenszeit in Behandlung bleiben muss, damit ich einigermaßen damit leben kann. Ich meine, ich bin ja froh, dass ich mein Institut gefunden habe und dass ich mit den ganzen Leuten dort so super klar komme (einschließlich meiner Gruppe bei der Wassergymnastik). Wenn das anders wäre und ich dort nur mit Widerwillen hingehen würde, dann hätte ich ein noch größeres seelisches Problem!!
Als wir heute Mittag dann zum Museum gelaufen sind, haben die anderen natürlich sofort gesehen, dass es mir nicht gut geht (kein Wunder, ich hatte vom Weinen ja auch total rote Augen). Die anderen bekommen übrigens auch keine Massagen. Die werden nur in den seltesten Fällen verordnet. Die wollen halt so viel wie möglich sparen und bei Gruppentherapie ist der Therapeut billiger, ganz genauso, wenn er bei Infrarot und Interferenzstom (was ich beides weiterhin bekomme) nur das Gerät anschalten muss... Sparen, wo man nur kann... (Ich würde es ja freiwillig bezahlen, aber darauf geht hier keiner ein, Berlin ist der Kostenträger). Bezüglich des Entlassungstages meinten die anderen, es hätte sich alles einfach nur überschnitten und ich solle bis Dienstag zur Visite warten. Der Arzt hat mich ja am Dienstag wegen der Verlängerung angesprochen und wollte den Antrag sofort nach Berlin schicken. Wer weiß, wann der dann wirklich rausgegangen ist. Berlin hat wahrscheinlich noch gar nicht so schnell geantwortet. Und der Behandlungsplan wurde bereits gestern, also am Freitag für alle Patienten ausgedruckt. Das hat sich dann sehr wahrscheinlich überschnitten.
Der Spaziergang an der Luft und das Gespräch mit den anderen hat mir dann sehr gut getan. Das Museum war für mich super langweilig (die anderen fanden es sehr interessant). Ein einziges riesiges Bild im Panorama, kein Anfang und kein Ende, die 4 Jahreszeiten mit verschiedenen Situationen und eine Frau hat 45 Minuten lang monoton geredet und hat auf unzählige kleine Einzelheiten auf diesem Bild aufmerksam gemacht. Ich bin zwischendurch etwas eingenickt...
Heute Abend waren wir dann noch zusammen schwimmen. Ich bin erst 30 Minuten ganz normal geschwommen. Dann sind die anderen gegangen, aber ich bin noch etwas geblieben. Das Becken wurde dann leerer und ich nahm mir wieder eine Nudel und habe ein paar Armübungen gemacht. Danach bin ich dann noch etwa 15 Minuten lang so wie beim Aquajogging durchs Wasser gelaufen. Das finde ich tausend Mal anstrengender als das normale Schwimmen.
So, heute Abend habe ich mich wieder etwas besser unter Kontrolle. Morgen Mittag mache ich dann die Kutschfahrt zur Höhlenbesichtigung mit (dann komme ich hoffentlich mal auf andere Gedanken!).
Bis morgen Abend, Jane.
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JaneCooper
Hallo zusammen,
mir geht es nicht so gut. Abgesehen von den Rückenschmerzen, die von Tag zu Tag stärker werden und mich deswegen auch immer tiefer runter ziehen, bin ich seelisch schon völlig unten. Ich habe sehr großes Heimweh und bin deswegen auch sehr viel am weinen. Die letzten 1 1/2 Wochen gingen wahnsinnig schnell um. Es war für mich wie ein kleines "Abenteuer" und mal ein bisschen Ablenkung vom sonstigen Alltag hat mir auch sehr gut getan. Das schönste ist bisher für mich, dass ich endlich mal so sein kann, wie ich wirklich bin und mich hier für keinen verstellen muss. Meine "normale und natürliche" Seite kennen zu Hause nur die wenigsten Menschen (und so offen und locker, wie ich hier schreibe, so rede ich auch nur mit den wenigsten Menschen, die meisten kennen mich nur absolut still und das tut mir hier sehr gut, mal ICH selbst sein zu können, ohne wenn und aber). Mein Freund, seine Schwester und ihr Mann kennen mich am besten, bei denen kann ich immer ganz ich selbst und total locker sein und deswegen bin ich mit denen auch am liebsten zusammen. Ansonsten versuche ich halt immer, mich der entsprechenden Situation "anzupassen" und weil das halt selten allzu gut gelingt, bin ich meistens total still und kriege den Mund kaum auf. Und das ist hier anders. Am Tisch, während des Essens, beteilige ich mich sehr lebhaft an allen Gesprächen, lasse sehr viele Kommentare und Sprüche los und wir lachen sehr viel dabei. Die Essenszeiten tun mir deswegen hier immer sehr gut. Auch wenn ich schlecht drauf bin, während des Essens komme ich trotzdem auf andere Gedanken und werde super abgelenkt.
Meinen Freund vermisse ich inzwischen total. Wir sind seit 22 Jahren zusammen und waren noch nie länger als einen Tag getrennt. Da wir in dieser Zeit sehr viele Höhen, aber leider auch ein paar (zum Teil sehr heftige) Tiefs durchgemacht haben, haben zu Hause alle zu mir gesagt, dass diese kleine "Trennung" vielleicht mal ganz gut tun würde. Mal ein bisschen "Abstand" zu haben und in Ruhe über alles nachdenken zu können. Denn wie heißt es doch so schön, dass Sorgen auch auf die Schultern drücken können... Und dazu kamen bzw. kommen bei mir zum Teil berufliche, zeitweise private und natürlich die körperlichen (Schmerzen) Sorgen. Und wenn dann alles gleichzeitig kommt, dann wird es ziemlich hart. Aber jetzt vermisse ich meinen Freund von Tag zu Tag mehr. Ich habe mir zwar Fotos von ihm mitgenommen, bin zur Zeit aber nicht in der Lage, sie mir anzusehen. Stattdessen stopfe ich mich von morgens bis abends mit Plätzchen voll. Sobald ich zu Hause bin ist ganz, ganz dringend eine Diät angesagt. Ich glaube kaum, dass ich hier abnehmen werde. Durch die viele Bewegung werde ich es höchstens schaffen, das Gewicht stabil zu halten.
Ich versuche jetzt, das Beste aus dieser Reha zu machen und ein paar gute Tipps und Hinweise daraus zu "ziehen", die mir zu Hause dann vielleicht helfen können (so wie ich jetzt halt schon vorhabe öfters Schwimmen zu gehen und auch das Aquajogging weiter zu üben). Nächste Woche habe ich hier unter anderem die "Ergonomieberatung" Gestaltung am Arbeitsplatz. Das könnte für mich interessant werden. Wenn sich schon unsere Arbeitsmedizinerin keine Zeit für mich nimmt, vielleicht erfahre ich hier ja, was ich eventuell bisher falsch gemacht habe, was für mich auf Dauer etwas Linderung bringen könnte. Unsere Arbeitsmedizinerin kann man eh völlig vergessen. Ich war doch in der Woche vor der Reha bei ihr zum Sehtest. Das Sehen in der Ferne ist völlig in Ordnung (womit ich ja vor ein paar Jahren noch erhebliche Probleme hatte), das Bildschirm-Sehen ebenfalls (obwohl ich jetzt hier vor dem kleinen Netbook-Bildschirm eine Brille aufhabe, sonst sind mir die Buchstaben viel zu klein), aber beim Lesen habe ich auf einem Auge eine Sehstärke von 70 % und auf einem von 80 %. Und was sagt die Arbeitsmedizinerin dazu? Dann holen Sie sich eine Lupe und halten Sie diese so, dass sie den Text lesen können. Super Tipp... Ich werde mich ganz bestimmt nicht mit einer Lupe ins Büro setzen, das ist mir dann wirklich viel zu blöd!!! Nach der Reha werde ich zum Optiker gehen, einen vernünftigen Sehtest durchführen lassen und mir dann eine gute Lesebrille kaufen (den Gutschein dafür habe ich ja bereits im September bei unserem Stadtteilfest gewonnen). Bei solchen Tipps fürs Lesen möchte ich ja nicht wissen, was für "tolle" Tipps sie für die Arbeitsplatzgestaltung hätte...!!
Ach übrigens, bezüglich dieses "Tapings", mit diesen medizinischen "Klebebändern", das haben hier schon mehrere Patienten bekommen (bei starken Verspannungen und Schmerzen, insbesondere im Schulterbereich), aber bei keinem hat es etwas gebracht. Jeder hat es sich früher oder später selber abgerissen, weil alle Probleme mit starkem Juckreiz bekommen haben. Eine Schmerzlinderung hatte kein einziger davon.
Ich habe vor vielen, vielen Jahren mal einen Allergietest beim Hautarzt gemacht und habe dafür diese ganzen "Proben" auf dem Rücken bekommen. 2 Tage musste das draufbleiben und ich bin wegen dem Juckreiz bald "bekloppt" geworden. Ich hatte damals einen sehr hartnäckigen Husten (heute weiß ich, dass das damals von den Nebenhöhlen gekommen ist, der Arzt vermutete damals eine Katzenallergie und wir haben ja immer schon eine Katze gehabt, als eine gestorben war kam die nächste). Das "Ergebnis" war dann, dass alle getesteten Sachen absolut negativ waren, aber der komplette Rand, wo die Abdeckung mit normalem Pflaster befestigt war, war übersät mit dicken roten Pocken, die gejuckt haben ohne Ende. Seitdem weiß ich, dass ich Klebstoffe auf der Haut sehr schlecht vertrage. Wenns denn mal sein muss, z. B. nach Blutabnahmen, dann muss ich unbedingt dieses weiße Allergiepflaster benutzen. Darauf reagiere ich nicht ganz so heftig, aber auch das benutze ich dann nur möglichst kurzzeitig. Die roten Pocken von dem Pflaster-Klebstoff sieht man bei mir zum Teil noch 2 bis 3 Tage später, das ist immer sehr heftig.
Mein Ausflug heute Mittag war super schön. Die Besichtigung der Höhle war sehr interessant und informativ, ich bin dabei und während der Kutschfahrt mit weiteren Patienten ins Gespräch gekommen. Der eine Patient sang für sein Leben gern und war auch im Chor. Er hatte eine tolle "mitreizende" Art und hat es geschafft, die Kutsche (7 Patienten der Klinik) zum Mitsingen zu animieren (klassische "Heimatlieder" und Deutsche Schlager). Wir waren zwar nicht gerade die "Fischer-Chöre" (Lach...), aber wir hatten Spaß ohne Ende und haben über uns selber Tränen gelacht. Trotz der Schmerzen war ich während dieser Fahrt super gut abgelenkt. Diese "Seite" wird zu Hause bei mir jedoch so gut wie kein Mensch (außer meinem Freund) von mir kennenlernen. Aber das war wesentlich schöner und besser, als den ganzen Tag über alleine im Zimmer rumzuhängen. Und es tut auch mal gut, wenn einem etwas originelles einfällt und man dementsprechend einen guten Spruch loslässt, die anderen damit auch mal zum Lachen zu bringen.
Morgen bin ich zum ersten Mal in der "Schmerz-Gruppe". Davor habe ich etwas bammel. Ich habe ganz große Probleme damit, es zu akzeptieren, dass ich für immer und ewig mit Schmerzen leben muss. Klar gibt es auch Tage, an denen es deutlich geringer und besser auszuhalten ist (insbesondere ja nach den Massagen), aber spürbar ist es leider halt immer. Und von Medikamenten halte ich nach wie vor gar nichts. Nachdem die Spritzen und der Betäubungstropfer gar nichts gebracht haben, bin ich auf diesem Ohr auch völlig "taub". Außerdem müsste ich die ja dann fast täglich nehmen. Und von den Nebenwirkungen werde ich mir ganz bestimmt nicht die Nieren kaputt machen lassen (davon hatte ja der letzte Orthopäde gesprochen, dass Schmerzmittel immer sehr stark auf die Nieren gehen), schlimm genug, dass mein Rücken "kaputt" ist, die inneren Organe sollen wenigstens in Ordnung bleiben. Aber offen über meine Probleme mit diesen Schmerzen zu reden, das fällt mir sehr schwer, dabei fange ich immer sofort an zu weinen. Deswegen habe ich vor der Gruppentherapie etwas Angst.
Bis morgen Abend, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
mir geht es nach wie vor unverändert schlecht. Die Schmerzen, die Stiche im unteren Rücken, spüre ich von Tag zu Tag mehr. Von meinen seelischen Problemen und den vielen Tränen ganz zu schweigen...!! Im Prinzip "erfüllt" sich hier alles, wovor ich zu Hause eine so große Angst hatte. Zum einen halt die ständig stärker werdenden Schmerzen und dann die Einsamkeit (als Außenseiter). Am Tisch reden zwar alle weiterhin mit mir, aber hier gilt, entweder ganz oder gar nicht. Entweder ständig mit allen zusammen zu sein, oder man gehört "nicht mehr dazu". Und ich habe halt zwei Seiten sozusagen. Manchmal finde ich es sehr schön, mit anderen zusammen zu sein, Spaß zu haben, abgelenkt zu werden und zum Lachen gebracht zu werden. Und dann liebe ich es aber auch, wenn ich meine Ruhe habe, wenn ich für mich alleine sein kann, ein bisschen Lesen, etwas Fernsehen gucken, im Bett liegen und einfach locker entspannen oder halt auch im Internet zu surfen und gucken, was es so neues gibt. Aber sobald man hier an einem gemeinsamen Treffen nicht teilnimmt, erfährt man von den weiteren Vorhaben gar nichts mehr. Die anderen haben sich z. B. für Samstag Abend Eintrittskarten für eine Comedy-Vorführung gekauft. Bis ich davon völlig zufällig erfahren habe, waren alle Eintrittskarten längst weg. Ich werde also am Samstag Abend alleine hier im Zimmer rumhängen (sofern sich bis dahin nicht eventuell mit anderen Patienten irgendwas ergibt). Nachdem ich heute Abend beim Essen davon erfahren habe, bin ich nach Netto gegangen (nur 5 Fußminuten von hier) und habe mir reichlich Schokolade gekauft und so lange gefuttert, bis es mir schlecht geworden ist... Ich weiß, das war nicht gerade die "ideale Lösung", aber in dem Moment konnte ich nicht anders. Ich werde jetzt versuchen, die nächsten 2 Wochen hier irgendwie rumzukriegen und das beste daraus zu machen (sofern es irgendwie möglich ist). Das einzigste, was hier für mich körperlich besser ist, das ist, dass es meiner Schulter deutlich besser geht. Ich habe hier so viel Bewegung und körperliche Abwechslung, dass meine Schulterschmerzen deutlich weniger geworden sind. Was solls, dafür spüre ich den unteren Rücken halt von Tag zu Tag mehr.
Dann habe ich mit einer Frau von meinem Tisch etwas Probleme. Sie ist 61 Jahre und Diabetikerin. Deswegen bekommt sie täglich einen Joghurt als Zwischenmahlzeit. Wegen meinen Allergien (heute gab es Kiwis, die ich ja leider auch nicht vertrage) bekomme ich ja ebenfalls einen Joghurt. Heute hat mir diese Frau meinen Joghurt richtig aus der Hand genommen und meinte, sie sei Diabetikerin, hielt mir ihren Ausweis unter die Nase und steckte beide Joghurts ein. Ich war überrascht, teils sauer, teils sprachlos, bin aber nicht "stark" bzw. selbstbewusst genug, um mich gegen so etwas zur wehr zu setzen. Stattdessen habe ich mir vorhin bei Netto auch einen Joghurt geholt, den ich vorhin in aller Ruhe gegessen habe.
Heute Morgen hatte ich zunächst eine Schulung bezüglich Bürostühle und richtiges Sitzen. Es wurden sehr viele Tipps und Regeln genannt, auf die es beim richtigen Sitzen ankommt. Demnach ist mein Stuhl ganz bestimmt nicht der richtige für mich. Eine Kollegin von mir, die längst im Ruhestand ist, hat diesen Stuhl für uns beide vor vielen Jahren ausgesucht (ich war damals nicht dabei). Es ist fast schon ein großer "Chef-Sessel". Eigentlich sollte man zur Unterstützung des Rückens überwiegend angelehnt sitzen und dementsprechend die ganze Sitzfläche ausnutzen. Wenn ich jedoch "komplett" auf diesem Stuhl sitze, komme ich kaum noch an den Tisch heran. Der ist viel zu groß für mich. Es hieß heute Morgen, es wäre eine "todsünde", wenn man ständig mittig oder am vorderen Rand des Stuhles sitzen würde, dadurch einen krummen Rücken bekommt und automatisch die Schultern nach vorne hängen lässt. Aber genau das ist meine "normale" tägliche Haltung während der Arbeit. Wir hatten heute während dieser Schulung 10 verschiedene Stühle und jeder sollte sich mal auf jeden setzen. Das war sehr interessant (die einzelnen Unterschiede) und es waren auch ein paar sehr gute Stühle dabei, auf denen ich sofort ganz anders und wesentlich gerader gesessen habe.
Danach hatte ich Entspannungsgruppe. Anstelle von Massagen soll ich ja jetzt zur Entspannung und Muskellockerung an dieser Gruppe teilnehmen. Ganz, ganz schrecklich!! Es dauert eine halbe Stunde, die Gruppe (10 Teilnehmer) liegt auf dem Boden und eine Frau sagt vor, was man machen soll. Rechte Hand eine Faust, wieder lösen, mit der linken, wieder lösen, rechten Fuß anspannen, wieder lösen, usw. und so fort, mit Schultern, Oberschenkeln, Po und Halsmuskeln. Anstatt locker und entspannt habe ich meinen unteren Rücken immer und immer mehr gespürt und wurde immer verspannter und verkrampfter. Danach konnte ich vor Schmerzen zunächst kaum noch Laufen. Echt, ein "toller" Ersatz für Massagen, wenn es mir danach noch schlechter geht als vorher. Ich will endlich wieder nach Hause und eine vernünftige Behandlung und Massage haben!! So starke Schmerzen wie im Moment habe ich schon lange Zeit nicht mehr gehabt!!
Danach hatte ich die "Schmerz-Gruppe". Auch 10 Personen. Als erstes sollten wir uns vorstellen und sagen, woher diese Beschwerden/Schmerzen kommen. Ich kann in so Gruppen nur sehr schwer reden, bin sofort total rot geworden, habe mir einen "Punkt" im Raum gesucht, dorthin geguckt und dann geredet. Ich bin die einzigste, bei der es chronisch und seit so vielen Jahren schon ist. Bei allen anderen lag es an Bandscheibenvorfällen oder Verschleiß und die Schmerz-Zeit lag bei durchschnittlich 2 Jahren. Dann ging es darum, wie man solche Schmerzen am besten behandeln kann (die meisten nehmen Medikamente, ansonsten tut Wärme und Massagen allen anderen ebenfalls auch gut). Die Psychologin, die diese Gruppe leitet, erzählte von einem Experiment in einem Krankenhaus, bei dem rund 50 % der Patienten nach einem Placebo-Effekt (also "Zucker-Tabletten") schmerzfrei wurde. Daraufhin meinte ein Mann in der Gruppe, dass jeder Mensch schmerzfrei werden könnte, wenn man es nur wollte und bereit sei, Hilfe anzunehmen ("Glaube versetzt Berge"). In diesem Moment war es bei mir "aus" und ich habe den Mann etwas "angefahren" (er war deswegen völlig überrascht). Wenn ich nicht bereit wäre, Hilfe anzunehmen, dann wäre ich jetzt ganz bestimmt nicht hier. Ich wollte mir Helfen lassen, habe mir die Spritzen und den Tropfer geben lassen, Null Wirkung. Und auch hier die Strombehandlung (morgen wieder!), sobald ich davon aufstehe, Schmerzen ohne Ende. Daraufhin meinte die Psychologin, dass mein "Schmerzgedächtnis" viel zu sehr ausgeprägt sei. Ich habe die Schmerzen über viel zu viele Jahre ertragen. Sie wüsste keinen Fall, in dem so ein ausgeprägtes Schmerzgedächtnis wieder gelöscht worden wäre, das wäre längst viel zu intensiv. Ich müsse lernen, durch Ablenkung diese Schmerzen zu ignorieren, eine Heilung wäre ganz bestimmt nicht mehr möglich. Echt "tolle" Aussichten auf eine "rosige" Zukunft.
Selbst mein Freund zählt zu Hause jetzt schon die Tage mit, bis ich endlich wieder eine vernünftige Massage (und damit etwas Schmerzlinderung) in meinem Institut bekomme!! (So extrem hart habe ich mir die Reha nicht vorgestellt, alle meine Alpträume werden hier wahr!!!)
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
mir geht es nicht so gut. Heute hatte ich einen völligen Nervenzusammenbruch. Die Stationsschwester war schon mehrmals bei mir, um zu gucken, wie es mir jetzt geht. Seit etwa 10 Uhr habe ich mein Zimmer nicht mehr verlassen und habe fast den ganzen Tag über nur im Bett gelegen und geweint. Aber der Reihe nach...
Heute morgen hatte ich zuerst Aquajogging, zu der Zeit war meine kleine Welt noch relativ in Ordnung. Die Musik (Boney M.) war gut und flott, das Laufen im Wasser hat mal wieder Spaß gemacht, die Gruppe an sich war heute morgen gut, es waren mehrere dabei, die nach der Kehrtwendung nicht sofort in Gang kamen und erst auf der Stelle gelaufen sind (so wie ich immer), so dass ich mir nicht so sehr wie eine Außenseiterin vorkam.
Danach hatte ich Rückenschule. Das war heute mal wieder sehr interessant. Heute ging es um den gesamten Muskelaufbau und wie die einzelnen Muskelgruppen zusammen hängen (die einzelnen Namen davon habe ich als Laie natürlich längst wieder vergessen). Wir haben ein kleines "Spielchen" gemacht. Wir saßen uns immer zu zweit gegenüber, einer hielt eine Stange in der Hand (immer im Wechsel) und machte die Augen zu. Der andere übte einen Druck in verschiedene Richtungen aus, also mal ziehen, drücken, mal nach rechts, mal nach links. Man sollte die ganze Zeit die Spannung halten, unbeweglich sitzen bleiben und hinterher sagen, mit welchen Muskeln man überwiegend dabei gearbeitet hat. Ich war dabei mal wieder die ganz große Ausnahme. Alle haben die Hauptkraft aus den Bauchmuskeln genommen, die waren bei mir jedoch irgendwie völlig locker, meine gesamte Kraft kam dabei aus den Oberschenkeln, damit habe ich mich dabei voll und ganz ausbalanciert. Da ist wohl eine Seltenheit, dass man so darauf, also auf diese Übung reagiert.
Danach wurden uns die verschiedensten Sportarten vorgestellt, mit ihren Vor- und Nachteilen, welche Sportart für welche Muskelgruppe am besten geeignet ist, oder eben nicht. Ich werde beim Fahrrad fahren, beim Schwimmen (in diesem Zusammenhang auch beim Aquajogging) und auch beim Nordic Walking bleiben.
Danach hatte ich Visite (und von da an ging es bergab). Berlin hat bezüglich der Verlängerung immer noch nicht geantwortet. Als der Arzt mich gefragt hat, wie es mir geht und er von meinen immer stärker werdenden Schmerzen gehört hat, meinte er schließlich, dass der Antrag auf Verlängerung ein Fehler war (diesen Antrag wollte er noch heute in Berlin rückgängig machen). Man könne mir nicht mehr helfen (zumindest hier nicht!). Mein Schmerzgedächtnis sei viel zu ausgeprägt. Ich müsse lernen, mit diesen Dauerschmerzen zu leben und soll versuchen, mich mit so vielen positiven Ablenkungen (Hobbies usw.) wie möglich von diesen Schmerzen abzulenken und diese Schmerzen zu ignorieren. Diese Klinik ist darauf spezialisiert, Menschen nach OP's (Hauptsächlich nach Bandscheibenvorfällen) wieder zurück ins Leben zu helfen. Ich bin hier der erste Patient mit chronischen Schmerzen und einer angeborenen Krankheit, man könnte mir hier nur Tipp's geben (z. B. im Rahmen der Rückenschule oder bezüglich neuer Hobbies wie dem Aquajogging oder Nordic Walking), aber dafür würden 3 Wochen voll und ganz ausreichen. Aber so, wie der Arzt es mir "vor den Kopf geknallt hat", in dem Moment fühlte ich mich total hilflos und von allen voll und ganz aufgegeben und bin weinend zusammen gebrochen. Was mache ich hier überhaupt, wenn die auf solche Fälle eh nicht spezialisiert sind und mir nicht helfen können? Von dieser Reha habe ich mir wesentlich mehr versprochen, sonst hätte ich sie gar nicht angetreten. Ich soll nächste Woche (wie geplant am 03.11.) nach Hause fahren (meine Mutter holt mich ab, das war vorher schon so ausgemacht) und soll mich dann "postwendend" in ärztliche Behandlung (also zu meinem Hausarzt) und weiterhin in psychologische Behandlung begeben. Morgen habe ich auch hier den nächsten Termin bei der Psychologin.
Seitdem hänge ich auf meinem Zimmer rum. Nachdem ich über Stunden immer und immer wieder geweint habe (weil die mich auch von hier aus aufgegeben haben, was mache ich hier eigentlich, wenn mir eh keiner mehr helfen kann??), sehe ich heute nicht mehr allzu "toll" aus (dicke, rote Augen). Der Arzt hatte sich nochmals nach mir erkundigt und hat mir nach einigem Hin und Her endlich die Zusage für eine Massage gegeben, damit ich mal ein bisschen Linderung bekomme. Er hält zwar selber ganz und gar nichts davon, sah aber ansonsten überhaupt keine Möglichkeit mehr, mir irgendwie zu helfen. Jetzt hoffe ich nur, dass der Masseur hier zumindest annähernd so gut ist wie meiner zu Hause, damit ich auf jeden Fall etwas Schmerzlinderung danach habe (meiner wüsste sofort, an welche Stellen er am unteren Rückenbereich gehen müsste, um mir zu helfen), aber noch habe ich keinen Termin bekommen.
Nachdem ich dann weder heute Mittag noch heute Abend beim Essen anwesend war (ich habe mich den ganzen Tag über nur von Schokolade ernährt), bekam ich heute Abend dann überraschend von der Dame Besuch, die am Tisch direkt links neben mir sitzt (59 Jahre, ein total lieber "Mütterlicher" Typ). Sie hatte mich vermisst und sich Sorgen gemacht und wollte deswegen mal nach mir sehen. Darüber habe ich mich in diesem Moment total gefreut, damit hatte ich nicht gerechnet (sie nahm mich auch kurz in den Arm, das fand ich total lieb von ihr). Die Stationsschwester kam auch noch mehrmals. Sie meinte, ich sei nicht alleine und wenn was wäre, dann solle ich den Notknopf drücken (ist in jedem Zimmer), sie würde dann so schnell wie möglich kommen. Aber so weit wird es bei mir nicht kommen. So viel wie heute habe ich zwar schon Ewigkeiten nicht mehr geweint (mir kamen bis vorhin immer und immer wieder aufs Neue die Tränen, ich versuche zwar, aus dieser Reha möglichst viel positives zu "ziehen", aber das klappt noch nicht so wirklich), aber jetzt habe ich mich wieder etwas besser unter Kontrolle. So heftige Depressionen habe ich noch nie gehabt.
Heute Abend habe ich mich dann hingesetzt und habe fleißig Karten geschrieben. An alle Menschen, die mir am Herzen liegen und an die ich hier viel denke. Nur nicht an meine Arbeitsstelle (obwohl ich es eigentlich vor hatte). Was soll ich denn da schreiben? Wenn mein Chef davon hört, dass es mir jetzt noch schlechter geht als vorher (körperlich und seelisch), der wird sich nicht gerade "freuen". Ich weiß ja selber nicht, wie es jetzt weitergehen soll (deswegen bin ich heute ja so zusammen gebrochen, aus Angst vor der Zukunft).
So, nachdem ich heute dann ja alle weiteren Termine "geschwänzt" habe (Sequenztraining in der "Mucki-Bude" und Krankengymnastik), aber der Arzt weiß darüber ja Bescheid, will ich morgen wieder normal weitermachen und versuchen, aus der letzten Woche so gut es geht das Beste zu machen. Meine Tischnachbarin meinte vorhin zu mir, wenn ich morgen früh nicht zum Frühstücken komme, dann würde sie mich persönlich abholen kommen. Das fand ich total lieb von ihr. Dadurch fühlt man sich hier wirklich nicht mehr ganz so alleine.
Mal sehen, wie morgen dann der Tag verläuft.... (hoffentlich besser als der heutige...)
JaneGeändert von JaneCooper (27.10.2010 um 01:41 Uhr)
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute geht es mir schon deutlich besser als gestern (was das seelische betrifft). Mir kam zwar im Laufe des Tages je nach Situation das eine oder andere Tränchen, aber absolut kein Vergleich zu gestern. Ich habe heute auch wieder ganz normal am Tagesprogramm teilgenommen. Aber mit Abstand am Besten hat mir das Gespräch mit der Psychologin getan. Diese Frau ist wirklich Gold wert. Ich würde sie am liebsten mit nach Hause nehmen. Sie hört einem zu, kann sich sehr gut in einen hineinfühlen, sie "verurteilt" einen wegen seiner Ängste, Sorgen und Probleme nicht und ihre Tipps und sehr guten Ratschläge haben "Hand und Fuß", sind so realistisch, dass man sie sehr gut annehmen kann, dass man sich von ihr verstanden fühlt und ihre Hilfe deswegen auch sehr gerne annimmt.
Heute morgen beim Frühstück haben mich zunächst die anderen am Tisch mit sehr lieben Worten begrüßt (nach dem Motto, schön, dass du wieder da bist), darüber habe ich mich sehr gefreut, da fühlt man sich nicht so "überflüssig" und dazugehörend.
Erst hatte ich dann Hydro Jet, also die "Wasserbett-Massage". Wie gehabt, solange ich darauf liege, bin ich locker und entspannt, aber sobald ich aufstehe, habe ich die gleichen stechenden Schmerzen im LWS-Bereich wie vorher. Der Druck des Wasserstrahls während dieser "Massage" wird jetzt schon bei über die Hälfte eingestellt, trotzdem spüre ich davon nur einen kleinen minimalen Druck am Rücken. Bei meinen intensiven Verspannungen bin ich halt wesentlich kräftigere Massagen gewöhnt, damit es hilft, so eine Wasserbett-Massage kann da absolut nicht mithalten (für die "richtige" Massage habe ich bisher noch keinen Termin bekommen).
Danach war ich bei der Ergonomieberatung Schlafen. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich davon so gut wie nichts behalten habe. Der Mann hat über eine Stunde lang "ohne Punkt und Komma" geredet. Von der Schlafhaltung (die eh bei jedem Menschen anders ist), über die verschiedensten Matratzen, über Bettgestelle, über das Lattenrost (die verschiedensten Einstellungen) und über die verschiedensten Kissen, die es gibt. Weil 3 aus unserer Gruppe (10 Personen) ein Wasserbett haben, ging er dann auch noch ausführlichst auf sämtliche Vor- und Nachteile von Wasserbetten ein. Ich habe von diesem Vortrag so gut wie nichts behalten (die anderen aber auch nicht, wie sagte eine, dieser Mann hörte sich wohl selber gerne Reden...).
Dann hatte ich Ergometertraining, konnte leider aber wieder nur 20 Minuten radeln, weil bereits mehrere Patienten gewartet haben, dass ein Fahrrad frei wurde (heute Abend bin ich dann aber nochmals 35 Minuten gefahren, um mir den seelischen Stress von gestern und auch die Kalorien der Schokolade etwas weg zu strampeln).
Danach hatte ich Infrarot und das tut mir ja immer super gut. Wirklich schade, dass es hier nur 10 Minuten dauert. Die Wärme an sich tut mir "Frierpitter" immer sehr gut und die Tiefenwirkung dieser Infrarot-Lampe lockert und entspannt meine Muskulatur immer ein bisschen, natürlich nur vorübergehend, aber immer noch besser als gar nicht!!
Ja, und dann das Gespräch mit der Psychologin. Als ich ihr von gestern, von dem Gespräch mit dem Arzt erzählt habe, hat sie mich und meine Gedanken-Gänge voll und ganz verstanden. Sie meinte, egal mit welchen Worten der Arzt mit mir gesprochen hätte, diese "Hammerwirkung" hätte bei mir auf jeden Fall eingesetzt. Natürlich hätte ich diese Reha mit sehr vielen großen Hoffnungen verbunden, insbesondere auch dann, als der Arzt von der geplanten Verlängerung gesprochen hat und dass dadurch noch mehr Besserung und Stabilisierung eintreten sollte. Mit der Rücknahme dieser Verlängerung, dass das nichts bringen würde, sind bei mir natürlich sehr viele große Hoffnungen auf Hilfe zerstört worden und dass müsste ich jetzt zunächst seelisch verarbeiten und verkraften. Ich muss bzw. soll jetzt lernen, diese Schmerzen als einen Teil von mir, von meinem Körper zu akzeptieren, anzunehmen und diese durch möglichst viele "Einflüsse" und "Ablenkungen" in den Hintergrund zu drängen. Sie werden immer da sein, aber ich darf mein Leben nicht davon bestimmen lassen. Das wird je nach intensität sicherlich leichter gesagt sein als getan, aber daran muss ich intensiv arbeiten, damit so gut es geht leben zu können und das Beste aus dem Leben zu machen.
Bezüglich des weiteren Muskelaufbaus (der äußerst wichtig ist) sagte sie, dass ich unbedingt lernen muss, meine "Behinderung" (schreckliches Wort!!) und damit die Bewegungseinschränkung zu akzeptieren. Ich darf mich nie an anderen "messen", muss immer auf meinen eigenen Körper "hören" (ich habe ihr davon erzählt, wie ehrgeizig ich zum Teil beim Training werde und es schaffen will, zum einen zu Hause alleine, aber auch zu Hause bei der Wassergymnastik, wie oft musste mich unser Trainer schon "ausbremsen", weil ich die "blöde Nudel" unbedingt, so wie alle anderen, unter Wasser kriegen wollte und mich mit meinem ganzen Körpereinsatz auf die Nudel gestützt habe, mich dabei völlig verkrampft und verspannt habe und dadurch zusätzliche starke Schmerzen bekam).
Bezüglich des Trainings zu Hause gab sie mir den Rat, mir täglich etwa 15 Minuten für Training fest einzuplanen (so wie ich ja auch im Institut meine festen Termine habe). Niemals das "volle" Programm vornehmen, das wird zuviel, das würde ich regelmäßig niemals auf Dauer durchhalten. Ein Tag speziell nur Beinübungen, ein Tag z. B. nur mal Fahrrad fahren, ein Tag speziell Bauchübungen usw. Wenn ich dann erst einmal dabei bin und Zeit und Lust habe, kann ich diese 15 Minuten natürlich jederzeit ausweiten und auch weitere Übungen machen. Wenn nicht, dann habe ich zumindest diese 15 Minuten Training geschafft. Und nicht täglich das gleiche, sondern wirklich im Wechsel, ein Tag das eine, ein Tag das andere. Die Psychologin war sich sicher, wenn ich dieses feste Programm (am besten im Kalender eintragen, z. B. Montags Beine, Dienstags Bauch usw.) eine Zeitlang regelmäßig durchführe und sich dann kleine Erfolge einstellen (auch bezüglich des Gewichts und natürlich wegen der Schmerzen), dass es dann immer mehr Spaß macht und man es "freiwillig", ohne Druck immer lieber durchführt und auch immer intensiver. Ich muss es ja praktisch mein Leben lang beibehalten. Wenn ich es jetzt so planen würde, wie es derzeit in meinem Kopf aussieht (täglich 30 Minuten Fahrrad fahren, danach 20 bis 30 Minuten KG für Beine, Bauch und Arme), das wäre ein völlig unrealistisches Ziel, da ich ja tagsüber "nebenbei" auch noch voll Arbeiten gehen werde und Abends auch "etwas" müde sein werde (abgesehen von dem "bisschen" Haushalt, das auch noch anfällt, auch wenn mein Freund mir inzwischen tatkräftig hilft, ein bisschen muss ich auch noch machen). So ein tägliches Programm würden auf Dauer noch nichtmals gesunde Menschen durchhalten, geschweige denn chronisch Kranke mit Dauerschmerzen ihr Leben lang. Da sind dann 15 Minuten regelmäßiges Training für verschiedene Muskelgruppen wesentlich realistischer. Dieses Gespräch und die verständnisvolle Art der Psychologin hat mir heute sehr, sehr gut getan!!
Anschließend hatte ich auch noch die "Schmerz-Gruppe" (ebenfalls bei dieser Psychologin). Dabei haben wir heute verschiedene Übungen und "Spielchen" durchgeführt, bei denen es darum ging, unsere Wahrnehmung auf andere Sachen und Ereignisse zu konzentrieren, um dadurch den Schmerz auf die "Rückbank" zu schieben und ihn in manchen Situationen nicht "auf dem Schoß sitzen zu lassen". Wir bestimmen unser Leben, unseren Ablauf, unsere Wahrnehmungen selber, wir dürfen es nicht vom Schmerz bestimmen lassen. Das wird sicherlich nicht von heute auf morgen klappen, aber das muss man jetzt halt genauso wie die Muskelübungen trainieren. Vielleicht hat dadurch diese Reha ja doch ein bisschen was positives für mich gebracht...!!
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute morgen hatte ich zunächst wieder die Rückenschule. Dabei haben wir heute richtiges Hinlegen und Aufstehen geübt. Außerdem haben wir einige Übungen mit dem großen Gymnastikball durchgeführt. Dabei wurde betont, dass man die Übungen, bei denen man die Beine auf dem Ball ablegt, zu Hause natürlich auch mit einem Stuhl durchführen kann (was ich machen werde, für den großen Ball habe ich wirklich keinen Platz). Eine Übung konnte ich überhaupt nicht (mangels Kraft). Die gestreckten (nicht angewinkelten) Beine, also die Füße auf den Ball, hoch zur "Brücke" und dann die Beine im Wechsel anheben (ähnlich wie beim "Laufen" bei der "normalen Brücke"). Ich bekam die Beine bzw. die Füße keinen Millimeter vom Ball hochgehoben, egal wie sehr ich mich angestrengt habe, trotz höchster Spannung in den Beinen. Die anderen Übungen waren alle mit angewinkelten Beinen und glichen denen bei der normalen Brücke, damit habe ich inzwischen nicht mehr ganz so viele Probleme (immerhin schon mal ein kleiner Teilerfolg).
Danach hatte ich "normale" KG, dieses Mal alle Übungen auf dem Rücken liegend, Beine angewinkelt und alles mit Unterstützung des kleinen weichen Balles. Diese Übungen finde ich gut, sehr intensiv (besser als ohne diesen Ball) und ich werde mir diesen Ball zu Hause auf jeden Fall auch kaufen. (Auch eines der positiven Sachen, die ich aus dieser Reha mitnehmen werde.)
Dann hatte ich Sequenztraining und dabei habe ich mich heute etwas über den Physiotherapeuten geärgert. Wegen meiner mangelnden Kraft soll ich ja an allen Geräten (sowohl für die Arme als auch für die Beine) die niedrigsten Gewichte nehmen, Hauptsache ich habe die Spannung und führe die Übungen durch. Aber selbst damit brauche ich bei manchen Übungen noch die höchste Kraftanstrengung und führe diese Übungen deswegen wesentlich langsamer durch als die anderen Patienten. Bei den Armübungen ging deswegen schon eine Menge Zeit drauf (die Reihenfolge ist dabei immer egal, welches Gerät gerade frei ist). Zum Schluss war ich heute an der Beinpresse, also auf dem Rücken liegend, die Beine an die "Wand" und von dort wegdrücken. Bei 20 KG schaffe ich es gar nicht mehr, bei 15 KG mit größter Kraftanstrengung und sehr viel Mühe. Dann kam der Physiotherapeut zu mir. 15 KG würde gar nichts nützen, dann bräuchte ich diese Übung gar nicht erst durchführen und könne direkt damit aufhören (da haben die anderen Therapeuten aber schon anders mit mir geredet...!). Ich soll eigentlich 3 Mal 15 durchführen. Nach einmal 15 kam er zu mir, er wolle jetzt Pause machen, ich solle damit aufhören, es würde damit doch eh nichts bringen und er würde dann den Raum abschließen. Was blieb mir anderes übrig, dann habe ich damit also aufgehört... So kriege ich ganz bestimmt keine zusätzliche Kraft in den Beinen...
Danach hatte ich dann wieder meine heißgeliebte Heißluft, also die Infrarotbestrahlung. Das tut immer wieder super gut. Es ist zwar auch keine Dauerlösung, aber danach, von dieser herrlichen Tiefenwärme, war ich etwa eine halbe Stunde lang relativ locker und etwas schmerzfreier (zumindest im Vergleich zu den letzten Tagen), danach gingen die Schmerzen jedoch wieder so richtig los (in dieser halben Stunde eine Massage, das wäre es gewesen, es ist jedoch noch immer keine in Sicht).
Danach kam für mich dann die ganz große Überraschung, ich hatte eine "Audienz", nicht beim Papst (Grins), sondern beim Chefarzt höchstpersönlich (eine absolute Seltenheit, wie hier alle betonen). Er hatte vom Stationsarzt von meinem Zusammenbruch gehört und wollte wissen, was los war. Während dieses Gespräches wuchs meine Wut und mein Ärger immer mehr, so dass mir kurzzeitig (aus purer Wut) ein paar Tränen kamen.
Auch er meinte (so wie der Stationsarzt), dass diese Klinik nicht auf chronische Schmerzpatienten spezialisiert sei. Ich gehöre hier gar nicht hin (ich fühlte mich wie im falschen Film!!). Welche Therapien ich alles schon hinter mir hätte (habe alles aufgezählt, über KG, Massagen, Spritzen, Tropfer, Taping, Akupunktur usw.). Dann meinte er, wenn das alles schon nicht hilft, dann könnte mir hier erst recht nicht geholfen werden (was mache ich hier überhaupt??). Dann sollte ich mich Ausziehen und er hat mich untersucht. Ob ich schon mal Ausfälle hätte, dass ein Körperteil völlig taub würde? Nein, immer nur Schmerzen. Das sei doch gut, solange ich Schmerzen hätte, wäre alles noch in Ordnung. Dann sollte ich im Raum etwas Auf und Ab laufen, dabei hat er etwas in ein Gerät diktiert. Ich hätte einen lockeren, völlig entspannten Gang. Dann habe ich ihn auf die "Knubbels" an meinen Beinen angesprochen, die bei manchen KG-Übungen sehr weh tun. Er drückte voll darauf, ich zuckte zusammen und schrie etwas auf. Er war total überrascht. Was ist das denn? Sie sind ja völlig verspannt. O man, Sie haben ja eine sehr gute Schonhaltung entwickelt, davon sieht man Ihnen beim Laufen gar nichts an... (Was blieb mir denn anderes übrig, ich muss damit ja schließlich irgendwie klarkommen.) Dann meinte er, ich solle so viele Medikamente wie möglich nehmen, um die Schmerzen zu betäuben. Solange meine Nierenwerte in Ordnung sind, wäre das doch kein Problem. Später könnte man wegen der Nebenwirkungen doch immer noch weitersehen. Nein, darauf bin ich nicht eingegangen. Dann meinte er, dass ich dann dringend zur Psychologin gehen solle. Als ich sagte, dass ich dort längst in Behandlung sei, war er ganz erstaunt. Wieso das denn? Ich sei hier zur orthopädischen Behandlung, um anschließend wieder schmerzfrei zu sein (was auch seiner Meinung nach ohne Medikamente völlig unmöglich sei), von einer psychologischen Betreuung für mich sei nie die Rede gewesen. (O Gott, ich will aus diesem Alptraum endlich wieder Aufwachen!!!) Als ich dann sagte, dass ich nächste Woche nach Hause fahre, da meinte er, er würde einer Verlängerung bei mir niemals zustimmen, ich solle meinen Platz für einen Menschen freimachen, der es wirklich nötig hat und dem auch schmerzmäßig noch geholfen werden kann. Ich sei hier völlig fehl am Platze...!!
Als ich ihm sagte, dass ich zu Hause zwar auch Schmerzen habe, aber deutlich weniger als hier in den letzten beiden Wochen, da hat er gefragt, was zu Hause denn anders laufen würde. Ich habe ihm von den Massagen erzählt. Da hat er sofort völlig abgeblockt. Massagen haben überhaupt keine Wirkung, jedes Medikament würde intensiver, besser und länger wirken als eine Massage. Ich solle nur dringend lernen (wenn ich schon keine dauerhaften Medikamente nehmen will) mit diesen Schmerzen klarzukommen und mich deswegen in Psycho-Behandlung begeben (was ich ja eh schon gemacht habe!!). Sobald ich danach wieder in meinem Zimmer war, habe ich mir mein Handy geschnappt und habe in meinem Institut angerufen und mir dort für nächste Woche einen Massagetermin gesichert. Auch für Wassergymnastik habe ich mich direkt wieder eintragen lassen (die KG-Termine mache ich fest, sobald ich wieder zu Hause bin und mit dem regelmäßigen Schwimmen und etwas Aquajogging will ich dann auch beginnen). In diesem Moment ging eine totale Erleichterung durch meinen Körper. Endlich komme ich wieder dorthin, wo ich mich wohlfühle und weiß, dass mir so gut es geht geholfen wird. Auch wenn das alles keine Dauerlösungen sind (wie alle Ärzte betonen), das "Gesamtpaket" macht es. Ein bisschen von jedem, Massage, KG, Schwimmen, Wassergymnastik. Durch das "Gesamtpaket" habe ich immer und immer wieder eine zeitweise, deutliche Schmerzlinderung, besser als gar nichts und auch besser, als meine Nieren dauerhaft mit Nebenwirkungen zu schädigen!! Wenn ich es zeitweise mal gar nicht mehr aushalten kann, dann mal etwas zu nehmen, das ist ja o. k., aber ganz bestimmt nicht immer und dauerhaft unter "Drogen" zu stehen. Das käme für mich dann einer "Medikamentensucht" schon gleich und das will ich nicht.
In der Schmerz-Gruppe haben wir auch ein interessantes "Spielchen" gemacht. Nach dem Motto "Denke nicht an ein rotes Nilpferd", eine Minute lang. Ich habe dabei z. B. an die Nachrichten gedacht, die ich zuvor im Fernsehen gesehen habe und habe intensiv an den Sprecher und das Hintergrundbild gedacht. Und an was hat keiner der Gruppe in dieser Minute gedacht? An die Schmerzen...!! Die hat jeder völlig verdrängt und sich auf die anderen Gedanken konzentriert. Und so ist es bei mir auch bei der Wassergymnastik. Ich spüre dabei zwar auch schon mal die Schmerzen, bin aber durch die Gruppe und dem Ablauf im großen und ganzen sehr gut von den Schmerzen abgelenkt. Auch wenn ich nicht alle Übungen perfekt kann, schon alleine durch diese Ablenkung tut es immer sehr gut.
Morgen habe ich wieder Aquajogging und dann auch eine PC-Beratung (also Sitzen vor dem PC, wie muss der Bildschirm eingestellt werden, wie sollte die Tastatur liegen), das könnte für mich dann auch noch sehr interessant werden.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute ist ja Freitag, also der Kontroll-Tag im Schwesternzimmer. Immerhin konnte ich das Gewicht halten (trotz der vielen Süßigkeiten an den letzten Tagen), aber dafür habe ich hier ja auch sehr viel Bewegung. Ich bin übrigens mit eine der wenigen an meinem Tisch, die das Gewicht halten konnte. So richtig satt wird hier keiner und jeder nascht zwischendurch mal etwas, manche nur Plätzchen und sogar die Diabetikerin, die mir gegenüber sitzt, isst jeden Nachmittag ein bis zwei Stücke Kuchen in der Cafeteria (hat sie selber so erzählt). Die meisten haben innerhalb der letzten Woche ein Kilo zugenommen, eine Frau sogar ganze zwei Kilo in nur einer Woche. Ich bin mir aber sicher, wenn ich zu Hause so gut wie ganz auf Süßigkeiten verzichten werde und regelmäßig auf die Bewegung achte, dass ich dann abnehmen werde.
Mein Blutdruck war heute deutlich höher als letzte Woche, er lag bei 120 : 80, kein Wunder nach dem Termin beim Chefarzt gestern. Ich habe mich über seine ganzen Kommentare sehr heftig aufgeregt. Der gesamte Termin hat rund 15 Minuten gedauert und ich habe hier ja nur einen Bruchteil dieses Gesprächs wiedergegeben.
Das Abschlussgespräch beim Stationsarzt wird am Montag stattfinden, dabei soll ich dann meine "Entlassungspapiere" bekommen, dass ich unheilbar nach Hause entlassen werde (so hat es die Stationsschwester gesagt). Damit soll ich mich dann umgehend (also am Donnerstag) an meinen Hausarzt wenden bezüglich der weiteren Behandlung (ich werde mir von ihm dann auch sofort ein KG-Rezept ausstellen lassen und mir die nächsten KG-Termine im Institut sichern, damit, also unter regelmäßiger Anleitung, will ich auf jeden Fall weitermachen, unabhängig vom geplanten Training alleine zu Hause).
Dann bekam ich noch einen Fragebogen mit, den ich am Wochenende in Ruhe ausfüllen soll (mehrere Seiten lang) und am Montag dem Arzt geben soll. Zum einen, ob die Reha-Ziele erfüllt wurden, was positiv und was negativ war und allgemeine Fragen zum Ablauf (also auch zum Essen, Putzfrauen, die wirklich absolut super sind usw.). Damit werde ich mich am Wochenende in aller Ruhe beschäftigen.
Als erstes hatte ich heute morgen Aquajogging. Entweder werde ich langsam etwas besser oder der größte Rest der Gruppe war genauso schlecht wie ich. Man sieht hier in den Gruppen ständig andere Personen, hier und da sieht man mal eine "bekannte Person", mit der man schon mal etwas zusammen hatte, aber sonst immer wieder nur neue Menschen. Der Rhythmus der Kehrtwendungen beträgt hier weiterhin regelmäßig 5 Minuten (halbe Stunde Training). Sonst haben die anderen ja zum Teil eine komplette Runde "ohne mich" durchgeführt (weil ich im Gegenstrom nicht von der Stelle kam), einmal sogar ganze zwei Runden (ganz am Anfang), aber heute haben die anderen gerade mal eine halbe Runde "geschafft", bis ich mich schon wieder in den Kreis eingereiht habe. Aber wie gesagt, vielleicht waren die anderen genauso schlecht und langsam wie ich und kamen einfach auch nicht so schnell von der Stelle. Keine Ahnung.
Und danach war ich zur Beratung PC-Arbeitsplatz und das war super interessant für mich!! Auf die richtigen Stühle und die richtige Sitzhaltung wurde nochmals eingegangen (aber nicht mehr so intensiv und ausführlich wie beim letzten Mal). Aber die wichtigsten Punkte (Rückenlehne, LWS-Unterstützung in der Rückenlehne, Größe der Sitzfläche und verstellbare Armlehnen) sind bei mir sehr gut hängen geblieben. Darauf werde bzw. muss ich meinen Chef als erstes ansprechen. Mit meinem riesigen "Chef-Sessel" werde ich auf Dauer ganz bestimmt nicht mehr glücklich. Die nächsten Rückenschmerzen wegen falscher und verspannter Sitzhaltung sind damit schon vorprogrammiert.
Und dann die Haltung während der Arbeit bzw. wenn man etwas (z. B. einen Brief) vor sich liegen hat und immer wieder darauf gucken muss. Kein Mensch würde, wenn er etwas in die Hand nimmt zum Lesen, diesen Brief völlig waagerecht halten. Die angekippte Form sei dabei völlig normal. Und darauf muss man während der Arbeit achten, damit sich die Schulter- und Nackenpartie nicht völlig verspannt und verkrampft. Ich muss regelmäßig Eingaben im PC machen (dauert häufig 2 Stunden am Stück), an den Abenden kann ich mich vor Schmerzen kaum noch bewegen. Wir bekamen bei der Schulung verschiedene "Buchstützen" gezeigt. Es sind halt größere Ablageflächen (ganz verschiedene Varianten), auf die man locker DIN-A-4-Briefe, aber je nach Ausführung auch bis zu DIN-A-3-Seiten ablegen kann. Unten ist jeweils ein erhöhter Rand, so dass das Blatt nicht runter rutschen kann. Diese Möglichkeit fand ich sehr gut, so dass man während der Arbeit gerade sitzen bleiben kann und nicht ständig mit "Buckel" und Rundrücken sitzen muss. Ich meine, eine völlig gerade Körperhaltung werde ich dadurch natürlich auch nicht mehr bekommen (dafür ist mein Rücken im Laufe der Jahre viel zu sehr verbogen), aber dennoch fand ich diese Variante zum geraderen Sitzen super gut. Ich habe vor mal in ein Büro-Fachgeschäft zu gehen und mir anzusehen, welche Ausfertigung für mich am Besten in Frage kommt.
Wie Ihr seht, das eigentliche Ziel der Reha, eine deutliche Besserung und Stabilisierung des Rückens und der Schmerzen und mit dieser Situation klar zu kommen, habe ich nicht wirklich erreicht. Aber dennoch nehme ich ein paar sehr gute Empfehlungen mit nach Hause, die mir zukünftig sowohl im Alltag (Arbeit) als auch bei der weiteren Therapie (Ball-Übungen, Bewegung an der Luft beim Nordic Walking und das Laufen im Wasser gegen den Strom, also das Aquajogging) hoffentlich ein bisschen helfen werden. Von der Psychologin habe ich heute ein kleines Geschenk bekommen (was, werde ich hier nicht verraten). Die anderen aus der Schmerz-Gruppe werden sich am Mittwoch intensiv damit beschäftigen, wenn ich schon so gut wie zu Hause bin. Sie meinte zu mir, vielleicht könnte sie mir damit ein paar kleine "Gedanken-Stöße" geben, um mich positiv von den Schmerzen abzulenken. Ich werde es auf jeden Fall zu Hause damit versuchen!! (Ich fand diese Geste super lieb von ihr!)
Und ich werde mir im nächsten Jahr zu Hause eine neue Psychologin suchen. Meine jetzige zu Hause ist ja eine Tiefenpsychologin (wurde mir von einer früheren Schulfreundin empfohlen), die alle Ursachen für die jetzigen depressiven Beschwerden in der Kindheit sucht. Aber alle Denkanstöße, die ich hier von der Schmerz-Psychologin in den letzten beiden Wochen bekommen habe, haben mir jetzt schon mehr und besser geholfen als die Therapie, die ich zu Hause bereits seit März durchführe. Ich werde nicht von heute auf morgen wechseln und mich erstmal nach so einer Therapie erkundigen, aber im Laufe der Zeit möchte ich es schon durchziehen.
Heute Abend war ich übrigens nicht in der Disco. Ich hatte überhaupt keine Lust und wollte lieber alleine sein, habe sehr viel gelesen, etwas Fernsehen geguckt und bin auch im Internet etwas rumgesurft. Naja, die letzten paar Tage bekomme ich jetzt auch noch rum. Morgen habe ich bereits um 8 Uhr Ergometertraining (und das am Samstag-Morgen, voll gemein!!) und am frühen Nachmittag wird wohl meine Mutter mit ihrem Freund hier eintreffen. Dann werde ich ihr erstmal das wichtigste hier in der Gegend (und hier auch im Haus) zeigen.
Jane
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JürgenK
Hallo Jane,
dass Deine Reha nicht nach Deinem Krankheitsbild verlaufen ist, ist fast unmöglich.
Du hattest doch extra eine Krankheitsverlauf hinschicken bzw mitbringen müssen.
Wie man sieht, hat man diesen überhaupt nicht gelesen...man will dort nur Geld machen, sonst hätte der Stationsarzt und der Chefarzt nicht gesagt: Hier sind Sie nicht richtig, wir sind auf Langzeit Chroniker nicht eingerichtet.
>>Dann bekam ich noch einen Fragebogen mit, den ich am Wochenende in Ruhe ausfüllen soll (mehrere Seiten lang) und am Montag dem Arzt geben soll. Zum einen, ob die Reha-Ziele erfüllt wurden, was positiv und was negativ war und allgemeine Fragen zum Ablauf (also auch zum Essen, Putzfrauen, die wirklich absolut super sind usw.). Damit werde ich mich am Wochenende in aller Ruhe beschäftigen.<<
Diesen Fragebogen würde ich erst ausfüllen, wenn ich wieder zu Hause wäre, und alle, aber auch alle negativen Punkte deutlich hervorheben.
Ebenso würde ich diesen Fragebogen mit den "eigenartigen" Erklärungen der Ärzte an die DRV (Rentenkasse) schicken.
Dass Du auch etliche positive Sachen mit nach Hause nimmt ist sehr schön.
....und jetzt ein schöner Satz von mir:
Mach es wirklich war, dass Du eine echte Diat, anfängst und vor allem durchhälst(Süßigkeiten) der Diabetes steht sonst schon vor der Tür. (kann ich sehr gut beurteilen)
Alles Gute für die Zukunft.
JürgenK
PS: ..und wenn man Dich nach dem Fragebogen fragt, dann sage denen, das man das erst nach einem kl. Abstand wirklich erst beantworten kann
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JaneCooper
Hallo Jürgen, Hallo zusammen,
Jürgen, vielen Dank für deine liebe Nachricht und nochmals Danke an Euch, dass ich diese Seite für meine Berichte nutzen darf. Wenn ich das alles für mich alleine verarbeiten und verkraften müsste, das würde ich nicht schaffen. Und es tut mir auch gut zu wissen, dass ich nicht alleine auf dieser Welt bin (abgesehen von meinem Freund natürlich, der mir jedoch bezüglich meiner Erkrankung nicht allzu viel weiterhelfen kann).
Den Fragebogen habe ich heute Nachmittag zusammen mit meiner Mutter ausgefüllt. Hier ist betont worden (zum einen von der Stationsschwester, aber auch die anderen Patienten haben davon erzählt), dass man seine Entlassungspapiere nur ausgehändigt bekommt, wenn man diese schriftliche Stellungnahme, ob und was die Reha bewirkt hat, beim Stationsarzt abgibt. Bevor ich hier kurz vorm Schluss noch Probleme bekomme, habe ich es lieber ausgefüllt. Ich habe aber auf jeden Fall vor, nach Berlin, also dem Kostenträger, der mich hierhin vermittelt hat, einen passenden Brief zu schreiben. Es gibt einige, die mir bei der passenden Wortwahl ganz bestimmt helfen werden! Damit werde ich ganz bestimmt nicht alleine dastehen.
Bezüglich der Süßigkeiten habe ich mir ein Limit gesetzt. Sobald ich am Mittwoch wieder zu Hause bin (und dieser Alptraum hier endlich ein Ende hat) will ich sofort damit aufhören. Mir haben hier zwar schon mehrere gesagt, dass ich das sehr wahrscheinlich so abrupt nicht schaffen werde, aber wenn ich will kann ich sehr ehrgeizig sein, in jeglicher Beziehung. Wenn ich etwas wirklich schaffen will (realistische Ziele), dann habe ich es bisher meistens auch weitestgehend geschafft. Solange ich hier weiterschreiben darf, werde ich es auch ganz bestimmt machen und euch auf dem Laufenden halten, wie es bei mir weitergeht.
So starke Schmerzen wie heute habe ich schon seit einer Ewigkeit nicht mehr gehabt, ein absoluter "Höhepunkt"!! LWS, BWS, Schultern und beide Waden ganz kräftig. Aber die Sorgen bzw. Aufregungen rund um die Gespräche beim Arzt beschäftigen bzw. belasten mich immer noch sehr. Dadurch habe ich heute die Therapie zu Hause mal so richtig schätzen gelernt. Ich habe zwar immer mal wieder heftige Schmerzen, bin so gut wie nie völlig schmerzfrei, habe aber dennoch immer mal wieder ein paar Tage dazwischen (nach den Massagen), an denen ich es relativ gut aushalten kann, fast schmerzfrei bin. Erst wenn man so starke Schmerzen hat wie heute, lernt man die zeitweise deutliche Linderung so richtig zu schätzen.
Als ich heute Mittag meinen Behandlungsplan für Montag und Dienstag bekommen habe, musste ich tatsächlich trotz allem kurz Lachen. Nachdem ich 3 Wochen darum "gekämpft" habe (mündlich und auch schriftlich), habe ich nun für Dienstag einen Massagetermin. Allerdings nicht bei einem der Masseure, sondern bei einer Physiotherapeutin (die mir hier schon des Öfteren die Infrarotlampe eingestellt hat und den Interferenzstrom angestellt hat). Ich möchte jetzt wirklich nicht alle Physiotherapeuten bezüglich Massagen "über einen Kamm scheren", aber in meinem Institut habe ich damit nicht allzu gute Erfahrungen gesammelt. Ich bin dort bisher von 3 Physiotherapeutinnen massiert worden und keine Massage hat länger gewirkt als ein bis zwei Tage (dann fingen die üblichen Schmerzen wieder an). Nach den Samstags-Massagen bin ich im Normalfall (wenn keine besonderen Muskel-belastenden Situationen "dazwischen" kommen) bis etwa Mittwochs relativ Beschwerdefrei oder zumindest habe ich in dieser Zeit eine deutliche, spürbare Linderung und ab Donnerstags geht es wieder relativ heftig los (Freitags ist ja immer der Schlimmste Schmerztag, daran habe ich mich längst "gewöhnt"). Aber ich werde die Massage am Dienstag auf jeden Fall "mitnehmen", nach 3 Wochen mit heftigen Dauerschmerzen bin ich für jede kleine Hilfe und Linderung äußerst dankbar (Hauptsache ich kann die Zeit bis zum Samstag einigermaßen überbrücken).
Für Nordic Walking bin ich leider gar nicht mehr einetragen (Schade, hätte ich gerne nochmals mitgemacht), stattdessen für die Ergotherapie Weben, wie man das richtig macht und wie dabei die korrekte Körperhaltung aussehen sollte (sehr "wichtig" für mich... Grins...). Am Montag habe ich auch ein Einzelgespräch bei der Psychologin und anschließend auch noch die Schmerz-Gruppe. Und für Aquajogging bin ich am Dienstag auch nochmals eingetragen.
Den Abschluss meiner Therapie am Dienstag macht das Ergometertraining und das ist schon in Ordnung. Während meiner Schulzeit war das Fahrrad fahren (neben dem Tanzen) mein größtes sportliches Hobby. Ich war täglich draußen damit unterwegs. Als ich dann mit dem Arbeiten anfing, habe ich es aus zeitlichen Gründen voll und ganz aufgegeben. Vor rund 10 Jahren habe ich mir dann ja so einen Hometrainer gekauft und es seitdem immer mal wieder benutzt. Es gab Zeiten, in denen ich über einige Wochen täglich gefahren bin und dann habe ich auch mal wieder mehrere Wochen Pausen gemacht. Aber demnächst will ich wieder regelmäßiger fahren. Heute morgen war in diesem Bereich relativ wenig los, so dass ich 30 Minuten fahren konnte. Ich finde, mit der passenden, flotten Musik im Hintergrund geht die Zeit immer sehr schnell um und wenn man versucht im Takt der Musik zu strampeln, kommt man auch sehr gut in Schwung.
Ansonsten muss ich sagen, dass ich im Moment einen mächtigen seelischen Durchhänger habe. Die Worte des Arztes hängen immer noch in meinem Kopf und haben mich mächtig runter gezogen. Ich bin zur Zeit total lustlos und kann mich nur schwer zu irgendetwas aufraffen. Ich will eigentlich nur noch nach Hause, in meine gewohnte Umgebung und mal wieder ein bisschen Normalität im Tagesablauf haben. Hier geht mir alles "völlig auf den Keks". Auch als meine Mutter vorhin gefragt hat, was wir morgen zusammen machen, da fiel mir gar nichts gescheites ein. Am liebsten würde ich mich in meinem Zimmer im Bett verkrümeln und warten, dass die Zeit hier endlich zu Ende geht. Aber dafür ist sie natürlich nicht extra ein paar Tage vorher hier angereist. Mal sehen, irgendetwas wird sich morgen schon ergeben.
Bis morgen Abend, Jane
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welle66
Hi Jane, hab deine Posts teilweise gelesen - doch ich muss zugeben - zum Schluss war es ein Textpensum, dass meine Ausdauer überstieg.
Wenn Du auf Antworten hoffst - versuche es doch etwas knapper, da sonst Neulinge wie ich die ganze Geschichte nicht schaffen und es dann aufgeben.
Ich hoffe es geht Dir besser
Gruß Welle
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JürgenK
Hallo Jane,
lass Dich nicht von diesem Erpressungsversuch beeinflussen. Auch ohne den ausgefüllten Fragebogen wirst Du entlassen.
Die wollen nämlich nur positive "Meinungen" haben..und die bekommen sie nur, wenn die Bögen vor der Abreise zurückgegeben werden.
Auf jeden Fall mußtDu Dir eine Kopie von diesem "ausgefüllten Fragebogen" machen, denn der verschwindet sonst im Schredder, wenn Du negatives geschrieben hast, was Du auf jeden Fall tuen solltest...so hast Du immer einen Beleg auch für die DRV Bund.
Auf jeden fall wünsche ich Dir eine gute und gesunde Heimreise.
JürgenK
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute war ich mit meiner Mutter und ihrem Freund zusammen. Wir haben eine schöne Tropfsteinhöhle besichtigt und das war eine sehr schöne und willkommene Abwechslung.
Heute Abend konnte ich mich zu gar nichts mehr aufraffen (wollte eigentlich noch Fahrrad fahren), bin total kaputt, müde und ausgelaugt. Von den Dauerschmerzen ganz zu schweigen. Den unteren Rücken und beide Waden spüre ich ununterbrochen und das nervt total und macht mich total "madig".
Morgen früh muss ich zunächst zum Einzelgespräch mit der Psychologin, danach zum Abschlussgespräch mit dem Stationsarzt.
Anschließend muss ich zur Entspannungsgruppe, was bei mir ja gar nicht "wirkt", umso mehr ich mich entspanne und in meinen Körper "reinhöre", umso mehr konzentriere ich mich auf den Schmerz und umso mehr und heftiger spüre ich ihn. Danach zum Hydro Jet (also die Wasserbett-Massage), anschließend zur Schmerz-Gruppe (vielleicht bekomme ich dort ja noch ein paar interessante Tipps, wie man so einen Dauerschmerz am besten ignorieren kann und somit besser damit leben kann) und zum morgigen Abschluss noch ein bisschen "Action" beim Sequenztraining in der "Mucki-Bude".
Bei mir zu Hause ist morgen ein Feiertag, hier ist jedoch ein ganz normaler Arbeitstag. Morgen Abend werde ich schon mal damit beginnen, die ersten Sachen in den Koffer zu packen. Mit meinen Gedanken bin ich eh schon mehr zu Hause als hier...!!
Jane
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