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JaneCooperHallo zusammen,
das war heute nicht wirklich "mein Tag", ich hatte heute ziemlich starke Depressionen und ich weiß nicht mehr, wie viel ich geweint habe, immer und immer wieder. Als "Tagesabschluss" habe ich mir dann 30 Minuten lang den Frust von der Seele "gestrampelt" (auf dem Fahrrad-Ergometer natürlich) und habe danach schon mal mit dem Kofferpacken angefangen (knapp die Hälfte habe ich geschafft, den Rest mache ich dann morgen Abend).
Mein Tag fing mit einem Einzelgespräch bei der Psychologin an (dass später noch weitere für mich folgen würden, das wusste ich zu diesem Zeitpunkt natürlich noch nicht). Zunächst ging es darum, welche positiven Aspekte ich aus der Reha mit nach Hause nehme, sowohl was die körperlichen Sachen angeht (KG, Nordic Walking, mehr Schwimmen und Aquajogging) aber auch was die seelischen Sachen angeht. Dabei habe ich voll und ganz versagt. Mein Ziel war es ursprünglich gewesen, hier ein paar Kontakte zu knüpfen. Stattdessen habe ich in der letzten Woche an jedem Abend alleine auf dem Zimmer gesessen und habe sehr viel geweint. Die Psychologin wurde sofort sehr "hellhörig" und ist intensiv auf dieses Thema ("soziale Kontakte") eingegangen und hat sich verschiedene Situationen beschreiben lassen, die ich hier während der Reha mit den anderen "erlebt" habe.
Schon während meiner Schilderungen (wobei mir wegen dem "Versagen" ständig die Tränen kamen) hat sie aufgrund meiner Wortwahl gemerkt, dass ich zwar durchaus Kontakte knüpfen wollte, aber durch meine stille und dadurch mehr oder weniger "abweisende" Art den Anderen unbewusst signalisiert habe, "Lasst mich in Ruhe, ich will nicht mit euch zusammen sein". Als sie mir das so gesagt hat, kamen bei mir immer und immer mehr Tränen. Nein, so hatte ich mir das Ganze ganz bestimmt nicht vorgestellt und auch nicht gemeint. Ich wollte mich dann bei den Anderen nicht "Aufdrängen" und habe auf ein "Zeichen" gewartet, dass wir mal wieder etwas zusammen machen. Aber die Psychologin meinte, nach meiner abweisenden Art wäre dieses Zeichen von den anderen niemals gekommen. Sie meinte zu mir, dass ich zwar sehr sympathisch wirke, aber durch meine stille und abweisende Art die Kontaktversuche der Menschen völlig abblocken würde. Diese Erkenntnis (dass ich so extrem negativ rüber komme) traf mich völlig hart und ich habe sehr viel geweint (auch jetzt kommen mir bei der Erinnerung an dieses Gespräch wieder die Tränen). Ich bin ja froh, wenn ich mit Menschen gut klar komme und gelegentlich mal gut ins Gespräch komme, dass ich dann zum Teil eine so abweisende Art haben soll, das war mir nicht im geringsten bewusst. Kein Wunder, dass ich es nicht schaffe, mal eine gute Freundschaft zu gründen.
Dann hat sie mich gefragt, wie ich denn mit den Kollegen klar kommen würde. Daraufhin habe ich ihr einige Situationen erzählt, wie still ich dort immer bin, dass ich mich immer aus allen gemeinsamen Aktionen (Weihnachten, Geburtstage usw.) völlig ausklammere, dass ich, wenn mal alle zusammen sind, den Mund eh nicht aufbekomme (auch aus "Angst" vor der Gruppe zu "versagen", den "Anforderungen" nicht gerecht zu werden) und dass ich mich im Laufe der Zeit schon oft genug als Außenseiter gefühlt habe (wie halt überall im Leben - auch bei der Wassergymnastik, wenn ich nicht schnell genug Laufen kann, aber daran werde ich weiter Arbeiten!).
Daraufhin hielt sie mir einen kleinen Vortrag, wie "gefährlich" mein Verhalten wäre und dass ich mich dadurch immer mehr in die Rolle des Außenseiters drängen würde. Aber dadurch würden die sozialen Kontakte, die ich für eine positive Ablenkung dringend benötigen würde, völlig fehlen. Umso mehr ich dadurch alleine bin, umso mehr konzentriere ich mich auf meinen Körper und steigere mich immer mehr in die Schmerzen rein. Wenn ich mein Verhalten nicht ändern würde (und unter Leute gehen würde), woran ich unbedingt arbeiten soll (auch mit psychologischer Hilfe), dann würde die beste Therapie bei mir auf Dauer nicht helfen. Dieses Gespräch war für mich verdammt hart. Etwas später rief sie mich auf meinem Zimmer an und wir haben dieses Gespräch dann noch weiter geführt. Sie gab mir die Internet-Adresse von Schmerztherapeuten, die für solche Fälle ausgebildet sind.
Zwischendurch war ich dann noch kurz beim Orthopäden zum Abschlussgespräch, aber dieser Arzt ist völlig stur. Er gab mir gar nichts schriftliches und verwies mich nur auf meinen Hausarzt (über den der Reha-Antrag ja lief). Ich solle mich in etwa 2 Wochen an ihn wenden, dann müsste der Bericht dort vorliegen. Die Psychologin sagte, sie würde auch noch ein paar Kommentare dort rein schreiben. Als ich ihn als "Beschwerde" auf die Massage ansprach, die er mir ja nicht geben wollte, da meinte er wieder zu mir, dass ich mich nicht so darauf versteifen solle, er würde eh nicht verstehen, dass das bei mir so gut wirkt. Muskelaufbau wäre bei mir wesentlich wichtiger als die Muskellockerung. Und als ich ihn auf die immer stärker werdenden Schmerzen ansprach, meinte er nur, er hätte mir des Öfteren Medikamente angeboten, wenn ich nicht bereit wäre, Medikamente zu nehmen, dann wäre er nicht bereit, auf meinen Massage-Wunsch einzugehen. Echt, voll klasse...!! Aber morgen, an meinem letzten Tag, bekomme ich ja endlich eine Massage.
Heute Nachmittag hatte ich dann auch noch Gruppentherapie (Schmerzen). Dabei ging es im Allgemeinen um die Arbeitssituation. Die Chefs wurden im Allgemeinen als "Monster mit Krawatte" dargestellt (worüber wir alle Lachen mussten) und es wurden verschiedene Arbeitsabläufe erläutert, die jeder im Prinzip kennt, die aber dennoch, je nachdem, wie man sie "anpackt", zum Teil auch zum mächtigen Stress werden können und dadurch auch weitere Schmerzen verursachen können. Innerhalb dieser Gruppe war ich mal wieder super still, aber danach hat mich die Psychologin nochmals alleine angesprochen (das dritte Mal heute), ob ich mich mit einer der angesprochenen Situationen identifizieren konnte. Und ob!! Bezüglich der Arbeitsabläufe fühlte ich mich durchaus angesprochen.
So, mal gucken wie morgen mein letzter Reha-Tag verläuft...
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
so, geschafft, morgen um diese Zeit bin ich bereits wieder zu Hause. Die Koffer sind halb fertig gepackt, aber bevor ich die restlichen Pullover da rein tue, schreibe ich erst noch diesen Bericht, weil ich das Laptop zwischen den Pullovern verstauen will.
Der Morgen fing für mich mit sehr vielen Emotionen an. Direkt als ich mein Zimmer verließ bin ich der netten Frau, die am Tisch neben mir saß, regelrecht in die Arme gelaufen. Sie hatte schon die Jacke an, die Koffer waren bereits unten (in der Empfangshalle) und sie war gerade auf dem Weg, um sich von allen zu verabschieden. Sie nahm mich direkt in die Arme, wünschte mir alles Gute und sagte, dass wir auf jeden Fall in Kontakt bleiben, schriftlich aber auch telefonisch. Ich wollte eigentlich "stark" bleiben, schaffte es aber nicht und die Tränen kamen sofort geschossen. Da ich an den letzten Tagen eh sehr nah am Wasser gebaut war, konnte ich in diesem Moment nicht anders.
Heute morgen sollte ich ja als erstes Ergotherapie Weben haben. Das ist eine Einzeltherapie. Es ist bei dem Mann, bei dem ich auch die Schulungen bezüglich der richtigen Stühle und des richtigen Sitzens usw. hatte. Als er mich bzw. meinen Terminplan sah (dass es heute mein letzter Tag ist), schickte er mich direkt wieder weg. Diese Therapie wird normalerweise immer in den ersten Tagen durchgeführt, sozusagen als "Beschäftigungstherapie" gegen die Langeweile. Wer diesen Blödsinn verzapft hat und es auf den letzten Tag geschoben hat, das wüsste er auch nicht. Das würde jetzt eh nichts mehr bringen und ich sollte mir eine schöne ruhige Stunde machen (was ich auch gemacht habe, ich habe mich aufs Bett gelegt und habe etwas gelesen - so viel, wie ich hier in den 3 Wochen gelesen habe, so viel schaffe ich sonst meistens nur in einem halben Jahr...).
Danach hatte ich den Massagetermin. Ganz ehrlich, den hätte ich mir wirklich sparen können. Das hat überhaupt nichts gebracht. Durch solche Massagen lerne ich die Massagen von meinem Masseur noch wesentlich mehr zu schätzen!!! Die Physiotherapeutin war super, super vorsichtig und sanft, stellenweise habe ich ihren Druck kaum gemerkt (dagegen war die "Wasserbett-Massage" auf dem Hydro-Jet sogar stellenweise intensiver!!). Das war schon mehr eine Wellness-Massage, die bei meinen Schmerzen jedoch gar nicht hilft. Obwohl ich meine Hose schon extra weit runter gezogen habe (meistens kann ich das nicht so genau "abschätzen"), ging sie nur bis wenige Zentimeter an die schmerzende Stelle ran. Als ich sie auf meine Schmerzen dort unten aufmerksam gemacht habe, meinte sie, das wäre eine reine "klassische Massage" und die bezieht sich nur auf den Rücken, dieser untere Bereich gehört aber schon mehr zur Ganzkörpermassage. Ich bin heute noch froh darüber, dass mein Masseur letztes Jahr direkt an diese Stelle gegangen ist, wer weiß, wie sonst bei mir alles gelaufen wäre...
Danach ging die Physiotherapeutin an den Schulter- und Nackenbereich. Rechts ging es einigermaßen, links tat es schon etwas mehr weh (am Schulterblatt) und dann ging sie an den Nacken. An einer Stelle (rechts und links gleichzeitig) tat es plötzlich ziemlich weh (wie war das, ich sehe völlig locker und entspannt aus??? Die Worte des Chefarztes...), so dass ich total zusammen gezuckt bin. Sie hat sich dafür sofort entschuldigt und danach habe ich von ihrer Massage praktisch gar nichts mehr gespürt. Sie war super, super vorsichtig. Als ich zu ihr sagte, dass sie ruhig "normal" massieren könne, meinte sie zu mir, Nein, eine Massage darf nicht wehtun. Voll super, ich stand auf und hatte sofort wieder die gleichen Stiche in der LWS, mit denen ich hier seit 3 Wochen rumlaufe und ganz abgesehen davon, tun meine Waden (von der Schonhaltung) auch mit jedem Tag mehr weh.
Noch 4 Tage, dann bekomme ich endlich wieder eine vernünftige Massage, Gott sei Dank, auf Dauer kann ich diese Schmerzen wirklich nicht aushalten. Ich weiß zwar jetzt schon, dass es am Samstag für mich sehr "hart" werden wird, was die Schmerzen betrifft, aber nach diesen 3 Wochen ist es mir wirklich völlig egal. Hauptsache ich bekomme endlich Hilfe!!! (Wenigstens einer der sich "traut", mich "normal" und vernünftig zu behandeln und mir dadurch hilft.)
Nach der Massage hatte ich Aquajogging und das hat wieder richtig Spaß gemacht. In der Gruppe waren heute mehrere große, kräftige Männer und die haben (nach meiner bisherigen Erfahrung) so gut wie gar keine Probleme damit, sich im Wasser fortzubewegen. Dadurch bildete ich heute natürlich mal wieder das "Schlusslicht", insbesondere nach jeder Kehrtwendung. Aber mehr als eine halbe Runde haben die anderen nicht geschafft, bis ich dann doch "zentimeterweise" voran kam. Die meisten haben für die Armbewegungen Hanteln benutzt, aber darauf verzichte ich zumindest vorerst lieber noch (dafür brauche ich erst noch ein bisschen mehr Kraft). Es sind halt die "typischen" Armbewegungen, nach vorne, nach unten und zur Seite "boxen", Schwimmbewegung und kreisende Bewegungen, ich habe halt alles ohne Hanteln mitgemacht.
Aber ich muss wirklich sagen, dieses Aquajogging bzw. das intensive Laufen im Wasser überhaupt (teils normales Laufen, schnelleres, Knie hochziehen) ist nach ein paar Runden wesentlich anstrengender als das normale Brustschwimmen, wobei man bzw. ich dabei den Kopf auch relativ weit in den Nacken nehme, so dass die Verspannungen im Nackenbereich sogar noch zunehmen. Und der Vorteil vom Wasser ist, dass ich zwar meinen Rücken spüre, aber bei weitem nicht so heftig wie sonst. Heute taten mir dabei die Waden wesentlich mehr weh (das hat sogar die Rückenschmerzen "überdeckt"). Ich plane ein, demnächst Mittwochs in dem Institut (wenn ich eh meinen "festen" KG-Termin habe) etwas zu schwimmen, etwas zu Laufen (also Aquajogging) und auch etwas mit der Nudel zu üben. Irgendwann will ich sie endlich mal unter Wasser kriegen!!
Als krönenden Abschluss hatte ich dann Ergometertraining und habe eine halbe Stunde lang richtig kräftig und flott geradelt.
So, die Koffer sind jetzt so gut wie fertig. Den Rest des Abends werde ich mit Lesen (Buch und Zeitschriften) und Fernsehen gucken verbringen. Morgen früh muss ich bereits um 7 Uhr "startklar" sein (sonst manchmal erst um 8 oder 8.30 Uhr, je nachdem, um wieviel Uhr die erste Therapie anfing). Um etwa 7 Uhr erfolgt die "Zimmerabnahme" durch die Stationsschwester und die Koffer und Taschen werden von den Hausmeistern in die Empfangshalle gebracht. Spätestens um 8 Uhr muss ich den Schlüssel abgeben. Um 8 Uhr wird meine Mutter (und ihr Freund) dann auch hier vor dem Haupteingang sein. Wir wollen dann erst zusammen Frühstücken gehen und dann geht es los in Richtung Heimat.
Bis morgen Abend (aus meinen eigenen 4 Wänden). Ich bin froh, wenn ich wieder zu Hause bin, auch in meiner normalen regelmäßigen Therapie (in dem Institut). Dennoch nehme ich von hier ein paar sehr gute Anregungen, Hinweise und Tipps für mein zukünftiges Leben und meine zukünftige Therapie mit nach Hause (die Zeit hier war nicht völlig sinnlos...!!).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
GESCHAFFT!!! Ich bin endlich wieder zu Hause, die Reha ist Gott sei Dank vorbei.
Letzte Nacht habe ich ganz schlecht geschlafen, völlig unruhig, bin einige Male wach geworden und war dann total durcheinander und orientierungslos, wo ich eigentlich bin (ich glaube, im Gedanken war ich schon zu Hause). Als dann mein Wecker ging und ich wach wurde, kamen mir direkt die Tränen geschossen. Ich habe nur gedacht, geschafft, die 3 Wochen sind um, du darfst endlich wieder nach Hause (die Tränen kamen mir dann den ganzen Tag über, immer und immer wieder, einfach so).
Dann hatte ich erst mit meinen Koffern und Reisetaschen etwas Probleme. Ich habe ja eigentlich gestern Abend alles fertig gepackt, habe aber die „restlichen“ Sachen völlig vergessen, also den Jogging-Anzug mit T-Shirt, den ich gestern Abend anhatte, den Schlafanzug und die Waschsachen. Bis ich dann endgültig fertig war und alles komplett verstaut hatte, war es schon der absolut letzte Drücker (ich hatte ja ein Zeitlimit, bis wann ich den Schlüssel abgeben musste).
Ich bin dann ins Schwesternzimmer gegangen, um die restlichen Formalitäten zu erledigen. Dort war die nette Schwester, die mich vor 3 Wochen auch sehr freundlich und lieb empfangen hatte und sich nach meinem Zusammenbruch immer mal wieder nett nach mir erkundigt hatte. In dem Moment kamen mir dann schon wieder die Tränen geschossen. Sie sagte mir übrigens auch, dass sie heute morgen Post aus Berlin bekommen hätte (ich nehme an, dass es gestern im Haus angekommen ist und heute morgen bei ihr auf der Station ankam). Berlin hat den Antrag auf Verlängerung offiziell abgelehnt, weil bei einer chronischen Erkrankung eine weitere Woche keinen großen Unterschied machen würde. Gut, dass ich mich auf die heutige Abreise eingestellt hatte, wenn nicht, dann hätte ich heute bei diesem Brief wahrscheinlich einen großen Schock bekommen.
Sie gab mir dann den vorläufigen Entlassungsbericht (der endgültige, ausführliche wird ja in etwa 2 Wochen bei meinem Arzt sein), den ich in Kürze bei meinem Hausarzt vorlegen soll (ich habe bereits morgen früh um 8 Uhr einen Termin bei ihm, soll jedoch etwas Zeit mitbringen, weil um diese Zeit auch die ganzen Blutabnahmen durchgeführt werden). Im Hinblick auf die Diagnosen hat sich die Stationsschwester für meine Therapie entschuldigt. Bei mir hätten die Schwerpunkte völlig anders gelegt werden müssen. Das Ziel der Reha wäre gewesen, mich möglichst schmerzfrei nach Hause zu schicken. Inzwischen sei dort aber allen bewusst, dass das ein großer Fehler war. Man kann die Schmerzen nicht völlig heilen, nur lindern und das ist bei meiner schwachen Muskulatur (obwohl ich ja fast immer Sport gemacht habe, leider nur nicht immer die richtigen Übungen) nicht eine Frage von Wochen, sondern von mehreren Jahren. Es wäre wesentlich sinnvoller gewesen, die Rückentherapie (also KG, Aquajogging und Nordic Walking) mehr im „Hintergrund“ laufen zu lassen und mich verstärkt in Psycho-Betreuung (Einzeln und Gruppen) zu stecken, damit ich die Zeit, bis die Linderung eintritt, seelisch gestärkt durchhalten kann. Dass das bei mir völlig in den Hintergrund getreten ist (und anfangs auch gar nicht eingeplant war...), das war ein sehr großer Fehler.
Als Diagnose ist jetzt angegeben:
1. Rezidivierende depressive Störung bei Rückenschmerzen und
2. Myostatisch und degenerativ bedingtes Thorakolumbalsyndrom bei Skoliose.
Unter Erläuterungen steht dann noch, dass ich KG, Sport und Bewegungstherapie in Eigenregie fortführen soll (was ich eh geplant habe, dennoch will ich auch auf jeden Fall KG unter Anleitung weiterhin durchführen, zum einen für immer neue Ideen und zum anderen, falls bei mir bei einer Übung mal Fragen auftauchen, damit ich einen „Ansprechpartner“ habe, dafür sollte mich die entsprechende Physiotherapeutin natürlich ein bisschen kennen...), dann die Fortsetzung der ambulanten Psychotherapie (dazu werde ich mich nach einer neuen Psychotherapeutin, einer Psychologin erkundigen, ich muss im „Hier und Jetzt“ Leben und lernen, mit diesen Schmerzen aktuell im Alltag klar zu kommen, egal was früher in meiner Kindheit alles passiert ist, das hat mir ja auch so die Psychologin in der Reha empfohlen, meine jetzige Tiefenpsychotherapeutin wird mir im Moment nicht sehr viel weiterhelfen können) und dann soll noch eine „Abklärung der Instabilität LSÜ“ erfolgen, was sich dahinter verbirgt, das wird mir hoffentlich morgen mein Hausarzt erläutern können (im Internet bin ich nicht wirklich schlau daraus geworden, insbesondere was die Therapie angeht, dass es meine schwache Muskulatur betrifft, das ist mir schon klar).
Auf der Fahrt nach Hause (ich war am späten Nachmittag hier) und auch den ganzen Abend über kamen mir immer und immer wieder die Tränen. Es sind im Moment für mich so viele gemischte Gefühle. Zum einen bin ich froh, dass ich es endlich geschafft habe und die Reha hinter mir liegt, dass ich endlich wieder zu Hause bin.
Ich sage mal so, die Reha an sich, das Programm, der Sport, die Schulungen (Rückenschule und Sitzverhalten usw.) waren eigentlich ganz gut, interessant und informativ, aber die Ärzte, die Orthopäden, haben es mit ihren Kommentaren mal wieder super geschafft, mich seelisch völlig runterzuziehen (sonst wäre es wahrscheinlich halb so wild gewesen). Die Kommentare (mit chronischen Dauerschmerzen haben wir hier nichts zu tun, wenn wir gewusst hätten, was sie bereits alles versucht haben, dann hätten wir Sie hier gar nicht aufgenommen) haben mich mächtig mitgenommen. Erst das „Versprechen“, wir helfen Ihnen und dann „Und Tschüß, wir können Ihnen doch nicht helfen“, dieses Auf und Ab der Gefühle, der Hoffnungen und der „Realität“, dass eine mögliche Linderung eine „Lebensaufgabe“ werden wird, im wahrsten Sinne des Wortes, das war zu viel für mich, das habe ich seelisch nicht verkraftet...!!
Zum Sport bin ich heute natürlich nicht mehr gekommen. Ich bin so lange in der Wohnung Hin und Hergeflitzt, bis ich so gut wie alles ausgepackt hatte (ich will die Koffer schnellstmöglich in den Keller bringen), bis ich schließlich mal wieder ganz heftige Rückenschmerzen bekam, kaum noch Laufen konnte und mich unbedingt hinsetzen musste. Danach, mit diesen Schmerzen, konnte ich mich erst recht nicht mehr zum Sport aufraffen. Aber morgen will ich mir einen realistischen Plan machen, an den ich mich auf jeden Fall halten will.
So, jetzt warte ich erstmal ab, was mein Arzt morgen bezüglich der weiteren Therapie sagen wird.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute morgen war ich zunächst beim Arzt. Ich sollte mich ja auf etwas Wartezeit einstellen und habe deshalb mein Buch und eine Zeitschrift mitgenommen und das war auch gut so. Dort herrschte absoluter Hochbetrieb und ich habe fast 2 Stunden gewartet (beim Lesen ging die Zeit allerdings ziemlich schnell um), anschließend war ich dann mindestens 20 Minuten beim Arzt.
Während ich gelesen habe, konnte ich mich noch sehr gut damit ablenken, aber in dem Moment, als der Arzt mich fragte, wie die Reha gelaufen sei, kamen mir schon wiedermal die Tränen geschossen. Ich habe ihm dann die wichtigsten Sachen davon erzählt, einschließlich des vielen Sports, meiner heftigen Schmerzen und der Depressionen. Als er von dem vielen Sport hörte, an einigen Tagen drei oder sogar vier Einheiten, da war er völlig entsetzt. Eine so geschwächte Muskulatur im totalen Hau-Ruck-Verfahren stabilisieren zu wollen, das wäre nie im Leben gut gegangen. Das wäre viel zu intensiv gewesen. Am besten wäre es gewesen, täglich ein oder höchstens zweimal Sport und ansonsten Psycho-Therapie zum seelischen Aufbau und zum „Durchhalten“. Dass das im völligen Hintergrund geblieben ist, das passte ihm ganz und gar nicht. Er meinte, wenn er das alles vorher gewusst hätte, dann hätte er sich mit Berlin in Verbindung gesetzt, damit ich in eine andere Klinik komme.
Das war halt das Problem, dass diese Klinik eigentlich nur auf akutere Fälle (überwiegend nach OP’s) konzentriert war, für den gezielten Muskelaufbau an einem Körperteil (die meisten hatten Bandscheibenvorfälle, aber auch Arm- und Beinbrüche waren dabei, mehrere sind ständig an Krücken gelaufen). Bei mir wussten sie im Prinzip überhaupt nicht, wo sie ansetzen sollten.
Er hat mich dann bis nächste Woche Freitag krankgeschrieben. Von der Klinik habe ich zwar eine Bescheinigung mitbekommen, dass ich arbeitsfähig bin („lernen Sie, mit diesen Schmerzen im Alltag klarzukommen“), aber mein Arzt sagte direkt, in dieser Verfassung, mit diesen Depressionen lässt er mich ganz bestimmt nicht Arbeiten gehen. Ich würde damit bei der ersten Gelegenheit sowieso seelisch zusammenbrechen, das würde gar keinen Sinn machen, das könne er nicht verantworten. Ich solle jetzt zunächst seelisch etwas zur Ruhe kommen, die Reha nach und nach in Gedanken „abschließen“ und versuchen, möglichst viel von den positiven Ereignissen „herauszufiltern“ und in die Zukunft bzw. in den Alltag zu stecken.
Ich bekam von ihm dann auch direkt eine neue KG-Verordnung. Auf dem Weg nach Hause fiel mir dann ein, dass morgen ja Freitag ist. Eigentlich mache ich ja in meinem Institut jeden Mittwoch und Freitag KG, aber durch die Reha bin ich mit den Wochentagen völlig durcheinander geraten. Der Freitags-Termin für diese Woche war in meinem Kopf komplett weg, den habe ich voll und ganz übersehen. Naja, Pech, dann werde ich halt morgen damit anfangen und hier alleine etwas machen. Aber demnächst werde ich mir meine Termine dann wieder rechtzeitig „sichern“. Wenn ich erstmal die Massage am Samstag hinter mir habe und wieder etwas schmerzfreier bin, kann ich hoffentlich wieder klarer denken (die Dauerschmerzen im unteren Rücken und in den Waden nerven mich total).
Aber bezüglich der zukünftigen Massage-Termine bin ich schon wieder mal so, dass ich nur an andere und nicht an mich denke. Auch das war ein Thema der Schmerz-Gruppe, dass man an sich selber, an seine eigenen Bedürfnisse usw. denken soll und nicht an das, was andere eventuell über einen denken oder von einem erwarten (das kann ich aber nicht). Seitdem ich dort in Behandlung bin (rund 1 ½ Jahre), bin ich immer um die 14 Uhr dort. Durch die Ausweitung der Massage auf die Beine (und wie stark meine Probleme in diesem Bereich sind, habe ich ja in der Reha gesehen) ist meine Behandlung (einschließlich Heißluft) natürlich länger geworden, aber da es mir hilft, will ich es auf jeden Fall beibehalten (nach den 3 letzten Schmerzwochen sowieso!!).
Der Herr, der seit einiger Zeit immer nach mir dran ist, hat vor 3 Wochen sofort reagiert (als er hörte, dass ich an den nächsten Samstagen nicht kommen werde) und hat sich frühere Termine geben lassen. Also gut, von mir aus, dann soll er halt demnächst die früheren Termine bekommen, auf eine Stunde kommt es bei mir nicht an, dann gehe ich demnächst halt etwas später dorthin, kein Problem.
Als ich nach Hause kam, hörte ich direkt die nächste Hiobsbotschaft. Meine Mutter ist heute morgen ins Krankenhaus gekommen. Starkes Darmbluten. Ich weiß, das kann viele Ursachen haben, trotzdem sind mir sofort die „abenteuerlichsten“ Gedanken in den Kopf geschossen (schließlich ist mein Vater damals an Darmkrebs gestorben). Morgen muss sie deswegen zur Darmspiegelung, danach wissen wir hoffentlich mehr.
Gegen Mittag fiel mir dann ganz „nebenbei“ wieder ein, dass ich mich ja auf der Arbeit noch krankmelden musste. Zuerst hatte ich deswegen etwas Hemmungen, wie mein Chef darauf reagieren würde, dass ich noch eine Woche länger fehlen würde. Aber dann habe ich gedacht Blödsinn, wenn die geplante Verlängerung, von der von Anfang an die Rede war, akzeptiert worden wäre, dann wäre ich ja auch noch eine Woche länger weg gewesen. Und wenn ich in meinem jetzigen „Zustand“ im Büro wäre, damit wäre kaum einem geholfen, ich muss erstmal etwas zur Ruhe kommen. Das Gespräch mit meinem Chef verlief dann gut und ziemlich locker, gut, dass er Verständnis für meine Situation hat. Er hat mich schon mal gefragt, ob ich zukünftig Büromäßig etwas bräuchte und ich habe ihn direkt auf meinen „Chef-Sessel“ angesprochen, dass ich einen passenderen Stuhl brauche. Zuerst wollte ich ihn dann noch auf die „Buch-Stütze“ ansprechen, aber das werde ich später noch machen. Ich muss mich zunächst erkundigen, was für Ausfertigungen es überhaupt gibt und was für meinen Tisch in Frage kommt. Das ist ja keine reine Buchablage, sondern auch für Ordner, Briefe usw., damit ich zukünftig endlich nicht mehr stundenlang mit „Buckel“ vor dem Tisch setze. Der Schulterbereich ist der einzigste Bereich, dem es im Moment schmerzmäßig am besten geht, nicht dass sich das nach kurzer Zeit wieder ändert.
Vorhin fiel mir wieder eine witzige Szene aus der Reha ein (zum Glück gab es auch ein paar Situationen, in denen wir mit der Gruppe viel Spaß hatten und viel gelacht haben). Als wir in der Rückenschule das richtige Bücken gelernt haben, bekamen wir alle so eine Art Frisbee-Scheibe aus Schaumstoff in die Hand und sollten sie quer durch die Halle werfen, dorthin laufen und sie rückengerecht wieder aufheben. Die Scheiben flogen in alle Richtungen, nur nicht dorthin, wo sie hinsollten. Im Laufe der Zeit wurde jeder von einer oder mehreren Scheiben getroffen („Volltreffer“) und wenn eine Scheibe direkt auf ein Gesicht zuflog, dann hieß es nur „Vorsicht, Deckung“. Wir rannten alle Kreuz und Quer, das Chaos pur, aber wir hatten dabei Spaß ohne Ende und haben sehr viel gelacht. Das ist eine der Situationen, die ich mir aus der Reha „herausfiltern“ werde, wenigstens eine von ein paar schönen Erinnerungen, bei denen wir Spaß hatten.
Ich bin übrigens froh, dass ich mir in der Reha die neuen Nordic Walking-Stöcke gekauft habe, mit denen ich sehr gut klarkomme. Ich habe sie vorhin mit den Stöcken verglichen, die ich mir hier im Frühjahr gekauft habe. Mit den anderen Stöcken komme ich immer noch nicht klar, ich bin irgendwie zu „doof“ dazu. Naja, Hauptsache ich komme mit den neuen Stöcken klar. Mein Freund wollte vorhin mal sehen, wie man damit läuft und ich bin in unserem Wohnzimmer (relativ groß) ein paar Mal Auf- und Abgelaufen. Eigentlich wollte er mich dabei begleiten und neben mir herlaufen. Als er jedoch sah, wie zügig ich damit laufe, bekam er große Bedenken, ob er dann überhaupt mit mir Schritt halten kann (normalerweise läuft er grundsätzlich schneller als ich, er ist 1,85 m groß und ich schaffe es sonst kaum mitzukommen, aber mit den Stöcken komme ich viel schneller voran).
Bis morgen, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute morgen habe ich erstmal wieder ausgeschlafen und das hat super gut getan. Irgendwie hatte ich heute im großen und ganzen einen sehr ruhigen Tag mit sehr vielen Ruhe- und Schlafphasen. Nach diesen 3 Wochen brauchte ich das aber auch. In der Reha konnte ich nie so richtig durchschlafen. Die fremde Umgebung an sich und die vielen fremden Geräusche. Direkt gegenüber von meiner Zimmertüre war das Treppenhaus, worüber man in alle Abteilungen gelangte (das habe auch ich täglich für alle Anwendungen genutzt). Wenn diese Türe geöffnet wurde, bin ich häufig wach geworden. Die Nachtschwester lief immer wieder alle Gänge ab. Neben meinem Zimmer war auch einer der Aufzüge. Tagsüber hat man es gar nicht wahrgenommen, wenn er in Betrieb war, aber nachts, wenn er dann mal benutzt wurde, das habe ich dann auch immer gehört. Wenn ich tagsüber zwischen den Anwendungen dann mal mindestens eine Stunde Pause hatte (was nicht allzu oft der Fall war), dann habe ich direkt meinen Wecker gestellt (um die nächste Anwendung nicht zu verschlafen) und habe mich immer etwas hingelegt. Aber wirklich erholsam waren diese kurzen Pausen auch nicht. Jetzt muss ich mich erstmal etwas von der Reha erholen.
Im Moment denke ich mit etwas gemischten Gefühlen an morgen, an die Massage. Einerseits bin ich natürlich froh, dass ich Hilfe bekomme, aber andererseits habe ich dieses Mal auch wieder etwas Angst davor. So starke Schmerzen wie in der letzten Woche (es wurde immer stärker) habe ich bisher (zum Glück) noch nicht gehabt. Ich habe dann meinen rechten Unterschenkel abgetastet, das tat mächtig weh (obwohl ich selber nur relativ lasch gedrückt habe), der fühlt sich völlig hart an, so als wenn stellenweise unter der Haut eine Mauer wäre. Und selbst von meinem laschen Druck hat sich schon ein blauer Fleck gebildet (ich hasse meine empfindliche Haut..!!). Ich habe (wegen der Schmerzen) vorhin schon gedacht, wer weiß, ob die Massage morgen überhaupt so gut, so intensiv hilft wie sonst immer. Ich hoffe es natürlich, ganz klarer Fall!!! Aber ich wäre ja schon froh, wenn zumindest eine Linderung eintritt und davon gehe ich auf jeden Fall aus. Ich sage mal so, wenn ich ihn „normal“ massieren lassen würde, dann könnte wahrscheinlich sogar eine deutliche Besserung eintreten, allerdings glaube ich nicht, dass ich es morgen so lange aushalten werde. Ich werde mich mächtig zusammenreißen müssen, um an manchen Stellen nicht sofort Stopp zu rufen. Das wird für mich verdammt hart werden. Aber ich werde mich nur an den Gedanken „klammern“, halte durch, solange es geht, danach geht es dir auf jeden Fall wieder besser. Wie oft habe ich mir in den letzten 3 Wochen wegen der Schmerzen diese Massage gewünscht und jetzt ist es halt endlich soweit, da muss ich jetzt durch, egal wie...!!
Heute Nachmittag habe ich dann schon mal im Institut angerufen und habe mir für nächste Woche Mittwoch und Freitag die KG-Termine gesichert. Am Mittwoch (und das plane ich dann regelmäßig ein) will ich dann auch anschließend ins Bewegungsbad gehen, etwas schwimmen, Laufen und ein bisschen mit der Nudel üben. Nicht dass das kleine bisschen Kraft in den Armen, das ich in der Reha erarbeitet habe (nicht wirklich viel, aber immerhin) sofort wieder verloren geht.
Meine Mutter ist übrigens heute Abend schon wieder nach Hause entlassen worden. Bei der Darmspiegelung stellte sich heraus, dass es zum Glück wirklich nur eine (relativ) harmlose Ursache war, die man mit Medikamenten wieder in den Griff bekommt. Sobald sie wieder soweit fit ist, treffen wir uns dann Mittwochs im Institut und gehen zusammen ins Bewegungsbad. Zum einen damit es dort für mich alleine nicht so langweilig ist, damit ich auch einen Anreiz habe, nach der KG wirklich noch ins Wasser zu gehen, aber auch, weil sie selber mal ein bisschen für sich machen möchte.
Heute Abend habe ich dann wirklich hier zu Hause alleine für mich KG gemacht. Zuerst, also kurz bevor, als ich noch auf dem Sessel saß, habe ich überlegt, welche Übungen ich gleich machen wollte. Prompt hatte ich wieder ein „Brett vor dem Kopf“. Mir fielen zunächst nur die Übungen wieder ein, die ich hier so spontan nicht durchführen konnte. Mit dem kleinen Ball (den muss ich mir erst noch kaufen, aber diese Übungen habe ich mir sehr gut eingeprägt) und auf dem großen Ball auf dem Bauch liegend (einen großen Ball habe ich ja auch nicht). Dann habe ich mir gedacht, komm, Matte raus, leg dich erstmal auf den Rücken, dann wird dir schon was einfallen, und wenn es nur 5 Minuten zu Beginn sind... Es wurden 25 Minuten daraus!!
Ständig fielen mir neue Übungen ein. Angefangen auf dem Rücken liegend, die Beine aufstellen und Spannung in den Körper bringen (natürlich die LWS dabei runter drücken), dann (ohne Ball) mit den Händen Richtung Knie, dann auch seitlich (also rechte Hand, linkes Knie), dann hoch zur Brücke (allerdings bin ich dabei heute nicht auf der Stelle gelaufen, das kann ich später weiter üben). Dann flach auf den Boden legen, ein Bein ausstrecken und ein gerade in die Luft, dabei geht bei mir sofort das große Zittern los. Dann beide Beine im rechten Winkel anheben, die Beine im Wechsel strecken, aus dieser Position heraus Fahrrad fahren (mir fielen immer mehr Übungen ein, die wir in den letzten 3 Wochen gemacht haben).
Danach in den Vier-Füßler-Stand, zunächst Katzenbuckel, danach Arm und Bein im Wechsel anheben (meinen Arm bekomme ich zwar immer noch nicht bis zur Waagerechten, aber ich versuche es, so hoch es geht). Anschließend noch auf dem Bauch liegend erst nur die Beine im Wechsel anheben, den Kopf auf die Hände und nur leicht anheben. Danach die Arme ausstrecken und Arm und Beim im Wechsel anheben. Als Abschluss wollte ich dann Arme und Beine gleichzeitig anheben, das konnte ich jedoch nur höchstens ein oder zwei Sekunden halten, dann bin ich zusammen geklappt und habe für heute aufgehört bzw. aufgegeben. Aber da inzwischen 25 Minuten vorbei waren, hat es ja auch erstmal gereicht.
Als ich aufgestanden bin, tat mein ganzer Rücken ganz heftig weh und ich habe mich zunächst in den Sessel gesetzt. Ich habe dann eine halbe Stunde gebraucht, bis ich mich wieder aufraffen konnte und mal wieder aufgestanden bin. Diese Schmerzen sind jetzt wieder deutlich weniger geworden, das war wahrscheinlich nur die Anstrengung bei den Übungen im Allgemeinen.
So, jetzt lasse ich mich überraschen, wie morgen die Massage läuft (aber erstmal unter die Heißluft, also die Infrarotlampe, die schönste, beste und intensivste Wärme, die es für den Rücken gibt!!! So haben die anderen Patienten übrigens auch gedacht, das war unter anderem ein Thema in der Schmerz-Gruppe, diese Wärme, diese Lampe kannten alle und allen hat diese Wärme gut getan!).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute war ich nun endlich zur Massage und was soll ich euch sagen – mir geht es wieder gut. Keine völlige Schmerzfreiheit (aber damit rechne ich eh im großen und ganzen nicht mehr), aber im Vergleich zu den letzten Wochen geht es mir im Moment wirklich super gut (dieses bisschen Schmerzen, das ich im Moment noch habe, das kann ich völlig locker ignorieren, ganz ohne Probleme). Wenn ich mich so wie jetzt in den 3 Wochen gefühlt hätte, dann wäre vieles anders gelaufen. Aber wenn ich kräftige Dauerschmerzen habe, dann reagiere ich zum Teil auch anders als sonst, dann bin ich sehr schnell genervt und in manchen Situationen auch gereizter und „aggressiver“ als ich es im normalen Leben bin (das haben die anderen aus der „Schmerz-Gruppe“ aber auch so angegeben, wie ihre Reaktion auf Mitmenschen dann zum Teil aussieht). Normalerweise bin ich ja immer super still, aber wenn mir an solchen Schmerztagen jemand „blöd“ kommt oder einen „doofen“ Spruch loslässt, dann passiert es durchaus, dass ich gereizt reagiere und doch mal meine „Klappe“ aufmache. Im normalen Alltag, bei der regelmäßigen Therapie, ist das zum Glück ziemlich selten, aber in der Reha mit 3 Wochen Dauerschmerzen ist es mir dann halt doch im Laufe der Zeit mehrmals „passiert“.
Und wenn ich an die Ärzte denke, an den Stationsarzt und auch an den Chefarzt, dann könnte ich heute noch aggressiv werden. Die beiden hätten heute Mittag bei der Massage mal neben mir stehen sollen und meine Reaktionen „erleben“ sollen, ob sie dann immer noch der Meinung wären, dass ich völlig locker und entspannt aussehen würde... Dass ich von den Orthopäden hier vor Ort zum Teil als Simulantin dargestellt werde, das weiß ich ja, aber die Sprüche von diesen beiden Ärzten, das war die Krönung des Ganzen. So sauer und so eine Wut auf Ärzte hatte ich schon lange nicht mehr.
Die Massage war für mich heute der „krönende Abschluss von der Reha“. Nicht, dass ich mit Massagen jetzt aufhören würde, nein, im Leben nicht, aber wie hat mein Internist gesagt, ich solle im Kopf mit der Reha abschließen und nach und nach die positiven Seiten herausfiltern. In den letzten Tagen, in denen ich schon zu Hause war, habe ich selbst hier zum Teil etwas aggressiv reagiert. Mein Freund war aber sehr verständnisvoll, nahm mich jedes Mal beruhigend in den Arm und hat mich jedes Mal damit getröstet, dass ich am Samstag ja endlich wieder zu meinem Masseur komme. Nach dem Motto, zähl die Stunden, bald hast du das Schlimmste geschafft. Und so ist es auch. Erst jetzt, wo ich wieder locker und so gut wie schmerzfrei bin, kann ich seelisch von der Reha etwas mehr Abstand nehmen. Und heute Nachmittag und Abend bin ich im Vergleich zu den letzten Tagen (und Wochen sowieso) viel lockerer, entspannter und gelassener. Wie ich schon vor einiger Zeit geschrieben hatte, ich hätte meinen Masseur wirklich am besten mitnehmen sollen (Grins), dann hätte ich wesentlich weniger Schmerzen gehabt und ich hätte auch öfters jemanden zum Plaudern gehabt. Die Gespräche (also auch die Ablenkung) während der Massagen ergeben sich meistens ganz von alleine (außer, wenn er gerade an einer äußerst schmerzempfindlichen Stelle ist). Heute stand natürlich das Thema Reha im Mittelpunkt.
Zu Beginn der Behandlung gab es technische Probleme mit der Infrarotlampe. Zunächst ging sie ganz normal an und für etwa 5 Minuten tat mir die Wärme auch super, super gut. Aber dann ging sie plötzlich von alleine wieder aus (obwohl sie immer auf 15 Minuten eingestellt wird). Zuerst habe ich noch gedacht Pech gehabt und bin ganz ruhig liegen geblieben (wie war das noch mit dem Selbstbewusstsein??). Nach 2 oder 3 Minuten habe ich dann aber gedacht, was soll denn jetzt der „Quatsch“, wenn ich mich irgendwo wohlfühle (abgesehen von zu Hause), dann dort. Ich verstehe mich mit allen Leuten gut, wenn ich mich dort schon nicht traue den Mund aufzumachen, wo dann sonst? Und ich brauchte ja auch nicht wirklich laut zu rufen (bis zum Empfang), mein Masseur war nebenan in der Kabine bei einem anderen Kunden. Bis ich dann endlich meinen Mut zusammen hatte, verging mindestens noch eine Minute, aber dann habe ich endlich Bescheid gesagt, dass die Lampe ausgegangen ist und die anderen haben sich natürlich sofort um mich gekümmert. Wenn mir dieses blöde „Überwinden“, den Mut zusammen nehmen nur nicht immer so schwer fallen würde.
Ich hatte mir ja vorgenommen, die Massage so gut und so lange es geht aushalten (ohne Stopp zu sagen), aber das war heute zum Teil ein Ding der völligen Unmöglichkeit. Er fing, so wie immer, am linken Bein von hinten an. An der Wade ging es noch, aber am Oberschenkel, an der Außenseite, wurde es schon sehr heftig. Aber dann kam das rechte Bein, die rechte Wade. Für diese Schmerzen fehlen mir einfach die Worte. Ich weiß nicht wie, aber irgendwie habe ich es ausgehalten ohne Stopp zu sagen. Die gesamte Wade ist eine absoluteSchmerzzone geworden, vom Knöchel bis zum Knie. Egal wo er mich berührte, die stechenden Schmerzen gingen durch den ganzen Körper und ich konnte auch nicht mehr still liegen bleiben. Ich habe zwar versucht, das Gespräch wegen der Ablenkung weiterzuführen (wie war das mit dem „roten Nilpferd“, die Gedanken vom Schmerz wegzulenken), habe es aber kaum geschafft (vielleicht später mal, wenn die Schmerzen hoffentlich nicht ganz so stark sind). Jetzt im Laufe des Abends kommen gerade in diesem Bereich so einige blaue Flecke durch, aber das ist mir völlig egal. Lieber ganz viele blaue Flecke, aber keine Muskelschmerzen mehr und endlich mal wieder schmerzfreier zu Laufen. Dafür nehme ich inzwischen so einiges in Kauf.
Als er dann an den Oberschenkel ging, insbesondere an die Außenseite, wurde es immer härter für mich. An dem Knubbel (auf den der Arzt ja auch gedrückt hatte), wurde es dann schon zu heftig. Erst hatte ich meine Hand immer schlechter unter Kontrolle, wollte damit mehrmals nach unten, habe es aber mit letzter Kraft geschafft sie oben zu halten, habe es dann jedoch aufgegeben und Stopp gesagt. Ich wusste ja, dass es heute verdammt hart wird, aber wenn der Arzt in der Reha nicht so extrem stur gewesen wäre und mir eine vernünftige Massage verordnet hätte (beim Masseur und nicht bei der Physiotherapeutin, der Masseur dort soll gut gewesen sein, das habe ich so von zwei Patientinnen gehört), dann wäre es heute wahrscheinlich gar nicht so schlimm gewesen. Es gibt nicht viele Menschen, die ich wirklich so richtig hasse, aber dieser Arzt mit seinen Sprüchen und Kommentaren, auf den habe ich totalen brass.
Dann kam der Rücken dran. Im Schulterbereich, insbesondere am linken Schulterblatt, war es zwar heftig, aber im Vergleich zum rechten Bein absolut gut auszuhalten. Auch der rechte untere Rückenbereich war zwar schmerzhaft, aber ebenfalls gut auszuhalten. Der LWS-Bereich war ziemlich schmerzhaft, aber wiederum im Vergleich zum Bein total harmlos. Aber dann kam der linke untere Rückenbereich. Zuerst, als er die richtige Stelle noch „suchte“, konnte ich es einigermaßen aushalten. Aber dann landete er mit „voller Wucht“ (so hat es sich zumindest für mich angefühlt) einen absoluten „Volltreffer“. In diesem Moment hätte ich fast aufgeschrien und habe stattdessen sofort Stopp gesagt, diesen Schmerz konnte ich nicht aushalten (diesen unteren Bereich spüre ich jetzt immer noch mit einem leichten Ziehen). Nächste Woche werde ich versuchen, in diesem Bereich wieder deutlich mehr auszuhalten.
Dann ging es noch an die Beinvorderseiten. Ich sage mal so, „zum Glück“ hat er für die Rückseiten sehr viel Zeit gebraucht, so dass für vorne nur noch wenige Minuten blieben. Von vorne sind beide Beine so extrem schmerzempfindlich, wie die rechte Wade gewesen ist. Egal ob Unter- oder Oberschenkel, jede Stelle ist eine Katastrophe und ich könnte bei sämtlichen Berührungen Schreien (das meine ich wörtlich!!) und habe echte Probleme damit, die Beine dabei still zu halten. Als er dann ganz zum Schluss an den Knubbel mitten auf dem linken Oberschenkel ging, war es bei mir völlig aus (ob ich diese Stelle jemals etwas in den Griff kriegen werde?). Ich war nur noch am Schreien und Zappeln, diesen Schmerz halte ich nicht aus. Er hat es dann mit verschiedenen Griffen versucht, aber meine Nerven lagen inzwischen total blank und ich konnte es nicht mehr aushalten.
Als ich anschließend dann noch etwa 10 Minuten völlig entspannt liegen geblieben bin, habe ich die Schmerzfreiheit so richtig genossen, das hat super, super gut getan. In dem Moment habe ich dann so gedacht, das wäre es gewesen, wenn er für die Massagen mit zur Reha gekommen wäre und jetzt die Psychologin für mein Selbstbewusstsein mit hier wäre. So wie diese Frau mit mir geredet hat (und auch in mein Gewissen geredet hat), sie könnte es bei mir wirklich schaffen (ich „höre“ längst nicht auf alle Menschen, dazu brauche ich schon ein gewisses Vertrauen, das ich nicht zu allen Menschen aufbauen kann). Deswegen bin ich immer noch froh darüber, dass ich meinen Masseur kennengelernt habe und somit meine Behandlung "ins Rollen" gekommen ist.
Jetzt mache ich noch ein bisschen KG, danach setze ich mich gemütlich vor den Fernseher und noch ein bisschen Lesen (nach der Reha bin ich, außer beim Arzt im Wartezimmer, nicht mehr zum Lesen gekommen).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute ging es mir relativ gut, im Vergleich zu den letzten Wochen sogar ziemlich gut. Vom seelischen her war ich heute endlich mal wieder gut drauf und habe mehrmals gelacht, das tat mal wieder so richtig gut. Die Schmerzen hielten sich sehr in Grenzen. Heute war bei uns ein „verkaufsoffener Sonntag“ und wir haben einen Geschäftebummel gemacht. Wir waren über 1 ½ Stunden unterwegs und ich kann es immer noch nicht glauben, dass ich in der ganzen Zeit keine Schmerzen in den Beinen hatte (für mich wie ein kleines Wunder, "Massage sei Dank"!!). Die blauen Flecke halten sich auch in Grenzen (ich habe mit wesentlich mehr gerechnet). Beim Laufen habe ich zeitweise nur den blauen Fleck am rechten Knöchel gespürt (aber besser diesen Schmerz, als die Schmerzen von den letzten Wochen!!). Dort habe ich ebenfalls eine etwas dickliche und äußerst schmerzempfindliche Stelle. Der Arzt (in der Reha) sah an in dieser Stelle nichts besonderes und meinte, das käme alles von den Verspannungen (die ich ja eigentlich bei meinem lockeren Gang gar nicht hätte...??).
Ich bin immer noch froh und stolz darüber, dass ich die Massage an dieser Stelle ausgehalten habe. Ich war mir vorher eigentlich sicher, dass ich dort früher oder später Stopp sagen würde, aber während der Massage habe ich nur an die letzten Wochen gedacht (in denen ich höchstens 5 bis 10 Minuten relativ Schmerzfrei gehen konnte, danach ging das große Humpeln los) und habe es „bis zum bitteren Ende“ durchgehalten. Gott sei Dank!!! Ich konnte allerdings absolut nicht stillhalten und war am Zappeln ohne Ende (gerade in diesem Bereich hat mein Masseur es nicht gerade leicht mit mir, aber ich bin dennoch froh, dass er es immer „durchzieht“ und mir dadurch hilft!!).
Aber wie war die Sache mit den „Wahrnehmungen“? Dadurch, dass ich mein Bein bzw. die Beine (bis auf den blauen Fleck) so gut wie gar nicht mehr gespürt habe, wurden meine Gedanken wieder verstärkt auf den Rücken „gelenkt“. Ich sage jetzt nicht, dass die Rückenschmerzen stärker geworden sind, eher im Gegenteil, durch die Massage sind sie höchstens geringer geworden, aber dadurch, dass ich die Beine (schmerzmäßig) nicht mehr gespürt habe, habe ich mich (im Unterbewusstsein) wesentlich mehr auf den Rücken konzentriert und habe dadurch die Schmerzen in diesem Bereich sehr viel bewusster als in den letzten Tagen und auch Wochen wahrgenommen (ganz abgesehen davon, dass ich gestern ja im unteren Bereich auch sehr schnell Stopp gesagt habe und mein Masseur deswegen in diesem Bereich gar nicht vernünftig massieren konnte). Deswegen habe ich die Rückenschmerzen heute wesentlich intensiver und bewusster wahrgenommen, was ich allerdings gar nicht so toll fand..!! (Auch jetzt spüre ich noch ein kräftiges Ziehen im unteren Bereich.)
Für nächsten Samstag habe ich übrigens einen deutlich früheren Termin bekommen, den ersten der möglich war und das finde ich sehr gut. Schließlich „renne“ ich nie dort raus, sondern bleibe (wie ich schon mal erwähnt habe) nach der Massage immer noch etwas liegen (um den Kreislauf wieder zu stabilisieren) und bis ich dann wieder so weit fit bin, dabei geht die Zeit immer sehr schnell um. Auch gestern habe ich mal wieder so lange die Luft angehalten, dass mein Masseur mich mehr oder weniger daran „erinnern“ musste, mal wieder tief durchzuatmen (wenn ich so intensiv damit beschäftigt bin, die Schmerzen irgendwie auszuhalten, dann halte ich immer viel zu lange die Luft an).
Obwohl vor der nächsten Massage habe ich im Moment schon etwas Angst, insbesondere nach den Schmerzen von gestern (ich meine jetzt speziell an der rechten Wade). Ich habe auch etwas Angst davor, wenn er die Zeit mal „etwas anders“ einplanen sollte und dadurch mehr Zeit für die Bein-Vorderseiten haben sollte, insbesondere was den linken Oberschenkel betrifft. Er hatte bis jetzt meistens die gleiche Reihenfolge, so dass für den linken Oberschenkel (an dem ich bei dem Knubbel halt äußerst schmerzempfindlich bin) nur noch wenig Zeit übrig blieb. Natürlich will ich, dass mir geholfen wird und ich nehme die Hilfe ja auch an, aber das heißt noch lange nicht, dass es mir leicht fallen würde, dann diese Schmerzen auszuhalten. Deswegen habe ich gerade vor Massagen auch immer sehr gemischte Gefühle. Zum einen bin ich froh, dass mir geholfen wird (und ich weiß, dass es mir danach immer deutlich besser geht), aber zum anderen fällt es mir (auch je nach „Tagesform“) zum Teil verdammt schwer, dann die Schmerzen dabei auszuhalten. Aber der Gedanke an die Schmerzfreiheit danach hat mir bis jetzt immer geholfen, es irgendwie auszuhalten.
Gestern Vormittag und heute Mittag war ich in vielen Geschäften, um so einen Ball zu suchen, mit dem wir die KG-Übungen gemacht haben. Ich hatte in der Reha eine Physiotherapeutin angesprochen, wie man diese Bälle nennt und sie sagte „Soft-Volleyball“. Gestern war ich in 4 (Sport-) Geschäften und keiner hatte so einen Ball. Entweder wesentlich dickere, harte Medizinbälle oder ganz kleine (wie Tennisbälle) Softbälle. Heute Mittag waren wir zunächst nochmals in 3 Geschäften (sogar einem Spielzeuggeschäft), aber alles Fehlanzeigen. Anschließend waren wir dann noch auf einem Trödelmarkt und dort habe ich an einem Stand dann einen Ball in der richtigen Größe gefunden (er muss ja während der „Brücke“ unter meinem Körper hindurchpassen, aber zu klein bringt auch nichs), es ist zwar kein Softball, sondern aus weichem Gummi, aber besser als gar nichts.
Heute Abend habe ich dann damit tatächlich 15 Minuten lang KG-Übungen auf der Matte gemacht. Unter anderem auch den Ball zwischen die Knie klemmen und fest zusammen drücken. Mit den Armen bekam ich mal wieder etwas Schwierigkeiten. Wir sollten (also so haben wir es in der Reha gelernt) auf dem Rücken liegend, die Beine aufstellen, Spannung in den Oberkörper bringen, Kopf und Schultern anheben, den Ball vor die Brust und zwischen den Händen kräftig zusammendrücken. Dabei habe ich mich mal wieder so sehr verspannt und verkrampft, dass meine Schultern automatisch hoch gingen (anstatt sie runter zu ziehen) und die Schmerzen im Schulterbereich nicht lange auf sich warten ließen. Das war echt mal wieder typisch für mich, der gleiche Effekt wie bei der Wassergymnastik, wenn wir die Nudel unter Wasser drücken sollen. Jedes Mal verspanne und verkrampfe ich mich so sehr, dass die Schultern hochgehen und ich danach noch mehr Schmerzen habe. Das mache ich nicht absichtlich, es „passiert“ halt einfach so. Aber abgesehen davon haben vorhin alle Übungen mit dem Ball sehr gut geklappt.
So, morgen habe ich dann wieder Wassergymnastik und darauf freue ich mich schon. Obwohl es für mich auch ein bisschen eine „Generalprobe“ wird. Bis jetzt habe ich hier mit nur wenigen Menschen über die Reha gesprochen. Ich bin jetzt seelisch zwar etwas ruhiger geworden, aber so richtig „gefestigt“ bin ich noch nicht. Zwischendurch, wenn mir immer mal wieder ein paar negative Sachen einfallen (in meinem Kopf ist es im Moment etwas Hälfte/Hälfte, mal fallen mir positive Sachen ein, dann wieder negative), dann muss ich zum Teil schon mal etwas mit den Tränen kämpfen und kräftig schlucken. Ich hoffe, dass sich das im Laufe der Zeit wieder normalisieren wird.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute Mittag habe ich mich zunächst um den Haushalt gekümmert. Wenn ich Montags Abends von der Wassergymnastik nach Hause komme (und heute hatte ich ja zusätzlich noch Schwimmen eingeplant), dann bin ich immer vollkommen k. o. und kann mich zu gar nichts mehr aufraffen (so war es auch heute).
Meine Schwimmtasche hatte ich schon heute Mittag gepackt, aber als dann die Zeit immer näher rückte, da wurde es mir immer „flauer“ im Magen und ich lies mir zu Hause immer mehr Zeit (bis ich schließlich auf den absolut letzten Drücker losgegangen bin). Ich kann es auch nicht genau beschreiben, aber irgendwie hatte ich Hemmungen, wie die anderen in der Gruppe auf mich reagieren würden und wie die Gespräche laufen würden. Irgendwie hatte ich auch mit „Vorwürfen“ gerechnet, bezüglich der Gespräche mit den Ärzten und meiner "Kontaktaufnahme" zu den anderen Patienten (von meiner Mutter habe ich deswegen schon so einiges zu hören bekommen, aber sie ist vom Charakter her das völlige Gegenteil von mir, total Selbstbewusst und steht überall sofort und gerne im Mittelpunkt).
Heute bin ich dann nicht mit der Straßenbahn gefahren, sondern lieber die ganze Strecke gelaufen (etwas über einen Kilometer). Ich kann euch gar nicht beschreiben, was für ein herrliches Gefühl das ist, wenn man nach 3 Wochen Dauerschmerzen wieder so „locker und leicht“ laufen kann. Das habe ich genossen ohne Ende!!
In meiner Gruppe wurde ich dann sehr nett und freundlich empfangen. Und als die Anderen mich fragten, wie es denn gelaufen ist, kam bei mir die ganze geballte Wut wieder hoch und ich habe natürlich in erster Linie von den Ärzten, deren Kommentaren und der intensiven Sporttherapie erzählt (in diesem Zusammenhang natürlich auch von den Schmerzen, die von Tag zu Tag intensiver wurden). Alle waren darüber total entrüstet, das war viel zu intensiv für mich (die Anderen wissen ja, wie schwach ich bin, dass ich mit der Nudel bis heute große Probleme habe). Und dass ich dort gar nicht zur „Zielgruppe“ gehörte und deswegen laut Aussage der Ärzte gar nicht hätte aufgenommen werden dürfen, darüber waren alle völlig empört. Aber als die Anderen mich dann fragten, wie ich mit den anderen Patienten klargekommen sei und ich ihnen erzählt habe, dass ich mich wegen der Schmerzen und der Depressionen zurückgezogen habe, da bekam ich anstelle von Vorwürfen sogar Zuspruch (damit hatte ich nicht wirklich gerechnet). Zwei Damen sagten, dass das völlig verständlich wäre, dass man in „diesem Zustand“ nicht unter Leute gehen möchte und sich deswegen abkapseln würde. Ganz ehrlich, mit dieser Reaktion, mit dieser Antwort habe ich in diesem Moment absolut gar nicht gerechnet und war deswegen völlig überrascht. Aber es tat mir trotzdem gut, dass nicht alle Menschen auf mir „rumhacken“. Ich mache mir ja selber deswegen die absolut größten Vorwürfe, nach dem Motto „was wäre wenn...“. Wie hätte ich anders sein können oder müssen und wie hätte ich mit den Anderen reden müssen, um besser anerkannt zu werden und mehr zur Gemeinschaft zu gehören. Aber ändern kann ich es jetzt eh nicht mehr. Und ehrlich gesagt, selbst wenn ich die Zeit „zurück drehen“ könnte, ob ich dann anders handeln würde, das könnte ich noch nichtmals mit Bestimmtheit sagen... (Ich bin halt vom Charakter her meistens still und zurückgezogen, das kann ich auch in der „Fremde“ nicht von heute auf morgen ändern...!)
Seit ein paar Wochen hat meine Gruppe bei der neuen Physiotherapeutin C. Unterricht, bei der ich ja auch Einzelunterricht habe. Es wurden von der Gruppe sehr viele Vergleiche zwischen C. und dem anderen „Trainer“ angestellt. Die erste viertel Stunde war dann wirklich super und flott, viele verschiedene Übungen, sowohl mit den Beinen als auch mit den Armen (zum Teil mit der Nudel). Aber dann, nach etwa der Häfte, also nach dieser viertel Stunde, erfolgte regelrecht ein „Schnitt“ und das war sehr schade. Wir nahmen die Nudel in den Rücken, die Beine hoch und im Wechel die „Schere“, Beine anziehen und wegstrecken und Fahrrad fahren, kurze Pause und Wiederholung (Schere, Beine anziehen, Fahrrad fahren), Pause und Wiederholung, eine viertel Stunde lang, bis zum Schluss. Das wurde dann sehr langatmig. Es wurde immer mehr „geflüstert“, ob ihr keine weiteren Übungen mehr einfallen würden. Nach einiger Zeit hatten die meisten dazu immer weniger Lust und haben deswegen nicht mehr ganz so intensiv mitgemacht. Als Folge wurde es natürlich allen mächtig kalt. Ein Herr aus der Gruppe, der neben mir stand, sagte noch zu mir, er müsste dringend unter die heiße Dusche gehen und verließ das Becken 5 Minuten vor Schluss.
Als das Training dann vorbei war, war das Becken innerhalb kürzester Zeit leer (weil alle unter die Duschen gesprungen sind), aber so hatte ich es ganz für mich alleine. Ich denke im Moment allerdings wirklich darüber nach, ob ich C., wenn ich alleine bei ihr KG habe, mal darauf ansprechen soll (so unter „4 Augen“), dass sie demnächst ein bisschen mehr Abwechslung reinbringen soll, ein bisschen mehr Power halt. Wenn ich bei ihr KG habe (so war es zumindest vor der Reha), dabei war sie mit mir sehr viel intensiver, so dass ich nach dem letzten Training sogar etwas Muskelkater hatte. Ich überlege jetzt, ob ich mal einen „Wink mit dem Zaunpfahl“ machen soll, dass die Gruppe bisher ein wesentlich schnelleres und intensiveres Training gewohnt ist. Ich weiß nur noch nicht, mit welchen Worten ich ihr das sagen soll, denn solche Gespräche liegen mir eigentlich ganz und gar nicht (ich möchte dort ja auch nicht als „Querulantin“ gelten, aber ich finde es doof, dass die ganze Gruppe negativ über sie redet, zumal ich ja aus eigener Erfahrung weiß, dass sie auch sehr viel intensiver sein kann und die erste viertel Stunde war ja auch schon super).
Als ich dann nach dem Training das Becken für mich alleine hatte, fing ich kräftig an zu schwimmen. Insgesamt bin ich noch rund 30 Minuten geschwommen (30 Bahnen, ich habe mitgezählt). Nach etwa der Hälfte wurde es mir dann endlich wieder so richtig warm und ich fing etwas an zu schwitzen. Aber das Schwimmen hat mir super gut getan (das will ich jetzt regelmäßig nach der Wassergymnastik und auch nach der KG machen!), ich hatte dabei so gut wie keine Schmerzen, nur gelegentlich ein leichtes Ziehen im unteren Rücken, aber kein Vergleich zu den Schmerzen, die ich sonst immer habe, das habe ich so richtig genossen. Ich wäre am liebsten noch länger im Wasser geblieben (um dieses Gefühl noch länger zu genießen), aber nach einer halben Stunde intensives Schwimmen konnte ich wirklich nicht mehr. Meine Arme und Beine waren wie „Pudding“ und ich war schließlich froh, als ich aus dem Wasser rauskam.
Am Empfang habe ich mir dann erstmal die nächsten Termine für KG gesichert (für nächste Woche dann wieder am späteren Nachmittag, wenn ich dann wieder normal Arbeiten gehe). Für die Massagen am Samstag stand ich bereits weiterhin drin (mit dem ersten Termin, der möglich ist) und das fand ich sehr gut!!! Es scheint dort jemand „mitgedacht“ zu haben, was ja in der Vergangenheit leider nicht immer der Fall war. Aber Hauptsache, jetzt läuft alles seinen richtigen Weg!!
Ja, nächste Woche wieder Arbeiten. Daran denke ich auch schon mit sehr gemischten Gefühlen. Zum einen, wie ich mit den Kolleginnen (und Kollegen) klarkomme (im Allgemeinen) und bezüglich Weihnachten (bzw. der Weihnachtsfeier). Ich sage mal so, das Gespräch mit der Psychologin, deren Worte habe ich immer noch im „Hinterkopf“ (wie negativ ich gegenüber anderen wirke). Und da ich mein Selbstbewusstsein ganz bestimmt nicht von heute auf morgen aufbauen kann, ging der „Schuss“ mächtig nach hinten los und ich habe jetzt schon etwas Angst davor, wie ich mich den Anderen gegenüber Verhalten soll. Ich weiß, es liegt an mir selber, aber ich habe Angst, wieder etwas „Falsches“ zu sagen (so wie ich den Frauen in der Reha, laut der Psychologin, vor den Kopf gestoßen habe, so dass sie mit mir nichts mehr zusammen unternommen haben). Und obwohl ich weiß, dass das bestimmt nicht der richtige Weg ist, befürchte ich jetzt schon, dass ich mich immer weiter in mein „Schneckenhaus“ zurückziehen werde. Ich glaube, bis ich dort richtig raus komme (wenn ich es überhaupt schaffen werde), das wird für mich ein langer und harter Weg werden. Ich weiß, das Thema "soziale Kontakte" ("Ablenkung") ist wichtig, auch was meinen Rücken und die Schmerzen angeht, trotzdem fällt es mir verdammt schwer (dabei dann nicht zu "versagen", so wie in der Reha).
Und bezüglich der Weihnachtsfeier weiß ich auch noch nicht wirklich, wie ich mich verhalten werde. In den ganzen Jahren habe ich noch nie daran teilgenommen. Aber andersrum, der Betriebsausflug war dieses Jahr ja auch sehr schön (besser, als ich erwartet hatte). Mit ein paar Einzelnen verstehe ich mich ja auch sehr gut und wenn ich nicht ganz aus der Gemeinschaft „herausfliegen“ möchte, dann werde ich wohl daran teilnehmen müssen. Obwohl ich halt mit sehr gemischten Gefühlen daran denke... Deswegen habe ich vor der nächsten Woche halt auch etwas Angst (wie alles so läuft...).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute war nicht mein Tag, ich hatte mal wieder heftige Depressionen und war ansonsten völlig lustlos. Dabei fing der Tag eigentlich ganz schön an...
Heute Mittag hatte ich zunächst einen Friseurtermin. Zum einen war es dringend mal wieder nötig und zum anderen habe ich mir gedacht, wenn ich es überhaupt mal schaffen möchte und ein bisschen Selbstbewusster werden will, dann sollte ich mir auch selber gefallen. In diesem Friseur-Salon bin ich seit ungefähr 1 ½ Jahren Kundin. Mit der Chefin (Anfang 60) verstehe ich mich total super und wir kommen jedes Mal sofort ins Gespräch. Sie wusste von der Reha und somit haben wir uns (unter anderem) auch darüber ausführlich unterhalten.
Anschließend hatte ich keine Lust, direkt wieder nach Hause zu laufen, da ich hier ja eh alleine war (mein Freund hat in dieser Woche Spätschicht, fährt also Mittags gegen 13 Uhr zur Arbeit und kommt gegen 22.30 Uhr wieder zurück). Ich bin dann noch in aller Ruhe bis ins „Stadtteil-Zentrum“ gelaufen, habe ein paar Kleinigkeiten eingekauft und bin dann in aller Ruhe wieder zurück nach Hause gelaufen.
Als ich wieder zu Hause war, war ich irgendwie ziemlich kühl. Es war zwar nicht wirklich kalt, aber ich friere halt immer sehr schnell. Ich wollte mich deswegen ein bisschen ins warme Bett kuscheln. Aber von da an ging es dann steil bergab. Ich konnte mich überhaupt nicht mehr aufraffen und hatte zu absolut gar nichts mehr Lust.
Nach etwa einer Stunde habe ich mich aufgerappelt, habe mich im Wohnzimmer auf den Sessel gesetzt und bin dort dann eine Ewigkeit sitzen geblieben (meine Katze hat sich darüber gefreut, sie kam ständig immer wieder zu mir und lies sich ausgiebig streicheln). Wie hatte mein Hausarzt zu mir gesagt, ich solle versuchen die negativen Seiten zu vergessen und die positiven herausfiltern? Das schaffe ich jedoch nicht. Sooo viele positive Erinnerungen, an die ich mich klammern könnte, sind in dieser Zeit leider nicht passiert. Die negativen Ereignisse überwiegen bei weitem (leider). Als ich dann im Sessel saß und versucht habe, mich an so viele positive Ereignisse wie möglich zu erinnern, mir aber immer und immer mehr negative Sachen in den Kopf geschossen sind, liefen bei mir immer mehr die Tränen.
Spaß hatte ich regelmäßig beim Essen, an unserem Tisch herrschte eigentlich immer eine sehr gute Stimmung, jeder sprach mit jedem, es fielen immer wieder sehr gute Sprüche und es gab dabei jedes Mal etwas zu Lachen (außer an den letzten Tagen, aber da war ich wegen der Depressionen für „solche Sachen“ auch nicht mehr „aufnahmebereit“).
Bei unserer kleinen nächtlichen „Wanderung“ durchs Dorf zur „Disko“ und zurück, dabei hatten wir (5 Frauen) sehr viel Spaß. Und die Kutschfahrt sowie die Höhlenbesichtigung waren sehr schön. Aber das war es dann auch schon, viel mehr wirklich positives fällt mir wirklich nicht mehr ein. In den Gruppen gab es schon mal die eine oder andere kleine Situation, über die man etwas Lachen konnte, aber das war nicht wirklich erwähnenswert. Die besten Sprüche hatten bei der Rückenschule eigentlich immer die Männer drauf, mit diesen Kommentaren hatte meistens keiner gerechnet und das Gelächter in diesen Momenten war immer groß. Aber das war halt alles „Situationskomik“ und ich habe die Sprüche und die Situationen längst wieder alle vergessen.
Ansonsten fallen mir immer wieder nur sehr viele negative Sachen ein, so dass mir heute halt immer wieder die Tränen gekommen sind.
Morgen Mittag habe ich KG und darauf freue ich mich schon (auf die Termine in dem Institut freue ich mich eigentlich immer). Danach will ich dann noch in etwa 30 Minuten Schwimmen gehen. Wenn ich schon mal dort im Haus bin, möchte ich soviel Bewegung wie möglich haben. Der nette Herr vom Empfang hat mich schon gefragt, was mit der zweiten Massage (innerhalb der Woche) ist, die ich dort seit einigen Wochen bekommen habe. Zunächst habe ich „abgeblockt“ und gehe stattdessen Schwimmen. Aber ich sage mal so, noch ist nicht „aller Tage Abend“. Wenn die Schmerzen im Laufe der Zeit wieder deutlich stärker werden, dann werde ich mich rechtzeitig am Empfang melden, so dass eine weitere Massage zukünftig doch wieder eingeschoben werden kann (aber wenn, dann bei meinem Masseur!!),
Aber ganz bestimmt nicht mehr bei einer Physiotherapeutin. Wie gesagt, es mag durchaus auch gute oder sehr gute geben, aber die habe ich persönlich noch nicht kennengelernt. Ich selber habe bisher ausschließlich schlechte Erfahrungen gesammelt, dass deren Massagen im Höchstfall nur ein bis zwei Tage lang (wenn überhaupt) wirken. Abgesehen davon, dass ich zur Zeit halt noch nicht wieder Arbeiten gehe, geht es mir immer noch verhältnismäßig sehr gut. Obwohl selbst im Urlaub gehen die Schmerzen ja früher oder später auch immer wieder los, das hat bei mir nichts mit dem Arbeiten direkt zu tun. Die Massage wirkt bei mir bis heute noch sehr gut. Meine Beine spüre ich schmerzmäßig immer noch nicht, meinen Schulterbereich ebenso wenig und im Rücken habe ich bisher lediglich ein Ziehen (das gleiche, das ich seit dem Wochenende habe). Solange ich nur diese Beschwerden habe, kann ich mir das Geld für eine zweite Massage sparen und stecke es lieber in die „Bewegungstherapie“, also in KG und Schwimmen, um meine Muskeln weiterhin aufzubauen und zu stabilisieren.
Ansonsten, wenn die Schmerzen (auch wenn ich wieder Arbeiten gehe) wieder schlimmer und intensiver werden sollten, dann hoffe ich, dass mein Selbstbewusstsein etwas steigt, so dass ich dann auch während der Woche zu meinem Masseur gehen kann. Wie ich schon mal erwähnt habe, das hat nichts mit meinem Masseur zu tun, sondern mit meinen schmerzhaften Reaktionen, die mir vor den anderen Patienten bzw. Kunden einfach zu peinlich sind. Am Wochenende ist dort immer relativ wenig los, dann habe ich damit keine Probleme, aber während der Woche herrscht dort sehr häufig „Hochbetrieb“, ein Termin nach dem anderen und dann ist es mir viel zu peinlich. Wenn es Schmerzmäßig nicht mehr anders gehen sollte, dann werde ich es auf jeden Fall machen, aber vorerst will ich es deswegen mit verstärkter Bewegung, also dem Schwimmen versuchen.
Ich weiß, manchmal bin ich wirklich „blöd“ und denke nicht an mich (was mir gut tut und hilft), sondern nur an die Anderen, was die eventuell über mich denken. Darüber haben wir auch in der „Schmerz-Gruppe“ intensiv gesprochen. Wenn man sich zu sehr den Kopf über andere „zerbricht“, was andere über einen Denken oder von einem „Erwarten“, damit setzt man sich selber sehr unter „Streß“ und dadurch werden auch die Schmerzen intensiver. Aber ich kann nicht anders, so war ich immer schon. Ich habe mir immer schon, in jeglicher „Beziehung“ (Freundschaften) oder Situation (Schule, Arbeit, Freizeit usw.), Gedanken darüber gemacht, was Denken die anderen über mich, wie soll ich sein, wie soll ich mich geben, damit die anderen mich akzeptieren. Aber dadurch, wenn man sich ständig und überall „anpassen“ will, dann läuft man mehr oder weniger immer als „Schauspielerin“ durch die Gegend, ist eigentlich nie „man selbst“ und das schaffen wohl nur die wenigsten, ich schaffe es jedenfalls nicht und deswegen ziehe ich mich dann meistens ziemlich schnell von allen zurück (dadurch bin ich auch mein Leben lang in den meisten Situationen, Schule usw., eine Außenseiterin gewesen, das kenne ich eigentlich schon gar nicht mehr anders).
So, jetzt freue ich mich erstmal auf morgen, auf die KG bei C.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute ging es mir seelisch bei weitem besser als gestern. Heute Mittag hatte ich zunächst KG. C. ist bei mir beim Einzeltraining wirklich wesentlich intensiver als Montags bei der Wassergymnastik. Das Training war heute das Gegenteil vom Montag. Wie ich schon geschrieben habe, fing sie am Montag super und flott an und ließ dann deutlich nach.
Bei mir fing sie stattdessen heute ziemlich lasch an, steigerte dann aber das Tempo bzw. die Übungen. Zuerst bekam ich die Stange in die Hand bzw. die Hände, nahm sie in die Waagerechte in Schulterhöhe und sollte sie dann so weit es geht hoch nehmen und wieder runter, mehrmals hintereinander, ich bekomme sie zwar nicht bis gerade über den Kopf, aber ansonsten gar kein Problem. Danach wieder in Schulterhöhe und mit dem Oberkörper nach rechts und links drehen, was ebenfalls kein Problem war. Zum Abschluss, bevor die nächste Übung kam, nochmals hoch und runter.
Danach holte sie das Gummiband. Auch dieses nahm ich in der Waagerechten zwischen die Hände und sollte es so weit es ging auseinanderziehen und wieder locker lassen. Auch das ging relativ gut. Dabei haben wir uns die ganze Zeit über intensiv über die Reha unterhalten. C. hatte sich danach erkundigt, welche Übungen ich dort so machen musste und ich habe ihr ein paar Sachen vom Sequenztraining erzählt, unter anderem auch davon, wenn ich die Übungen nicht schnell genug durchgeführt habe (weil mir dafür die Kraft fehlte), dass ich dann direkt „abgeblockt“ worden bin und zum nächsten Gerät geschickt worden bin. Das fand sie auch nicht gut. Besser etwas langsam und mit geringen Gewichten durchführen als gar nicht.
Dann nahm C. ein Ende des Bandes in die Hand (sie saß dabei hinter mir) und ich nahm ein Ende zunächst in die rechte Hand. Damit dann den Arm gerade nach vorne ausstrecken. Mit rechts war das gar kein Problem, aber mit links wurde ich schon wieder deutlich langsamer und bekam den Arm auch nicht mehr ganz bis nach vorne. Aber C. sagte, ich solle es immer nur so weit machen, wie ich es könnte (sie setzt mich auf jeden Fall nicht so „unter Druck“ wie die Physiotherapeuten in der Reha, nach dem Motto „ganz oder gar nicht“). Nachdem wir diese Übung mehrmals durchgeführt haben, wurden meine Arme schon mächtig „schwer“ (und ich hatte danach ja noch das Schwimmen eingeplant, die Badesachen hatte ich dabei). Ich sah auf die Uhr und es war eine viertel Stunde um, also noch 5 Minuten.
Danach nahm sie das Band hinter mir in etwa in der Mitte und ich nahm beide Enden in die Hände, rechts und links und damit dann gleichzeitig nach vorne ziehen. Mehrmals hintereinander, kurze Pause und Wiederholung. Das ging mächtig in die Arme und sie wurden immer schwerer und die Übung immer anstrengender. Als die 20 Minuten schließlich um waren, war ich sogar ein bisschen froh darüber. 20 Minuten für die Arme, das merke ich ziemlich heftig, aber Spaß hat es trotzdem gemacht!! Nach dem Einzeltraining mit C. merke ich an meinen Muskeln wirklich immer, dass ich etwas getan habe (ganz im Gegenteil zu dem Training, dass ich rund 2 Monate bei S. hatte, deren Übungen waren so lasch, dass ich danach gar nichts gemerkt hatte).
C. fragte mich danach noch, ob ich jetzt noch eine Massage bekommen würde und ich sagte direkt, dass ich stattdessen lieber Schwimmen gehen würde und sie wünschte mir viel Spaß dabei. Ich konnte es ihr nicht „vor den Kopf sagen“, dass mir ihre Massage rein gar nichts gebracht hat, bei weitem viel zu lasch gewesen ist. Als ich heute morgen (bzw. am späten Vormittag) aufgestanden bin, hatte ich wieder etwas stärkere Schmerzen im LWS-Bereich, aber durchaus noch gut auszuhalten. Ich werde ab jetzt alle Schmerzen mit denen vergleichen, die ich in den 3 Reha Wochen hatte. Ich gehe davon aus, dass die meisten Schmerzen (deutlich) geringer bleiben werden, also relativ gut auszuhalten sind. Sollte jedoch nochmals die Schmerz-Stärke von der Reha erreicht werden, dann werde ich „Hilfe“ und „SOS“ schreien und mir schnellstmöglich einen Massagetermin bei meinem Masseur holen, egal wann. Und sollte das dann (wider erwarten) nicht den gewünschten Erfolg bringen (wovon ich jedoch ausgehe), dann habe ich für Notfälle von meinem Hausarzt Schmerztropfen verschrieben bekommen (Novaminsulfon-ratiopharm 500mg/ml Tropfen). Ich habe sie bisher noch nicht getestet und werde es auch nur im äußersten Notfall machen (ich habe auch etwas Angst davor, dass ich mich an die Tropfen bzw. damit dann an eine eventuelle Schmerzfreiheit gewöhne und die Tropfen dann zu viel einnehmen werde, denn laut Ärzten soll ich mich schließlich an Dauerschmerzen gewöhnen, eine Heilung ist nicht möglich, lediglich eine Linderung, die ich ja auch nach jeder Massage habe).
Nach der KG war ich dann Schwimmen und das hat wirklich super gut getan!! Zuerst bin ich (so wie am Montag nach der Wassergymnastik) etwa eine halbe Stunde lang intensiv geschwommen. Danach habe ich mir zunächst die „normale große“ Wassernudel genommen (im Institut gibt es auch eine kleinere Variante). Ich habe mehrmals versucht sie unter Wasser zu kriegen, schaffe es aber weiterhin nicht im geringsten. Dann nahm ich mir die kleinere Nudel, mit der ich bisher auch immer Schwierigkeiten hatte (auch diese kleinere Nudel bekam ich bisher kaum bzw. so gut wie gar nicht unter Wasser). Und siehe da, das Armtraining in den letzten Wochen hat etwas genützt, mit der rechten Hand bzw. mit dem rechten Arm konnte ich die kleine Nudel gerade am Körper entlang ganz unter Wasser drücken. Vor Freude sind mir schon fast die Tränen gekommen!! Mit der linken Seite hatte ich zwar etwas mehr Schwierigkeiten, aber mit ein bisschen mehr Kraftanstrengung klappte es auch auf dieser Seite. Meine Freude war in diesem Moment wirklich grenzenlos!!! Ich habe es auf beiden Seiten mehrmals wiederholt, immer wieder runter und hoch. Dann nahm ich 2 kleine Nudeln in die Hände (also in jede Hand eine), hielt sie vor mir in Bauch-Höhe und „rollte“ sie übereinander weg, im Wechsel nach vorne und nach hinten. Das ging mächtig in die Oberarme, aber es klappte halbwegs. Ich war zwar bei weitem nicht so schnell, wie es uns bei der Wassergymnastik schon so oft vorgemacht worden ist, aber immerhin bekam ich sie unter Wasser und konnte die Übung durchführen. Damit hatte ich in diesem Moment selber nicht gerechnet.
Die nächste Variante klappte dann allerdings gar nicht. Ich nahm beide Arme in die Waagerechte und wollte die gestreckten Arme (also wieder mit den Nudeln) nach unten Richtung Beine führen. Ich kam nur wenige Zentimeter unter Wasser, dann hatte ich eine totale „Sperre“, ich konnte mich noch so anstrengen, ich bekam die Nudeln einfach nicht mehr tiefer. Aber egal, danach nahm ich sie nochmals an die Seiten, drückte sie nochmals glatt runter (ich konnte einfach nicht glauben, dass ich es endlich schaffe) und „rollte“ sie zum Abschluss nochmals vor meinem Körper.
Anschließend bin ich dann nochmals etwa 15 Minuten lang geschwommen. Alles in allem war ich heute etwas über eine Stunde im Wasser und das hat super gut getan. Im Wasser waren die Rückenschmerzen von heute morgen so gut wie weg, ich habe davon kaum etwas gespürt. Auch jetzt habe ich wieder nur das „typische“ Ziehen, das ich schon gar nicht mehr anders kenne. Aber mit dieser „Schmerz-Stärke“ kann ich durchaus Leben!! Und wie gesagt, ich bleibe ja eh regelmäßig in Behandlung und sollte es stärker werden, dann muss ich halt „reagieren“.
Aber als ich heute geschwommen bin, habe ich so gedacht, gut dass es dort überhaupt diese Möglichkeit zum „freien Schwimmen“ gibt. Das war mir bisher eigentlich noch gar nicht so bewusst. Ich wusste nur, dass das Becken halt für die Wassergymnastik genutzt wird (es gibt dort ja mehrere Gruppen, überwiegend allerdings Vormittags) und dass die Saunagänger es regelmäßig benutzen. Dass man es auch „einfach so“ zum Schwimmen nutzen kann, das war mir bis vor kurzem gar nicht bewusst. Das habe ich erst kurz vor der Reha erfahren, als 3 Frauen immer Montags Abends nach meiner Wassergymnastik ins Becken kamen, um halt einfach nur ein paar Bahnen zu schwimmen. Und das finde ich wirklich sehr gut. Insbesondere bei mir jetzt auch immer nach der KG. Zu Hause alleine finde ich es immer sehr schwer mich aufzurappeln (den „inneren Schweinehund“ zu überwinden), aber wenn ich eh schon mal im Institut bin, dann kann ich auch die paar Stufen zum Schwimmbad runtergehen und ein paar Bahnen Schwimmen. Und wie schnell dabei die Zeit vergeht, das habe ich sowohl am Montag als auch heute gesehen.
Ich hatte auch gedacht, dass man auch dafür extra Termine haben müsste. Dass man das Becken jedoch fast jederzeit (außer Montags und Dienstags Nachmittags, wenn die Gruppen sind, wobei ich ja eh selber in der Montagsgruppe bin), nutzen kann, das war mir nicht im geringsten bewusst. Ich habe jetzt schon überlegt, dass ich nächstes Jahr im Sommer, wenn mein Freund Spätschicht hat und ich ja eh alleine bin, dort öfters mal zwischendurch Schwimmen gehen werde.
JaneGeändert von JaneCooper (11.11.2010 um 02:52 Uhr)
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JaneCooper
Hallo zusammen,
bei mir ist es zur Zeit ein Auf und Ab der Gefühle. Heute hatte ich gar keine Termine und habe den ganzen Tag über nur rumgehangen. Ich konnte mich zu nichts wirklich aufraffen und habe den ganzen Tag mit Internet und Lesen „vertrödelt“, habe nur darauf „gewartet“, dass der Tag endlich umging. Langeweile pur... Ich weiß, die meisten würden alles dafür geben, mal einen Tag nur so rumhängen zu können und nichts zu tun. Im Normalfall mache ich das Hin und wieder ja auch sehr gerne, aber in der letzten Zeit fällt mir des Öfteren die „Decke auf den Kopf“ (so habe ich in der Reha ja auch so viele Stunden verbracht). Ich hatte erst noch überlegt, ob ich eine Runde in die Stadt fahren sollte oder auch eine Runde im Institut Schwimmen gehen sollte. Aber da draußen ein ganz heftiger Sturm herrschte, konnte ich mich zu gar nichts aufraffen. Gut, dass ich morgen wieder einen KG-Termin habe. Anschließend plane ich wieder ein, eine Runde Schwimmen zu gehen. Und anschließend kommt meine Mutter auf einen Sprung vorbei. Seit der Reha haben wir uns ja auch nicht mehr in Ruhe gesehen und wollen mal wieder ein bisschen plaudern.
Mein Freund hat auch schon gesagt, es wird dringend Zeit, dass ich mal wieder Arbeiten gehe und Aufgaben und Verantwortung bekomme. Ja, schaden kann es bestimmt nicht, hier zu Hause fange ich immer mehr an zu grübeln...
Aber ein bisschen „Angst“ bzw. Hemmungen habe ich schon davor (im Prinzip die gleichen Probleme, die ich auch letzten Montag vor der Wassergymnastik hatte). Wie läuft es im „Allgemeinen“, wie reagieren die Anderen auf mich und wie komme ich überhaupt wieder mit der Arbeit klar? Viele offene Fragen, die mich jetzt schon wieder etwas nervös machen..
Ich hatte meinen Kolleginnen eigentlich versprochen, mich zwischendurch mal telefonisch zu melden, mal ein „Lebenszeichen“ von mir zu geben, aber das habe ich nicht geschafft. Es war mir schon peinlich genug, dass ich fast jeden Tag meinem Freund und meiner Mutter am Telefon einen vorgeheult habe und das meine ich nicht symbolisch, sondern so war es wirklich. Die beiden hatten am Telefon schon immer genug Mühe, mich wieder einigermaßen zu beruhigen. Das wollte ich einer Freundin oder einer Kollegin jedoch nicht zumuten. Eine Freundin (nicht von der Arbeit) hatte mich (als ich zu einer Anwendung war) auf dem Handy angerufen und auf die Mail-Box gesprochen. Ich habe sie jedoch nicht zurückgerufen, sondern ihr umgehend eine Karte von dort geschickt. Ich habe sie letzte Woche bereits gesprochen und mich deswegen (dass ich nicht zurückgerufen habe) bei ihr entschuldigt. Sie hatte zum Glück Verständnis dafür und wir haben uns verabredet, um demnächst mal in aller Ruhe darüber reden zu können.
Dann kommt in Kürze, also diesen Monat noch, eine große seelische Belastung auf der Arbeit auf mich zu, die jedes Jahr dasselbe ist. Die Urlaubsplanung... Das beschäftigt mich jetzt schon wieder sehr intensiv. Zum einen muss ich ja für Mitte Dezember einen „Kurzurlaub“ haben, also mindestens für einen Tag (ich hatte ja schon vor einiger Zeit darüber geschrieben, dass mein Freund Eintrittskarten für den Magier Hans Klok gekauft hat und diese Veranstaltung ist mitten in der Woche und fängt natürlich erst abends an, an Arbeiten am nächsten Tag wird dann kaum zu denken sein). Nach den ganzen Wochen, in denen ich jetzt gefehlt habe, ist mir das schon unangenehm genug.
Aber ganz abgesehen davon steht die Jahresplanung des Urlaubs bevor und das ist für mich immer das schlimmste überhaupt...!!! Ich stehe dabei jedes Jahr „zwischen den Stühlen“ und bekomme von beiden Seiten mehr oder weniger Druck. Bei meinem Freund liegen die Pläne fürs nächste Jahr bereits ab Mitte Oktober aus und bis aller spätestens Ende November muss er sich eingetragen haben (sonst wird der Urlaub von seinem Chef „irgendwo“ dazwischen geschoben, zu den unmöglichsten Zeiten). Bei uns im Büro ist es jedoch so, dass der offizielle Plan erst Anfang des Jahres herumgereicht wird. Und wenn ich demnächst dann meine Kollegen bzw. Kolleginnen anspreche, dann weiß ich jetzt schon wieder deren Antwort. „Das weiß ich doch heute noch nicht...“. Und mein Freund macht jetzt schon etwas Druck (oder besser gesagt sein Chef), dass ich ihm die Daten nennen soll, wann er den Urlaub eintragen soll... Mit dieser Situation habe ich jedes Jahr aufs neue Probleme und dieses Jahr muss es ausgerechnet in diese Zeit fallen, wo ich mehr als genug seelische Probleme habe.
Auch davor habe ich Angst. Ich muss sehen, dass ich mit den Kollegen/Kolleginnen wieder „klarkomme“ bzw. wieder so einigermaßen in die Gemeinschaft komme, dass ich wieder in die Arbeitsabläufe reinkomme, in den „normalen Alltagstrott“ sowieso und natürlich so ganz „nebenbei“ meine regelmäßige Therapie (im Institut und auch zu Hause) dabei bloß nicht vernachlässige. Das alles beschäftigt mich im Moment sehr und ich habe Angst davor, dass ich es nicht „gebacken“ bekomme, obwohl ich weiß, dass ich es auf jeden Fall alles schaffen muss.
Und wie könnte es anders sein, erstens ist heute schon Donnerstag und zweitens die ganzen seelischen Sorgen und Probleme... Ich hatte heute mal wieder deutlich mehr Rückenschmerzen als in den letzten Tagen. Aber morgen habe ich ja dann KG, also vernünftige Bewegung und übermorgen ist ja zum Glück schon wieder Samstag und die nächste Massage steht an.
So, ich hoffe, dass es mir morgen seelisch besser geht. Diese ständigen Durchhänger, die nerven mich selber total. So etwas kannte ich früher auch gar nicht. Ich war früher eigentlich immer sehr gut drauf, Depressionen waren für mich ein „Fremdwort“ und ich konnte damit auch nicht viel anfangen. Aber wenn es einen dann selber betrifft, dann muss man lernen, damit klarzukommen und so gut es geht damit zu leben (auch heute sind mir im Laufe des Tages hin und wieder die Tränen gekommen, einfach so aus Angst vor der Zukunft, wie alles weitergeht, wie ich halt alles „packen“ soll). Meine Mutter hat nach wie vor gar kein Verständnis dafür und sagt mir ständig, dass ich mich zusammenreißen soll und mit dem blöden Heulen aufhören soll. Allerdings kommen mir nach ihren Kommentaren meistens noch mehr Tränen. Ich mache es doch nicht „absichtlich“, ich komme manchmal einfach nicht dagegen an. Mein Freund nimmt mich dann jedes Mal ganz lieb in den Arm und lenkt mich dann so gut es geht ab, bringt mich halt auf andere Gedanken. Aber da er ja in dieser Woche Nachmittags Arbeiten muss, kommt deswegen meine Mutter morgen Nachmittag vorbei, um mich ein bisschen abzulenken. Naja, immer noch besser als den ganzen Tag hier alleine Trübsal zu blasen... Ich hoffe, dass ich mich dann so gut es geht unter Kontrolle habe.
Bis morgen Abend, Jane.Geändert von JaneCooper (12.11.2010 um 02:58 Uhr)
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JaneCooper
Hallo zusammen,
mein Tag fing heute zunächst nicht ganz so toll an. Gestern Nachmittag habe ich noch mit einem Nachbarn gesprochen. Er kennt mich normalerweise (so wie die meisten Leute inzwischen) nur in „XXL-Kleidung“, um mein „dämliches“ Hohlkreuz zu verbergen. Gestern hatte ich (zu Hause und völlig bequem) jedoch nur ein locker sitzendes „L“-T-Shirt an, so dass mein Hohlkreuz deutlich mehr auffiel. Der Nachbar sprach mich sofort darauf an, dass er ja gar nicht wusste, dass ich schwanger bin und wieso man mich dann noch zur Reha geschickt hätte. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich diese Fragen bzw. diesen Kommentar hasse! Seit rund 15 Jahren laufe ich jetzt so rum, also im Prinzip genauso lange, wie ich die Schmerzen habe. Umso schlimmer es mit dem Hohlkreuz wurde, umso stärker wurden meine Schmerzen.
Letzte Nacht habe ich dann davon geträumt, dass ich mal wieder geröntgt worden bin. Auf der Aufnahme war die Verbiegung dann plötzlich noch wesentlich intensiver, als sie jetzt eigentlich schon ist. Im Traum selber war ich deswegen schon völlig fertig (ich hoffe nur, dass es nicht wirklich noch eine Steigerung gibt, irgendwann muss doch damit mal Schluss sein!) und als ich dann aufgewacht bin, fing ich sofort mal wieder an zu weinen. Mein Freund wusste natürlich überhaupt nicht was los war.
Als ich heute Morgen dann aufgestanden bin, war der Akku von meinem Handy völlig leer und ich habe es erstmal angeschlossen. Als ich es dann später wieder genommen habe, war ein Anruf von meinem Institut darauf, dass meine Physiotherapeutin krank ist und ich deswegen zurückrufen sollte. Im ersten Moment habe ich dann gedacht, egal aber Schwimmen gehe ich trotzdem, die Tasche hatte ich eh schon gepackt.
Als ich dort dann zurückgerufen habe, habe ich erfahren, dass ich bei der anderen Physiotherapeutin eingetragen war. Zunächst bekam ich deswegen etwas Beklemmungen (das ist die, über die ich mich letztens beschwert hatte, weil sie wegen meiner Schmerzen keine KG mit mir gemacht hatte). Aber dann habe ich mir gedacht, egal, was solls, ich hatte in der Reha bei so vielen verschiedenen Physiotherapeuten Unterricht (mindestens 10 verschiedene), da kommt es darauf jetzt auch nicht mehr an.
Heute war ich dann mal in einem ganz neuen Raum, direkt neben dem Schwimmbad. In diesem Raum hatte ich bisher noch keine KG gehabt. Das war im Prinzip aber sehr gut, denn so brauchte ich mich danach gar nicht mehr vollständig anzuziehen (um durch das halbe Haus zu laufen), sondern bin direkt auf Strümpfen in Gymnastiksachen in die Umkleidekabine gehuscht.
Dann kam die Physiotherapeutin A. Wir haben Übungen auf dem Boden, also auf der Matte gemacht, unter anderem auch mit dem großen Ball. Zuerst sollte ich die angewinkelten Beine auf den Ball legen, alles anspannen und hoch zur Brücke. Im Prinzip natürlich gar kein Problem (diese Übung habe ich inzwischen schon etliche Male gemacht), dennoch fingen meine Beine direkt mächtig an zu zittern. Dagegen komme ich absolut nicht an. A. fing dann direkt an, mir einen kleinen Vortrag darüber zu halten, dass meine Muskeln viel zu schwach sind und dass ich dringend daran arbeiten muss.
Sorry, aber das war in diesem Moment ein Satz zu viel für mich. Ich mache inzwischen schon viel, auch wesentlich mehr als früher. Und ihr glaubt gar nicht, wie deprimierend diese Situation für mich selber ist. Ich habe immer schon Sport gemacht, von Kindheit an, o. k. nicht immer die richtigen Bewegungen, was meine Muskulatur betrifft, aber dennoch war ich immer sehr viel in Bewegung. Und seit einem Jahr mache ich regelmäßig KG (Wassergymnastik ja schon seit 1 ½ Jahren) und habe trotzdem bei manchen Übungen bis heute so große Schwierigkeiten, als wenn ich sie zum ersten Mal machen würde. In solchen Situationen frage ich mich dann wirklich, wozu mache ich das ganze Theater überhaupt, wenn mein Körper eh nicht „mitspielt“ und sich keine Erfolge abzeichnen. Das ist für mich total deprimierend. Und wenn ich dann noch einen Vortrag bekomme, dass meine Muskulatur zu schwach ist, da bekomme ich zu viel und habe sie deswegen auch etwas „angeranzt“. Es tat mir zwar direkt danach leid, dass sie in diesem Moment der „Blitzableiter“ war, aber ich mache mir selber mehr als genug Vorwürfe, dass ich in meinem Leben so einige Fehlentscheidungen getroffen habe (was KG und Ärzte betrifft), aber ich bin jetzt (hoffentlich) auf dem richtigen Wege (dass es nicht von heute auf morgen hilft, das ist mir schon klar, schon alleine bei meinem ausgeprägten „Schmerzgedächtnis“ darf ich ja laut Ärzten an keine vollständige Heilung mehr denken), aber ich will mir von anderen keine zusätzlichen Vorwürfe mehr einreden lassen. Das reicht mir jetzt endgültig. Selbst wenn ich dann mal etwas „frecher“ werden sollte, ich kann die Kommentare über meine schwache Muskulatur einfach nicht mehr ertragen.
Danach verlief der Rest der KG jedoch völlig ruhig und harmonisch (was die Gespräche angeht). Als zweite Übung lag ich dann weiterhin auf dem Boden (auf dem Rücken) und sollte meine Beine ganz hoch anziehen. Dabei dann im Wechsel mit den Beinen im Wechsel ganz langsam nach unten, aber nur so weit, dass mein Rücken weiterhin auf dem Boden flach liegen bleibt. Das war äußerst anstrengend und ging mächtig in die Oberschenkel und die Bauchmuskeln (diese Übung werde ich mir für zu Hause merken, so habe ich sie bisher noch nicht durchgeführt).
Als dritte Übung dann in den Vier-Füßler-Stand, allerdings auf den Unterarmen abstützen. Rücken und HWS gerade und dann jeweils einen Arm (im Wechsel) seitlich abheben und mit dem ganzen Oberkörper zur Seite drehen, sozusagen dem Arm hinterher gucken. Bei dieser Übung hatte ich die meisten Probleme damit, die Arme seitlich anzuheben, irgendwie hatte ich dabei einen „Widerstand“, den ich kaum überwinden konnte. Durch meine Konzentration, die dabei voll und ganz auf die Arme gerichtet war, fiel ich dabei zum einen ständig ins Hohlkreuz und A. musste mich ständig korrigieren und auf den geraden Rücken achten und zum anderen hielt ich mal wieder ständig die Luft an (danach hatte ich deswegen auch etwas Kreislaufprobleme, diese Übung mache ich lieber nicht alleine, schon wegen dem Hohlkreuz bringt das nichts). Anschließend mit dem Bauch auf dem großen Ball liegen, die Arme in U-Haltung und die Schulterblätter zusammen drücken (damit hatte ich, wie schon in der Reha auf der "Halb-Kugel", große Schwierigkeiten, bekam die Schulterblätter kaum zusammen und habe dabei viel zu viel die Luft angehalten).
Danach sollte ich mich kurz auf die Fersen setzen und zum „kleinen Paket“ zusammen gehen. Zum Abschluss dann gerade hinsetzen, die Beine lang, Fersen anziehen und mit geradem Rücken so weit es geht nach vorne gehen. Diese Übung ist für mich auch immer sehr deprimierend (ich übe sie ja auch regelmäßig im Schwimmbad an der Stange, auch heute wieder), früher konnte ich das ganz ohne Probleme und heute habe ich dabei erhebliche Bewegungseinschränkungen, schaffe es nicht mehr bis zu den Füßen. Dass meine Beweglichkeit schon so eingeschränkt ist (obwohl ich ja seit einiger Zeit wieder sehr regelmäßig Sport mache), das belastet mich sehr.
Anschließend bin ich dann Schwimmen gegangen. Zuerst bin ich eine viertel Stunde lang intensiv geschwommen, dann halt etwas an die Stange und dann habe ich mir wieder die kleineren Nudeln geschnappt. Erst wieder die Übung mit den Nudeln am Körper entlang runter und dann vor dem Körper übereinander Kreise machen (ich kann immer noch nicht glauben, dass ich das jetzt endlich kann...!!). Danach die Nudeln senkrecht bis ganz unter Wasser und damit nach vorne „boxen“. Dann habe ich es nochmals von der Waagerechten, also der seitlichen Lage aus versucht, aber keine Chance, ein absoluter Widerstand. Dann nahm ich die normale große Nudel. Mit beiden Händen in der Mitte konnte ich sie runterdrücken, aber sobald ich eine Hand losließ, konnte ich mich noch so anstrengen, aber gar keine Chance, die Nudel schoss sofort wie ein Gummiball nach oben. Ich kann sie mit einer Hand nichtmals eine Sekunde unten halten, weder mit der rechten, geschweige denn mit der linken.
Nach etwa 15 Minuten Training mit der Nudel bin ich dann nochmals etwa 20 Minuten geschwommen und habe anschließend nochmals etwa 10 Minuten an der Stange und mit den Nudeln trainiert. Nach etwa einer Stunde waren meine Arme und Beine dann wie Gummi und ich konnte wirklich nicht mehr.
A. sagte bei der KG, dass sie es gut findet, dass ich mein Programm im Institut auf das Schwimmen (einschließlich Übungen an der Stange und mit der Nudel, ich habe ihr davon erzählt) ausgeweitet habe. Bezüglich der Übungen alleine zu Hause hat sie mich gefragt, ob ich mir denn mal selber ein Trainingsprogramm zusammen gestellt habe. Ich habe ihr erzählt, dass ich damit Probleme habe. Wenn es ans „Theoretische“ geht, ans bloße Denken, dann fällt mir so gut wie keine Übung ein. Erst wenn ich dann loslege, dann fällt mir nach und nach wieder alles ein. Sie fragte mich dann, ob ich mal darüber nachgedacht hätte, mir von einem Physiotherapeuten ein Programm für zu Hause zusammen stellen zu lassen, an dem ich mich dann orientieren kann (das gleiche haben mir die Physiotherapeuten in der Reha auch schon empfohlen). Ja, daran gedacht habe ich wirklich schon, aber ich weiß im Moment noch nicht so genau, wen ich darauf speziell ansprechen soll. Die Physiotherapeuten im Institut sind halt alle noch sehr neu dort und ich finde, für so ein Programm sollten sie mich schon etwas (besser) kennen, um meine genauen Schwachstellen zu kennen und auch, welche Übungen ich überhaupt durchführen kann, ohne dabei große Fehler zu machen (z. B. wie vorhin bei der Übung, bei der ich ständig ins Hohlkreuz gefallen bin, solche Fehler sollten bei den Übungen zu Hause besser nicht passieren).
JaneGeändert von JaneCooper (13.11.2010 um 01:06 Uhr)
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JaneCooper
Hallo zusammen,
im Moment bin ich nicht so gut drauf, habe mal wieder sehr heftige Depressionen. Nein, Schmerzen habe ich im Moment so gut wie gar keine, die Massage war mal wieder super, allerdings auch äußerst schmerzhaft. Während der Massage hat mein Masseur, völlig unabsichtlich natürlich (er kann ja schließlich nichts für meine „Gedankengänge“, die ich dabei habe), viele Erinnerungen „ausgelöst“, zunächst schöne und gute, aber danach mal wieder nur die schrecklichen. Heute Abend habe ich mir dann zum ersten Mal die Fotos angeguckt, die ich dort gemacht habe (nicht sehr viele, höchstens 10 Stück). Auch dabei kamen wieder sehr viele Erinnerungen und ich habe sehr viel geweint. Ich glaube, bis ich das alles irgendwann mal so einigermaßen verarbeitet habe, bis dahin wird noch so einige Zeit vergehen...
An manchen Stellen fällt mir die Massage wegen der Schmerzen so unsagbar schwer, dass ich manchmal nach wie vor direkt am Anfang am liebsten Stopp sagen würde, aus purer Angst vor den Schmerzen. Helfen tut es natürlich jedes Mal (sonst würde ich wahrscheinlich auch sofort damit aufhören) und danach, wenn ich wieder deutlich schmerzfreier bin, bin ich jedes Mal froh, dass ich es doch wieder ausgehalten habe, aber trotzdem, manchmal fällt es mir dennoch total schwer.
Heute gab es einige Stellen, an denen ich es so gut wie gar nicht ausgehalten habe und früher oder später dann doch Stopp gesagt habe. Allerdings eine „schmerzhafteste“ Stelle gab es nicht (darüber habe ich vorhin noch nachgedacht, wo es am heftigsten war), jede Stelle war „für sich“ heute eine kleine bzw. eigentlich schon große Herausforderung. Ich hatte mir vorher eigentlich Themen „zurechtgelegt“, um so gut es geht mit ihm ins Gespräch zu kommen und so viel Ablenkung wie möglich zu haben. Diese Gespräche wollte ich an den „harmloseren“ Stellen beginnen, die es heute jedoch so gut wie gar nicht gab. Beim letzten Mal hielten sich die Schmerzen am linken Bein ja noch in Grenzen, dieses Mal war ich bereits in diesem Bereich nur damit beschäftigt, meine Zähne zusammen zu beißen (im wahrsten Sinne des Wortes) und die Luft anzuhalten. An Reden war dabei gar nicht zu denken.
Direkt an der linken Wade hat er eine Stelle „gefunden“, die so extrem schmerzhaft war, dass ich von Anfang an „Sendepause“ hatte. Von den Schmerzen an dem „Knubbel“ an der Außenseite des Oberschenkels ganz zu schweigen... (Das habe ich auch nicht ausgehalten.) Außerdem hat er an beiden Hüftgelenken äußerst schmerzhafte Stellen gefunden, an denen ich seinen Druck praktisch keine Sekunde aushalten kann. Dabei könnte ich direkt unter die Decke gehen. Er hat deswegen zwar auch schon mehrmals gesagt, dass ich damit besser mal zum Arzt gehen sollte. Aber dazu fehlt mir im Moment voll und ganz der Mut. Die Sache mit den Schmerzen im LWS-Bereich war was völlig anderes, dort hatte ich seit Jahren ja so starke Schmerzen und habe es deswegen auch mehr oder weniger „eingesehen“, dass dort etwas nicht in Ordnung war und ich dringend eine vernünftige Diagnose brauchte. Schon alleine um endlich mit der KG beginnen zu können. Aber die Sache mit der Hüfte ist etwas völlig anderes. Im normalen Alltag habe ich damit gar keine Schwierigkeiten (spüre ich gar nichts davon), bei manchen KG-Übungen ein Knacken mit leichten Schmerzen und nur bei der Massage spüre ich die Schmerzen in diesem Bereich äußerst heftig, sind nicht auszuhalten. Aber nach den vielen schlechten Erfahrungen, die ich in der letzten Zeit mal wieder mit Orthopäden gesammelt habe, habe ich so schnell nicht vor, zu meinem weiteren speziell wegen der Hüfte zu gehen. Das werde ich zunächst auf die „ganz lange Bank“ schieben...
Dann ging er wieder an die rechte Wade. Die Schmerzen in diesem Bereich sind die gleichen wie immer, egal ob am Knöchel oder bis zum Kniegelenk (was dieses Mal auch alles komplett blau bzw. mehr braun geworden ist, egal!! Grins...), ein unbeschreiblich heftiger Schmerz, den ich kaum aushalten konnte. Ebenso der Oberschenkel (die Außenseite) und halt eben die Hüfte. Ich war stellenweise nur noch am Schreien und konnte es nicht mehr aushalten.
Aber ich muss dabei sagen, heute Vormittag war ich mit meinem Freund zusammen Einkaufen und vor Schmerzen konnte ich zeitweise kaum Laufen, bin etwas gehumpelt und mit leicht nach vorne gebeugtem Oberkörper gelaufen. In dem Moment fing selbst mein Freund schon an, die Stunden bis heute Mittag bis zur Massage zu zählen... Und jetzt spüre ich im Moment weder meinen Rücken noch das Bein (nur den blauen Fleck am Knöchel... Grins...). Für diese „Wirkung“ werde ich es auf jeden Fall beibehalten, egal wie!!!
Als er dann am Bein fertig war, habe ich noch gedacht, gut, jetzt kommt der Rücken, jetzt kannst du Durchatmen... Pustekuchen...!!! Es fing schon im unteren Bereich an (rechte und linke Seite), dass ich es kaum ausgehalten habe und die ganze Zeit über die Luft angehalten habe. Das linke Schulterblatt tat unwahrscheinlich weh, ebenso die rechte Schulter (an allen Stellen habe ich die Zähne zusammen gebissen und die Luft angehalten – fragt mich besser nicht, wie es danach meinem Kreislauf ging...).
Danach „fiel“ ihm wieder die Stelle an den Rippen ein, an der ich schon vor der Reha so erhebliche Schmerzen hatte. Letzte Woche hatte er diese Stelle „übersehen“ und ich hatte schon gedacht „Glück gehabt, er hat es vergessen“. Wie ich schon mal geschrieben habe, natürlich hilft mir die Massage jedes Mal, deswegen mache ich es ja auch immer, trotzdem habe ich vor manchen Stellen (wegen der extremen Schmerzen) jedes Mal aufs Neue mächtig Angst. An den Rippen wurde es dann so heftig, dass ich es nicht ausgehalten habe. Im ersten Moment fiel mir spontan die Rückenschule ein (von da an gingen die Erinnerungen los...), als wir das „Rippengestell“ namens „Fridolin“ erklärt bekommen haben. Daran bekamen wir alle Muskeln erklärt, die oberen und die tieferen, wie alles zusammenhängt und welche Muskeln mit welchen Knochen verbunden sind. Dabei sind so viele gute Sprüche gefallen, so dass wir sehr viel Lachen mussten. Zuerst habe ich mich vorhin dann auf diese Erinnerungen konzentriert, aber dann holten mich die Schmerzen sehr schnell in die „Realität“ zurück (die weiteren Erinnerungen und die Depressionen folgten dann erst später zu Hause gegen Abend, als ich mir dann die Fotos angeguckt habe).
Als er dann an die vorderen Beine ging, musste ich mich echt zusammen reißen. Ich hätte am liebsten von Anfang an Stopp gesagt (aus purer Angst), aber er hat zum Glück trotzdem weiter gemacht. Und das war dann wirklich noch verdammt heftig. Egal ob an den Waden oder am Oberschenkel, die Schmerzen waren kaum auszuhalten. Als es zum Abschluss dann mal wieder an den linken Oberschenkel ging und er zu mir meinte „Tief durchatmen und locker lassen“, da habe ich nur gedacht „Wie soll ich das denn jetzt schaffen??“. Ich habe es zwar versucht so gut es ging, aber es war eigentlich ein Ding der völligen Unmöglichkeit..!! Sobald er den „Knubbel“ auf dem Oberschenkel berührt, ist es bei mir völlig aus. Ich kann nicht stillhalten, dieser Schmerz ist unbeschreiblich.
Nach der Massage bin ich dann zunächst wieder etwa 10 Minuten liegen geblieben. Es ist für mich jedes Mal schon fast ein Wunder, dass ich mit starken Schmerzen und mit leicht gebückter Haltung dort reinkomme (was auch der Frau vom Empfang aufgefallen ist) und ich nach der Massage locker und schmerzfrei laufen kann. Auch als ich noch dort gelegen habe, die Schmerzen im Rücken und Bein waren sofort wieder wie „weggeblasen“ und ich bin deswegen zunächst locker und entspannt liegen geblieben und habe die Schmerzfreiheit mal wieder so richtig genossen. Während ich dort lag, musste ich dann auch wieder an die KG von gestern denken. Was nehme ich jetzt schon alles für ein bisschen Schmerzfreiheit in Kauf... Auch wenn ich normalerweise immer sehr still und ruhig bin, bei mir ist jetzt wirklich der Punkt erreicht, dass ich „bereit“ bin, mich mit „jedem“ anzulegen und etwas „frecher“ zu werden, wenn mir andere Vorwürfe oder Schuldzuweisungen einreden wollen. Für gute Tipps, Hilfe und Ratschläge bin ich weiterhin jederzeit offen (sonst würde meine jetzige Therapie ja auch gar nicht so laufen, wie es jetzt ist), ich bin auch weiterhin bereit, Hilfe und Tipps für meine „eigene“ Therapie anzunehmen (also fürs Schwimmen, für die Übungen mit der Nudel, für die KG usw.), aber ich bin absolut nicht mehr bereit, mir Vorwürfe deswegen machen zu lassen, was alles eventuell noch besser laufen könnte und was ich alles „angeblich“ falsch oder zu wenig machen würde. Diesbezüglich bin ich im Moment wirklich bereit, mit so gut wie jedem darüber ein „Streitgespräch“ zu beginnen und mir deutlich weniger als früher „gefallen zu lassen“. Dafür habe ich in der letzten Zeit viel zu viel mitgemacht (speziell auch was die Schmerzen betrifft).
Was ich „brauche“, das ist höchstens seelische Unterstützung, um die Therapie weiterhin durchzuhalten und durchzuziehen, zum einen an Tagen wie diesen (wenn ich totale seelische Durchhänger habe) und an Tagen, an denen ich starke Schmerzen habe und alles am liebsten „an den Nagel hängen würde“ und mich frage, wozu ich das alles überhaupt mache, und dann alles am liebsten „hinschmeißen“ würde (aber ganz bestimmt keine Vorwürfe mehr...!!).
Ich habe mir vorhin auch schon überlegt, wenn an den Tagen vor und nach Weihnachten das Institut geöffnet hat, die Therapeuten jedoch bestimmt Urlaub haben werden (wovon ich zumindest ausgehe), dass ich dort dann dennoch Schwimmen gehen werde. Diesbezüglich haben mir eh schon viele Mut zugesprochen, dass das Schwimmen sehr gut sei (für alle Muskeln) und dass ich auch beim Training mit den Nudeln bleiben soll (was ich eh vorhabe, diesen Teilerfolg mit den „kleinen Nudeln“ will ich nicht sofort wieder verlieren).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
gestern Abend war es noch ganz schön. Nachdem ich den ganzen Nachmittag und Abend über sehr viel geweint habe, hatte mein Freund die „rettende Idee“, um mich auf positive Gedanken zu bringen. Ich finde Rene Marik sehr gut, das ist ein „Puppenspieler“, der inzwischen schon sehr oft im Fernsehen war. Vor kurzem haben wir seine DVD gekauft und gestern Abend hat mein Freund sie dann angemacht. Und diese Idee war wirklich sehr gut. Über diese Sprüche muss ich einfach immer lachen (egal ob Frosch, Eisbär oder der Maulwurf), dadurch wurde der Rest des Abends dann doch noch sehr schön.
Letzte Nacht hatte ich einen ganz heftigen Alptraum. Ich habe davon geträumt, dass ich „eigentlich“ noch in der Reha wäre und aus Angst vor der weiteren Behandlung dort abgehauen wäre, deswegen von dort mächtig Ärger bekommen hätte und deswegen mich nicht getraut hätte, wieder dorthin zurückzukehren. Als ich aus diesem Traum wach geworden bin, war ich völlig durcheinander und musste mich erstmal orientieren, wo ich jetzt wirklich bin.
Ich muss sagen, dass an diesem Traum schon ein „Fünkchen“ Wahrheit ist. Es gab schon mehr als genug Situationen (natürlich auch während der Reha-Zeit), in denen ich wirklich gedacht habe, bloß Raus hier und mich irgendwo („in einem tiefen Loch“) verstecken, wo mich keiner mehr findet... Diese „Fluchtgedanken“ habe ich schon sehr oft gehabt, in gewissen Situationen auf der Arbeit, bei der Massage (wenn es besonders schmerzhaft wird) und auch bei der KG (insbesondere während der Reha, wenn jedes zweite Wort der Physiotherapeuten war „Sie sind zu schwach“ und ich dann immer nur gedacht habe, wozu mache ich diesen ganzen „Käse“ eigentlich, wenn ich doch eh nicht besser werde...).
Aber erstens will ich mir diese „Blöße“ nicht geben und zweitens habe ich wirklich Angst davor, wenn ich mich dann völlig zurückziehe und vor der Situation „flüchte“, dass ich dort dann nicht mehr alleine rauskomme (so wie an dem einen Tag in der Reha, als ich aus meinem Zimmer nicht mehr rauskam – gut, dass sich die Frau von meinem Tisch um mich gekümmert hat, die einzigste, von der ich die Adresse habe)...! Ich vermute, dass mir diese Gedanken bzw. dieser Traum wegen den Reha-Fotos „passiert“ ist. In der einen Woche habe ich mich doch mit einer Frau sehr gut verstanden und habe mit ihr (und ein paar anderen Frauen) ein paar schöne Sachen unternommen. Wir haben uns sehr gut verstanden und auch viel zusammen gelacht. Von ihr habe ich halt auch ein Foto gemacht. Als ich mir dann gestern die Fotos angeguckt habe, kamen halt sehr viele Erinnerungen wieder hoch. Und nach einem „Missverständnis“, wie die Psychologin es nannte, haben wir außer „Hallo“ in der dritten Woche kein Wort mehr miteinander gewechselt. Außer ihrem Vornamen weiß ich gar nichts von ihr und das tut mir bis heute schon irgendwie leid. Die Psychologin wollte ein klärendes Gespräch mit uns beiden führen, aber dazu war ich während der Reha viel zu feige. Und das tut mir jetzt im Nachhinein wirklich sehr leid!!
Heute ging es mir relativ gut. Vom Rücken und Bein habe ich so gut wie gar nichts gemerkt. Am Rücken nur leicht den Rippen-Bereich, weil sich dort mal wieder blaue Flecke gebildet haben, aber das ist bei mir ja nichts Neues... (Mein rechte Wade „leuchtet“ auch in allen Farben – aber Hauptsache keine Schmerzen und ich kann Laufen!!)
Heute Nachmittag war ich dann Sportmäßig fleißig. Zuerst bin ich 20 Minuten Fahrrad gefahren (auf dem Hometrainer), in der Reha sollten wir ja auch immer 20 Minuten lang fahren und anschließend habe ich dann noch 15 Minuten Gymnastik gemacht. Zum einen wieder die Übungen mit dem kleinen Ball, also Beine aufstellen und mit dem Ball bis zu den Knien hochrollen und dann hoch zur Brücke und mit dem Ball unter dem Körper hin- und herrollen. Danach habe ich mal wieder versucht, während der Brücke etwas auf der Stelle zu Laufen, bekam aber mal wieder einen kräftigen Krampf im rechten Oberschenkel, echt Schade, ich hatte gedacht, dass ich dieses Problem langsam aber sicher mal im Griff hätte...
Dann habe ich auch die Übung gemacht, die ich am Freitag neu gelernt hatte, also auf dem Rücken liegen, die Beine anziehen und im Wechel langsam fast absetzen, dabei aber den Rücken auf dem Boden lassen. Zuerst habe ich dabei vergessen, ein „Doppelkinn“ zu machen, nahm den Kopf bis weit in den Nacken und bekam etwas Schmerzen in der HWS (das sind immer die typischen Kleinigkeiten, die ich zu Hause vergesse, wenn ich die Übungen alleine durchführe), deswegen nahm ich dann die Hände hinter den Kopf, Arme nach hinten und habe so die Übung weiter durchgeführt. So ging es dann besser.
Zum Abschluss habe ich dann mal wieder im Vier-Füßler-Stand den Katzenbuckel durchgeführt sowie Arm und Bein im Wechsel anzuheben.
So, jetzt muss ich ins Bett. Morgen ist mein erster Arbeitstag (nach der Reha) und ich bin mächtig nervös deswegen. Ich weiß zwar jetzt schon, dass ich deswegen nicht allzu gut schlafen werde, aber ich werde es zumindest ein bisschen versuchen.
Morgen Nachmittag habe ich dann wieder Wassergymnastik und anschließend werde ich noch mindestens eine halbe Stunde Schwimmen.
Bis morgen, JaneGeändert von JaneCooper (15.11.2010 um 00:11 Uhr)
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JaneCooper
Hallo zusammen,
der heutige Tag war im großen und ganzen ganz gut. Im Büro war nur eine kleinere Besetzung, der Rest der Abteilung war entweder krank, auf Dienstreise oder hatte Urlaub. Die Anwesenden haben mich sehr nett und freundlich begrüßt und mit 2 Kolleginnen habe ich ausführlich über meine Reha-Erlebnisse gesprochen. Hin und wieder musste ich zwar etwas meine Tränen unterdrücken (bei den vielen Erinnerungen), hatte mich aber relativ gut unter Kontrolle. Dabei habe ich wieder gemerkt, wie gut es mir tut, wenn ich mir alle Sorgen und Probleme von der Seele reden kann. Diese Seite hier tut mir gut, um meine „Alltagsprobleme“ loszuwerden (seitdem habe ich auch deutlich weniger Alpträume als früher), aber um die „tieferen“ Probleme loszuwerden (einschließlich der vielen negativen Erinnerungen an die Reha), dazu bräuchte ich schon eine „Fachkraft“. Als ich heute im Gespräch mit einer Kollegin das Wort „Endzeitstimmung“ benutzt habe, da hat sie fast zuviel bekommen. Aber so wirklich habe ich es immer noch nicht begriffen, dass mich dieser „Zustand“ und die Schmerzen (teils mehr, teils weniger) jetzt mein Leben lang begleiten werden. Ich habe wirklich (bevor ich mit der Therapie im letzten Jahr angefangen habe) über Jahre gedacht, wenn ich erstmal wieder so richtig loslege und ein paar Monate lang intensiv Training mache, dann hätte ich alles, einschließlich der Schmerzen, wieder voll und ganz im Griff. Dass ich aber nach einem Jahr KG manche Übungen immer noch nicht kann, dass der Muskelaufbau sich über Jahre hinzieht und es wirklich ein Lebensprogramm wird, das habe ich bis heute noch nicht so wirklich begriffen, das übersteigt meine Vorstellungskraft irgendwie...
Im Moment bin ich beim Trainingsprogramm auch noch voll und ganz dabei. Immerhin dafür war die Reha gut, um meine „Lebensgeister“ oder besser gesagt meinen Ehrgeiz mal wieder so richtig zu „wecken“ (auch heute war ich ja zur Wassergymnastik und bin anschließend 40 Minuten geschwommen und habe dann noch 5 Minuten alleine mit der kleinen Nudel trainiert, mit der ich immer ein kleines Stückchen besser werde). Allerdings habe ich Angst davor bzw. kann es mir nicht wirklich vorstellen, dass ich dieses Programm auf „Lebenszeit“ durchhalten werde. Über einige Wochen Ja, oder eventuell auch über ein paar Monate, aber darüber hinaus habe ich echte Bedenken. Ich habe deswegen schon des Öfteren an die Psychologin aus der Reha gedacht, diese Frau war wirklich Spitze, konnte sich sehr gut in einen hineinversetzen und dementsprechend an den richtigen Stellen „anpacken“ und einen damit sehr gut motivieren. So eine hätte ich liebend gerne jetzt hier für meine weitere Therapie...!!!
Heute morgen habe ich deswegen schon sehr früh bei meiner jetzigen Psychotherapeutin angerufen, dort lief allerdings schon die normale Sprechstunde (sie ist ja tagsüber eine „normale Allgemeinmedizinerin“, die Psychotherapie läuft dort ja immer nach der normalen Sprechstunde) und während der Sprechstunde werden keine Gespräche durchgestellt. Die Termine für die Psychotherapie macht die Ärztin grundsätzlich selber fest. Die Arzthelferin notierte sich meinen Namen und meine Telefonnummer (aus dem Büro) und sagte, dass die Ärztin mich im Laufe des Tages zurückzurufen würde (sie hat übrigens auch meine private Telefonnummer). Bis heute Abend hat sie mich nicht angerufen, ausgerechnet jetzt, wo ich die Therapie so gut gebrauchen könnte, um alles einigermaßen verarbeiten zu können...
Kurz vor Feierabend fiel mir dann wieder ein „Kollege“ ein. Vor der Reha hatten wir ja eine Besprechung (davon hatte ich auf dieser Seite auch berichtet), bei der sich ein „Kollege“ vorgestellt hat, der sich um „solche“ (und ähnliche Fälle, Thema Wiedereingliederung nach langer, schwerer Krankheit) kümmert. Ich habe mich heute Nachmittag bereits per E-Mail mit ihm in Verbindung gesetzt. Wenn sich meine Ärztin schon keine Zeit für mich nimmt, vielleicht habe ich bei ihm ja etwas mehr Glück...
Ja, heute Nachmittag war ich also zur Wassergymnastik. Ich sage mal so, ich habe es meinem Freund versprochen, dass ich im Institut bezüglich C. den Mund halten werde. Bis auf ganz wenige Ausnahmen haben heute alle mächtig über sie „geschimpft“. Wir haben heute rund 20 Minuten Übungen nur im ruhigen Stehen, auschließlich mit den Armen (und der Nudel) gemacht, dabei ist es allen mächtig kalt geworden (so ein lasches Training haben wir noch nie gehabt). Es waren zwar viele verschiedene Übungen, aber viel zu einseitig. Erst in den letzten Minuten kamen dann die Beine etwas dazu (die gleiche Übung wie von der letzten Woche, also die große Nudel in den Rücken, Beine grätschen und Schere, Anziehen, Wegstrecken und Fahrrad fahren). Anschließend ging dann das große „Lästern“ los, wobei ich C. sogar noch in den Schutz genommen habe. Bei der Krankengymnastik in Einzeltherapie ist sie wirklich gut und auch sehr intensiv, aber mit der Wassergymnastik hat sie anscheinend noch nicht allzu viele Erfahrungen.
Immerhin hatte ich heute bei der Wassergymnastik zum ersten Mal für mich das „Erfolgserlebnis“, dass ich mehrere Übungen mit der kleinen Nudel mitmachen konnte. Darüber war ich stolz ohne Ende. Während des Unterrichts war heute (zumindest in der Ecke, in der ich stand) eine super gute Stimmung. C. hat einen Satz gesagt (ich glaube, das ist ihr in diesem Moment gar nicht aufgefallen), den ein Mann, der direkt neben mir stand, mit einem guten Kommentar zu Ende geführt hat (nach dem Motto „Eindeutig Zweideutig“, Grins...). Danach war es in unserer Ecke „Aus“ (2 Frauen, 2 Männer), wir waren nur noch am gibbeln und lachen und konnten uns gar nicht mehr einkriegen. Es folgten von den Männern immer mehr Kommentare und die Stimmung wurde immer lockerer und besser. Aber das Lachen hat mir so richtig gut getan!!
Nach dem Training, als den Anderen halt allen kalt war und alle wieder schnell das Wasser verließen, bin ich dann noch fleißig geschwommen (und dabei wurde ich wieder so richtig warm). Beim Training mit der kleinen Nudel habe ich es dann heute endlich geschafft, die Arme also die Nudeln aus der Waagerechten (also mit zur Seite ausgestreckten Armen) gerade unter Wasser runter bis zu den Beinen zu drücken und langsam wieder hoch. Diese Übung habe ich dann mehrmals wiederholt, das ging zwar mächtig in die Arme, aber Hauptsache es funktioniert endlich!!!
Als ich mich heute Mittag mit einer Kollegin über meine Situation im „Allgemeinen“ unterhalten habe (unter anderem auch darüber, wie sehr sich meine Mutter immer wieder in mein Leben einmischt und meint über mich bestimmen zu müssen, einschließlich ihrer täglichen Kommentare „Jetzt reiße dich endlich zusammen und höre mit dem blöden Heulen auf...“), hat sich meine Mutter heute Abend schon wieder aufgedrängt (einschließlich mit ihrem Freund...!!). Jetzt (also ab Mittwoch) wollen die beiden mich regelmäßig zum Schwimmen im Institut begleiten. Also ich weiß wirklich nicht, ob ich das gut finden soll (das wird sich wahrscheinlich noch zeigen). Der Freund meiner Mutter ist halt nicht mein „bester Freund“ (so wie meine Mutter und mein Freund sich ja auch nicht sonderlich gut verstehen), ich akzeptiere ihn (notgedrungen), möchte aber eigentlich so wenig wie möglich mit ihm zu tun haben. Jetzt regelmäßig mit ihm Schwimmen zu gehen, davon war niemals die Rede und Bock habe ich darauf auch gar keinen. Hoffentlich „benehmen“ sie sich (der Freund meiner Mutter ist der mit Abstand größte „Meckerhannes“, den ich kenne, die beiden haben mich ja in der Reha abgeholt und er hat sich dort mit so ziemlich jedem angelegt, egal ob im Hotel, im Restaurant, in Geschäften oder auch bei der Höhlenbesichtigung (voll peinlich), er weiß grundsätzlich alles besser, mischt sich in alles ein und legt sich dann mit jedem an, ich habe deswegen schon sehr viele heftige Streitgespräche mit ihm geführt, weil ich mir, insbesondere was meine Gesundheit angeht, nicht alles von ihm gefallen und vorschreiben lasse). Gut, dass die „Leute“ im Institut mich schon so gut kennen und wissen wie ich bin. Sollte er dort „Mist“ bauen, werde ich wohl nichts zu befürchten haben. Gut finde ich es trotzdem nicht, naja, mal abwarten, wie es wird.
Bis morgen, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute Abend war ich zwar auch im Institut, aber dieses Mal nicht zur Therapie, sondern bei meiner Kosmetikerin (mit der ich ja seit einiger Zeit auch befreundet bin). Ich brauchte auch mal wieder etwas für die Seele und mit ihr verstehe ich mich sehr gut und kann auch super mit ihr reden.
Anschließend habe ich sie um einen kleinen Gefallen gebeten, den sie mir auch sofort erfüllt hat. Ich „spiele“ ja schon seit einiger Zeit mit dem Gedanken, gelegentlich mal wieder auf die Sonnenbank zu gehen. Nicht zu oft oder regelmäßig, aber gerade im Winter (wenn ich immer ganz extrem blass aussehe) hin und wieder mal etwas Wärme und Sonne zu „tanken“. Ich wollte deswegen schon seit längerem die Sonnenbank dort ausprobieren, hatte aber Angst (bei meiner schwachen Kraft), dass ich dann drunter liege und sie nicht mehr hochbekomme. Natürlich ging sie mit mir dann in den Raum, um es zu testen.
Das war dann wirklich sehr deprimierend (allerdings jetzt im Nachhinein betrachtet auch wiederum eine Herausforderung für mich!). Diese Bank wird nicht mit „Knöpfen“ bedient, sondern einzig und alleine manuell mit den Händen. Ich habe mich regelrecht mit beiden Händen bzw. Armen an das Oberteil „gehangen“ und gezogen so kräftig wie ich konnte... Das darf wirklich nicht wahr sein, mit Mühe und Not habe ich es gerade mal bis zur Hälfte runter bekommen, dann habe ich es aber zunächst aufgegeben. Ich habe dann schon zu meiner Kosmetikerin gesagt, dass ich nach dieser „Erfahrung“ zunächst noch damit warten will und lieber erst noch etwas die Arme trainieren will (morgen habe ich ja auch wieder KG und anschließend gehe ich dann wieder Schwimmen, einschließlich Nudel-Training, irgendwie muss ich ja schließlich mal ein bisschen Kraft in die Arme kriegen...!!!). Dieses halbe Stück habe ich dann das Oberteil ganz leicht wieder hoch bekommen (immerhin etwas), allerdings weiß ich nicht, wenn ich entspannt darunter liege und es ganz unten ist, ob es mir dann auch noch so leicht fällt. Nein, also dieses Thema ist vorerst für mich „erledigt“, ganz bestimmt nicht für immer, sondern nur bis ich ein bisschen mehr Kraft habe.
Ein Kollege von ihr kam währenddessen zufällig an diesem Raum vorbei und auch mit den Damen, die Samstags immer dort sind, habe ich bereits darüber gesprochen, wie gerne ich das mal wieder machen würde, mir aber „sehr wahrscheinlich“ (seit heute weiß ich ganz bestimmt) noch die Kraft dafür fehlen würde. Alle haben mir sofort angeboten, mir dabei zu helfen, das wäre gar kein Problem. Für mich schon, mir ist das total peinlich und unangenehm. Alle sagten mir, wie leicht das Teil zu bedienen wäre. Wenn man etwas Kraft hat, dann ganz bestimmt, aber bis es bei mir soweit ist, bis dahin muss ich noch etwas trainieren. Naja, immerhin habe ich jetzt wieder ein kleines Ziel vor Augen, was ich in der Zukunft schaffen will. Wie sagte schon die eine Physiotherapeutin in der Reha, als ich das „Arm-Ergometer“, also das Fahrrad fahren mit den Armen nicht geschafft habe (ich sollte in der Minute auf 60 Umdrehungen kommen, habe jedoch mit Mühe und Not gerade mal 12 Umdrehungen geschafft), „Ich hatte noch nie eine Patientin, die so wenig Kraft in den Armen hatte wie Sie.“ Naja, ich werde auf jeden Fall „am Ball bleiben“ und weiter trainieren.
Auf der Arbeit bin ich mächtig in der „Zwickmühle“. Wie ich letztens schon geschrieben habe, ist es ja bis zur Weihnachtsfeier nicht mehr lange hin. Der Termin steht schon fest, Mitte Dezember an einem Montag. Ich bin jetzt total mit mir am „kämpfen“, was ich machen soll. Meine persönliche Entscheidung wäre, lieber zur Wassergymnastik zu gehen. Klar kann ich das auch mal ausfallen lassen, das wäre garantiert kein „Beinbruch“, darum geht es auch nicht. Ich verstehe mich halt mit der Gruppe sehr gut und gestern haben wir ja auch wieder sehr viel Spaß zusammen gehabt (und das hat mir mal wieder so richtig gut getan).
Mit den Kollegen ist es halt völlig anders. Mit einem Teil verstehe ich mich gut oder sogar sehr gut und mit denen würde ich mich auch jederzeit gerne Treffen und würde mit denen auch viel Spaß haben (was zum Teil im Laufe der Jahre auch schon der Fall war). Aber bei uns gibt es halt auch „Personen“, in deren Gegenwart ich immer sofort Hemmungen bekomme, völlig still werde und meinen Mund nicht mehr aufbekomme. Und egal wie gut die Stimmung dann wird, ich werde dennoch ziemlich still und ruhig bleiben. Und auch, wenn die Weihnachtsfeier dann „nur“ 2 Stunden oder so dauert, in diesem Moment werden 2 Stunden für mich dann zur „Ewigkeit“. Bei der Wassergymnastik hätte ich in der gleichen Zeit dann garantiert mehr zum Reden und auch zum Lachen.
Ein paar von den Kollegen, mit denen ich mich gut verstehe, haben mich deswegen auch schon angesprochen, dass sie davon ausgehen, dass ich mitkommen würde (nachdem ich am Betriebsausflug ja auch teilgenommen habe), aber ich habe bis jetzt nur „ausweichende“ Antworten gegeben und mich noch nicht endgültig festgelegt. Ich bin im Moment wirklich noch in der „Zwickmühle“, entweder das, was mir wirklich Spaß macht (also die Wassergymnastik), oder aber etwas für die „Gemeinschaft“ auf der Arbeit tun. Auch wenn ich dort immer sehr still bin, trotzdem gehöre ich schließlich dazu und will nicht völlig aus der Gemeinschaft "fliegen". Ich bin mir wirklich noch nicht sicher, wofür ich mich entscheiden werde.
Bis morgen, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute Abend war ich zunächst total genervt und habe mich mit Internet-surfen und Fernsehen gucken etwas abgelenkt, um mich wieder zu beruhigen.
Auf der Arbeit habe ich mich mit dem „Kollegen“ per E-Mail für nächste Woche zur Gesprächstherapie verabredet. Meine Psychotherapeutin hat sich bis heute nicht gemeldet. Immer wenn ich dort telefonisch nachfrage bekomme ich die gleiche Antwort, dass sie in der Sprechstunde ist und sich bei mir melden würde. Fragt sich nur wann, langsam reicht es mir! Der „Kollege“ bat mich dann um eine kurze Diagnose, damit er einen Anhaltspunkt hat, worum es bei mir geht. Ich habe ihm in wenigen Sätzen die Diagnose vom kurzen Abschlussbericht mitgeteilt (also die Rückenschmerzen und die Depressionen) und auch kurz geschildert, wie die Reha gelaufen ist (die Kommentare der Ärzte und meine stärker werdenden Dauerschmerzen). Daraufhin hat er sich umgehend bei mir gemeldet und hat mit mir den Termin ausgemacht.
Meinem Chef habe ich schon Bescheid gesagt, weil die Gespräche mit diesem „Kollegen“ immer während der Arbeitszeit durchgeführt werden. Aber er hatte nichts dagegen, ganz im Gegenteil, er fand es gut, dass ich „am Ball“ bleibe und mich weiterhin darum kümmere, dass mir geholfen wird. Das habe ich auch weiterhin vor. Die 3 Wochen in der Reha waren für mich die Schlimmsten seit absoluten Ewigkeiten, zum einen natürlich die ständig stärker werdenden Schmerzen und dann natürlich auch die Depressionen. Wenn ich hier, also zu Hause, mal Kopfschmerzen bekomme, dann ist es meistens wegen dem Wassermangel, wenn ich mal wieder zu wenig getrunken habe. In der Reha hatte ich zuletzt aber täglich Kopfschmerzen, und zwar nicht wegen Wassermangel (dort habe ich verhältnismäßig viel getrunken), sondern wegen der Depressionen, wegen dem ständigen Weinen. Dafür habe ich einige Aspirin genommen (mehr als sonst zu Hause) und das will ich auf Dauer auch nicht machen.
Klar war diese Reha einen „Versuch wert“, aber es hat halt nicht sollen sein... Lieber täglich jetzt hier Training machen, als nochmals an so einer Reha teilzunehmen...!!! (Ich hoffe, ich bleibe bei dieser Einstellung, damit mein Ehrgeiz bezüglich des regelmäßigen Trainings so bleibt!!)
Mir haben auch inzwischen schon so einige Menschen gesagt, dass ich einen Beschwerdebrief nach Berlin (dem Kostenträger) schicken soll. Ich glaube, das werde ich auch wirklich machen, allerdings weiß ich noch nicht so genau in welcher Form. Wenn ich mir den ganzen Frust mit den Ärzten, deren Kommentare, von der Seele schreibe, diesen Brief werde ich dann ganz bestimmt in dieser Form nicht losschicken können... Ich muss mal sehen, wie ich das „gebacken“ bekomme.
Heute Nachmittag hatte ich dann erst KG bei C. und das war wieder gut. Wir waren heute sozusagen in der „Mucki-Bude“ (ich glaube, diesen Begriff vergesse ich nie), und zwar speziell für die Arme. Sie hat mich zunächst gefragt, ob ich etwas spezielles machen möchte und ich habe ihr von meinem verzweifelten Versuch erzählt, die Sonnenbank zu schließen. Daraufhin gingen wir an das „Armgerät“, mit den leichtesten Gewichten (den Griff immer wieder von oben nach unten bzw. hinten runter ziehen, mal mit beiden Armen, mal mit rechts, mal mit links). Sie hat genau die gegenteilige Einstellung der Physiotherapeuten in der Reha. Dort sollte ich ja immer schwerere Gewichte nehmen und heute nur das leichteste, aber damit die Übung immer und immer wieder. Man glaubt ja gar nicht, wie sehr das im Laufe der Zeit in die Arme geht. Der rechte Arm wurde immer schwerer und der linke tat im Laufe der Zeit etwas weh (aber nur vorübergehend, jetzt merke ich nichts mehr davon). Dabei haben wir uns viel unterhalten, so dass die Zeit sehr schnell umging und ich überhaupt nicht mehr auf die Arme „geachtet“ habe. Als dann Schluss war und ich die Griffe losließ merkte ich erstmal so richtig, wie schwer beide Arme dabei geworden sind.
Danach ging es dann „so richtig los“. Wie ich gestern schon erwähnt habe, waren heute meine Mutter und ihr Freund W. ebenfalls dort im Schwimmbad. Er hat sich mal wieder von seiner „besten Seite“ gezeigt. Ich kenne keinen Menschen, der so viel meckert und schimpft wie dieser Mann, ihm kann man gar nichts recht machen.
Ich bin dann 45 Minuten lang intensiv geschwommen, oder besser gesagt, habe es zumindest so gut es ging versucht. Meine Mutter und W. haben mich immer und immer wieder mit „banalen Alltagssachen vollgelabert“. Ich habe während des Schwimmens zwar kaum Antworten gegeben, aber sie haben mich immer und immer wieder angesprochen.
Anschließend habe ich dann etwa 15 Minuten lang intensiv Armtraining gemacht, überwiegend mit den „kleinen Nudeln“, aber auch ein bisschen mit der normalen großen, obwohl das noch nicht im geringsten klappt. Dabei hat W. dann voll den „Physiotherapeuten“ gespielt, wie ich die Nudel richtig halten sollte, was ich alles falsch machen würde, wie ich es besser machen könnte, usw. Ich kenne inzwischen von der Wassergymnastik genug Übungen mit der Nudel, die ich zwar noch lange nicht alle kann, die ich aber weiterhin trainieren werde. Ich habe W. zwar so gut es ging ignoriert oder nur kurze, knappe Antworten gegeben, aber er ließ nicht locker und wollte alles besser wissen und redete ständig auf mich ein. Ich kann euch gar nicht beschreiben, wie wahnsinnig mich das genervt hat!!! Dieser alte Besserwisser, von dem lasse ich mir in diesem Bereich ganz bestimmt nichts sagen!!
Als wir dann zusammen gegangen sind (notgedrungen, die beiden „klebten“ wie eine Klette an mir und ließen mich kaum aus den Augen), hat er sich am Empfang auch noch aufgespielt. Über die Parkplatzsituation (W. läuft nicht gerne und das sieht man ihm auch an, Grins, er will immer und überall bis direkt vor die Türe fahren und das geht beim Institut so gut wie gar nicht, also musste er notgedrungen ein paar Meter Laufen, für ihn ein Grund sich zu beschweren) und dann fing er auch noch an, wegen einem Kugelschreiber zu diskutieren (er macht grundsätzlich aus Mücken einen Elefanten). Dort liegt immer ein Kugelschreiber griffbereit (damit unterschreibe auch ich z. B. immer meine KG-Verordnungen) und er fing dann tatsächlich mit einem Vortrag darüber an, wie „gefährlich“ es ist, dort ständig einen Kugelschreiber liegen zu lassen, wie schnell der geklaut werden könnte....
Als ich dort raus kam, war ich hochgradig genervt! Vor der Türe hatte ich dann noch eine Diskussion, weil sie mich nach Hause fahren wollten. Ich war jedoch mit meinem Freund verabredet, er wartete zu Hause schon auf meinen Anruf, damit wir noch zusammen Einkaufen fahren konnten. Bis mein Freund dort ist, das dauert immer nöchstens 5 Minuten. Meine Mutter wollte dann erst noch mit mir zusammen dort warten, damit es mir nicht zu langweilig wird. Ich habe dann auf sie eingeredet, dass sie ruhig schon mal fahren sollten, die 5 Minuten konnte ich auch alleine warten. Sie sind dann zum Glück auch gefahren.
Als mein Freund dann kam, sah er mir direkt an, wie genervt ich war. Er kennt meine Blicke, er weiß eigentlich immer wie ich drauf bin oder was ich so ungefähr gerade denke. Darin kann ich ihm gar nichts „vormachen“. Im Laufe des Abends habe ich mich dann nach und nach wieder etwas beruhigt. Und das jetzt jeden Mittwoch... Montags und Freitags haben die beiden zum Glück keine Zeit, Mittwochs aber leider umso mehr... Ich habe vorhin schon zu meinem Freund gesagt, vielleicht beschwert sich ja mal jemand aus der Sauna über diesen Meckerhannes und Besserwisser, so dass W. dort rausfliegt, also ich hätte nichts dagegen... Grins... (Besser er als ich, Hauptsache ich kann dort weiterhin meine Therapie in Ruhe durchziehen, tagsüber hatte ich wieder ein leichtes bzw. zeitweise auch etwas kräftigeres Ziehen im Rücken, seit dem intensiven Schwimmen ist das wieder weg!! Also, ich will auf jeden Fall „am Ball bleiben“!!)
Bis morgen, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
mir geht es nicht so gut, ich habe heute Abend mal wieder heftige Depressionen. Vom körperlichen her geht es noch, die Schmerzen im unteren Rückenbereich sind zwar schon wieder mal stärker geworden, aber schließlich ist heute schon Donnerstag und länger hat bisher noch keine Massage angehalten. Aber die Schmerzen sind durchaus noch im erträglichen Bereich, die Zeit bis Samstag kann ich damit auf jeden Fall noch aushalten.
Das Seelische macht mir allerdings sehr zu schaffen. Ich fühle mich im Moment schon wieder so Einsam und Hilflos wie während der Reha. Mit meinem Freund und mir ist alles bestens in Ordnung und er hilft mir auch, wo er nur kann und gibt mir „Rückendeckung“, aber bezüglich meiner Probleme mit meiner Erkrankung sowie deren Behandlung und meiner Probleme auf der Arbeit, da kann er mir halt nicht helfen, da muss ich alleine durch. Und das wird mir im Moment alles zu viel und wächst mir etwas über den Kopf. Ich kann langsam nicht mehr, ich weiß nicht mehr weiter. Ich versuche aus allem das Beste zu machen und überall so gut es geht durchzukommen, aber es fällt mir im Moment verdammt schwer.
Heute Nachmittag (während ich auf dem Weg nach Hause war) hat dann tatsächlich „doch schon“ meine Psychotherapeutin hier zu Hause angerufen und auf den AB gesprochen. Ich hätte sie um Rückruf gebeten (warum wohl???), wenn ich sie weiterhin sprechen möchte, dann soll ich mich in den nächsten Tagen nochmals dort in der Praxis melden. Also ganz ehrlich, mit dieser Frau sehe ich in meiner Therapie kein Vorwärtskommen mehr. Ich will mich jetzt auf die Suche nach einer neuen Therapeutin bzw. Psychologin machen, weiß aber im Moment noch nicht wirklich, wo und wie ich mit dieser Suche beginnen soll (und wer weiß, wann ich dort dann mal einen Termin bekomme...!!). Deswegen bin ich wirklich froh darüber, dass sich mein „Kollege“ zumindest für mich Zeit nimmt und sich am nächsten Donnerstag mit mir trifft. Wenigstens einer, der sich um mich kümmert (was die Depressionen betrifft).
Bezüglich der Behandlung in meinem Institut stehe ich jetzt auch ein bisschen „auf dem Schlauch“. Wie ihr ja aus meinen Berichten wisst, gefällt es mir dort sehr gut und mir wurde dort auch schon sehr gut geholfen. Aber jetzt mischt sich meine Mutter (und ihr Freund) immer mehr in mein Leben ein und ich bin nicht stark genug, mich dagegen zu wehren. Gestern beim Schwimmen, das war für mich wirklich die reinste Katastrophe. Für mich ist das Training (Schwimmen und Armtraining mit den Nudeln) wirklich wichtig und ich nehme es (den Muskelaufbau) verdammt Ernst. Ich will im Laufe der Zeit auf jeden Fall eine Schmerzlinderung erreichen, das ist mein absolutes Ziel. Für meine Mutter und ihren Freund war es natürlich nur „Just for Fun“ und das Bewegungsbad wie ein „Abenteuerspielplatz“, ja sie haben sich wirklich wie die kleinen Kinder benommen und zeitweise heftig mit den Nudeln „rumgetobt“. Dadurch musste ich immer kreuz und quer um die Beiden herumschwimmen. Von der besserwissenden Art von W. während meines Trainings mit den Nudeln ganz zu schweigen...!!
Wenn ich sonst alleine dort ein paar Bahnen schwimme (das mache ich Montags nach der Wassergymnastik ja schon seit einiger Zeit), dann kommt häufig „der Eine“ oder „die Andere“ aus der Sauna dazu, man grüßt sich kurz, schwimmt ein paar Bahnen und der Andere geht wieder raus. Das war noch nie ein Problem. Aber gestern hat sich nur eine Dame zu uns „getraut“. Ein paar Andere kamen kurz in den Raum, meine Mutter und W. machten weiterhin ihre Späßchen mit den Nudeln und die Leute drehten sich direkt wieder um und verschwanden wieder Richtung Sauna. Aber das ist halt typisch für die Beiden, immer und überall wollen sie absolut im Mittelpunkt stehen, alles muss sich um sie drehen. Das war mir super peinlich.
Meine Mutter fand das so toll, mir beim Training zuzusehen, dass sie jetzt regelmäßig mitkommen will. Nein Danke, dann trete ich lieber den Rückzug an. Ich weiß, das Training ist für mich verdammt wichtig, aber jede Woche solche Peinlichkeiten mit meiner Mutter und W., das schaffe, das verkrafte ich nicht. Ich habe jetzt überlegt, dass ich im Institut mal nachfrage, ob ich in der nächsten Zeit Mittwochs dann doch besser wieder zur Massage gehen kann. Da habe ich dann letztendlich (zumindest seelisch) mehr von, als Schwimmen zu gehen. Und wenn meine Mutter dann (hoffentlich) demnächst doch nicht mehr kommt, dann werde ich wieder Schwimmen gehen. Warum muss sich meine Mutter ständig immer wieder in mein Leben einmischen? Ich will endlich Erwachsen und Selbständig werden. Meinem Freund ist es schon sehr lange ein Dorn im Auge, dass meine Mutter sich ständig in unser Leben einmischt und sich reindrängt. Aber da ich meiner Mutter auch nicht vor den Kopf stoßen möchte, gibt es diesbezüglich natürlich immer mal wieder Diskussionen und etwas Stress. Aber ich kann meiner Mutter ja jetzt nicht verbieten dort Schwimmen zu gehen, es ist ja schließlich ein „offenes Haus“, in das jeder Mensch gehen kann. Also werde ich vorerst Mittwochs (leider) auf das Schwimmen verzichten, bis es meiner Mutter hoffentlich dann doch zu langweilig wird. Bis dahin muss ich halt sehen, dass ich mich mit anderen Übungen (Bodengymnastik, Fahrrad fahren, was ich ja eh zwischendurch immer mal wieder mache) „über Wasser halte“, obwohl das Schwimmen tut mir wirklich gut, macht mir Spaß und dabei, in dem warmen Wasser, habe ich deutlich weniger Schmerzen als sonst. Aber wie gesagt, nicht mehr im Beisein meiner Mutter und W.
Ja, und auf der Arbeit habe ich leider auch Probleme. Ich habe mir den „Wiedereinstieg“ wesentlich einfacher vorgestellt (ist aber eigentlich kein Wunder, wenn eine vernünftige Therapie fehlt). Das Arbeiten, die Ablenkung an sich tut mir unwahrscheinlich gut, aber ich bin noch nicht wieder völlig „eingestiegen“. Mein Chef hat mich zwar auch heute angesprochen, wenn ich Probleme hätte, dann könnte ich zu ihm kommen, aber vor diesem Gespräch habe ich Angst. Nicht vor meinem Chef selber, der ist schon in Ordnung, mit ihm kann man gut Reden, aber vor den Konsequenzen, die daraus folgen könnten...
Ich sage mal so, als ich dort angefangen habe, bekam ich einen für mich völlig neuen Arbeitsbereich (anfangs mit einer Kollegin zusammen, später habe ich diesen Bereich dann ganz alleine übernommen). Ich habe mich praktisch von „Null“ an dort reingearbeitet und es dann mehrere Jahre lang völlig selbständig weitergeführt. Das hat mir damals sehr viel Spaß gemacht, die Arbeit an sich und die ganze Verantwortung, die dahintersteckte. Aber dann kam ein neues Gesetz raus und diese ganze komplette Arbeit wurde von heute auf morgen praktisch „still gelegt“. Damals fiel ich in ein sehr tiefes Loch und hatte auch schon mächtige Depressionen. Danach hatte ich auf der Arbeit sehr lange einen „Leerlauf“, bekam nur noch Arbeiten, die praktisch „über waren“, Sachen kopieren, Briefe eintüten, Statistiken überwachen, aber alles nur Zeitweise. Es gab mehr als genug Tage, an denen ich morgens gedacht habe, wozu soll ich eigentlich Aufstehen, ich habe doch gleich eh nichts vernünftiges zu tun. Die Zeit auf der Arbeit wurde immer länger, die Aufgaben zeitweise immer weniger.
Das ganze zog sich über einige Monate hin, das war für mich eine verdammt harte Zeit. Dann wurden so nach und nach die Aufgaben etwas umverteilt, so dass ich auch endlich wieder eigene Aufgaben bekam, nicht mehr darauf warten musste, welche Aufgaben eventuell für mich „über“ waren, sondern für die ich dann wieder selber verantwortlich war. Zunächst nur kleinere Sachen, aber mit der Zeit kamen zusätzliche Aufgaben hinzu. Zuletzt habe ich dann vor ein paar Monaten einen ganz neuen Bereich hinzubekommen. In diesem Bereich bin ich längst noch nicht völlig „fit“, hätte eigentlich noch „tausend“ Fragen. Aber jetzt habe ich den ganzen Rückstand von der Reha-Zeit auf meinem Tisch liegen und sehe weder „Anfang“ noch „Ende“. Ich versuche jetzt täglich, mich so gut es geht in die Abläufe hineinzudenken, aber es fällt mir momentan (auch aufgrund der gesamten seelischen Situation, der Depressionen) verdammt schwer. Wie gesagt, das Arbeiten, das „Denken“ an sich tut mir wirklich gut, um auf andere Gedanken zu kommen. Aber ich habe jetzt wirklich Angst davor, mit meinem Chef darüber zu sprechen, nicht dass er noch meint, ich würde das ganze Pensum nicht schaffen und mir wieder Arbeiten wegnimmt. Nochmals so einen kompletten Leerlauf wie damals, das verkrafte ich im Moment wirklich nicht. Dann lieber zu viel, als zu wenig, auch, wenn ich im Moment noch kein „Licht am Ende des Tunnels sehe“...
Ja, heute Abend bin ich wirklich ganz schlecht drauf, meine Depressionen „blühen“ vom Feinsten. Ich hoffe, dass ich das demnächst wieder besser in den Griff kriegen werde... Und jeder zweite Satz von meiner Mutter ist, Reiße dich zusammen, kein Mensch darf dir anmerken, wie es dir geht, wie du dich fühlst... Aber das schaffe ich wirklich nicht... Und seitdem sie sich jetzt auch noch damit beschäftigt hat, was Depressionen sind und auf den „Robert Enke“ aufmerksam geworden ist, meldet sie sich noch häufiger bei mir, ob auch wirklich alles in Ordnung ist und ich keine „Dummheiten“ machen würde... Ganz ehrlich, das nervt mich inzwischen unwahrscheinlich!!!!! (Zum Teil auch mehrmals täglich im Büro...!!)
So, mal sehen, wie morgen der Tag läuft. Auf jeden Fall wieder zur KG und anschließend gehe ich dann alleine (!!) Schwimmen.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute ging es mir seelisch wieder deutlich besser als gestern. Dieses ewige Auf und Ab der Gefühle, das hasse ich inzwischen total, aber derzeit komme ich nicht im geringsten dagegen an.
Letztens hatte ich ja darüber geschrieben, dass ich meinen Jahresurlaub für nächstes Jahr planen muss (weil mein Freund ihn bis Ende November eingetragen haben muss). Das habe ich in dieser Woche zum Glück geregelt bekommen, immerhin schon mal eine Sorge weniger. Ich habe es allerdings nur mit 2 Kollegen abgesprochen (mit denen ich eng zusammen arbeite) und mit diesen Beiden komme ich mir nicht in die Quere, ist ja schon mal etwas positives, somit fangen jetzt unsere theoretischen Planungen an (schon mal etwas Positiver in die Zukunft gucken!). Mit meinem Chef habe ich zwar noch nicht darüber gesprochen, aber er hat schon so oft gesagt, wenn es nicht in den Ferien ist und mit den Anderen abgesprochen wurde, dann ist es kein Problem.
Heute bin ich schon mal zu ihm gegangen, um den Kurzurlaub für Mitte Dezember einzutragen (wenn wir die Karten für Hans Klok haben). Da ich noch 14 Tage Resturlaub habe (ich wusste gar nicht, dass ich noch so viele habe, durch die ganzen Reha-Wochen habe ich den Überblick voll und ganz verloren), habe ich 2 Tage Urlaub genommen, dann gönne ich mir halt mal ein langes Wochenende...!!
Und einmal am Tag in „die Höhle des Löwen“ zu gehen, das reicht mir... Nein, so schlimm ist er ganz bestimmt nicht, er ist wirklich voll und ganz in Ordnung. Diesen Spruch bzw. diese Hemmungen vor Chef’s im Allgemeinen habe ich während der Ausbildung entwickelt. Mein damaliger Chef war wirklich voll ätzend (diese Firma gibt es schon seit Jahren nicht mehr, ist in Konkurs gegangen), man konnte ihm gar nichts recht machen, er war nur am schimpfen und freche Sprüche und auch persönliche Beleidigungen standen auf der Tagesordnung. Alle haben damals zu mir den typischen Spruch gesagt „Lehrjahre sind keine Herrenjahre, halte sie irgendwie durch, danach geht es ganz bestimmt Aufwärts“. Und so war es dann tatsächlich auch. Ich habe die 3 Jahre durchgehalten (mit sehr vielen Bauchschmerzen, Übelkeit, Kreislaufproblemen und auch Krankenscheinen) und danach ging es beruflich dann wirklich bergauf. Allerdings manche „Eigenarten“ und Einstellungen (der Arbeit und dem Chef gegenüber), die ich während der Ausbildungszeit entwickelt habe, konnte ich bis heute nicht wirklich ablegen, sie haben mich halt voll und ganz geprägt (einschließlich dieser Spruch mit der "Höhle des Löwen", so haben wir das Büro des Chefs halt immer während der Ausbildung genannt und dort passte es auch wie die "Faust aufs Auge", jetzt passt es gar nicht mehr, aber "abgewöhnt" habe ich mir diesen Spruch bis heute nicht).
Mein Chef hat mich heute auch gefragt, ob ich eigentlich mit zur Weihnachtsfeier kommen würde. Ich habe mich immer noch nicht entschieden. Ich sage mal so, wenn es eine mehr oder weniger „private“ Weihnachtsfeier mit bestimmten Personen wäre, dann hätte ich längst zugesagt, mit denen verstehe ich mich wirklich gut und kann mit ihnen auch jederzeit offen und locker reden. Aber das ist halt nicht bei allen Kollegen bzw. Kolleginnen der Fall. Und ich weiß wirklich noch nicht, ob ich es im Moment schaffe, meine Hemmungen zu überwinden und an einer solchen Feier teilzunehmen. Das könnte für mich derzeit eine große seelische Belastung werden (schon vorher, wenn ich jetzt daran denke), das werde ich deswegen erst relativ kurzfristig entscheiden.
Heute Nachmittag hatte ich dann wieder KG. Es war mal wieder das typische Training, so wie ich es inzwischen von C. gewohnt bin, es fing völlig harmlos an und steigerte sich dann sehr. Zuerst sollte ich (im Sitzen) die Stange in die Hand nehmen und einfach nur hoch und runter, anschließend die Stange in die Waagerechte und mit dem Oberkörper nach rechts und links drehen. Wie gesagt, bis dahin völlig harmlos!!
Dann holte sie die 1-kg-Hanteln und von da an ging es richtig los. Zuerst ging es dann noch, mit den Hanteln nach vorne „boxen“. Danach Handflächen nach vorne und hoch zur Schulter, diesen „Bizeps“ oder wie das heißt trainieren. Das ist für mich schon weitaus schwieriger. Ich versuche es schon seit 2 Wochen mit den Nudeln, schaffe es aber nicht im geringsten, für diese Übung fehlt mir noch absolut die Kraft. Auch mit den Hanteln wurde es immer schwerer. Die ersten paar Mal ging es noch, aber dann wurde ich immer langsamer und die Hanteln immer „schwerer“. Der „krönende Abschluss“ war dann, die Arme seitlich in die Waagerechte und runter und hoch. Ich wusste gar nicht, dass 1-kg-Hanteln so extrem schwer werden können. Ich wurde immer und immer langsamer und bekam die Arme zuletzt kaum noch hoch bis zur Waagerechten. Zum Glück war die Zeit dann aber um, viel öfter hätte ich die Arme nicht mehr hochbekommen.
Anschließend bin ich dann Schwimmen gegangen. Ich habe übrigens „Nägel mit Köpfen“ gemacht und habe mich für nächsten Mittwoch nach der KG bei C. für eine Rückenmassage eintragen lassen. Immer noch besser als mit meiner Mutter Schwimmen zu gehen. Und wenn ich doch noch Lust habe (und meine Mutter nicht kommt, sie wusste noch nicht, ob sie am Mittwoch wieder Schwimmen kommt), dann kann ich nach der Massage ja auch noch Schwimmen gehen. Mein Freund hat nächste Woche ja eh wieder Spätschicht, da ist es eh egal, ob ich eine halbe Stunde früher oder später nach Hause komme. Mal sehen, inzwischen kennt C. mich ja ein bisschen besser, vielleicht masssiert sie mich dann ja „normaler“. Bisher bin ich ja nur einmal in der Woche vor der Reha von ihr massiert worden und das war genauso schwach wie die Massage, die ich von der Physiotherapeutin in der Reha bekommen habe. Aber im Moment ist mir alles lieber als mit meiner Mutter (und natürlich auch ihrem Freund) Schwimmen zu gehen. Das heißt selbstverständlich nicht, dass ich es an den Nagel hängen würde, nein, ganz bestimmt nicht, es hat heute auch wieder so richtig Spaß gemacht und ich mache es auch ganz bestimmt weiter!!
Heute bin ich dann zunächst 35 Minuten lang intensiv geschwommen. Danach habe ich mir die kleinen Nudeln geschnappt. Zunächst wieder die Standard-Übungen, nach unten drücken, unten „übereinander“ drehen, von der seitlichen Waagerechten runter (das klappt jetzt auch endlich!!!). Diese „Bizeps“-Übung habe ich mit der Nudel auch nochmals probiert, schaffe es aber keinen Zentimeter. Wenn der Druck von oben kommt, dann kriege ich sie jetzt ja endlich runter. Aber bei dieser anderen Übung müsste ich sie ja von unten fassen und runter ziehen. Ich habe es mehrmals versucht, habe es aber schließlich aufgegeben. Ich bekomme sie aus dieser Position heraus nicht unter Wasser.
Anschließend nahm ich sie wieder senkrecht und „boxte“ nach vorne. In dem Moment bekam ich irgendwie wieder Lust auf Aquajogging. Ich bin dann 6 Bahnen gegangen (also natürlich die lange Seite des Beckens entlang), die Knie habe ich die meiste Zeit beim Laufen hochgezogen (das sollten wir in der Reha meistens machen, entweder kleine, schnelle Schritte, was ich unter Wasser jedoch nie schaffe, oder aber die Knie kräftig hochziehen) und dabei mit den Nudeln die ganze Zeit nach vorne geboxt. Das war wirklich super anstrengend. Aber dabei kamen mir dann sehr viele schöne Erinnerungen an die Aquagruppe. Zum einen war die Musik halt wirklich immer klasse und dann die Stimmung, wenn nach der Kehrtwendung jeder mehr oder weniger am Kämpfen war. Danach war ich zwar eigentlich schon mächtig geschlaucht, bin aber nochmals 4 Bahnen geschwommen (allerdings deutlich langsamer als sonst). Aber dann war eine Stunde um und das reicht dann auch wirklich!!
Zu Hause hatte ich dann erst mächtig Hunger und anschließend wollte ich mich „etwas“ hinlegen. Ich war völlig k. o. und habe 1 ½ Stunden tief und fest geschlafen... Naja, immerhin steht jetzt das Wochenende vor der Türe. Morgen erst mal wieder zur Massage...!!!
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
als ich heute aufgestanden bin, hatte ich mal wieder im unteren Rückenbereich ganz heftige Stiche und habe deswegen direkt wieder angefangen, die Stunden bis zur Massage zu zählen. Gestern Abend hatte ich zwischendurch im linken Oberschenkel einen kräftigen Krampf, so dass meine Mutter am Telefon meinte, ich würde zu viel Schwimmen gehen und ich soll es mal wieder ein bisschen einschränken. Ganz bestimmt nicht, gerade jetzt, wo die kleinen Teilerfolge einsetzen, werde ich ganz bestimmt nicht mehr „zurückschrauben“. Ich achte ja auch immer darauf, dass ich es nicht übertreibe. Ich bin nie länger als eine Stunde im Wasser. Aber für insgesamt nur 30 Minuten, ich finde, dafür lohnt sich der ganze Aufwand nicht wirklich, also das An- und Ausziehen usw., dann möchte ich auch was davon haben und bleibe lieber insgesamt eine Stunde im Wasser. Wenn schon, denn schon!
Heute Mittag bekam ich plötzlich auch mal wieder kräftige Stiche im Rippen-Bereich. Nicht ganz so heftig wie vor der Reha, aber dennoch deutlich spürbar. Ich nehme an, dass das durch meine Schonhaltung wegen der Rückenschmerzen entstanden ist. In dem Moment bekam ich schon etwas Bammel vor der Massage (schon alleine, wenn ich an die Schmerzen denke, die ich vor der Reha in diesem Bereich hatte) und habe noch so gedacht, dass ich meinem Masseur besser nichts von dieser Stelle sage. Aber er kennt diese Stelle ja eh schon und im Prinzip war es mir vorher auch schon klar, dass er auch daran gehen würde (was natürlich auch der Fall war).
Heute Abend geht es mir seelisch echt mal wieder super, ich bin so richtig gut drauf. Zum einen genieße ich mal wieder die Schmerzfreiheit, bis auf die eine blöde Stelle (dicker blauer Fleck am rechten Knöchel, den merke ich heftig, aber sonst habe ich im Moment keine Schmerzen). Für diese vorübergehende Schmerzfreiheit nehme ich inzwischen so ziemlich alles in Kauf! Außerdem habe ich über eine „Bekannte“ von einer Psychotherapeutin erfahren, mit der ich mich in der nächsten Woche in Verbindung setzen will (ihre Telefon-Nummer habe ich bereits). Nicht, dass ich dann unbedingt zu ihr in die Behandlung gehen werde, aber ich möchte mit ihr sprechen, vielleicht kann sie mir ja einen guten Tipp geben, wer hier in der Umgebung für mich in Frage kommt. Aber ich muss sagen, dass ich meiner „Bekannten“ sehr dankbar für diesen Hinweis bin. Wir haben uns über meine „Situation“ und meine Behandlung unterhalten und sie gab mir daraufhin diese Telefon-Nummer. Gut, dass es immer noch Menschen gibt, die mir helfen, egal auf welche Art und Weise...!! (Dann fühlt man sich nicht ganz so alleine und verlassen.)
Die Massage war heute wieder sehr gut. Wie war die Sache mit den „Wahrnehmungen“? Daran muss ich immer wieder denken. Ich versuche jetzt auch immer mehr, mich daran zu „klammern“ und mich in den verschiedensten Situationen (wenn es um Schmerzen oder Unangenehmes geht) so gut es geht abzulenken und auf andere Gedanken zu bringen. Es klappt nicht immer und überall, aber immer besser. So auch vorhin bei der Massage.
Anfangs bin ich immer relativ ruhig. Ich brauche zuerst etwas Zeit, um wieder „Aufzutauen“ (so geht es mir bei vielen Menschen, ich brauche, auch bei Menschen, die ich schon länger kenne, zum Teil etwas „Anlaufzeit“, bis das Gespräch so richtig in die Gänge kommt). Abgesehen davon, dass ich unter der Infrarotlampe auch immer schön locker werde und vor mir „hindöse“. Danach muss ich mich immer erstmal etwas „sammeln“.
Danach „rettet“ mein Masseur eh immer die Situation, indem er mit „Alltagsthemen“ das Gespräch beginnt. Wenn die Schmerzen schon an der linken Wade so heftig sind wie heute (dass ich es kaum aushalten kann und schon losschreien könnte), dann weiß ich schon, wie der Rest der Massage aussehen wird. Am linken Oberschenkel tat es zwar auch unwahrscheinlich weh, aber in dem Moment kam mir die Sache mit den „Wahrnehmungen“ wieder in den Sinn und ich habe mir gedacht, fange sofort an zu reden, beginne mit einem Gespräch und lenke dich ab. Und was soll ich sagen, es hat zwar nicht an allen Stellen, aber dennoch ziemlich gut geklappt. Ich habe heute etwas mehr ausgehalten, als in der letzten Zeit.
Das rechte Bein, insbesondere die rechte Wade, war mal wieder super heftig. Als er am rechten Knöchel war (wo es mal wieder höllisch weh tat), war ich drauf und dran zu sagen, dass das ab sofort eine „Tabu“-Zone ist („Finger weg!“), aber im nächsten Moment habe ich gedacht, wenn ich so an allen schmerzempfindlichen Stellen reagiere, dann kann ich mir die ganze Behandlung komplett sparen. Ich habe also weiterhin die Zähne zusammen gebissen und es am ganzen Bein so lange es ging ausgehalten. Obwohl an manchen Stellen (Knie und Oberschenkel/Hüfte) habe ich es nicht bis zum „bitteren Ende“ ausgehalten und habe Stopp gesagt, irgendwann wurde der Schmerz zu intensiv und ich hielt es absolut nicht mehr aus.
Am Rücken gab es dann verschiedene Stellen. Nacken, Schultern/Schulterblätter und sogar den unteren Bereich (rechts und links) konnte ich dank der guten „Ablenktaktik“ sehr gut aushalten. Ich habe mich auch immer wieder auf seine Stimme konzentriert, besser als auf die Schmerzen (umso intensiver spüre ich sie sonst). Dann ging er an den unteren Bereich der LWS. So starke Schmerzen hatte ich dort schon lange nicht mehr (meine Hände hatte ich kaum noch unter Kontrolle, konnte es kaum aushalten). Aber diesen Bereich hat er heute echt gut gemacht (dabei fand ich es "gemein", aber es war wirklich besser so), er hat den Druck nicht über längere Zeit stabil gehalten (sonst hätte ich mit Sicherheit Stopp gesagt, das war verdammt heftig), sondern er hat drei „Anläufe“ genommen. Jedes Mal, wenn er losließ, habe ich gedacht „Gott sei Dank“ und wurde direkt wieder wesentlich lockerer. Aber umso lockerer ich bin (egal wie schwer es an manchen Stellen fällt), umso besser kann ich die Massage aushalten (bei starken Schmerzen verspanne ich mich automatisch immer sofort, dagegen komme ich nicht an). Auf diesem Wege habe ich es in diesem Bereich dann tatsächlich ausgehalten ohne Stopp zu sagen und auch, ohne ihm „dazwischen zu funken“.
Dann ging er an die Rippen (an beide Seiten), aber diese Schmerzen waren zu heftig für mich, das konnte ich heute nicht aushalten. Ich habe zwar noch kurzzeitig versucht, die Zähne zusammen zu beißen, habe es aber noch nichtmals eine halbe Minute lang geschafft und habe sofort Stopp gesagt. Ich weiß, wenn ich die Schmerzen irgendwann mal im Griff haben möchte, dann werde ich es irgendwann aushalten müssen, aber heute habe ich es wirklich nicht geschafft.
Am rechten Bein (von vorne) war er heute dann nur relativ kurz (obwohl das schmerzmäßig auch schon äußerst heftig war, egal ob Knöchel, Knie oder Oberschenkel, heute musste ich so einiges aushalten). Ich habe ihm Anfangs von dem Krampf erzählt, den ich gestern im linken Oberschenkel hatte. Ich nehme an, dass er deswegen relativ kurz nur am rechten Bein war (um für das linke genügend Zeit zu haben). Der linke Unterschenkel war auch schon verdammt heftig und ich konnte es kaum aushalten. Als er dann an den Oberschenkel ging, habe ich nur gedacht „O Schitt...“ und wäre echt am liebsten Aufgestanden und Abgehauen. Meine Angst vor den Schmerzen war in diesem Moment grenzenlos.
Aber mein Masseur war in diesem Moment echt klasse. So lange wie heute habe ich es in diesem Bereich (gerade auf dem schmerzhaften Knubbel) noch nie ausgehalten. Er hat die ganze Zeit über auf mich eingeredet und ich habe mich die ganze Zeit über voll und ganz auf seine Stimme konzentriert und zumindest versucht, seinen „Anweisungen“ so gut es geht zu folgen. Nach dem Motto „locker lassen“ (ich habe es zeitweise tatsächlich geschafft, zwischendurch mal wieder locker zu lassen) und auch „weiter atmen“. Ich habe immer und immer wieder die Luft angehalten (völlig im Reflex, um die Schmerzen auszuhalten), aber er hat immer wieder auf mich eingeredet und ich habe versucht, so gut es geht zu atmen. Dadurch habe ich mich dann so auf die Atmung (und seine Stimme) konzentriert, dass ich die Schmerzen zum ersten Mal deutlich länger ausgehalten habe als bisher. Der Knubbel ist zwar jetzt auch noch spürbar, aber ich hoffe mal, wenn ich das noch ein paar Mal ausgehalten habe, dass es dann im Laufe der Zeit besser wird. Die Hoffnung gebe ich ganz bestimmt nicht auf. Durch die Reha (und die Schmerzen dort) ist zumindest mein Ehrgeiz auf eine deutliche Schmerzlinderung (im Laufe der Zeit) stark geweckt worden.
Ach übrigens, ich habe ja gestern darüber geschrieben, wie schrecklich meine Ausbildungszeit war. Das Schönste daran war, dass ich dort meinen Freund kennengelernt habe!! Er hat im gleichen Betrieb gearbeitet, hatte seine Ausbildung bereits beendet und hatte einen festen Vertrag. Wir sind uns dann am ersten Tag (bei einer kleinen Betriebsbesichtigung) vorgestellt worden. Es war sofortige Sympathie und wir haben vom ersten Tag an unsere Pausen (und auch viel Freizeit) zusammen verbracht. Als wir dann nach rund einem halben Jahr zusammen gekommen sind (es war keine Liebe auf den ersten Blick, das kam erst später!) und häufig zusammen gesehen worden sind, folgten auf der Arbeit Sprüche und Sticheleien ohne Ende. Das war für uns beide zu viel. Mein Freund hat daraufhin dort gekündigt, damit ich meine Ausbildung zu Ende machen konnte. Das war 1988, seitdem sind wir halt zusammen. Und auch wenn bei uns nicht immer „Eitel Sonnenschein“ herrscht, wenn 2 „Dickköpfe“ (und ich bin ein sehr "ängstlicher Dickkopf") aufeinandertreffen, dann „knallt“ es halt gelegentlich, aber Gewitter reinigen ja zum Glück immer die Luft!! Unsere schönen Zeiten überwiegen bei Weitem! Jetzt machen wir uns erstmal Gedanken über unseren nächsten Jahresurlaub. Wie hat mein Freund vorhin gesagt, „Aber dann erstmal Ab zur Massage, damit es dir dort gut geht, damit du dort gut Laufen kannst!“. Das mache ich ganz bestimmt.
Jane
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