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JaneCooperHallo zusammen,
der heutige Tag verlief völlig anders als geplant. Im Laufe der letzten Woche hatten wir eigentlich geplant, heute über einen Weihnachtsmarkt zu bummeln. Ein bisschen Raus an die Luft. Mein Freund war gestern auch Arbeiten und er wurde von seinen Kollegen darauf aufmerksam gemacht, dass heute „Totensonntag“ ist und die Weihnachtsmärkte, wenn überhaupt, erst Abends öffnen. Ich kenne mich mit diesen Feiertagen überhaupt nicht aus, deswegen wusste ich nichts davon.
Nachdem dieser „Ausflug“ also ausgefallen ist, konnten wir uns heute zu gar nichts mehr aufraffen und haben uns einen gemütlichen Tag gegönnt. Neben viel Lesen, Internet und Fernsehen habe ich mich allerdings auch etwas um den Haushalt gekümmert. Eigentlich hatte ich mir dann vorgenommen, am späten Nachmittag Fahrrad zu fahren, aber dazu konnte ich mich erst recht nicht mehr aufraffen.
Dann habe ich mir aber meine Gymnastik-Matte und den kleinen Ball geschnappt und habe Übungen auf dem Boden gemacht. Allerdings stand es heute unter keinem „guten Stern“, ich hatte Probleme ohne Ende. Eigentlich hatte ich dafür 15 bis 20 Minuten eingeplant (so wie sonst immer), aber nach rund 10 Minuten gab ich etwas deprimiert auf, bevor ich den totalen Frust bekomme und noch richtige Depressionen.
Ich habe mit der „Standard“-Übung begonnen, auf dem Rücken liegend, Beine aufstellen, Bauch, Po und Arme anspannen (Kopf dabei etwas anheben). Bis dahin war noch alles in Ordnung. Dann nahm ich den kleinen Ball dazu, um ihn die Beine hochzurollen. Auch das klappte gut. Ebenso die Brücke und den Ball darunter hin und her zu rollen.
Danach fingen dann die Probleme an. Bei der Übung auf dem Rücken liegend, die Beine anziehen und dann erst die Beine im Wechsel nach unten wegstrecken (natürlich den Rücken dabei auf dem Boden lassen) und danach die Beine fast absetzen und wieder hoch. Zuerst bekam ich im Nacken kräftige Schmerzen (ich hatte den Kopf mal wieder ganz nach hinten, bei dieser Übung vergesse ich ständig, ihn nach vorne zu nehmen), deswegen nahm ich dann die Hände hinter den Kopf und machte die Übung weiter. Irgendwann beobachtete mein Freund mich dabei und meinte so ganz nebenbei, ich hätte so einen roten Kopf, ob ich eigentlich auch mal wieder Atmen würde... Das vergesse ich bei diesen Übungen wirklich ständig...!!
Danach habe ich mich auf den Bauch gelegt und erst abwechselnd die Beine und Arme im Wechsel angehoben. Aber irgendwie war ich dabei so intensiv auf die Atmung konzentriert, dass ich die Spannung überhaupt nicht halten konnte und immer sofort wieder zusammen geklappt bin. Dann habe ich die Hände unter die Stirn genommen und mich zumindest auf die Beine konzentriert, aber auch das klappt nicht, die Spannung war absolut raus. Dieses blöde Atmen... Grins... Mit Luftanhalten kann ich diese Übungen wirklich bei Weitem besser.
Dann wollte ich noch ein bisschen im Vier-Füßler-Stand machen (so wie immer zum Abschluss). Der Katzenbuckel war noch das kleinste Problem. Anschließend habe ich dann (zumindest versucht) Arm und Bein im Wechsel anzuheben. Eine Katastrophe. Ich habe völlig gezittert und gewackelt und konnte diese Stellung noch nichtmals ein paar Sekunden halten, bin dann total zusammengeklappt. Ich habe es auf jeder Seite 2 Mal probiert, habe es dann aber völlig entnervt aufgegeben.
Also Gymnastik-mäßig war es heute wirklich nicht mein Tag. Gut, dass ich morgen wieder Wassergymnatik habe und anschließend Schwimmen gehe. Dabei ist bisher bei Weitem noch nicht so viel schief gegangen, als wenn ich für mich alleine Gymnastik mache.
Ich finde es wirklich wahnsinnig ungerecht, dass ich so eine schwache Muskulatur habe, zumal ich so gut wie immer (bis auf wenige Jahre Pause, als die Schmerzen zu stark waren) Sport gemacht habe. Als ich gerade Krabbeln konnte, ging meine Mutter mit mir in eine „Mutter und Kind“-Turngruppe. Mit 4 Jahren habe ich mit Ballett angefangen. Damit habe ich mit 7 Jahren aufgehört. Ich bin mit 7 Jahren eingeschult worden und habe damit ja gleichzeitig 2 Mal wöchentlich mit KG angefangen. Damals bin ich beim Tanzen auch besser geworden, sollte in der Gruppe höher steigen und hatte die Möglichkeit, mit „Spitzentanz“ zu beginnen. Alle meine damaligen Freundinnen aus dieser Gruppe haben das auch gemacht, nur ich durfte es wegen dem Rücken vom Arzt aus nicht. Das fand ich damals total gemein und habe mit diesem Hobby komplett aufgehört.
Während der Grundschule habe ich dann ausschließlich regelmäßig KG gemacht. In der 5. Klasse hatte ich dann ja ein Jahr lang das Gipskorsett (und Abends KG). Anschließend habe ich komplett mit Sport aufgehört, wollte gar nichts mehr davon wissen.
Im Sommer zwischen der 6. und 7. Klasse nahm mein Vater mich dann regelmäßig mit zum Sport. Er war zwar immer ziemlich dick, war aber dennoch sehr sportlich. Er ging jeden Sonntag Laufen und wollte mich auch gerne mitnehmen, aber das wurde mir vom Arzt aus schon immer verboten. Dann wollte er mit mir Leichtathletik machen – eine absolute Katastrophe. Er hat alles mit mir ausprobiert. Hoch- und Weitsprung, Werfen und Laufen. Abgesehen davon, dass mir davon nichts im geringsten Spaß gemacht hat, konnte ich es auch nicht wirklich. Meinem Vater gefiel das ganz und gar nicht, er hatte viel mehr mit mir vor und war sehr enttäuscht darüber, dass ich dabei nicht mithalten konnte.
In der 7. Klasse wurde ich dann auf das Tanzen aufmerksam und wollte unbedingt damit anfangen. Ich ließ mich davon dann auch nicht mehr abbringen und zog mein Ding durch (bis zum 25. Lebensjahr, als die Schmerzen zu stark wurden). Ich war zum Teil 2 Mal wöchentlich zum Training, aber das waren natürlich alles völlig andere Abläufe als bei der KG. Aber dennoch waren es sehr viele Bein- und Armübungen, daraus bestehen ja schließlich die ganzen Tanzschritte. Deswegen verstehe ich es jetzt nicht im geringsten, dass ich eine so schwache Muskulatur habe. Das begreife ich wirklich nicht, als wenn ich im Leben nie etwas gemacht hätte...
Mit Anfang 20 habe ich sogar ein neues sportliches „Experiment“ ausprobiert. Ich war in einer Karate-Schule. Aber das habe ich absout nicht gepackt. Es war zunächst ein 10-stündiger Kurs „Selbstverteidigung für Frauen“, zu dem ich mich angemeldet habe (auch um etwas Selbstbewusster zu werden), auf Grundlage von Karate-Übungen. Wer Interesse hatte, konnte nach diesen 10 Stunden „unbefristet“ dort als Karate-Schüler bleiben. Ich fand das damals super interessant, habe mir so etwas (also Karate) im Fernsehen angeguckt und hatte es sogar zeitweise als „2. Standbein“ neben dem Tanzen vor. Aber das war viel zu schwer für mich. Von diesen 10 Stunden habe ich nur an 8 teilgenommen, dann habe ich es aufgegeben.
Das Training dauerte eine Stunde, davon eine halbe Stunde Aufwärmtraining mit Karate-Übungen (die wurden von Stunde zu Stunde schwerer) und danach eine halbe Stunde Selbstverteidigung. In den ersten Stunden fand ich es total super, die Gruppe war super, der Lehrer ebenfalls und wir hatten sehr viel Spaß dabei. Der Unterricht war wirklich super gestaltet. Nach der 6. Stunde kamen mir dann erst die ersten Zweifel und nach der 8. Stunde habe ich es aufgegeben (darüber, dass ich es nicht schaffe, war ich damals sehr enttäuscht, ich hatte mir sehr viel mehr davon versprochen, habe nicht damit gerechnet, dass es so extrem schwer werden würde, im Fernsehen sah es immer wesentlich einfacher aus!!).
Und ich muss sagen, dass ich im Laufe der Zeit sämtliche Abwehr-Techniken der Selbstverteidigung wieder völlig vergessen habe. Damals klang es alles völlig logisch und die Theorie war auch einleuchtend. Aber ob ich das jemals in der Praxis so hätte anwenden können, darüber bin ich mir auch nicht ganz so sicher. Gott sei Dank habe ich es nie gebraucht!!
Aber wie gesagt, ich habe so viel Zeit meines Lebens Sport gemacht, die verschiedensten Übungen und Techniken, ich verstehe es wirklich nicht, weshalb ich jetzt gerade in den Beinen so extrem schwach bin. Das ist mir ein völliges Rätsel!!
Und diese schmerzhaften Knubbel an den Beinen (laut Arzt die Verspannungen), die habe ich jetzt schon ein paar Jahre lang, aber nicht so lange, wie die Schmerzen an sich in den Beinen, die Knubbel kamen erst deutlich später. Die Schmerzen in den Beinen fingen ja an, als ich mit dem Tanzen langsam aber sicher aufhören musste, also mit ungefähr Mitte 20. Die Knubbels bildeten sich erst etwa 5 Jahre oder noch später. So richtig aufgefallen sind sie mir, als ich mit etwa Anfang/Mitte 30 in einer Gymnastik-Gruppe war und wir Übungen gemacht haben, wobei wir auf der Seite liegen sollten. Dabei hatte ich wegen diesen Knubbels so starke Schmerzen, so dass ich kaum darauf liegen konnte. Aber seit damals bis heute sind diese Stellen noch deutlich dicker und schmerzhafter geworden!!
Ich hoffe, ich kriege es im Laufe der Zeit zumindest etwas in den Griff...!!!
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
was für ein Tag... Auf der Arbeit habe ich zunächst darauf geachtet, dass ich mich zwischendurch immer mal wieder bewege. Auch den Tisch, ich habe ihn zwischendurch mal für etwa eine Stunde oben gehabt, dann eine halbe Stunde unten, dann nochmals etwa eine halbe Stunde oben und den Rest des Tages wieder unten. Ich musste heute viele Eingaben am Computer machen und das konnte ich auch sehr gut im Stehen. Als ein Ziehen im Rücken losging und ich deswegen nicht mehr wusste, wie ich Stehen sollte (die Schmerzen zogen sofort ins Bein), habe ich mich wieder hingesetzt. Aber grundsätzlich war dieser Wechsel sehr angenehm.
Die Wassergymnastik war dann ganz gut. Wie ich schon geschrieben habe, hat ein Teil der Gruppe ständig über C. „geschimpft“, dass der Unterricht viel zu lasch und eintönig ist. Heute hat uns ein Herr aus der Gruppe direkt am Anfang (bevor es richtig losging) erzählt, dass er sich über C. „beschwert“ hat, dass das Training mit ihr viel zu langweilig ist und einem dabei ständig kalt wird (wenn man dabei zu lange auf einer Stelle stehen muss und ausschließlich Armübungen durchführt). Ich fand das in dem Moment wirklich sehr gut, dass endlich mal einer aus der Gruppe den Mund aufgemacht hat. Ich wollte es dieses Mal wirklich nicht sein, die sich darüber beschwert, zumal ich im Einzeltraining mit ihr ja auch absolut zufrieden bin. Und die Anderen haben ja jede Woche über sie „gelästert“. Gut, dass endlich mal einer von den Anderen den Mund aufgemacht hat!!
Heute war das Training auf jeden Fall schon mal deutlich besser, als in den letzten Wochen. Zwar immer noch sehr viele Übungen auf einer Stelle (wir sind mehr das Laufen durchs Wasser mit verschiedenen Schritt- und Armbewegungen gewohnt, das machen wir im Moment gar nicht mehr), aber dennoch waren wir deutlich mehr in Bewegung und haben sehr viele verschiedene Bewegungsabläufe, insbesondere mit den Armen durchgeführt, so viele, dass ich sie jetzt im Nachhinein gar nicht mehr alle zusammen bekomme.
Anfangs mit den kleineren Nudeln, halt die „klassischen“ Bewegungen, die wir immer machen (nach unten, zur Seite, unter Wasser „rollen“ und nach vorne das Wasser „weg drücken“). Worauf C. allerdings gar nicht achtet, das sind die Körperhaltungen während der Übungen, also z. B., wenn die Schultern angespannt, hochgezogen werden. Darauf hat unser bisheriger Trainer und auch seine Vertretung eigentlich immer geachtet und einen bzw. die Gruppe im Allgemeinen auch darauf angesprochen. Aber ich glaube, für solche „Feinheiten“ fehlt C. noch die Erfahrung.
Bei einer Übung hatte ich dann extreme Probleme bzw. Schmerzen. Die Nudeln senkrecht halb im Wasser halten und nach rechts und links drücken, den Oberkörper dabei mit zur Seite drehen. Als ich mich dabei einmal zur rechten Seite gedreht habe, bekam ich in der rechten Rippengegend schon wieder mal einen ganz heftigen Stich. Immerhin mal nicht in der LWS-Gegend, aber der Rippenbereich macht mir Schmerzmäßig im Moment deutlich mehr zu schaffen. Die Schmerzen halten sich seitdem wieder konstant, nicht so schlimm, dass ich mich nicht bewegen könnte, aber dennoch spürbar.
In diesem Moment habe ich dann natürlich auch wieder an die nächste Massage gedacht. Wenn es jetzt schon wieder so weh tut... Ich weiß wirklich noch nicht, wie ich diesen Bereich bei der Massage aushalten soll. Es gibt bei der Massage immer wieder Steigerungen, was den Schmerz angeht. Anfangs dachte ich ja, die Schmerzen an der LWS wären extrem stark. Also stark sind sie dort auf jeden Fall, aber auszuhalten (zumindest mit sehr starker Willenskraft, Zähne zusammen beißen und Luft anhalten). Aber die Schmerzen an den Rippen sind derzeit locker zwei- bis dreimal so stark. Natürlich will ich auch das wieder in den Griff kriegen, ich weiß nur wirklich nicht, wie ich das aushalten soll.
Anschließend haben wir dann noch Übungen mit dem „Schwimmbrett“ durchgeführt. Das war für mich überhaupt erst das zweite Mal, seitdem ich Wassergymnastik mache. Dieses Brett ist wirklich eine „Nummer für sich“, ich bekomme es praktisch gar nicht unter Wasser. Die normale große Nudel bekomme ich ja zumindest mit meinem ganzen Körpereinsatz so einigermaßen unter Wasser, aber das Brett noch nichtmals ein paar Zentimeter. Wir sollten es im Wechsel mit einer Hand unter Wasser drücken, ich habe es mit beiden Händen gleichzeitig (!) gerade eben bis unter die Wasseroberfläche geschafft, aber mehr war beim besten Willen nicht möglich...!! Dann sollten wir es senkrecht ins Wasser nehmen und so, wie vorher die kleinen Nudeln, nach vorne, rechts und links das Wasser „verdrängen“. Ich habe es nur in „Zeitlupe“ mit Mühe und Not geschafft, das war verdammt schwer.
Nur eine Übung fand ich damit deutlich einfacher. Zum Schluss hin haben wir uns am Beckenrand an der Stange festgehalten, die Beine hoch, das Brett zwischen den Knien festhalten und dann hin und her drehen. Sonst haben wir die gleiche Übung immer mit der Nudel gemacht, die konnte ich jedoch nie halten, sie ist mir grundsätzlich „rausgeflutscht“ und ich habe es schließlich immer ganz ohne Nudel mitgemacht. Aber das Brett kann ich dabei sehr gut zwischen den Knien festhalten, das war gar kein Problem. An der Stange haben wir dann wieder den „klassischen“ Abschluss von C. gemacht, also die Grätsche, Beine anziehen und Fahrrad fahren. Aber alles in allem war es heute auf jeden Fall besser, als in den letzten Wochen.
Anschließend bin ich dann noch 35 Minuten geschwommen (heute blieb der Rest der Gruppe wieder deutlich länger im Wasser, weil es keinem so kalt war, wie in den Wochen zuvor). Danach bin ich noch Einkaufen gewesen. Dort habe ich dann eine der Damen vom Empfang getroffen. Sie ist kurz stehen geblieben und wir haben uns etwas unterhalten. Das finde ich nach wie vor das Schöne an diesem Institut. Wenn ich z. B. eine Arzthelferin von einem meiner Ärzte irgendwo treffe und dann überhaupt erkannt werde (was auch nicht immer der Fall ist), heißt es bestenfalls Hallo. Die Dame wusste aber sofort meinen Namen, sah meine Tasche, fragte ob ich gerade vom Institut vom Schwimmen kommen würde und hat sich auch erkundigt wie es mir geht und wie die Kur gelaufen ist. Das habe ich ja schon mal erwähnt, das finde ich dort echt gut, dass man dort nicht „irgendein“ Patient ist (so wie bei manchen Ärzten wie eine „Nummer“, so dass die Arzthelferinnen noch nichtmals den Namen kennen), dort kommt das „Zwischenmenschliche“ nicht zu kurz.
Heute Abend habe ich dann noch einen „kleinen Fehler“ gemacht. Wir wollten eigentlich am Wochenende zusammen die Betten beziehen. Ich habe halt zu wenig Kraft in den Armen und bekomme die Matratze nicht alleine hoch. Am Wochenende konnten wir uns dazu jedoch nicht aufraffen und mein Freund meinte, ich solle nur schon mal alles zusammenlegen, wenn er von der Arbeit kommt, machen wir dann eben schnell alles zusammen...
Ich habe natürlich dann doch schon angefangen. Ich will halt meine Selbstständigkeit nicht vollständig verlieren und versuchen, so viel wie möglich doch alleine zu schaffen. Klar, was nicht geht, geht nicht, aber wenigstens versuchen. Die Bettwäsche selber war ja gar kein Problem, damit war ich auch ruckzuck fertig. Aber dann kamen die Matratzen. Ich habe versucht, sie etwas anzuheben, um das Spanntuch festzumachen. Dabei bekam ich an den Rippen den nächsten ganz kräftigen Stich... Voll klasse. Ich habe mich dann (zur Entspannung der Muskeln) ein bisschen aufs Bett gelegt. Es tat im ersten Moment ziemlich weh. Kurz danach kam zum Glück mein Freund nach Hause. Er hat sofort gesehen bzw. gewusst, was passiert ist und fing direkt an zu schimpfen. Ich sollte doch nicht alles alleine machen, davon sei nie die Rede gewesen, nur schon mal zusammen legen. Er hat ja Recht, aber ich wollte ihn eigentlich überraschen und schon damit fertig sein, wenn er nach Hause kommt. Er ist schließlich auch müde, wenn er Feierabend hat. Aber mit meinem Körper, mit meinen Armen und auch dem Rücken ist das wirklich ein Ding der Unmöglichkeit geworden. Mit ein paar Handgriffen haben wir den Rest dann natürlich zusammen gemacht.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
gestern war nicht so ganz mein Tag... Bis Mittags war noch alles in bester Ordnung. Auf der Arbeit läuft es langsam aber sicher wieder deutlich besser, ich komme langsam wieder in den alten „Trott“.
Mittags ging dann mein Telefon... Ich konnte es selber kaum glauben, meine Psychotherapeutin. Sie machte mir direkt Vorwürfe, wie schwer es sei, mich telefonisch zu erreichen. Sie würde es seit Tagen sowohl auf der Arbeit als auch zu Hause versuchen. Das kann aber gar nicht sein. Zum einen bin ich auf der Arbeit so gut wie immer telefonisch zu erreichen und ansonsten wird ihre Nummer auf dem Display angezeigt (sie hat keine „unterdrückte“ Nummer), ebenso zu Hause, außerdem ist hier auch immer der AB an.
Dann fragte sie mich, wie die Reha gelaufen ist. Ich habe es ihr in kurzen Sätzen geschildert. Daraufhin war sie sehr überrascht und meinte tatsächlich zu mir, sie könne es sich gar nicht vorstellen, im August, als ich das letzte Mal bei ihr war, wirkte ich völlig Ruhig und Selbstbewusst... ICH??? Ich habe nur gedacht, weiß die Ärztin eigentlich, mit wem sie gerade telefoniert??? (Hat sie überhaupt irgendeine Menschenkenntnis?)
Dann hat sie sich danach erkundigt, was die Psychologin in der Reha mir gesagt und empfohlen hat. Sie meinte dann direkt zu mir, das sei alles Blödsinn und ich solle es so schnell wie möglich wieder vergessen... Wie bitte??? Ich kann es nicht haben, wenn Menschen, die mir geholfen haben (oder helfen) in irgendeiner Art und Weise „heruntergezogen“ werden, dann kriege ich zu viel. Ich war froh, dass ich die Psychologin in der Reha als Ansprechpartnerin hatte. Ich weiß nicht, wie ich ohne ihre seelische Hilfe und Unterstützung die letzte Woche verkraftet hätte. Ganz abgesehen davon, dass ich ihre hilfreichen Tipps für den Alltag und die Therapie (KG und Massagen) bis heute auch immer noch anwende. Wenn sie hier in der Nähe wäre, würde ich auch weiterhin zu ihr gehen. Und dann kommt eine Psychotherapeutin und sagt mir, alles was die Psychologin gesagt hat war Blödsinn und ich solle es schnellstmöglich wieder vergessen? Den nächsten Termin bei ihr habe ich dann in 2 Wochen bekommen.
Nach diesem Telefonat war ich mächtig „aufgewühlt“, konnte mich gar nicht mehr auf die Arbeit konzentrieren. Durch dieses Gespräch sind wieder sehr viele Erinnerungen an die Reha wach geworden. Ich habe dann zwar versucht, mich an schöne Sachen zu erinnern, aber stattdessen kamen mir immer und immer mehr negative Sachen in den Sinn, die ich zum Teil schon vergessen (erfolgreich verdrängt) hatte.
Danach habe ich mich dann mit der Psychotherapeutin in Verbindung gesetzt, von der ich von meiner "Bekannten" erfahren hatte. Sie hat wirklich eine sehr liebe und nette Art. Leider kommt sie für mich aus verschiedenen Gründen nicht in Frage, aber dennoch gab sie mir ein paar gute Tipps, worauf ich bei der Suche nach einer neuen Psychotherapeutin achten soll. Von meiner jetzigen hielt sie nach meiner Schilderung (alle paar Wochen nur einen Termin) gar nichts. Eine regelmäßige Therapie sei wichtig.
Nachmittags hatte ich dann auch noch einen Arzttermin (eine Kontrolluntersuchung). Diesen Arzt kenne ich inzwischen seit vielen Jahren und habe ein sehr lockeres und gutes Vertrauensverhältnis zu ihn. Im Wartezimmer habe ich mich noch mit Lesen abgelenkt, aber sobald ich im Sprechzimmer saß und er mich fragte, wie es mir gehen würde, war es bei mir aus. Ich bin völlig in Tränen ausgebrochen und habe eine ganze Zeit lang gebraucht, um mich wieder etwas zu beruhigen. Der Arzt war natürlich total irritiert und wusste zuerst gar nicht, was überhaupt los war.
Den ganzen Abend über kamen mir immer mal wieder die Tränen und ich stand völlig neben mir. Als meine Mutter dann anrief, um sich nach dem Arzttermin zu erkundigen, wie es gelaufen ist, bin ich wieder in Tränen ausgebrochen und habe ihr von dem Telefonat erzählt. Ich habe das Gefühl, dass die Psychotherapeutin meine Ängste vor der Reha gar nicht für voll genommen hatte. Daraufhin meinte meine Mutter zu mir, dann hole dir doch eine Flasche Whisky und trink sie leer, dann nehmen dich die Leute für voll... Auch wenn das ein Scherz war, in diesem Moment war ich für solche Sprüche wirklich nicht „offen“, das kam völlig im falschen Moment!! Auch meine Mutter nimmt mich nicht wirklich ernst, macht nur "blöde Sprüche" über meine Probleme. Der Abend war für mich gelaufen, ich hatte zu gar nichts mehr Lust.
Heute war ich zum Glück wieder ruhiger und die Arbeit lief wieder ganz gut. Heute Nachmittag war ich dann zur KG und das war wieder super gut. Wir haben Übungen auf der Matte gemacht. Zuerst auf dem Bauch liegend, die Arme nach vorne strecken, Arm und Bein im Wechsel anheben (immerhin etwas, was ich einigermaßen gut kann). Anschließend beide Arme gleichzeitig anheben (was schon deutlich schwerer ist) und dann auch noch eine Stange in die Hände nehmen und damit anheben (damit kam ich nur noch wenige Zentimeter vom Boden hoch, aber immerhin). Zum Abschluss dann auf dem Rücken liegend, den großen Ball unter die Füße und die Beine bzw. Po hoch zur Brücke. Meine Beine fingen an zu zittern wie Espenlaub, ich kam noch nichtmals bis zur Hälfte hoch. Das sollte ich dann mehrmals hintereinander machen, immer so hoch, wie ich es schaffe, kurz halten und wieder runter. Mit der Zeit wurden das Zittern und die Schmerzen in den Beinen immer stärker, bis ich schließlich mal wieder in der rechten Wade einen kräftigen Krampf bekam, aber zum Glück war in diesem Moment auch die Zeit um.
Danach bekam ich dann von ihr eine Rückenmassage. Zuerst fing sie super lasch an. Als sie mich fragte, ob der Druck in Ordnung ist, meinte ich zur ihr, ich wollte eigentlich keine Wellness-Massage, sondern eine richtige, um die Schmerzen in den Griff zu kriegen (nicht vorwurfsvoll, ich habe es wirklich sehr nett gesagt!!). Sie ging direkt darauf ein und drückte dann deutlich stärker. Ich sage mal so, an meinen schmerzempfindlichen Stellen (Rippen und Schulterblätter) war es knapp unter der Schmerzgrenze, gerade so, dass ich es noch gut aushalten konnte. An den Rippen, wo ich ja seit Montag die Schmerzen hatte, ist es dadurch deutlich besser geworden (nicht schmerzfrei, aber eine deutliche Linderung). Auch der Schulterbereich, in dem ich ja durch meine Schonhaltung immer mal wieder Schmerzen habe, ist im Moment deutlich besser. Nur die Schmerzen am untersten LWS-Bereich sind sehr deutlich zu spüren, auszuhalten, aber dennoch sehr kräftig. Aber heute ist ja auch schon Mittwoch und ab Mitte der Woche gehen die Schmerzen in diesem Bereich immer wieder los. Und an diesen Bereich ist sie vorhin auch gar nicht gegangen. Auch unten rechts und links war sie nur relativ vorsichtig. Die „Hauptkraft“ hat sie halt im oberen Bereich angewendet.
Anschließend bin ich dann wieder Schwimmen gegangen. Zuerst eine halbe Stunde Schwimmen und danach wieder Training mit der Nudel. Damit habe ich auch ein paar Bahnen Aquajogging gemacht (und mit den Nudeln unter Wasser „geboxt“). Zwischendurch ein paar Übungen an der Stange und zum Abschluss nochmals 5 Minuten Schwimmen. Nach einer Stunde Training im Wasser war ich dann völlig k. o., aber es hat trotzdem mal wieder super gut getan und auch Spaß gemacht. Das will ich auf jeden Fall beibehalten. Heute Abend wollte ich dann erst noch Fahrrad fahren, aber dazu konnte ich mich dann wirklich nicht mehr aufraffen. Man muss es ja auch nicht übertreiben.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute hatte ich das Gespräch mit meinem „Kollegen“. Es ging über insgesamt 2 ½ Stunden und die Zeit ging um wie „nix“. Zeitweise war es sehr Nerven aufwühlend für mich und zwischendurch sind mir auch etwas die Tränen gekommen, das konnte ich je nach Thema absolut nicht verhindern. Aber dieser „Kollege“ ist wirklich super, seine Art erinnerte mich sehr an die Psychologin in der Reha, deswegen habe ich mit ihm auch von Anfang an völlig offen und locker geredet.
Er hatte einen Fragebogen dabei, der etwa über 5 Seiten ging. Im Laufe des Gesprächs sind wir von einem Thema zum anderen gekommen und haben nach und nach alle Fragen „abgearbeitet“ (die Reihenfolge war völlig egal). Er setzt sich auch für einen ein, das finde ich sehr gut. Zum einen hat er mir zugesagt, den Neuantrag für das Versorgungsamt (mit dem Bericht der Reha, der mir allerdings bis heute immer noch nicht vorliegt) zu übernehmen, mit einem „offiziellen Briefkopf“ hätte man meistens mehr Erfolg und die Bearbeitung erfolgt deutlich schneller. Dann hilft er mir bei einem Beschwerdeschreiben an Berlin, dass es halt die falsche Klinik war, ich liefere ihm die Fakten, er macht daraus ein vernünftiges Schreiben.
Zusätzlich will er darauf achten, dass die Sache mit dem neuen Bürostuhl in die Gänge kommt. Außerdem will er der Arbeitsmedizinerin über deren Chef „auf die Füße treten“, damit sie sich endlich mal vernünftig um mich bzw. die Gestaltung meines Arbeitsplatzes kümmert (und nicht erst in mehreren Monaten, sie hätte es wirklich schon alleine beim Thema höhenverstellbarer Schreibtisch von Anfang an machen müssen!).
Zu Beginn des Gesprächs fragte er mich, wie es bei mir mit den „sozialen Kontakten“ aussieht (bezüglich der „Ablenkung“). Tja, das ist bei mir eine „heikle“ Sache, das liegt zur Zeit völlig „auf Eis“, zumindest was bessere Freundschaften angeht. Darüber kamen wir dann auf mein Institut zu sprechen, dem einzigsten Ort, an dem ich regelmäßig die Kontakte pflege und gerne unter den Leuten bin. Bezüglich Kontakte kamen wir dann auf die Wassergymnastik zu sprechen (weil ich dort inzwischen wirklich anerkannt bin und auch zur Gruppe dazugehöre). Danach kamen wir auf die KG zu sprechen. Auch wenn ich jetzt mit C. super zufrieden bin, der „Übergang“ bzw. der Wechsel der Physiotherapeuten im Institut war zeitweise für mich sehr hart und beim viel zu schwachen Training mit S. habe ich ja auch ziemlich abgebaut. Jetzt bin ich natürlich froh, dass ich das Institut nicht gewechselt habe, aber zeitweise sah ich keinen anderen Ausweg. Auch über diese Situation habe ich mit ihm ausführlich gesprochen.
Dann kamen wir auf die Arbeitssituation zu sprechen. Angefangen mit meinem beruflichen Lebenslauf (Tätigkeiten von der Ausbildung bis jetzt) und insbesondere, welche Tätigkeiten ich an meiner jetzigen Stelle in den letzten Jahren bis jetzt ausübe. Dabei kam natürlich der Aufgabenwechsel und mein zwischenzeitlicher „Leerlauf“, von dem ich letztes geschrieben habe, sehr deutlich zur Sprache. Wie er schon sagte, nicht nur Arbeitsüberlastung („Burn-Out“) ist gefährlich, das Gegenteil, die totale Unterforderung ist genauso gefährlich und Depressionen in diesem Fall ebenfalls vorprogrammiert. Aber jetzt habe ich zum Glück ja wieder Aufgaben.
Danach kamen wir auf mein „Verhältnis“ zu den Kolleginnen zu sprechen, nicht zu allen, aber zu mehreren und auch zum Chef. Dabei habe ich ihm dann offen mehrere Situationen von den letzten Jahren geschildert, was sich so „ereignet“ hat, wie ich es empfunden habe und was ich zum Teil bis heute nicht vernünftig verarbeitet habe.
Darüber kamen wir dann auch auf eine „spezielle“ Kollegin zu sprechen. Wegen dieser Frau hatte ich schon einige schlaflose Nächte (nicht symbolisch, sondern wirklich). Ich kann mit ihr inzwischen („notgedrungen“) zusammen Arbeiten (was eine Zeitlang auch äußerst schwer war), gehe ihr aber ansonsten voll und ganz aus dem Weg. Auch darüber, wie damals alles gelaufen ist, habe ich mit ihm ausführlich gesprochen und auch, dass ich wegen dieser Frau sogar meine Stelle kündigen wollte (zum Glück habe ich es nicht gemacht!!). Auch das habe ich bis heute nicht vollständig verarbeitet und versuche immer wieder, jeglicher Konfrontation mit dieser Frau aus dem Wege zu gehen.
Dann haben wir noch über meine Zukunft mit dieser Erkrankung und der dauerhaften Therapie gesprochen. Er konnte sich durchaus vorstellen, wie schwer mir der Gedanke fällt, auf Dauer auf diese regelmäßige Therapie angewiesen zu sein, um überhaupt eine Linderung zu erzielen. Und auch wenn die Therapie in meinem Institut mächtig ins Geld geht, lieber dorthin, wo ich mich wohlfühle und was für mich keine großen Umwege bei „Wind und Wetter“ bedeutet, Hauptsache ich halte es auf Dauer aus.
Er hat vorhin mit mir zusammen überlegt, wie man eventuell der Krankenkasse ein „Schnäppchen“ schlagen kann, um mehr verschrieben zu bekommen. Ich finde es immer total gemein bzw. bin etwas eifersüchtig, wenn ich bei anderen Patienten (u. a. auch aus meiner Wassergymnastik-Gruppe) mitbekomme, dass sie regelmäßig die Wassergymnastik und manche auch Massagen verschrieben bekommen und ich muss alles bar bezahlen. Meine Krankenkasse bleibt bei der Aussage, dass das alles Folgeerkrankungen sind und dafür muss ich selber aufkommen (außer halt gelegentlich die KG-Verordnungen). Ich finde das vollkommen ungerecht. Darüber habe ich am Montag auch noch mit einem Herrn aus meiner Gruppe gesprochen, irgendwas läuft bei mir schief, alle anderen bekommen deutlich mehr verordnet wie ich (aber das ist bei mir ja inzwischen normal geworden, warum sollte bei mir mal etwas vernünftig laufen???).
Ansonsten ging das Gespräch auch noch etwas in die private Richtung (einschließlich eines intensiven Gesprächs über meine Depressionen, wie ich sie verarbeite, was sie u. a. auslöst und wie diesbezüglich die weitere Therapie aussehen könnte), aber darauf gehe ich hier jetzt nicht weiter ein. Das ganze Gespräch hat mich sehr aufgewühlt, aber dennoch hat es mir super gut getan, mit ihm über alles so offen reden zu können. Da fühlt man sich nicht mehr ganz so alleine, wenn es Menschen gibt, die einem auf irgendeine Art und Weise helfen.
Er hat mich zum Schluss noch gefragt, ob es in meinem Leben auch Sachen gibt, auf die ich mich so richtig freue (abgesehen von der Therapie, also der Wassergymnastik, KG, da ich mich mit C. immer besser verstehe und die Massagen, die mir ja nach wie vor helfen, worauf der Orthopäde in der Reha ja nicht eingegangen ist, wir haben über alles gesprochen). Ja, am Samstag Abend feiern wir den Geburtstag von meinem Freund (mit seiner Familie) nach. An dem Tag, als ich in die Klinik kam, hatte er ja Geburtstag und das wird am Samstag Abend in einem Griechischen Restaurant nachgeholt. Und weil es mir Samstags Abends (nach der Massage) ja immer gut geht und ich schmerzfrei bin, freue ich mich darauf umso mehr. Wenn ich mit denen zusammen bin, bin ich halt immer total locker, super gut drauf und bekomme immer was zum Lachen.
Morgen erstmal wieder KG und ein paar Runden Schwimmen, danach „läute“ ich dann mein Wochenende ein.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute weiß ich gar nicht so genau, womit ich anfangen soll. Schmerzmäßig geht es mir noch relativ gut, natürlich mal wieder abgesehen vom unteren Rücken. Aber morgen Mittag gehe ich ja wie immer zur Massage, diese paar Stunden halte ich locker noch aus. Gestern und heute habe ich den größten Teil des Arbeitstages im Stehen verbracht (also den Schreibtisch hochgefahren) und das bekommt mir im Moment ziemlich gut. Zwischendurch habe ich mich mal für wenige Minuten hingesetzt (als die Rückenschmerzen und die Schmerzen im rechten Bein zeitweise zu heftig wurden), habe aber den Schreibtisch oben gelassen und bin kurze Zeit später wieder aufgestanden, um im Stehen weiter zu arbeiten. Das hat in den letzten Tagen sehr gut geklappt. Immerhin merke ich dieses Mal den Schulterbereich so gut wie gar nicht. Vielleicht aber auch deshalb, weil ich ja am Mittwoch die kleine Rückenmassage hatte, es kann auch sein, dass das bis heute noch nachwirkt.
Das Gespräch mit meinem „Kollegen“ wirkt bei mir immer noch nach. Zum einen tun mir solche Gespräche, dieses Verarbeiten immer super gut, aber trotzdem werden dadurch auch einige Emotionen und Erinnerungen wachgerufen, auch später noch, als das Gespräch längst zu Ende war, die ich auch erst mal alle wieder verarbeiten muss (im Moment insbesondere zum Thema soziale Kontakte und Freundschaften – es ist ja nicht so, dass ich noch nie oder gar keine Freundschaften bzw. Freundinnen habe oder hatte, aber man kann sich schließlich keine guten Freunde „aus den Rippen schneiden“, Sorry für den „Sarkasmus“, aber ich habe diesbezüglich inzwischen schon von einigen so einiges zu hören bekommen, aber was soll ich denn machen, ich bin ganz bestimmt nicht alleine daran Schuld, dass mehrere gute Freundschaften zerbrochen sind, diesen Schuh ziehe ich mir nicht alleine an, auch andere Menschen machen Fehler).
Heute Nachmittag hatte ich ja KG. Dieses Mal gingen wir hauptsächlich an ein Gerät für die Arme, also mit einem Seilzug mit Gewichten dran. Ich komme mit C. immer besser klar und unsere Gespräche (also die Ablenkung dabei) werden immer lockerer und intensiver. Dadurch nehme ich die Anstrengung bzw. die Belastung dabei dann gar nicht so intensiv wahr. Zuerst saß ich gerade davor und habe den Griff mit der Hand, also mit dem Arm gerade von oben nach unten gezogen. 2 mal Rechts und 2 mal links. Das war gar kein Problem. Das leichteste Gewicht ging sogar so super einfach, dass wir nach kurzer Zeit bereits das zweite Gewicht mitgenommen haben. In dem Gespräch hat sie dabei schon erwähnt, dass wir demnächst auch mal wieder an die Beinpresse gehen (daran war ich mit ihr auch schon mal kurz vor der Reha). In solchen Momenten werden bei mir immer sofort sehr viele negative Erinnerungen an die Reha wach („Gehen Sie weg von diesem Gerät, leichte Gewichte nützen eh nichts, das können Sie sich direkt sparen!“). Aber C. ist echt toll, sie kennt mich inzwischen schon ein bisschen und ging diesbezüglich auch direkt auf mich ein.
Dann sollte ich mich umdrehen, also mit dem Rücken vor das Gerät setzen, zunächst den rechten Arm lang nach hinten strecken, um an den Griff zu kommen und damit dann gestreckt, also über „unten“ bis gerade nach vorne und wieder zurück. In dieser Stellung war es schon deutlich schwieriger und meine Bewegungen wurden etwas langsamer. Als ich dann das gleiche mit links machen sollte, wurde es noch schwieriger und anstrengender (im linken Arm habe ich halt die wenigste Kraft) und wurde noch wesentlich langsamer. Auch diese Übung haben wir wieder 2 mal mit Rechts und 2 mal mit Links durchgeführt. Insgesamt waren wir rund 15 Minuten an diesem Gerät.
Unter anderem haben wir dabei (auch neben privaten Themen) über die Wassergymnastik gesprochen. Nicht über das Training an sich, sondern über die Gruppe. Am letzten Montag hatte sich eine Situation ereignet, bei der ich gar nicht mitbekommen habe, dass C. es vorne auch so intensiv bemerkt hat. Wie ich schon des Öfteren geschrieben habe, ist die Gruppe wirklich toll. Jeder versteht sich mit jedem, jeder redet mit jedem und die Stimmung während des Trainings ist oft sehr locker und wir bekommen auch sehr häufig was zum Lachen. Dank vieler guter Kommentare während des Unterrichts geht es dort nie „toternst“ zu, sondern (im Normalfall) immer angenehm locker.
In der Gruppe ist auch eine Frau, die immer sehr still und ernst ist, mit ihr ins Gespräch zu kommen ist sehr schwierig. Ich bin zwar auch häufig sehr still und zurückhaltend, aber mit den richtigen Leuten (so auch in dieser Gruppe) werde ich wesentlich lockerer und auch gesprächiger. Als am Montag während des Trainings mal wieder ein guter Spruch gefallen ist und deswegen mehrere aus der Gruppe losgelacht haben (man kann auch trotz Gespräche und Lachen sehr gut Trainieren!!), hat sich die Frau eingemischt, dass sie darüber gar nicht Lachen könne und ob wir nicht mal wieder ruhig und konzentriert trainieren könnten. Wir haben uns alle nur irritiert angeguckt und die Stimmung war mit einem Mal völlig verflogen. Alle waren sofort völlig ernst. Das ist auch C. aufgefallen, wie die gute Stimmung mit einem einzigen Kommentar sofort „weggekippt“ ist. Dass so eine Situation für eine Physiotherapeutin alles andere als toll ist, das kann ich mir durchaus vorstellen. Der Unterricht läuft toll, die Gruppe hat Spaß, alle sind mit Elan und Eifer dabei und mit einem Kommentar werden alle still, starren nur noch nach vorne und die bis dahin gute Stimmung ist voll und ganz vorbei. Ich hatte gedacht, dass nur ich es so empfunden hätte, aber dass C. es vorne genauso intensiv gespürt hat, darüber war ich vorhin sehr überrascht. Ich hoffe, dass wir demnächst dabei wieder so wie bisher viel Spaß haben werde (Depressionen hatte ich in der letzten Zeit mehr als genug, ich möchte viel lieber was zum Lachen bekommen).
Nach dem Armtraining ging es dann noch für etwa 5 Minuten auf die Liege. Ich bekam wieder den großen Ball unter die Füße und sollte (so gut es geht) zur Brücke hochkommen (meine „Lieblingsübung“... Grins...). Meine Beine fangen jedes Mal sofort an zu zittern ohne Ende, das habe ich nicht im geringsten unter Kontrolle. Umso öfter ich das gemacht habe, umso stärker wurden dabei die Schmerzen im rechten Bein, im ganzen rechten Bein, vom Oberschenkel bis zur Wade. C. hat es natürlich bemerkt und hat versucht, mich weiterhin so gut wie möglich abzulenken. Ich sollte dabei am besten an das Geburtstagsessen morgen Abend denken (davon hatte ich ja schon geschrieben). Keine Chance, in diesem Moment, mit diesen Schmerzen, konnte ich nur an Morgen Mittag, an die Massage denken, wenn mein Masseur dann wieder an der rechten Wade (die in diesem Moment mächtig weh tat) zupackt. Dann heißt es wieder Zähne zusammen beißen und so lange wie möglich aushalten. Und wie ich den Rippenbereich aushalten soll, das ist mir ein völliges Rätsel. Ich vergesse nie die Worte des Chefarztes, „Sie sehen ja völlig locker und entspannt aus.“ Ich wünsche den wenigsten Menschen etwas schlechtes, aber dieser Arzt sollte mal einen Tag lang meine Schmerzen haben und mir dann mal zeigen, wie er sich damit am besten bewegt (was die Schonhaltung betrifft). Mein Brass auf Orthopäden ist im Moment noch riesen groß, wahrscheinlich halte ich deswegen das regelmäßige Training (mit der Stunde im Wasser) auch noch so intensiv durch. Bevor ich nochmals mit so einem Arzt Reden oder Kontakt haben muss, würde ich alles tun, solche 3 Wochen will ich nie im Leben mehr erleben.
Anschließend war ich dann halt noch im Wasser. Zuerst bin ich 35 Minuten geschwommen, danach intensives Training mit den kleinen Nudeln (mit Boxen, übereinander drehen, gerade runter, von der Waagerechten aus runter und unter Wasser in der Waagerechten von vorne nach hinten hin und her, hat alles super geklappt). Eine Runde Aquajogging, wobei ich dabei heute irgendwie kaum von der Stelle kam, hat heute nicht ganz so gut geklappt. Danach wurde ich mutiger und habe mir die normale große Nudel geschnappt. Ich habe sie mit beiden Händen runter gedrückt und habe dann jeweils eine Hand im Wechsel losgelassen. Dann nicht „pumpen“, sondern einfach nur versuchen, die Hand bzw. den Arm ganz unten zu lassen. Das schaffe ich jeweils nur wenige Sekunden (aber immerhin), sobald die Nudel wieder nach oben drückte, habe ich mit der anderen Hand wieder zugepackt, mehrmals im Wechsel wiederholt. Dann habe ich auch noch ein paar Übungen an der Stange gemacht (Ja, heute war ich ganz fleißig!!). Neben Beine hoch und strecken, auch Liegestütze und die Beine im Wechsel nach hinten strecken und zur Seite. Nach diesem Training war ich vollkommen k. o. und Arme und Beine wie Gummi.
Dann habe ich heute Nachmittag noch erfahren, dass eine Freundin von mir krank ist und im Krankenhaus liegt. Das hat mich seelisch etwas mitgenommen. Auch wenn ich keinen super engen Kontakt zu ihr habe (mit ihren Arbeitszeiten und meiner Therapie bekommt man halt keine regelmäßigen Treffen zustande), tut es mir trotzdem sehr leid (ich mag sie halt gerne, das ist eine ganz liebe). Ich habe heute Abend bereits versucht, mit ihrem Freund Kontakt aufzunehmen, konnte ihn aber telefonisch leider nicht erreichen (ich wollte mich erkundigen, was sie hat, was passiert ist). Ich werde es aber am Wochenende weiterhin versuchen.
So, Morgen Mittag zur Massage und Abends dann zum Essen. Ich hoffe, dass die Heißluft vernünftig funktioniert. Nachdem es ein paar Mal damit Probleme gab, bin ich in der letzten Zeit diesbezüglich ziemlich unsicher und denke jedes Mal, wenn ich darunter liege, „Bitte gehe jetzt nicht aus, Bitte bleibe an.“, ich hoffe, sie bleibt morgen auch wirklich an (und sie wird auch pünktlich angestellt, aber langsam aber sicher gewöhnen sich sie Damen daran, dass sie die Lampe anstellen, ist halt alles eine „Erziehungssache“, Grins).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
mir geht es nicht so gut. Nein, nicht wegen dem körperlichen, die Massage hat so wie immer super gut geholfen, ich bin im Moment mal wieder so gut wie schmerzfrei (bis auf die typischen blauen Flecken, die ich ja jeden Samstag Abend nach den Massagen habe und spüre, aber ansonsten bin ich derzeit schmerzfrei).
Aber das Seelische macht mir derzeit schwer zu schaffen. Ich stehe etwas „neben mir“, bin völlig lustlos und kann mich zu nichts aufraffen. Meine Mutter zieht mich immer weiter runter. Zum einen ruft sie mich jetzt täglich 2 bis 3 Mal an und wenn ich dann nicht innerhalb von ein paar Minuten zurückrufe, dann dreht sie völlig am Rad und denkt direkt, ich hätte mir was angetan (das sagt sie jedes Mal so wörtlich zu mir), das geht mir inzwischen fürchterlich auf den Keks!! Nein, ich tue mir ganz bestimmt nichts an, dafür lebe ich viel zu gerne, auch wenn es mir zeitweise wegen der Schmerzen und der dauerhaften seelischen Belastung (wegen der Schmerzen und der Dauerbehandlung) nicht so gut geht, trotzdem geht es immer wieder irgendwie weiter. Auch wenn ich manchmal sehr tiefe seelische Durchhänger habe, trotzdem geht es immer weiter.
Und dazu kommt noch die „Winter-Depression“ oder besser gesagt die „Weihnachts-Depression“ (ab Januar geht es mir meistens schlagartig besser). Meine Mutter lebt zu dieser Zeit immer über die Hälfte in der Vergangenheit. Jeden Tag erinnert sie mich an schöne Situationen, die ich als Kind und Jugendliche mit meinen Eltern und insbesondere mit meinem Vater zur Weihnachtszeit hatte. Immer nach dem Motto „Weißt du noch...?“. Die Weihnachtszeit haben meine Eltern immer super schön gestaltet und immer wenn meine Mutter beschäftigt war (z. B. in der Küche mit Plätzchen backen oder mit den Weihnachtsgeschenken), dann hat sich mein Vater super intensiv mit mir beschäftigt (aber halt meistens nur zur Weihnachtszeit), aber das war halt immer super schön. Und Weihnachten war immer die ganze Familie zusammen, ganz klassisch, mit Gedichten, Liedern und Musizieren (ich habe Blockflöte und Melodica gespielt). Das war damals immer super schön. Als ich 19 Jahre war, sind innerhalb von 1 ½ Jahren alle verstorben, also mein Vater, meine Oma und mein Opa, zu denen ich eine sehr enge Bindung hatte. Das war eine extrem harte Zeit für mich. Seit damals ist dann alles schlagartig anders geworden (als wenn von heute auf morgen ein völlig neues Leben beginnen würde). Und trotz der langen Zeit lebt meine Mutter insbesondere Weihnachten bis heute in der Vergangenheit. Deswegen habe ich auch etwas Angst vor Weihnachten. Wenn wir (also mein Freund und ich) bei ihr sind (und das lässt sich nicht vermeiden), auch dann lebt sie nur in der Vergangenheit (sonst lebt sie im Hier und Jetzt und schmiedet ständig Zukunftspläne, nur in der Weihnachtszeit „schaltet“ sie um auf Vergangenheit). Jedes Jahr kommen mir deswegen an Weihnachten die Tränen, da komme ich nie gegen an. Sie schafft es jedes Jahr, mich an „tausend“ schöne Sachen zu erinnern und ich bekomme jedes Mal Depressionen, und das geht schon jetzt in der Vorweihnachtszeit während ihrer Anrufe los.
Deswegen hasse ich inzwischen Weihnachten. Der Dezember ist für mich immer der schlimmste Monat und ich bin froh, wenn das neue Jahr beginnt.
Heute Abend waren wir ja mit der Familie meines Freundes Essen. Es war ganz schön, aber nicht so locker und lustig, wie es sonst meistens der Fall ist. Im ganzen war es eine stillere und bedrücktere Stimmung. Natürlich wurde ich gefragt, wie die Reha war und die Zeit danach, seitdem ich wieder zu Hause bin und Arbeiten gehe. Klar habe ich mich mit den Anderen unterhalten und geantwortet. Aber jeder hat trotzdem gemerkt, dass ich bei Weitem nicht so gut drauf bin wie sonst und wesentlich stiller. Aber schließlich (um mich nicht in Verlegenheit zu bringen, wie mein Freund später gesagt hat), haben sie das Gespräch weitestgehend ohne mich weitergeführt. So still wie heute war ich in diesem Rahmen, also bei der Familie meines Freundes noch nie. Ich musste auch immer wieder an die Massage von heute Mittag denken...
Ja, die Massage. Es war die reinste Katastrophe!! So schlecht wie heute habe ich es noch nie ausgehalten. Jede Stelle, jede Berührung tat unwahrscheinlich weh, ich hätte überall aufschreien können, habe es mir aber zum Teil verkniffen und eine sehr lange Zeit über die Luft angehalten. An Reden war so gut wie gar nicht zu denken (nur ganz wenig, sonst hätte ich ja Atmen müssen). Egal ob linkes Bein von hinten (komplett von Wade bis Oberschenkel), das komplette rechte Bein, beide Schultern und Schulterblätter, der typische LWS-Bereich, der untere Rücken und auch beide Beine von vorne, an jeder Stelle musste ich ein Schreien unterdrücken. Nur an einer einzigen Stelle habe ich es kurzzeitig ausgehalten, weil ich mit den Gedanken kurz „weg“ war. Am rechten Oberschenkel an dem Knubbel an der Außenseite. Im Gedanken sah ich in diesem Moment den Chefarzt der Klinik vor mir, wie er mir auf diese Stelle gedrückt hat. Meine Hand ging zwar schon in Richtung runter, aber ich habe sie auf „halbem Wege“ in das Handtuch gekrallt (auf dem ich immer Liege) und habe es nur dort ohne Schreien und Zappeln stillschweigend ausgehalten. Ich habe auch an einigen Stellen Stopp gesagt, meine Schmerzgrenze war heute äußerst niedrig.
An den meisten Stellen habe ich heute einen kräftigen stechenden Schmerz gespürt. Sogar an der rechten Schulter tat es so heftig weh, dass ich mich zusammenreißen musste, um ruhig liegen zu bleiben. Heute kam mir schmerzmäßig das linke Bein eh viel heftiger vor als das rechte (was sonst immer das schlimmere Bein ist). Ich meine, rechts ist immer äußerst schmerzhaft, aber links war es heute noch deutlich schlimmer, und das will was heißen!!! Dass der rechte Knöchel weh tut, das weiß ich ja (das ist ja nichts neues), aber der linke Knöchel war heute die absolute Krönung. In dem Moment, als mein Masseur ihn berührt hat, durchschoss mich ein Schmerz, bei dem ich sofort an die Akupunktur denken musste, als wenn mir jemand mit einer heißen Nadel dort reinstechen würde. In dem Moment liefen mir plötzlich die Tränen, ich habe nicht geweint, aber vor Schmerzen liefen sie trotzdem. Mir war das total peinlich. Ich habe sie sofort weggewischt und mir die Arme vor die Augen gehalten.
Aber meinem Masseur gebe ich ganz bestimmt keine Schuld dafür, ganz im Gegenteil, er hat mir wie immer super gut geholfen, so dass ich jetzt praktisch schmerzfrei bin. Wie habe ich vorhin zu ihm gesagt (wenn ich so starke Schmerzen an den Beinen habe), ich würde sie mir am liebsten Abhacken. Das werde ich selbstverständlich nicht tun, ganz bestimmt nicht, aber in manchen Situationen (abgesehen von der Massage), die Schmerzen beim längeren Laufen, wenn ich anfange zu Humpeln und auch die Schmerzen bei der KG, wenn ich die Brücke machen soll, das nervt mich unwahrscheinlich. Diesbezüglich sehe ich derzeit keinen „Lichtblick“ auf Besserung. Natürlich bleibe ich am Ball, egal wie schwer es mir fällt, aber an manchen Tagen fällt es mir verdammt schwer!!!
Nach der Massage bin ich heute deutlich länger liegen geblieben als sonst. Nach diesen Schmerzen musste ich mich zunächst wieder etwas beruhigen und regelmäßiger Atmen. Aber mein Kreislauf war eine Zeitlang völlig im Keller. Als ich dann nach etwa 10 Minuten Aufstehen wollte, wurde es mir mächtig schwindelig und ich fing am ganzen Körper an zu zittern. Deswegen blieb ich dann nochmals etwa 5 oder 10 Minuten liegen. Danach habe ich mich dann aber regelrecht gezwungen wieder Aufzustehen. Als ich in den Spiegel geguckt habe, bekam ich einen Schrecken. Ich war völlig blass (so habe ich mich in diesem Moment auch gefühlt). Die Schmerzen waren in diesem Moment ja zum Glück wieder weg, so dass ich zumindest schmerzfrei laufen konnte. Ich ging nach vorne zum Empfang und habe mich dort direkt wieder hingesetzt (meine Beine fühlten sich sehr „wackelig“ an) und bekam auch direkt ein Glas Wasser. Ich habe dann noch eine Zeitlang gebraucht, bis ich mich wieder voll und ganz „gesammelt“ habe und fit war.
So eine extrem heftige Wirkung nach einer Massage hatte ich schon seit Ewigkeiten nicht mehr. Aber ich finde es auch total ungerecht, dass ausgerechnet ich so eine schmerzhafte Muskelerkrankung haben muss. Ich kenne einige Menschen, die bei dieser Massage, bei diesen Berührungen, keinen Mucks und keine Regung von sich geben würden. Aber das schaffe ich nicht. Ich war immer schon schmerzempfindlich. Ich sage mal so, Schmerzen, die aus dem „Inneren“ kommen, egal ob Zahnschmerzen, Bauchschmerzen, Rückenschmerzen oder sonstiges halte ich unwahrscheinlich lange aus, bis zum „bitteren Ende“, deswegen ist mein „Schmerzgedächtnis“, wovon alle bei mir Reden (auch während der Reha) auch äußerst ausgeprägt. In der Beziehung bin ich extrem hart im Nehmen. Meine Schmerzgrenze ist in diesem Zusammenhang erst dann erreicht, wenn der Alltag eingeschränkt ist, wenn ich also wegen dieser Schmerzen z. B. nicht mehr Laufen oder Schlafen kann. Ansonsten halte ich immer schon extrem viele Schmerzen aus.
Anders sieht es bei mir aus, wenn die Schmerzen von „Außen“ kommen, also durch eine andere Person verursacht werden, also halt durch Ärzte, Zahnärzte, Orthopäden, usw. aber auch in verschiedenen anderen Bereichen, in diesem Fall halt durch die Massage. Sobald die Schmerzen von „Außen“ kommen halte ich kaum noch etwas aus und meine Schmerzgrenze sinkt fast schon Richtung „Null“. Das war von Kindheit an der Fall. Deswegen habe ich immer schon große Angst davor, mich behandeln zu lassen, egal worum es geht. Lieber die eigenen Schmerzen von „Innen“ aushalten, als mir von jemandem von „Außen“ Schmerzen zufügen zu lassen. Deswegen fällt mir die jetzige Behandlung zeitweise auch verdammt schwer!! Aber ich ziehe es dennoch durch, solange es mir hilft (und die "inneren" Schmerzen dadurch weniger werden).
JaneGeändert von JaneCooper (28.11.2010 um 00:21 Uhr)
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JaneCooper
Hallo zusammen,
der heutige Tag war im Großen und Ganzen ganz schön. Obwohl er zuerst nicht ganz so toll angefangen hat. Wie ich ja schon gestern Abend geschrieben habe, ging es mir gestern seelisch nicht ganz so gut. Solche Tage, mit solchen Durchhängern, sind bei mir zum Teil etwas „gefährlich“, gefährlich in dem Sinne, dass ich dann zusätzlich meine Gesundheit voll und ganz vernachlässige (abgesehen davon, dass ich halt super still und depressiv, also nah am Wasser gebaut bin). Deswegen bin ich immer noch froh darüber, dass ich in dem Institut meine festen Termine habe, denn wenn das alles „Gruppentermine“ wären, wo es auf den Einen oder die Andere nicht ankommt, dann würde ich wahrscheinlich im Laufe der Zeit den einen oder anderen Termin „sausen“ lassen bzw. Absagen, was ich jedoch bei meiner Einzeltherapie ganz bestimmt nicht machen werde. Abgesehen davon, dass es für die Therapeuten ja auch blöd ist, wenn sie zwischendurch so viel „Luft“ bzw. Zeit haben und nicht wissen, was los ist. Und wenn ich die Termine dann wieder wahrgenommen habe (egal, wie ich seelisch drauf bin), dann bin ich immer froh darüber, dass ich mir wieder habe helfen lassen.
Aber beim „Trinken“ (ich rede jetzt natürlich mal wieder vom normalen Trinken und nicht vom Alkohol), da kann mir keiner wirklich helfen. Man kann mich zwar daran erinnern, aber mehr auch nicht. Ja, und gestern war ich seelisch so mies drauf, dass ich das Trinken mal wieder voll und ganz vergessen habe. Echt mal wieder typisch für mich. Selbst gestern Abend, als wir Essen waren, da habe ich mir zu Beginn eine Apfelschorle bestellt. Nach 2 ½ Stunden, als wir die Runde langsam aufgelöst und bezahlt haben, wurde ich dann so ganz „nebenbei“ daran erinnert, dass ich in der ganzen Zeit mal wieder nichts getrunken habe... Das Glas habe ich dann natürlich noch ausgetrunken, aber was den ganzen Tag angeht, da habe ich viel zu wenig getrunken.
Als wir heute dann Aufgestanden sind, hatte ich direkt einen „dicken Kopf“, ganz kräftige Kopfschmerzen, fast schon Migräne. Das hat mich seelisch dann noch mehr runtergezogen und ich hatte zur gar nichts mehr Lust, hätte mich am liebsten den ganzen Tag über vor den Computer gesetzt. Das gefiel meinem Freund aber ganz und gar nicht (zum Glück), wir wollten heute schließlich auf den Weihnachtsmarkt. Er hat dann so lange auf mich eingeredet, bis ich nachgegeben habe, zum Frühstück eine Aspirin getrunken habe (was bei mir zum Glück ja immer hilft) und dann sind wir los.
Es war zwar super kalt (wir haben beide mächtig gefroren, obwohl wir schon sehr dick angezogen waren), aber es war trotzdem sehr schön. Zumindest Anfangs, im Laufe der Zeit wurde es immer voller, bis man von den Buden kaum noch etwas gesehen hat und das Gedrängel immer dichter wurde. Platzangst habe ich zum Glück gar keine, aber dennoch machte es dann keinen Spaß mehr. Irgendwann waren wir dann froh, als wir wieder im Auto saßen. Wenn jetzt einer denkt, meine Abneigung gegen Weihnachten und ein Bummel über den Weihnachtsmarkt – das passt nicht zusammen... In den Sommermonaten, wenn wir ansonsten kein besonderes Ziel haben, bummeln wir häufig über Trödelmärkte, nicht um dort was besonderes zu Kaufen, sondern nur um zu gucken und zu Laufen. Und zu dieser Jahreszeit laufen wir halt über die Weihnachtsmärkte. Wir gehen dort allerdings so gut wie nie zu den Buden mit den reinen Weihnachtssachen (und womöglich noch Weihnachtsliedern), da bekomme ich direkt etwas Beklemmungen, aber es gibt ja mehr als genug Buden mit „sonstigen“ Angeboten, Schmuck, Lederwaren, Sachen aus Glas, Wolle usw. und so fort. Und diese Sachen sehe ich mir dann sehr gerne an. Gekauft habe ich heute nichts, aber Hauptsache wir sind ein bisschen an der frischen Luft gelaufen.
Heute am späten Nachmittag habe ich mich dann gefreut. Ich habe mich im Internet immer mal wieder auf die Suche nach Selbsthilfegruppen bezüglich Depressionen gemacht, war bisher aber noch nicht fündig geworden. Die Gruppe muss für mich ja auch gut erreichbar sein, sonst bringt es mir gar nichts, also mit „Bus und Bahn“. Weshalb ich kein Auto mehr fahre? Das werde ich inzwischen von immer mehr Leuten in meiner Umgebung gefragt. Ja, ich habe schon sehr lange einen Führerschein, schon mit 19, als mein Vater noch lebte. Darauf kann ich demnächst noch näher eingehen. Die Kurzform lautet: Nach einem „Fast-Unfall“, bei dem zum Glück die anderen mit aufgepasst haben (sonst wäre es ein harter Crash geworden, ich hatte nicht richtig aufgepasst, Thema fehlender "Schulterblick"...), wurde meine Unsicherheit und Ängstlichkeit immer stärker. Ich fahre zwar immer mal wieder, jedoch keine weiten Strecken mehr, nur innerhalb von unserer Stadt und dann auch nur in Begleitung, also wenn mein Freund neben mir sitzt. Ich habe es zwar nicht verlernt (und WILL es auch nicht verlernen!!! - Das gibt mir immer ein Stückchen Selbstbewusstsein zurück!), aber die Unsicherheit habe ich dennoch nicht vollständig im Griff. Aber deswegen nochmals in die Fahrschule zu gehen (das haben mir schon mehrere empfohlen), das ist mir voll und ganz zu peinlich. Gestern Abend, also wenn wir zusammen Aus waren und mein Freund etwas getrunken hat (warum auch nicht, dafür habe ich schließlich den Führerschein), dann fahre ich grundsätzlich zurück, so auch an Weihnachten, Silvester und sonstigen Gelegenheiten. Aber das ergibt sich meistens nur etwa alle ein bis zwei Monate, öfter fahre ich nicht mehr. Deswegen muss alles für mich mit „Bus und Bahn“ erreichbar sein.
Als ich gestern Abend dann im Internet gesurft bin, habe ich total zufällig auf einer Seite eine ehemalige Arbeitskollegin entdeckt. Sie schreibt dort ebenfalls an einer Art „Tagebuch“. Natürlich ist ihres inhaltlich völlig anders als meins, sie hat ja ein völlig anderes Leben. Ich konnte nicht anders und habe es gelesen, es war zum Teil sehr interessant. Darin habe ich auch gelesen, dass sie eine Selbsthilfegruppe leitet, eine andere, als ich sie brauche, aber immerhin. Ich war zwar nie enger mit ihr befreundet, hatte aber auch keinen Krach, wir waren einfach nur „Kolleginnen“. Dann habe ich mir gedacht, ich könne sie ja mal Anschreiben, ob sie mir bezüglich Selbsthilfegruppen einen Tipp geben könnte. O man, ich war mir deswegen völlig unsicher. Wie würde sie auf meine Mail reagieren (wie gesagt, wir waren nie Freundinnen), würde sie sie eventuell direkt löschen oder über mich lachen? Ich habe etwas geschrieben, wieder gelöscht, wieder geschrieben und wieder gelöscht. Aber nach dem dritten Entwurf habe ich mir ein Herz gefasst und habe endlich auf Senden getippt!!!
Und sie hat heute geantwortet, in sehr lieber Art und Weise. Darüber war ich sehr überrascht und habe mich dennoch mächtig gefreut!!!! Ja, sie kennt eine Selbsthilfegruppe, die für mich möglich ist, Dienstags Abends und erreichbar. Dass ich mit dieser Frau nochmals Kontakt haben würde, damit habe ich selber nicht im geringsten gerechnet. Aber wir werden halt alle reifer und Erwachsener und das ist manchmal wirklich gut so!!!
Manche Hemmungen (gerade anderen Menschen gegenüber) kann ich erst jetzt so richtig nach und nach Abbauen, daran hätte ich vor ein paar Jahren im Leben noch nicht geglaubt. Sei es meine Behandlung (z. B. die Massage) oder auch das Schwimmen. Nach meiner Schulzeit war ich über 20 Jahre lang nicht mehr Schwimmen. Schon alleine wegen meinem Rücken bzw. halt wegen dem Bauch. Und jetzt macht es mir inzwischen wieder so richtig Spaß (morgen Abend habe ich ja wieder Wassergymnastik und anschließend werde ich auch wieder Schwimmen!).
Ach übrigens, weshalb ich so wenig Kraft in den Armen habe. Ich bin, wie ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt, ein Einzelkind (leider). Meine Mutter wollte immer mehrere Kinder haben, konnte es aber aus gesundheitlichen Gründen nicht. Ich habe mir schon so oft Geschwister gewünscht, aber ob das meine jetzige Situation ändern würde, das wäre die zweite Frage. Ich kenne beide Situationen. Ich kenne Geschwister, die sich total super gut verstehen, aber ich kenne auch das Gegenteil, die sich jetzt, wo wir Erwachsen sind, nicht mehr angucken und kein Wort mehr miteinander Reden. Wer weiß, wie es bei mir gelaufen wäre? Ja, und meine Mutter hat mich wegen dem Armbruch, den ich als Kind hatte, mein Leben lang „betüddelt“ und geschont. Ich durfte so gut wie nichts selber machen. Sobald ich was in der Hand hatte (und sei es nur eine Flasche zu öffnen), nahm sie sie mir aus der Hand und hat es für mich gemacht. Ich durfte den Arm niemals belasten, darauf hat sie mein Leben lang geachtet. Ja, und jetzt habe ich die „Quittung“ dafür und kann sehen, dass ich mit den KG-Übungen irgendwie zurecht komme.Verwöhnen ist zum Teil ja gut und schön, aber man sollte es bitte nicht übertreiben...!!!
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute bin ich völlig kaputt und „Dank“ des Wetters geht mein Wecker morgen noch früher als sonst. Ich brauche morgens immer etwas „Anlaufzeit“, schon alleine um meinen Kreislauf in den Gang zu kriegen, deswegen geht mein Wecker jeden Morgen um 4 Uhr und spätestens gegen 4.30 Uhr (manchmal auch schon ab 4.15 Uhr) stehe ich auf. Dann bin ich im Normalfall gegen 6.20 Uhr im Büro und ab 6.30 Uhr fängt unsere Gleitzeit an. So ist es zumindest, wenn mein Freund Frühschicht hat (so wie in dieser Woche). Er muss um 5.30 Uhr im Betrieb sein und setzt mich vorher immer am Bahnhof ab. In den Wochen, wenn er Spätschicht hat, dann gönne ich es mir schon mal und schlafe eine halbe Stunde länger, stehe dann erst gegen 5 Uhr auf, bin dann allerdings erst gegen 7.20 Uhr im Büro. Naja, da unsere Gleitzeit ja bis 9 Uhr geht, ist auch das gar kein Problem. Das „Problem“ (womit ich selber aber kein Problem habe) das ist halt, dass ich Nachmittags selten länger, also Überstunden machen kann, da ich ansonsten meine Therapie (also meine Termine im Institut) nicht schaffen würde. Aber da ich eh ein relativ großes „Gewohnheitstier“ bin, habe ich mich längst daran gewöhnt.
Aber heute hat es hier den ganzen Tag über ganz heftig geschneit, die Straßen waren stellenweise fast „dicht“ und auch glatt (ich habe einige Autos gesehen, die mächtig ins Rutschen gekommen sind und bei denen die Reifen durchgedreht sind). Als mein Freund mich von der Wassergymnastik abgeholt hat (ich wollte wegen dem Wetter eigentlich Laufen, aber er ließ sich auf keine Diskussion ein und hat mich dennoch abgeholt), musste auch er im Schritttempo fahren. Wer weiß, wie morgen Früh die Wetter- bzw. Straßenverhältnisse sind. Deswegen geht mein Wecker morgen schon um 3.45 Uhr und aller spätestens um 4.15 Uhr muss ich Aufstehen.
Die Wassergymnastik war heute (nach langer Zeit) mal wieder so richtig super. Die Gruppe war allerdings super klein, wir waren nur 3 Frauen (wir vermuten, dass die Anderen sich wegen dem Wetter nicht dorthin getraut haben, aber bei mir liegt es ja eh auf dem Arbeitsweg, ich muss ja auf jeden Fall dort vorbei, dann kann ich auch direkt dort reingehen). Auch wenn die Gruppe sehr klein war, wir hatten dennoch sehr viel Spaß und haben auch sehr viel gelacht. Das war super schön. Dieses Mal hat sich C. wesentlich mehr Mühe im Ablauf gegeben. Wir sind über 20 Minuten mit den verschiedensten Bewegungen gelaufen und haben dabei mit der großen Nudel viele unterschiedliche Bewegungsabläufe gemacht, zum Teil sehr einfache, zum Teil sehr schwere (zumindest für mich, da ich die große Nudel ja nach wie vor nicht vernünftig unter Wasser bekomme). Also, kalt war uns heute bei diesem Training ganz bestimmt nicht mehr (echt Schade, dass die Anderen, die sonst über C. gelästert haben, nicht dabei gewesen sind, es hat sich wirklich gelohnt!!).
Mit einer Übung hatte ich ganz große Probleme. Die Nudel nach hinten, also sozusagen ein Stück hinter den Nacken, mit den Armen nach hinten greifen und die Nudel unter Wasser drücken. Gar keine Chance, ich bekam sie mit Mühe und Not gerade eben unter die Wasseroberfläche. Die anderen Beiden haben mich schon angesprochen, was denn los wäre, warum ich nicht mitmachen würde, ob ich eventuell einen Krampf hätte. Nein, das Wasser war mal wieder wie eine „Mauer“, völlig undurchdringlich, gegen diesen Druck komme ich nicht an. In dieser Position fehlt mir die Kraft voll und ganz. Die Übungen vor dem Körper, also dort die Nudel in verschiedenen Varianten unter Wasser zu kriegen, konnte ich immerhin weitestgehend mitmachen, zwar auch nicht perfekt und bis ganz unter Wasser, aber immerhin.
Nach dem Training bin ich dann (so wie immer in der letzten Zeit) wieder etwa eine Stunde länger im Wasser geblieben. Zuerst wieder etwas über eine halbe Stunde Schwimmen und danach intensives Training mit den kleinen Nudeln (damit werde ich immerhin von Woche zu Woche besser).
Bevor ich heute ins Institut gegangen bin, war ich noch bei meinem Hausarzt (der ist schräg gegenüber vom Institut). Ich habe heute Vormittag dort angerufen und erfahren, dass der Reha-Bericht vorliegt. Ich habe mir natürlich sofort eine Kopie davon geben lassen. Er besteht aus insgesamt 11 Seiten. Als ich ihn gelesen habe, sind mir natürlich mal wieder die Tränen gekommen (schon alleine wegen der ganzen Erinnerungen). Natürlich enthält er sehr viel „Fachchinesisch“ und ich habe in den nächsten Tagen sehr viel damit zu tun, um die ganzen Begriffe im Internet zu suchen (und natürlich insbesondere auch um zu begreifen, was dort alles steht).
Bezüglich der Arbeit habe ich mich in den letzten Tagen wohl richtig verhalten (was meinen höhenverstellbaren Tisch und das Sitzen zwischendurch betrifft), ein regelmäßiger Haltungswechsel wird dringend empfohlen.
Ein paar medizinische Begriffe, insbesondere was den BWS und LWS-Bereich betrifft, will ich am Samstag zunächst mit meinem Masseur durchsprechen. Bis jetzt hat er mir die meisten Sachen, die die Orthopäden mir gesagt haben, vernünftig erklären können (auf jeden Fall besser als die Orthopäden!). Bei ihm verstehe ich wenigstens, wovon er redet!! Schließlich betrifft die Beschreibung auch zum großen Teil den unteren Rückenbereich, in dem ich bei der Massage ja auch immer die starken Schmerzen habe.
In dem Bericht ist allerdings auch ein Fehler. Es wird darin „behauptet“, dass die Schmerzen in das linke Bein, bis in die linke Wade ausstrahlen. Das stimmt so absolut nicht. Die Hauptschmerzen habe ich immer schon im kompletten rechten Bein gehabt. Und nur, wenn der Schmerz zu intensiv wurde, dann fing ich natürlich an zu Humpeln, wobei dann das linke Bein auch mitbetroffen ist. Aber die Hauptschmerzen und die Krämpfe kriege ich immer schon im rechten Bein (Wade und Oberschenkel).
Worüber ich mich am meisten aufgeregt habe, das war, dass ich in manchen Sätzen schon wieder mal als „Simulantin“ dargestellt werde. Dabei platzt mir jedes Mal regelrecht der Kragen. Was soll ich denn noch alles machen, damit die Menschen bzw. die Ärzte mir endlich mal glauben??? Zum Einen wird mehrmals betont, dass ich manche Übungen „angstbedingt“ nicht vollständig ausgeführt habe (ich habe in der Reha-Zeit wirklich versucht, mein absolut bestes zu geben, deswegen habe ich diese Reha angetreten und dadurch habe ich dann ja auch wirklich im Laufe der Zeit immer stärkere Schmerzen bekommen, einige Übungen konnte und kann (!!!) ich wegen fehlender Muskelkraft nicht durchführen, so gerne ich es könnte!!!) und das Sequenztraining in der „Mucki-Bude“ sowie das Aquajogging hätte ich nur mit Mühe toleriert (die Aussage der Physiotherapeuten). Das stimmt so nicht!!! Das Aquajogging macht mir nach wie vor wirklich Spaß (auch vorhin wieder!!!) und auch vorhin war ich mal wieder die langsamste von uns Dreien, das hat aber nichts mit „tolerieren“, sondern wirklich nur mit fehlender Kraft zu tun. Dafür mache ich das Ganze. Über solche Aussagen rege ich mich unwahrscheinlich auf. Ich bin deswegen schon wieder auf „180“!!! Und beim Sequenztraining haben mir das Fahrrad fahren (auf dem Ergometer, was ich ja häufig auch Abends gemacht habe, was übrigens mit keinem Wort erwähnt wird, nur, dass ich Abends öfters mal Schwimmen war, dabei war ich weitaus öfters auf dem Fahrrad!!!) und auch die Beinpresse Spaß gemacht. Klar, war ich daran schlapp, daran will C. mit mir demnächst ja auch weiter üben, aber das war ja nicht, weil ich dazu keinen „Bock“ hatte, sondern weil mir die Muskelkraft fehlte, aber das versteht ja anscheinend kaum ein Mensch. Ich bin doch dabei, an mir zu Arbeiten, was soll ich denn noch alles machen, damit die Menschen (oder besser gesagt speziell die Orthopäden) mir glauben, dass ich bereit bin und an mir Arbeite? Ich könnte diesen Arzt heute noch... (naja, ich will jetzt nicht zu ausfallend werden, meine Wut ist im Moment absolut grenzenlos und mir kommen deswegen schon wieder mal die Tränen, aber wirklich nur aus purer Wut über diesen Arzt!!!). Wie soll ich ihm denn beweisen, dass es mir mit diesem Training wirklich Ernst ist? Ich gebe mir doch wirklich schon alle Mühe, aber manche Sachen klappen nunmal leider immer noch nicht.
Wie gesagt, jetzt muss ich zunächst mal versuchen, dieses ganze „Fachchinesich“ so gut es geht zu verstehen.
JaneGeändert von JaneCooper (30.11.2010 um 13:14 Uhr)
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JaneCooper
Hallo,
heute nur ein kurzer Bericht. Ich versuche noch, Stück für Stück den Reha-Bericht zu begreifen. Das ist wirklich eine „harte Nuss“. Wenn ich mich mit medizinischen Begriffen besser auskennen würde, dann wäre es sicherlich einfacher, aber so ist so ziemlich in jedem Satz mindestens ein Wort, das ich suchen muss. Das hält natürlich mächtig auf. Aber ich will auf jeden Fall wissen, was die über mich geschrieben haben. (Mein Hausarzt hat auch noch nicht alles „übersetzt“ und will sich mit einem Orthopäden in Verbindung setzen. Ich will auf jeden Fall am Samstag meinen Masseur auf die wichtigsten Sachen ansprechen, bis jetzt hat er mir ja auch bei solchen Sachen schon sehr gut geholfen. Den Bericht habe ich bereits mehrmals kopiert, weil auch meine Psychotherapeutin wissen möchte, was dort gelaufen ist.)
Ganz abgesehen davon, was die zu manchen „Aussagen“, die ich beim Arzt und bei der Psychologin gemacht habe, hinein interpretieren. Klar, man kann den Menschen immer nur „vor“ den Kopf gucken und niemals hinein, trotzdem ist es zum Teil sehr interessant, wie man manche Sätze zum Teil schon „umdrehen“ kann, dann hört sich manches ganz anders an, als wie man es eigentlich gesagt bzw. gemeint hat. Und von dieser Sorte sind auch mehrere Sätze in diesem Bericht (auch von Seiten der Physiotherapeuten) und darüber habe ich mich zum Teil schon mächtig aufgeregt.
Was man macht, ist verkehrt. Ist man zu still und zurückgezogen, wird einem das zur „Last gelegt“, dass man an den Schmerzen „selber Schuld ist“, weil man sich zu sehr auf den Körper konzentriert und wenn man dann endlich mal den Mund aufmacht, wird alles gesagte „umgedreht“. Echt, voll super, über diesen Bericht habe ich mich schon mächtig aufgeregt (und mich auch schon ziemlich hineingesteigert, aber ich kann wirklich nicht anders).
Mit meiner Mutter hatte ich auch bereits das nächste Streitgespräch. Sie meinte (am Telefon) zu mir, ich würde viel zu viel machen. Ich solle einmal in der Woche Sport machen, aller höchstens zweimal, alles weitere wäre, wenn man Berufstätig ist, viel zu viel. Da reden aber alle anderen Leute (auch alle in der Reha) ganz anders mit mir. Ich mache zwar nicht täglich Sport (diese „Überwindung“ fehlt mir bis heute wirklich), aber dennoch bin ich regelmäßig dabei. Ich finde es nur wirklich blöd, wenn die eigene Mutter einen seelisch nicht unterstützt und einem höchstens noch Vorwürfe macht, wenn man dem Rat der Ärzte und der Physiotherapeuten folgt. Ich bin froh und stolz, wenn ich das Programm so gut es geht durchziehe, und sie zieht mich seelisch dennoch weiter runter. Voll klasse...!!
Aus lauter Frust (über den Reha-Bericht und das Telefonat mit meiner Mutter) bin ich heute Abend dann noch eine halbe Stunde Fahrrad gefahren. Ich musste mir diesen Frust einfach runterstrampeln. Und das hat mir wirklich verdammt gut getan!!! Ob ich es jetzt täglich durchhalte, daran glaube ich selber nicht so wirklich, aber mehrmals in der Woche will ich es schon schaffen (in der Reha war das Ergometertraining ja fast schon Tagesprogramm, so gut wie jeden Tag stand es auf dem Plan).
So, jetzt freue ich mich auf Morgen, erst ein bisschen KG und dann wieder etwas Schwimmen gehen und den „Kampf mit der Nudel“ fortsetzen.
Bis morgen,
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
im Moment stehe ich etwas „neben mir“. Heute haben sich ein paar Dinge ereignet, so dass ich heute Abend mal wieder etwas depressiv war und geweint habe. Und was gönnt man sich zu „dieser Zeit“? Eine leckere Tasse Glühwein, oder besser gesagt 1 ½. Und wenn man sonst so gut wie nie was trinkt, dann „merkt“ man das natürlich sofort. Als ich mir dann „Nachschlag“ geholt habe und (aus Scherz!!) den Spruch von meiner Mutter losließ („Trink was, damit die Leute dich für voll nehmen“), da hat mein Freund natürlich sofort die „Notbremse“ gezogen. Aber lecker war es trotzdem!! Und solange man es nicht übertreibt (und regelmäßig sowieso nicht) kann es ja wohl nicht so schlimm sein.
Heute war im Großen und Ganzen kein besonders schöner Tag. Zuerst gab es auf der Arbeit etwas Stress und Ärger. Echt mal wieder typisch, aber im Moment ist bei mir halt etwas der „Wurm drin“.
Nach der Arbeit bin ich dann zum Institut gefahren. Dort erfuhr ich, dass meine Physiotherapeutin auf unbestimmte Zeit erkrankt ist und KG deshalb vorläufig ausfällt. Für eine Vertretung muss erst noch gesorgt werden, das geht nunmal nicht von heute auf morgen. Weil ich ja nach der KG auch für eine Rückenmassage eingetragen war (das hilft mir auf jeden Fall, die Zeit bis zur Samstags-Massage besser zu überbrücken, weil die Schulter- und Rückenschmerzen immer ab Mitte der Woche beginnen, so auch heute wieder), war ich heute dafür bei meinem Masseur eingetragen (einschließlich Heißluft) und da habe ich nie was gegen.
Gerade bei dem heutigen Eis-kalten Wetter tat die Heißluft natürlich super gut und ich habe es genossen ohne Ende (ich war kurz vorm Einnicken, Grins...). Und dann kam die Massage. Nach der „Katastrophe“ vom Samstag (mein Masseur hatte natürlich gemerkt, wie sehr ich dieses Mal „kämpfen“ musste), war es heute fast schon der "Himmel auf Erden" und hat so richtig gut getan, natürlich mal wieder bis auf meine beiden „speziellen“ Stellen an den Schulterblättern und am unteren Rücken, die bei jeder Massage weh tun. Aber das ist bei mir ja wirklich völlig normal, dafür mache ich das Ganze ja schließlich. Aber ansonsten war es wirklich eine angenehme und entspannende Massage (und die leichten Schmerzen, die ich tagsüber hatte, sind jetzt wieder komplett weg).
Und heute konnten wir uns dabei endlich mal wieder etwas unterhalten (was Samstags beim „Luft anhalten“ ja kaum noch möglich ist). Ich sage mal so, an meinem Masseur mag ich drei Sachen. Zum einen natürlich seine Massagen, mit denen er mir schon sehr gut geholfen hat. Dann sein Fachwissen. Ich vergesse nie die erste Massage, als er schon die Vermutungen bezüglich der Bandscheiben usw. ausgesprochen hat, wofür die Ärzte nach vielen Untersuchungen ein halbes Jahr gebraucht haben, um es mir tatsächlich schriftlich zu bestätigen. Ich habe ihm übrigens vorhin die 3 wichtigsten Seiten des Reha-Berichtes gegeben, die sich auf den Rücken beziehen (ich hatte sie eigentlich Hauptsächlich für die KG mitgehabt, weil darin genau aufgeführt ist, welche speziellen Muskeln aufgebaut werden sollen). Vielleicht „hilft“ ihm das für die Massagen und vielleicht kann er mir das „Fachchinesisch“ auch etwas erklären.
Ich werde im Institut allerdings nicht den vollständigen Reha-Bericht abgeben, denn die Psychologin hat ebenfalls so einige Kommentare bezüglich meines „Verhaltens“ Gruppen gegenüber darin aufgeführt. Ich habe mit ihr ja sehr offen über einige Situationen (insbesondere von der Arbeit, aber auch aus der Reha und von der Wassergymnastik) gesprochen. Dass ich im Ganzen sehr ruhig und still bin, das ist hier ja schon bekannt (wenn ich einen großen Bekannten- oder Freundeskreis hätte, dann „bräuchte“ ich diese Seite wahrscheinlich gar nicht...), aber die Psychologin hat einige sehr treffende Kommentare bezüglich meines Verhaltens darin geschrieben, die zwar den Nagel voll und ganz auf den Kopf treffen, die mir dennoch peinlich sind und die ich weder im Institut noch auf dieser Seite veröffentlichen werde.
Und dann mag ich an ihm, wie er mit einem redet, einem immer wieder neuen Mut machen kann. Schon vor der Reha, als meine Angst von Woche zu Woche größer geworden ist, hat er es immer wieder geschafft, mich etwas zu beruhigen und mir neuen Mut zuzusprechen. Und meine derzeitige (wie hat der Arzt es im Bericht formuliert) „gedrückte Stimmung“ ist ihm sicherlich auch nicht entgangen. Er kennt mich ja jetzt auch schon „ein paar Tage“ und hat deswegen auch gemerkt, wie sehr ich mich in dieses „Reha-Thema“ reingesteigert habe (ich kann im Moment aber nicht anders). Aber auch diesbezüglich findet er immer wieder die passenden Worte. Er „steckt“ einen nicht in eine „Schublade“, sondern gibt einem gute „Denkanstöße“, so wie er mir ja letztes Jahr auch die Wassergymnastik empfohlen hatte, die mir inzwischen wirklich Spaß macht und zu meinem Hobby geworden ist und nicht, wie im Reha-Bericht steht, „mit Mühe toleriert worden ist“.
Ich weiß, ich bin schon wieder beim Thema Reha, aber bis ich das im Kopf vollständig verarbeitet habe, bis dahin wird wohl noch viel Zeit vergehen. Zumindest so lange, bis ich mit meinem „Kollegen“ zusammen den Beschwerdebrief fertig habe. Er unterstützt mich darin. Ich soll ihm die Daten und Fakten geben (und den Bericht) und er macht mir einen vernünftigen Brief daraus. Solange diese „Aktion“ nicht beendet ist, wird dieses Thema bestimmt noch in meinem Hinterkopf sein. Aber Abends habe ich keine Lust mehr dazu und kann mich auf so etwas auch nicht mehr richtig konzentrieren. Dazu muss ich mir am Wochenende mal in Ruhe Zeit nehmen.
Nach der Massage bin ich dann wieder Schwimmen gegangen, zuerst 30 Minuten nonstop und dann wieder intensives Nudel-Training (was immerhin von Woche zu Woche besser klappt). Dabei treffe ich seit ein paar Wochen immer wieder die gleiche Frau (sie geht in die Sauna und kommt dann ein paar Bahnen Schwimmen). Heute sind wir zum ersten Mal so richtig ins Gespräch gekommen. Sie hat sich bei mir erkundigt, weshalb ich dieses Training dort regelmäßig mache, was ich für eine Krankheit hätte. Darüber sind wir dann im Allgemeinen auf Medikamente zu sprechen gekommen. Dabei fiel mir dann ein, dass ich vor einigen Jahren (das müsste jetzt so ungefähr 10 Jahre her sein) wegen der Schmerzen beim Hausarzt war. Auch damals konnte ich mich ein paar Tage lang vor Schmerzen kaum bewegen. Von diesem Arzt bekam ich dann Tabletten (zum Glück weiß ich nicht mehr, wie die hießen). Diese Tabletten haben damals zumindest sehr gut geholfen und ich kam kaum noch davon weg, habe die Beschwerdefreiheit genossen ohne Ende. Ich habe schließlich eine Tablette nach der anderen genommen, um bloß keine Schmerzen mehr zu bekommen, bis es mir so schlecht geworden ist, dass ich nicht mehr aus dem Bad zurückkam... Am nächsten Tag war ich wieder beim Arzt und er sagte, das grenzte schon an Medikamentenvergiftung und war sehr gefährlich. Auch deswegen habe ich heute Angst, Medikamente zu nehmen. An meine „typischen“ Schmerzen bin ich längst gewohnt, aber ich habe halt Angst, mich zu sehr an die Schmerzfreiheit zu gewöhnen und von diesen Dingern auf Dauer abhängig zu werden. Dann lieber auf natürliche Weise, mit regelmäßigem Training.
Dann hatte ich mal vor, solche Tabletten Samstags vor der Massage zu nehmen, aber davon hat mir zum Glück eine Kollegin (die inzwischen allerdings nicht mehr bei uns arbeitet), abgeraten. Wenn ich so schon Last mit blauen Flecken habe und dann bei Schmerzen nicht mehr Stopp sagen kann (weil ich halt keine Schmerzen spüren würde), wer weiß, wie es meinen Muskeln danach dann gehen würde. Damit hatte sie voll und ganz Recht und ich habe es auch nicht gemacht.
So, morgen Nachmittag habe ich einen „freien“ Nachmittag bzw. Abend (also keine Termine) und will eine Runde Fahrrad fahren und eventuell etwas Bodengymnastik machen (mal sehen, zu was ich mich so Aufraffen kann). Am Freitag will ich (auch wenn so wie heute keine KG ist), zumindest wieder Schwimmen gehen und mit der Nudel trainieren. Und am Samstag ja eh wieder zur Massage. Bis dahin werden die schlimmsten blauen Flecke wahrscheinlich wieder weg sein (aber so empfindlich war ich immer schon, leicht stoßen, was mir zum Teil gar nicht bewusst war und ich bekomme sofort blaue Flecke).
Bis morgen, Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute geht es mir nicht so gut. Nein, ich habe keine Schmerzen und das obwohl heute Donnerstag ist. Die Massage gestern hat wirklich mal wieder super gut geholfen. Deswegen habe ich mir vorhin auch überlegt, dass ich das demnächst regelmäßig machen werde, also Mittwochs eine Rückenmassage (speziell für Schultern und den unteren Rücken) bei meinem Masseur und Samstags, wie gehabt, eine „gründliche“. Ich habe mir vorhin so gedacht, was soll eigentlich der Blödsinn, wenn es mir doch hilft, warum soll ich mich dann mit Schmerzen „rumärgern“, davon hatte ich während der Reha mehr als genug, darauf kann ich absolut verzichten. Ich werde deswegen Morgen mit dem Herrn vom Empfang reden, dass er mich jetzt regelmäßig Mittwochs (bei meinem Masseur – und nicht bei einer Physiotherapeutin) dafür einplanen soll.
Seelisch geht es mir heute alles andere als gut. Ich hatte mit einer Kollegin etwas „Stress“ und diese Situation ist mir mächtig „an die Nieren“ gegangen. Ich habe den ganzen Tag über immer wieder mit den Tränen kämpfen müssen. Wir haben zwar später nochmals in Ruhe darüber gesprochen, aber ich kann diese Sache nicht einfach so „wegstecken“.
Deswegen habe ich mir im Laufe des Tages überlegt, dass ich auf der Arbeit ab sofort wieder den „Rückzug“ antrete. Ich habe es ja in diesem Jahr zum ersten Mal „versucht“, mich ein bisschen an gemeinsamen Aktionen (z. B. dem Betriebsausflug) zu beteiligen. Auch, wenn dieser Tag wirklich schön war, trotzdem glaube ich inzwischen, dass das (was mich betrifft) ein Fehler war. Ich gehe dorthin um zu Arbeiten, nicht mehr und nicht weniger. Ich werde zusehen, dass ich meine Arbeit (trotz meiner Probleme mit den zeitweisen Schmerzen und Depressionen) in den Griff kriege, aber ansonsten werde ich mich wieder deutlich zurückziehen. Mit ein paar (wenigen) Kolleginnen habe ich ja (zeitweise) einen guten Kontakt, aber das reicht dann auch schon.
Die Weihnachtsfeier bzw. das Weihnachtsessen habe ich in meinem Kopf schon längst „abgehakt“ und werde auf jeden Fall lieber zur Wassergymnastik gehen. Und morgen gibt eine neue Kollegin ihren Einstand. Aber ich werde mit ihr darüber reden und in der Zeit dann lieber freiwillig die Telefonzentrale bedienen. Das ist für meine Nerven im Moment weitaus schonender!!
Ich kann jetzt schon den Vortrag meiner Psychotherapeutin bezüglich soziale Kontakte hören (am kommenden Dienstag habe ich einen Termin bei ihr), aber die kann man sich schließlich auch „wo anders“ suchen, das muss ja nicht unbedingt auf der Arbeit sein. Ich weiß zwar noch nicht wirklich, wo ich damit anfangen soll, aber das wird die Zeit dann zeigen.
Ganz abgesehen davon, dass ich ja demnächst auch in diese Selbsthilfegruppe für Ängste und Depressionen gehen will. Weshalb ich letzten Dienstag noch nicht dort war? Weil ich Angst davor habe!!! Ich möchte es auf jeden Fall durchziehen, vielleicht bekomme ich dort ja den einen oder anderen Tipp, wie man es besser in den Griff bekommt. Aber, wie ich nunmal bin, vor allen neuen Sachen im Leben habe ich zunächst Angst (für die Wassergymnastik brauchte ich ja auch rund einen Monat, um mich endlich dazu durchzuringen!!). Wenn es eine „Mini-Gruppe“ aus 2 bis 3 Personen wäre, dann wäre es für mich so gut wie kein Problem, damit komme ich noch gut klar. Aber sobald die Gruppen größer werden (und ich gehe davon aus, dass das dort der Fall ist), dann habe ich ganz große Hemmungen. Überhaupt zum ersten Mal zu dieser neuen Gruppe, zu diesen neuen Menschen zu gehen.
Und wenn ich mich dort dann eventuell vor der Gruppe vorstellen muss, da kann ich mich noch lebhaft daran erinnern, wie schwer es mir in der Reha in der Schmerz-Gruppe gefallen ist, wie Rot ich dabei geworden bin (das habe ich mir garantiert nicht eingebildet, mein warmes Gesicht war mehr als deutlich spürbar) und dann auch noch „flüssig“ zu reden (in solchen Situationen „versagt“ meine Stimme sehr schnell, vor lauter Aufregung). Also, ich will auf jeden Fall an dieser Gruppe teilnehmen, wer weiß, vielleicht wird es ja wirklich total gut und hilft mir (alles ist möglich!!), aber diese erste Überwindung, die fällt mir wirklich verdammt schwer!!
Nach diesem Tag mit dem „seelischen Stress“ und den „tausend Gedanken“, die ich mir über meinen „Rückzug“ auf der Arbeit gemacht habe, habe ich mir heute Abend alles beim Fahrrad fahren von der Seele gestrampelt. Nachdem ich seelischen Stress hatte, komme ich dabei immer so richtig auf Touren.
Morgen Nachmittag gehe ich dann wieder Schwimmen und dann werde ich den Herrn vom Empfang bezüglich der Massagetermine ansprechen. Mir ist auch so ganz „nebenbei“ aufgefallen, dass Weihnachten und Silvester auf Samstage fallen (ich weiß, ich bin manchmal ein „Schnellmerker“... Grins...). Bevor ich dann 2 Wochen oder länger (weil ich noch nicht weiß, wann mein Masseur in Urlaub geht) auf Massagen verzichten muss, will ich mich rechtzeitig für einen Freitag einplanen lassen. Bloß nie wieder diese Schmerzen, die ich während der Reha hatte (das war wirklich die absolute Katastrophe)!!! Und Schwimmen gehen (also ein bisschen Bewegung haben) will ich in dieser Zeit auf jeden Fall.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute war bei mir ein Tag der „gemischten Gefühle“. Es war ein regelrechtes „Auf und Ab“. Im Moment ist irgendwie alles blöd, ich weiß nicht so wirklich, „wo“ ich im Leben stehe. Es läuft alles anders, als ich es je im Leben geplant hätte (ich spreche jetzt nicht von meinem Freund, sondern von allem „Drum herum“, also von der Dauertherapie, von der Situation auf der Arbeit und im Allgemeinen von meinem „Verhältnis“ zu anderen Menschen und zu (früheren) Freundschaften). (Zu einzelnen Sachen werde ich später noch eingehen.)
Heute Vormittag auf der Arbeit habe ich mein „Ding“ wirklich durchgezogen und habe weiter gearbeitet (anstatt an dem Einstand meiner neuen Kollegin teilzunehmen). Ob das richtig war, das ist ein völlig anderes Thema...!! Mir fehlte aber voll und ganz der Mut, daran teilzunehmen. Ich hatte Angst davor, dass mich jemand ansprechen könnte und mir schon wieder mal die Tränen kommen könnten (die sind natürlich trotzdem gekommen, aber ich saß ja alleine in meinem Büro und keiner konnte sie sehen – zum Glück). Im Moment passiert das, worüber ich während der Reha schon mal geschrieben habe (und wovor ich Angst habe, ich kapsel mich immer mehr ab, „krabbel“ immer tiefer in das Loch und komme alleine nicht mehr raus).
Im September hatte ich ja Geburtstag. Deswegen hatte ich eine größere Packung Schokolade mit ins Büro genommen. Ich wollte sie ja eigentlich meinen Kollegen ausgeben, hatte jedoch etwas Angst davor, dass deswegen (natürlich) alle in mein Büro kommen und diese Packung lag deswegen bis heute in meinem Schrank. Wohlgemerkt „lag“. Ich hatte heute Mittag so starke Depressionen, so einen starken Frust (bei dem Gedanken, dass die Anderen jetzt locker zusammen sitzen, Spaß haben und Lachen), dass ich nicht mehr aufhören konnte und gefuttert habe ohne Ende (bzw. bis es mir mal wieder schlecht geworden ist). Dass das Falsch war, das weiß ich selber, das braucht mir jetzt hier auch keiner zu sagen und ich bereue es ja auch, aber in dem Moment konnte ich wirklich nicht anders.
Wie hat eine Kollegin letzte Tage zu mir gesagt, ich stelle an mich selber (in Bezug auf andere Menschen) viel zu hohe Anforderungen (was andere Menschen eventuell von mir erwarten könnten), das könnte man nicht erfüllen. Ich bräuchte doch „bloß“ irgendetwas Positives machen (oder „anstellen“), damit die Anderen wieder auf mich Aufmerksam werden (womit dann halt keiner gerechnet hat) und mich wieder anerkennen. Aber an diesem „bloß“ scheitert es bei mir bereits, ich wüsste im Moment nicht im geringsten, wie ich das machen sollte.
In diesem Zusammenhang habe ich dann auch mal wieder an meine Jazz-Tanz-Zeiten gedacht. Das waren wirklich noch Zeiten...!! Ich war mit großer Freude dabei, hatte immer Spaß ohne Ende und Anerkennung sowieso. In der Gruppe, in der ich viele Jahre war, gab es auch keinerlei „Konkurrenzkampf“ oder ähnliches. Jeder hat jeden akzeptiert und jeder hat auch jedem geholfen, wenn man bei den Tänzen mal einen „Hänger“ hatte. Wobei ich halt immer sehr gut auswendig lernen konnte, so dass ich auch von Tänzen, die schon Jahre alt waren, noch alle Schrittfolgen im Kopf hatte. Wenn andere „Hänger“ hatten, kamen sie deswegen zu mir (worauf ich natürlich mächtig stolz war) und wenn ich mal mit den Schrittfolgen bzw. Kombinationen Probleme hatte, konnte ich jederzeit zu jedem gehen, jeder hat es mir dann sofort in aller Ruhe gezeigt. Die Gruppe war wirklich super, die Kameradschaft einmalig toll.
Aber nachdem ich dieses Hobby ja aus Schmerz-Gründen aufgeben musste, fiel ich in ein äußerst tiefes Loch, wusste gar nichts mehr mit mir anzufangen und habe mich von allen voll und ganz zurückgezogen.Nach etwa einem Jahr habe ich dann den ersten Schritt in die Zukunft gewagt. Ich bin zur Volkshochschule gegangen und habe einen „Rhetorik“-Kurs besucht. Im Großen und Ganzen war dieser Kurs gar nicht schlecht, aber was mich persönlich betrifft, so konnte er mir nicht wirklich weiterhelfen. Er ging über 2 Tage (Samstag und Sonntag). Ich vergesse nie die Reaktion meiner damaligen Arbeitskolleginnen, als ich diesen Kurs so ganz nebenbei erwähnt habe (so nach dem Motto, na was machst du am Wochenende? Und ich sagte, ich gehe in einen Rhetorik-Kurs). Das sprach sich rum wie ein Lauffeuer. Keiner hatte damit gerechnet, dass ausgerechnet ich Stille freiwillig an so einem Kurs teilnehmen würde, das hat mir keiner zugetraut.
Aber der Kurs war wirklich gar nichts so besonderes. Er bestand aus etwa 10 Teilnehmern (überwiegend Frauen), von denen die meisten relativ ruhig und still waren. Wir haben sehr viele Pausen gemacht und in diesen Pausen ergaben sich von Anfang an irgendwie ganz locker viele kleine Gespräche. Aber dadurch lernten wir uns ruckzuck alle kennen. Und weil halt jeder in diesem Kurs das gleiche Problem hatte (nicht vor anderen Leuten reden zu können), haben wir uns bei den vielen kleinen „Tests“, die wir durchgeführt haben (wir mussten vor dieser Gruppe viele kleine Vorträge halten, über die verschiedensten Themen), immer gegenseitig unterstützt, uns geholfen, Tipps gegeben und Mut gemacht. Vor dieser Gruppe hat es mir schon nach kurzer Zeit gar nichts mehr ausgemacht (aber wie gesagt, es waren halt alles „Betroffene“), aber vor anderen („normalen“) Menschen hätte ich diese Vorträge niemals so locker rüberbringen können. Ich sehe mich noch heute dort stehen (Grins), wir durften uns zum Teil die Themen selber aussuchen (manche wurden zum Teil auch vorgegeben), einen Vortrag hielt ich über die Vorteile eines Geländewagens (mit Allrad) im Stadtbereich (ich hatte mir damals einen gekauft und durfte mir deswegen auf der Arbeit sehr viele Vorurteile anhören, dass ein Geländewagen halt ins Gelände gehört und nicht in die Stadt, ich habe ihn trotzdem etwa 15 Jahre lang gefahren! – Bis ich das Autofahren nach und nach immer mehr aufgegeben habe.) und einen Vortrag über Weihnachtsmärkte (der Kurs fand im Dezember statt), dass die Buden mit der Gastronomie immer mehr in den Vordergrund treten. Den Inhalt der beiden Vorträge habe ich bis heute zum Teil noch im Kopf, obwohl es jetzt schon etwa 14 Jahre her ist, aber ich habe mich damals halt sehr intensiv damit beschäftigt.
Als ich heute Nachmittag dann zu Hause war, war ich völlig „down“ und hatte zur gar nichts mehr Lust. KG ist ja eh ausgefallen, weil C. weiterhin krank ist. Ich habe dann überlegt, dass ich heute gar nichts mehr sportliches machen wollte. Aber dann meinte mein Freund zu mir, die Schwimmtasche hätte ich doch eh schon gepackt, dann solle ich wenigstens ein paar Bahnen Schwimmen gehen. Nun gut, Lust hatte ich in diesem Moment zwar gar keine, aber als ich an die ganze Schokolade gedacht habe, die ich heute Mittag verdrückt habe, beim Schwimmen konnte ich zumindest ein paar Kalorien wieder verbrennen (damit mein schlechtes Gewissen nicht ganz so schlimm wird).
Und was soll ich sagen, das Schwimmen hat wieder super, super gut getan!! Erst mal wieder eine halbe Stunde nonstop die Bahnen Auf und Ab. Anschließend dann mit den „kleinen Nudeln“ eine viertel Stunde lang intensives Training (über „Boxen“, übereinander rollen, gerade runter, seitlich von der Wasseroberfläche aus runter und vor und hinter dem Körper „zusammen bringen“, alles natürlich komplett unter Wasser). Ich mache die Übungen dann nicht nur ein paar Mal, sondern jeweils so lange, bis ich es in den Armen spüre und nicht mehr kann, erst dann fange ich mit der nächsten Übung an.
Nachdem mir die meisten Sachen davon relativ leicht gefallen sind (womit ich vor ein paar Wochen noch nicht im geringsten gerechnet hatte – das regelmäßige Training zahlt sich jetzt langsam aber sicher aus!!), wurde ich mutiger und nahm mir die „normale, große Nudel“. Und dann, ich kann es selber noch nicht glauben, machte ich den Test, drückte die Nudel mit beiden Händen runter, ließ eine Hand los und die Nudel blieb unten...!!! Ich habe es dann zigmal im Wechsel gemacht, jeweils mit einer Hand die Nudel immer wieder „runter Pumpen“. Ich konnte mein Glück in diesem Moment gar nicht so richtig fassen. 1 ½ Jahre Training und jetzt setzen die ersten Erfolge ein (gut, dass ich heute doch zum Schwimmen gegangen bin, sonst hätte ich diesen Erfolg schließlich nicht erlebt!!). Ich sage und behaupte ganz bestimmt nicht, dass ich jetzt alle Übungen damit könnte, aber Hauptsache ich bekomme sie schon mal unter Wasser!! Ich wurde zwar auch direkt etwas mutiger und wollte sie unters Bein nehmen (und damit „weiter Pumpen“), bekam aber direkt mal wieder einen Schub nach oben und gab es, zumindest vorerst, dann wieder auf. So weit bin ich dann doch noch nicht.
Insgesamt habe ich dann auch noch eine viertel Stunde mit der großen Nudel trainiert. Anschließend bin ich dann nochmals etwa 10 Minuten geschwommen. In diesem Moment fühlte ich mich irgendwie so „leicht und beschwingt“, habe mich gefreut ohne Ende. Als ich dann das Becken verließ, überkam mich ein richtiges „Glücksgefühl“!!! Ich kann es immer noch nicht glauben, dass mein „Kampf mit der Nudel“ endlich einen kleinen Erfolg hat (das ist fast schon zu schön um wahr zu sein). Damit werde ich auf jeden Fall weiterhin trainieren!! Und den Rest des Abends war ich darüber immer noch so happy, dass ich auch nicht mehr geweint habe.
Wie steht im Reha-Bericht, ich hatte so eine gedrückte Stimmung, weil meine Erwartungen an die Reha zu hoch gewesen sind, diese Ziele konnten nicht erreicht werden. Dafür habe ich heute wieder ein kleines Ziel erreicht. Und dass meine Erwartungen und Hoffnungen zu hoch waren, daran sind die Menschen „Schuld“, die mir zu viele positive Aspekte bezüglich der Reha eingeredet haben (dazu gehören insbesondere ein paar Arbeitskollegen, die es in den höchsten Tönen „angepriesen“ haben).
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
heute geht es mir ganz gut, körperlich und seelisch. Ich habe zwar vorhin kurz etwas geweint, aber das war meine Mutter in „Schuld“. Sie schafft es immer wieder mit ein paar passenden Worten, dass bei mir die Tränen kommen. Aber ich hänge nunmal sehr an ihr (und sie ist ja auch meine letzte nächste Angehörige), so dass ich ihr in keinster Weise vor den Kopf stoßen kann und will und deswegen alle ihre Kommentare „schlucke“. Ich erfinde zur Zeit „tausend“ Ausreden, dass ich angeblich nicht mehr Schwimmen gehen würde (was ich selbstverständlich regelmäßig weiter machen werde!!), damit sie von meinem Institut fern bleibt. Ich sage mal so, meine Mutter hat sich ihr Leben lang in mein Leben mehr oder weniger eingemischt. Teilweise, je nach Situation, fand ich es gut bis sehr gut (ihre Hilfe und Unterstützung, z. B. während der Schulzeit wenn sie für meine Klasse Ausflüge organisiert hat, einsame Spitze), aber teilweise auch absolut unmöglich. Auch in manche Freundschaften hat sie sich so intensiv eingemischt (auch eine Freundschaft, die mein Freund und ich gemeinsam in einem Urlaub geschlossen hatten), so dass diese Freundschaften unwiderruflich kaputt gingen. Einfach nur peinlich!!
Eigentlich kann bzw. konnte meine Mutter Schwimmen, aber nachdem sie auf beiden Seiten eine künstliche Hüfte bekam, kann sie die Bewegung nicht mehr richtig ausführen und das Schwimmen klappt deswegen nicht mehr. Aber da sie mir beim Schwimmen Gesellschaft leisten wollte, damit ich dabei nicht so alleine bin, nur deswegen wollte sie mit dazu kommen. Einfach nur mit der Nudel „herumplantschen“ und sich mit mir unterhalten. Aber ganz ehrlich, mir ist es wesentlich lieber, wenn ich dabei alleine bin bzw. ohne meine Mutter. Wenn dort Sauna-Gänger bzw. Gängerinnen dazu kommen und ein paar Worte wechseln, damit habe ich kein Problem, aber keine „Stundenlange“ Diskussion über irgendwelche Alltagsprobleme. Und außerdem will ich mir meine Behandlung in dem Institut von meiner Mutter keinesfalls kaputt machen lassen. Ich habe Angst, dass sie sich immer mehr „daneben benimmt“ und dass es schließlich negativ auf mich zurückfällt. So gut, wie ich mich dort fühle und mich mit allen verstehe, das gibt es sonst im Moment kein zweites Mal für mich.
Ich finde es nur sehr schade, dass ich mit den Physiotherapeuten so viele Probleme habe. Mal so ganz „nebenbei“, die Physiotherapeutin C. ist übrigens nicht krank, sondern sie hat gekündigt und eine neue Kraft ist (zumindest für die nächste Woche) noch nicht in Sicht. Erst habe ich natürlich nur davon erfahren, dass sie krank ist, aber ich finde es ganz ehrlich super, dass man mir inzwischen die Wahrheit gesagt hat, damit ich weiß, woran ich bin!! Wieder ein Grund mehr, weshalb ich mich dort wohl fühle, dass ich auch solche Sachen erfahre und „eingeweiht“ werde und nicht alles vor mir „versteckt“ bleibt.
Nachdem ich heute im Institut war, ist mein Freund mit mir die Strecke abgefahren (bzw. den Rest auch abgelaufen), wo sich die Selbsthilfegruppe befindet. Im Prinzip ist das wirklich gar kein Problem, von der Straßenbahnhaltestelle (die Bahn fährt vom Bahnhof aus dorthin) höchstens 10 Minuten noch zu Fuß, also wirklich sehr gut erreichbar. Jetzt liegt es also im Prinzip nur noch an mir, dass ich den Mut dazu finden muss, um überhaupt dorthin zu gehen. Aber soviel Mut, wie ich in den letzten 1 ½ Jahren aufgebracht hatte (Massage, Wassergymnastik, Orthopäden und Reha), da werde ich das auch noch schaffen. Mir ist schon gesagt worden, ich solle es besser nicht auf die lange Bank schieben, umso länger ich damit warte, umso größer wird meine Angst vor diesem „ersten Mal“, besser es in Kürze durchziehen. Ich nehme es mir auf jeden Fall fest vor. Schaden kann es auf jeden Fall nicht, wenn ich höre, wie andere damit umgehen, vielleicht bekomme ich dort ja den einen oder anderen Tipp.
Heute Mittag war ich ja wieder zur Massage und es war wesentlich besser als in der letzten Woche. Ich muss allerdings dabei sagen, dass ich mich unwahrscheinlich zusammen gerissen habe und immer und immer wieder neue und weitere Gespräche (über alles mögliche) mit ihm angefangen habe. Und das war sehr gut, dadurch konnte ich mich von allen „kleineren“ und „mittleren“ Schmerzen super gut ablenken!! Wenn es kurzzeitig zu schmerzhaft wurde, habe ich die Luft angehalten, aber direkt anschließend das Gespräch weiter fortgesetzt. Im Vergleich zu letzter Woche habe ich dadurch in etwa doppelt bis dreifach so viel ausgehalten. An manchen Stellen habe ich zwar trotzdem wieder Stopp gesagt, aber nicht so häufig wie sonst.
An den Beinen von hinten tat das rechte Bein mal wieder sehr heftig weh. Zum einen die Wade (dort hatte ich letzte Tage beim normalen Laufen mal wieder einen heftigen Krampf), aber im Grunde das ganze Bein bis hoch zur Hüfte. Ich habe es zwar dennoch geschafft, mich immer und immer wieder mit ihm zu unterhalten, aber Stellenweise waren die Schmerzen verdammt heftig. Insbesondere am Oberschenkel an dem „Knubbel“, ich konnte mich noch so zusammen reißen, schließlich habe ich dann doch Stopp gesagt. Dieser Schmerz ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Der Oberkörper war dagegen heute völlig harmlos (bis auf die Stelle unten links, wo ich auch Stopp gesagt habe). Die anderen Stellen konnte ich ziemlich gut aushalten. Wir haben die ganze Zeit über das Gespräch fortgesetzt und ich habe mich wie üblich mal wieder auf seine Stimme konzentriert, so konnte ich sogar die Schmerzen am linken Schulterblatt relativ gut aushalten. Das intensive Luftanhalten ging erst dann los, als ich mich umgedreht habe und die Beinvorderseite dran war (aber mein Kreislauf blieb heute dennoch stabil).
Letzte Tage beim Laufen und auch gestern beim Schwimmen hatte ich mal wieder ein Knacken und schmerzhaftes Stechen im rechten Knie, deswegen wusste ich vorher schon, dass die Massage in diesem Bereich mal wieder besonders schmerzhaft wird. Und so war es auch. Die Schmerzen im Unter- und Oberschenkel (einschließlich halt im Bereich des Knies) waren unbeschreiblich heftig, ich hätte so losschreien können (was ich zeitweise auch gemacht habe). In solchen Momenten würde ich am liebsten die ganze Behandlung an den Nagel hängen, mit allem aufgeben. Ich will keine Schmerzen mehr!! Aber die Massage hat natürlich trotzdem mal wieder super gut geholfen, die Schmerzen von den letzten Tagen sind zur Zeit wieder völlig weg (dann weiß man immerhin, wofür man das ganze macht bzw. aushält).
Aber die Bein-Rückseite kann ich derzeit (trotz der heftigen Schmerzen) dennoch bei Weitem besser aushalten. Auch wenn sich dort die Schmerzen zum Teil so anfühlen, als wenn mir mit einer heißen Nadel dort reingestochen wird, dennoch komme ich damit besser klar, als bei den Schmerzen von vorne. Ich könnte dabei jedes Mal total unter die Decke gehen. Und dabei still liegen zu bleiben? Keine Chance. Ich habe dabei mein Bein bzw. die Beine absolut nicht unter Kontrolle. Sobald die Schmerzen anfangen, zuckt mein Bein (also die Knie) nach oben, dagegen komme ich nicht im geringsten an, der totale Reflex. Egal wie sehr ich mich zusammen reiße, ich schaffe es nicht, das Bein gerade zu lassen. Mein Masseur versucht zwischendurch immer schon mal, mit einer Hand das Bein etwas festzuhalten, aber auch das ist manchmal ein Ding der Unmöglichkeit. Das ist mir zwar total peinlich, aber ich komme absolut nicht dagegen an. Ich will mir ja helfen lassen (und es hilft mir ja auch wirklich), aber gegen die Schmerz-Reaktionen meines Körpers bin ich zum Teil echt machtlos!!!
Am schlimmsten, sofern in diesem Bereich überhaupt noch eine „Steigerung“ möglich ist, war mal wieder der linke Oberschenkel. Aber zum Glück war er dort wieder ganz zum Schluss, so dass relativ wenig Zeit dafür blieb. Im Moment habe ich nur etwas Angst davor, dass ich (zumindest was diesen Bereich betrifft) wieder eine Angst vor der Massage entwickel. Im Rückenbereich habe ich diese Angst ja längst besiegt, bin zwar zeitweise (je nach Schmerzen) etwas ängstlich, aber bei Weitem ist es nicht mehr so schlimm, wie am Anfang. Und im Rückenbereich kann ich die Schmerzen dabei ja auch wesentlich besser aushalten als früher, das ist gar kein Vergleich mehr (also auch dabei habe ich kleine Erfolge und Fortschritte erzielt). Aber sobald er sagt, dass ich mich umdrehen soll, also die Bein-Vorderseite dran ist, in dem Moment verkrampfe und verspanne ich mich vor lauter Angst sofort und dann wird es verdammt heftig...!!!
Unter anderem haben wir uns heute übrigens über unsere Hobbys unterhalten, wobei ich seine hier ganz bestimmt nicht erwähnen werde, obwohl eines dabei ist, was ich ganz interessant finde. Ich sage mal so, meine Hobbys (abgesehen vom Internet und dem Lesen, was ich ständig im Zug mache) sind alle auf meine Krankheit bezogen, also nicht unbedingt „freiwillig“, sondern mehr oder weniger „notgedrungen“ ein Muss, damit es mir gut geht, also das Schwimmen, die Wassergymnastik, Gymnastik und Fahrrad fahren. Aber wenn ich das nicht als Hobby ansehen würde, hätte ich noch größere Probleme damit, es auf Dauer durchzuziehen.
Bei seinem Hobby handelt es sich um etwas, dass man in einer Gruppe macht (oder zumindest machen kann) und wobei man seine Gedanken wirklich mal auf etwas anderes konzentrieren muss (mal weg von seinen eigenen Sorgen) und das finde ich sehr gut. Und eine sehr gute Phantasie und „Kopfkino“ hatte ich eh immer schon. Ich habe schon des Öfteren mitbekommen, wie er mit anderen Patienten darüber gesprochen hat und fand es schon sehr interessant (sich endlich mal Ablenken zu können). Das hat mich mal wieder sehr an die Sache mit den „Wahrnehmungen“ erinnert. Diesbezüglich will ich mich demnächst mal mehr erkundigen. Weiter gehe ich aber im Moment nicht darauf ein. Aber zum Ablenken wirklich sehr interessant!!
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
der heutige Tage verlief mal wieder völlig anders als geplant. Bei uns in der Stadt war heute ein „Tag der offenen Türe“, den wir eigentlich mit einem Besuch auf dem Weihnachtsmarkt verbinden wollten. Mein Freund braucht unbedingt neue Handschuhe, als er mich letzte Woche jeden Morgen zum Bahnhof gefahren hat, konnte ich mir täglich sein Stöhnen über die kalten Finger anhören (ich habe mir ja zum Glück während der Reha schöne, warme Handschuhe gekauft, die ich auch schon täglich anhabe). Dafür wollten wir eigentlich speziell auf den Weihnachtsmarkt.
Mein Freund ist heute etwas früher aufgestanden als ich und ist zur Bäckerei gefahren (etwa einen Kilometer entfernt), um mich mit frischen Brötchen zu überraschen. Er hat für die gesamte Strecke rund 45 Minuten gebraucht. Es schneite ohne Ende und die Straße war spiegelglatt, so dass er mehrmals ins Rutschen kam. Als er dann wieder nach Hause kam, meinte er direkt, dass er freiwillig nicht unbedingt mehr raus gehen wolle, nur, wenn ich es will. Nach einem Blick aus dem Fenster habe ich darauf dann auch lieber verzichtet. Auf einen Glatteis-Unfall kann ich gut und gerne verzichten.
Stattdessen habe ich mich dann zum einen um den Haushalt gekümmert (wenn ich Abends von der Therapie, insbesondere jetzt von einer Stunde im Wasser, nach Hause komme, dann kann ich mich zu gar nichts mehr Aufraffen, das wird dann alles am Wochenende erledigt), habe etwas gelesen, Fernsehen geguckt und mal wieder im Internet gesurft. Mit anderen Worten, ich bin meinen Hobbys nachgegangen. Falls gestern ein falscher Eindruck entstanden ist, dann möchte ich ihn korrigieren. Wassergymnastik, Schwimmen und die „normale“ Gymnastik machen mir wirklich Spaß und ich gebe es auch seit längerem als meine Hobbys an, aber es sind halt keine Hobbys, die ich mir aus „freien Stücken“ ausgesucht habe, sondern Bewegungen, die ich für meinen Rücken, für meine Gesundheit machen MUSS. Trotzdem machen sie mir (inzwischen) Spaß, wenn es nicht so wäre, dann hätte ich ein riesen großes Problem und würde das derzeitige Programm im Leben nicht so durchziehen (und dementsprechend mit Sicherheit auch keine Erfolge erzielen, so wie letzte Woche mit der Nudel). Das Schwimmen ist ein Hobby, auf das ich gut und gerne auch mal verzichten könnte (im Gegensatz zum Lesen und Internet, was ich auf jeden Fall täglich mache), aber wegen der Angst vor stärkeren Schmerzen nicht verzichten werde.
Und das Thema Wassergymnastik ist eh ein Thema für sich, weil ich mich mit der Gruppe echt super verstehe, dort voll und ganz anerkannt werde, einfach dazu gehöre und wir jede Woche Spaß dabei haben. Und auch, wenn die Anderen besser sind als ich, das spornt mich ja auch an, weiter an mir zu Arbeiten. Diesbezüglich bin ich meinem Masseur auch immer noch dankbar, dass er mich auf diese Idee gebracht hat. Auch bezüglich seines Hobbys habe ich mich heute intensiv im Internet „erkundigt“ und mir einiges dazu durchgelesen, was ich sehr interessant fand (im Prinzip das Richtige, was ich jetzt brauche, um die Wahrnehmungen auf ein anderes Thema als meinen Rücken zu lenken).
Sorry, dass ich hier nicht näher darauf eingehen werde, aber wie ich schon mal geschrieben habe, ich werde hier nichts von anderen Personen erzählen (insbesondere auch nichts von meinen Therapeuten, worüber wir uns bei der Therapie im einzelnen unterhalten). Ich sage mal so, Vertrauen zu haben und mit jemandem locker Reden zu können, das sind bei mir „2 Paar Schuhe“. Vertrauen bezüglich der Behandlung habe ich ja schon sehr lange zu ihm, so ziemlich von Anfang an (sonst hätte ich die Behandlung auch niemals so durchziehen können), aber bis ich Menschen gegenüber locker werde und mit ihnen relativ locker Reden kann, das dauert bei mir dennoch immer eine Zeitlang (auch bei der Wassergymnastik bin ich erst in den letzten Monaten lockerer geworden und dadurch mit allen noch wesentlich besser ins Gespräch gekommen, seitdem macht es auch noch mehr Spaß, ist die Stimmung noch besser geworden). Auch bei der Massage hatte ich schon oft genug Themen „im Kopf“, hatte jedoch Hemmungen, ihn einfach darauf anzusprechen. Aber das legt sich im Moment zum Glück, denn umso lockerer die Stimmung ist, umso mehr wir uns dabei unterhalten, umso abgelenkter bin ich und halte dementsprechend die Massage auch wesentlich besser aus. Und das will und werde ich mir durch Kommentare, die sein privates Leben (also auch sein Hobby) betreffen, ganz bestimmt nicht „kaputt machen“.
Ich glaube, ich habe hier noch gar nichts darüber geschrieben, wie ich überhaupt zu diesem Institut kam. Das hatte zunächst gar nichts mit meiner Erkrankung zu tun. Zu diesem Institut gehört auch ein Hotel, das direkt daneben ist. Dieses Hotel ist in einem schönen kleinen „schnuckeligen“ Haus, das mir sofort aufgefallen ist (das Institut daneben fiel mir erst rund ein Jahr später zufällig auf!!). Als wir vor rund 2 ½ Jahren hier eingezogen sind und das Hotel entdeckt haben (also rund 1 ½ Kilometer von unserer Wohnung entfernt), da haben wir Witze darüber gemacht, ob wir unseren nächsten Urlaub nicht dort verbringen sollen, weit hätten wir es dann ja nicht...
Anfang letzten Jahres habe ich mich dann dazu entschlossen, mal eine Kosmetikbehandlung durchführen zu lassen. Mir haben einige davon vorgeschwärmt, wie entspannend das ist und ich wollte es auch mal ausprobieren. Dazu bin ich dann in ein anderes kleines Institut gegangen. Aber wie das Schicksal es wollte, kam ich mit dieser Kosmetikerin absolut nicht klar. Sich dabei nett zu unterhalten ist ein Thema (das mache ich mit meiner jetzigen Kosmetikerin ja auch), aber diese andere hat „ohne Punkt und Komma“ auf einen eingeredet (ich habe sie „Gisela Schlüter für Arme“ genannt, falls hier noch einer diese Frau aus dem Fernsehen kennt). An eine Entspannung war dabei nicht im geringsten zu denken. Wahrscheinlich auch dadurch, dass mir diese Frau unsympathisch war, kam ich mit ihrer Behandlung nicht zurecht. Aber wenn ich deswegen etwas sagte, meinte sie nur, so würde ihre Behandlung immer ablaufen, Ende und Aus. Das habe ich zwei Mal mitgemacht, aber danach war dann Schluss. Aus verschiedenen Gründen (auf die ich hier jedoch nicht im einzelnen eingehen werde) fiel mir zu dieser Zeit das Hotel wieder ein (an dem ich ja täglich vorbei fahre) und dann „entdeckte“ ich daneben das Institut. Ich wurde neugierig und habe im Internet danach „geforscht“. Und was habe ich als erstes entdeckt? Die Kosmetikbehandlungen. Am nächsten Tag ging ich dort direkt vorbei und lernte meine jetzige Kosmetikerin kennen (sie war gerade zufällig am Empfang). Im Gegensatz zu der „Gisela Schlüter“-Frau war sie mir sofort sehr sympathisch (mit ihr konnte ich von Anfang an ganz anders Reden, sie ging direkt auf mich ein).
Auf den ersten Termin musste ich allerdings mehrere Wochen warten, zuerst fuhr sie in den Urlaub, dann fuhr ich mit meinem Freund in den Urlaub und eine Woche später (also insgesamt nach 5 Wochen) hatte ich dann den ersten Termin bei ihr. Ja, und in dem Urlaub mit meinem Freund ging es bei mir dann ganz drastisch „bergab“, was die Schmerzen angeht, sie wurden dort von Tag zu Tag stärker. Also nicht die reinen Rückenschmerzen, die ich ja seit vielen Jahren kannte, sondern die Stiche in der rechten Schulter, die ich bei der Schonhaltung immer mehr nach oben und vorne drückte. Es wurde so schlimm, dass ich keine Tasche mehr Tragen konnte und Nachts nicht mehr auf der Seite liegen konnte (und deswegen auch jede Nacht geweint habe). In diesem Urlaub waren wir dann bereits in der Apotheke und haben eine Salbe geholt, mit der mein Freund mich jeden Tag eingerieben hat (zwar nur eine kurzzeitige Wirkung und Linderung, aber besser als gar nichts). Nach dem Urlaub haben wir uns dann die Internet-Seite des Instituts nochmals angesehen, wo ich ja eine Woche später den ersten Kosmetik-Termin hatte. Dabei wurden wir dann auch auf die Massage aufmerksam. Ja, und dann nahm mein „Schicksal“ seinen Lauf... (Grins). Mein Freund ließ halt nicht mehr locker (jetzt im Nachhinein zum Glück!!), bis ich endlich den ersten Massage-Termin vereinbart habe. Und der war an dem gleichen Samstag Mitte Mai, an dem ich auch den Kosmetik-Termin hatte. Kosmetik war Vormittags und Massage Nachmittags (anders ging es mit den Terminen nicht). Ja, als ich an diesem Tag zwei Mal sehr nervös und mit mächtig „klopfendem Herzen“ dort reingegangen bin, hätte ich niemals damit gerechnet, wie sich mein Leben in den nächsten 1 ½ Jahren ändern würde...!!!
Tja, heute bin ich wirklich froh darüber, dass ich mit der „Gisela Schlüter“-Frau nicht klargekommen bin, wer weiß, wie es heute sonst meinem Rücken gehen würde, ob ich vor Schmerzen überhaupt noch Laufen könnte (darüber bin ich mir wirklich nicht sicher, einen Besuch beim Orthopäden oder KG oder sonstiges hatte ich auf jeden Fall nicht im geringsten geplant gehabt...!!).
Bis auf die üblichen blauen Flecke geht es mir heute übrigens wirklich relativ gut!!!
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
ich „liebe“ meinen Computer heute mal wieder. Ein Absturz nach dem anderen... Eines Tages schmeiße ich ihn noch aus dem Fenster...(Grins) Nein, ganz bestimmt nicht, aber in Kürze werde ich ihn (wohl oder übel) wirklich mal einem „Fachmann“ überlassen müssen. Ich habe halt alles hier drauf gespeichert, sämtliche Urlaubsfotos der letzten Jahre und meine ganze Musik, deswegen gebe ich ihn nur sehr ungern in „fremde Hände“. Aber die Abstürze häufen sich, inzwischen mehrmals im Laufe des Abends und das kann sehr nervend werden!! (Plötzlich tut sich dann gar nichts mehr.)
Heute Abend hatte ich ja wieder Wassergymnastik. Die Gruppe ist zur Zeit (sehr wahrscheinlich wegen des Winter-Wetters) äußerst klein, nur der „harte Kern“ sozusagen (heute Morgen auf dem Weg zur Arbeit bzw. zum Bahnhof war es für mich Stellenweise auch eine kleine „Rutschpartie“, zum Glück konnte ich mich aber „abfangen“ und es ist nichts passiert, das hätte mir jetzt auch noch gefehlt).
Heute hatten wir endlich mal wieder Training bei unserem „Trainer“. Dass ich mich darüber sehr gefreut habe, muss ich wahrscheinlich nicht extra betonen. Weil mir sein Ablauf von Anfang an gut gefallen hat, habe ich ja überhaupt erst damit so richtig angefangen. Aber ich war nicht die Einzigste, die sich darüber gefreut hat. Ein Herr aus meiner Gruppe ging direkt nach vorne und hielt ihm einen kleinen „Vortrag“, wie langweilig und eintönig das Training in den letzten Wochen gewesen ist und wie viel Spaß es bei ihm macht, weil er wesentlich mehr Abwechslung in die Sache bringt. Ich stand etwa einen Meter hinter dem Mann und habe versucht, mir ein Grinsen zu verkneifen... Im Prinzip hat er genau die Sätze gesagt, die ich auch im Kopf hatte, aber ich hätte es mich niemals getraut, sie so offen und direkt zu sagen. Ich habe es ihm gegenüber zwar auch schon mal „angedeutet“, dass es bei ihm Spaß macht, aber ganz bestimmt nicht mit so direkten Worten. Gut, dass es sich wenigstens einer aus meiner Gruppe „getraut“ hat.
Das Training war dann, ganz wie es zu erwarten war, absolute 1 A!! Die Übungen mit der „kleinen Nudel“ konnte ich zum ersten Mal vom Anfang bis zum Ende komplett mit durchführen, ein echtes Erfolgserlebnis, das war wirklich total super!! Außerdem haben wir endlich mal wieder sehr viel Lauf-Training dabei gehabt, so dass es heute keinem von uns kalt geworden ist.
Nur meine Beine haben mich zwischendurch mal wieder mächtig „geärgert“. Mitten beim Laufen (dabei ist es bei mir völlig egal, ob ich durchs Wasser oder ganz normal „am Land“ Laufe), bekam ich am rechten Oberschenkel mal wieder einen kräftigen Krampf. Ich hasse das so sehr!! Warum kriege ich das nicht endlich mal in den Griff?? Laut den Physiotherapeuten in der Reha soll das mit der extrem geschwächten Muskulatur zusammen hängen, sobald ich beim Laufen Kraft und Anspannung reinbringe, kann es wieder passieren. Immerhin, seitdem ich regelmäßig zur Bein-Massage gehe, hatte ich Nachts keinen Krampf mehr, „nur noch“ tagsüber beim Laufen oder natürlich bei KG-Übungen. Und selbst beim Laufen ist es schon deutlich weniger geworden. Eine Zeitlang bekam ich täglich, zum Teil sogar mehrmals täglich einen Krampf im Bein (auch beim ruhigen Sitzen vor dem Computer). Inzwischen ist es nur noch aller höchstens einmal täglich oder sogar nur alle paar Tage.
Deswegen, wenn ich Samstags bei der Massage Angst vor den Schmerzen habe und am liebsten Stopp sagen würde (und zum Teil auch ganz abbrechen möchte), dann darf ich nicht auf meinen Kopf hören. Solange meine Muskeln so verhärtet sind (und wenn ich an meinen Rücken denke, dann glaube ich auch nicht wirklich daran, dass es jemals zu einer kompletten Lockerung kommen wird, eine Besserung Ja, aber keine „Wunderheilung“, den Glauben daran habe ich längst aufgegeben), solange muss ich auf jeden Fall weiterhin die Zähne zusammenbeißen und es irgendwie aushalten. Aber die Schonhaltung, die ich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt habe (schon während der Schulzeit, als die Verbiegung anfing), die kann ich jetzt nicht „einfach so“ rückgängig machen, das ist bei mir längst in „Fleisch und Blut“ übergegangen. Ich werde zwar versuchen, das Beste daraus zu machen und eine Linderung zu erzielen, aber dass eine Heilung und absolute Schmerzfreiheit ausgeschlossen ist, das habe ich längst begriffen.
Ein Satz von einer Physiotherapeutin aus der Reha „hängt“ immer noch in meinem Kopf. „Egal wie viel Sie trainieren, auch wenn Ihre Muskeln eines Tages stabiler werden, Sie werden keine Schmerzfreiheit mehr haben, Ihr Schmerzgedächtnis wird Ihnen immer wieder sagen, dass Sie weiterhin starke Schmerzen haben, egal wie gut es Ihnen eigentlich geht, was Sie brauchen, das ist ein neues Gehirn...!!“ So labil, wie ich während der Reha war, hat mich dieser Satz super hart getroffen! In diesem Moment sah ich in dem ganzen Training auch gar keinen Sinn mehr. Wozu das Ganze, wenn es für mich eh niemals mehr eine Schmerzfreiheit geben würde. Abends bin ich dann dennoch eine Runde intensiv Fahrrad gefahren (auf dem Ergometer natürlich), um mir diesen Frust wieder wegzustrampeln. Wenige Tage später war ich dann ja zum Glück in der Schmerz-Gruppe und habe dort bei den kleinen Übungen erfahren, dass man seine Wahrnehmungen durchaus vom Schmerz weglenken kann, völlig egal, was das „Schmerzgedächtnis“ einem sagen will...!!!
Bei dem weiteren Lauftraining vorhin habe ich dann automatisch versucht, das rechte Bein (mit dem Krampf) etwas zu schonen und habe wesentlich intensiver mit dem linken Bein „gearbeitet“. Die Folge war natürlich, dass ich in der linken Wade auch einen Krampf bekam. Ich habe dennoch durchgehalten und bin weiter mitgelaufen (an Schmerzen bin ich inzwischen ja eh gewohnt). Im Laufe der Zeit zogen die Schmerzen dann hoch bis in den Oberschenkel (aber ich habe es so gut es ging ignoriert und mich voll und ganz auf den Unterricht, auf die weiteren Übungen konzentriert). Nach dem Training, als die anderen das Becken bereits verlassen hatten, bin ich dann zum Rand, zur Stange gegangen, habe die Füße an die Wand, also unter die Stange geklemmt, mit den Händen an die Stange und habe versucht, die Beine durchzudrücken. Beim ersten Mal tat es noch so weh, dass ich mich nicht überwinden konnte. Aber dann habe ich mich zusammen gerissen und habe die Beine kräftig durchgedrückt. Das war ein Schmerz... Das Stechen ging durch beide Beine und ich habe laut aufgeschrien (ich hoffe nur, dass mich keiner gehört hat...). Dann kamen mir etwas die Tränen und ich bin so lange dort „hängen geblieben“, bis der Schmerz endlich wieder nachließ. Ein herrliches Gefühl. Anschließend bin ich dann noch mehrere Bahnen in aller Ruhe geschwommen und das hat super gut getan!!
Unser Trainer hatte zwar sofort gesagt, dass man so einen Krampf besser direkt „lösen“ sollte, aber ich bin inzwischen ja daran gewöhnt. Egal ob in den Füßen, in den Waden oder in den Oberschenkeln, in den „unmöglichsten“ Situationen, auch wenn ich z. B. ruhig im Zug sitze, passiert es mir plötzlich (letztens ein Krampf im Fuß), ich bleibe dann ganz ruhig sitzen und warte einfach ab, bis es nach und nach wieder lockerer und schmerzfreier wird. Aber ich hoffe dennoch, dass ich das im Laufe der Zeit mit den regelmäßigen Massagen wieder besser (oder sogar ganz) in den Griff bekommen werde. Obwohl ganz? Zu hoch will ich meine Erwartungen jetzt lieber auch nicht „schrauben“, aber wenn es besser wird, damit wäre ich ja auch schon voll und ganz zufrieden!!! Auch beim „normalen“ Schwimmen hatte ich jetzt schon mehrmals einen Krampf im Bein oder im Fuß und das nervt ganz gewaltig!!
Aber die Massagen plane ich auch auf jeden Fall weiterhin ein (egal wie schmerzhaft sie zum Teil sind, Hauptsache sie helfen), das sehe ich ja schon alleine am Rücken. Zum Teil kann ich es ein bis zwei Wochen relativ gut aushalten (und denke, das „schlimmste“ was die Schmerzen betrifft wäre überstanden) und dann kommt plötzlich wieder eine Woche in der ich total verspannt und verkrampft bin und an jeder Stelle Schreien könnte und kaum eine Berührung aushalten kann. Das ist bei mir von Woche zu Woche unterschiedlich, insbesondere was den unteren Rückenbereich bzw. speziell den LWS-Bereich betrifft (und zum Teil auch den BWS-Bereich). In manchen Wochen halte ich es relativ locker aus und in anderen Wochen ist es ein so heftiger, stechender Schmerz, dass ich nur noch Stopp Schreien kann. Und ich nehme an, dass es an den Beinen ähnlich verlaufen wird (wenn es in diesem Bereich überhaupt mal besser werden sollte).
Ich habe heute Abend übrigens bei der Selbsthilfegruppe angerufen. Diese Gruppe besteht seit vielen Jahren. Der „Stamm“ ist seit Jahren gleich, ansonsten wechseln die Personen immer mal wieder. Manche kommen nur ein paar Wochen oder Monate, andere bleiben halt über Jahre. Zur Zeit ist die Gruppe voll (sie besteht aus 12 Personen, was ich eigentlich schon relativ viel finde und mir ehrlich gesagt auch etwas Angst macht), aber ich wurde auf eine „Warteliste“ gesetzt und sobald eine Person definitiv dort abspringt, kann ich ihren Platz übernehmen. Ich soll mich Anfang nächsten Jahres nochmals dort melden, ob mein Interesse wirklich ernst gemeint ist (und ob!!).
Morgen gehe ich zum ersten Mal wieder zu meiner Psychotherapeutin (dort war ich ja seit Mitte August nicht mehr). Ich bin gespannt, was sie zu dem Reha-Bericht sagt, da sie mich vor der Reha ja sehr „stabil“ gefunden hat...
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
langsam komme ich wieder zur Ruhe... Mein Tag, oder besser gesagt der Abend war ganz schrecklich.
Auf der Arbeit lief es heute ganz gut, so dass ich tagsüber echt gute Laune hatte. In dem neuen Arbeitsbereich, den ich vor kurzem übernommen habe, blicke ich Stückchenweise immer besser durch, so dass ich jetzt langsam aber sicher kleine Erfolgserlebnisse dabei habe.
Dann habe ich nochmals mit der Frau, der Leiterin der Selbsthilfegruppe für Ängste und Depressionen gesprochen. Weil sie mir nicht verbindlich sagen kann, ab wann für mich in ihrer Gruppe ein Platz frei wird (und ob das dann die „richtige“ Gruppe für mich ist, das weiß ich natürlich auch noch nicht), gab sie mir die Telefon-Nummer von einer anderen Gruppe. Diese andere Gruppe trifft sich nur einmal im Monat (was bei meinem vollen Terminkalender wegen der Therapie vielleicht sogar besser ist als wöchentlich) und wird von einer Psychologin geleitet. Ganz abgesehen davon, dass es für mich sogar auch besser erreichbar wäre. Ich habe zwar sofort bei der Psychologin angerufen, konnte sie heute jedoch nicht mehr erreichen (sie ist immer nur Vormittags telefonisch erreichbar), werde es morgen aber auf jeden Fall nochmals versuchen.
Heute Nachmittag hatte ich ja den Termin bei der Psychotherapeutin. Es war die absolute Katastrophe. Ich hatte zuvor schon etwas Bedenken, wie sie darauf reagieren würde, dass mir im Reha-Abschluss-Bericht eine Verhaltens- bzw. Schmerztherapie (so wie ich sie während der Reha begonnen habe) empfohlen wird (ihre Reaktion darauf war heftiger, als ich es erwartet habe, sie ist ja schließlich eine Tiefen-Psychotherapeutin).
Zuerst habe ich den Bericht „sicherheitshalber“ in der Tasche gelassen und das Gespräch verlief völlig normal, so wie ich es aus den bisherigen Sitzungen gewohnt war. Etwa eine halbe Stunde lang unterhielten wir uns über die Ereignisse der letzten Monate, über meine private Situation, dass ich zur Zeit versuche (wie oben erwähnt) „unter Leute zu kommen“ (was sie natürlich sehr gut fand), wie es auf der Arbeit mit meinen Kolleginnen derzeit läuft und dann natürlich ganz ausführlich über den Reha-Verlauf und die weitere Behandlung in meinem Institut. Dann sprach sie den Reha-Bericht an, dass sie ihn gerne mal Lesen würde und ich holte ihn „notgedrungen“ raus. Sie stellte mir dann noch weitere Fragen zur Reha und während ich sie beantwortete, las sie sich den Bericht durch (sie hörte mir dabei auch gar nicht wirklich zu, das habe ich an ihrem Gesichtsausdruck beim Lesen ganz eindeutig gesehen!!).
Dann schlug die Stimmung plötzlich ganz heftig um. Zuerst meinte sie, dass ich bei ihr in der falschen Behandlung bin, da sie sich mit der Verhaltenstherapie sowie der Schmerztherapie nicht auskennen würde (womit ich ja eh schon gerechnet habe). Und dann wurde es ganz heftig. Sie fing plötzlich an, mir Vorwürfe ohne Ende zu machen, ich bin Schuld daran, wie alles gelaufen ist. Ich hätte bei meinem Hausarzt falsche Angaben gemacht, so dass dieser den Reha-Antrag falsch ausgefüllt hätte, ich hätte mit den Ärzten in der Reha falsch geredet, so dass ich dort falsch eingruppiert worden bin und mit den Physiotherapeuten hätte ich auch falsch geredet, so dass diese ein falsches, zu intensives Training mit mir begonnen haben. Wenn ich alles richtig gemacht hätte, dann wäre die Reha sicherlich ein Erfolg geworden. Alle diese Vorwürfe hat sie mächtig „ausgeschmückt“ und wie könnte es anders sein, mir kamen schließlich die Tränen und ich konnte mich kaum noch einkriegen. Mit so vielen Schuldzuweisungen komme ich im Moment wirklich nicht klar. Mache ich in meinem Leben überhaupt noch irgendetwas richtig???
Dann fing sie plötzlich an, auf meiner aktuellen Therapie, also auf meinem Institut herumzuhacken. Darauf reagiere ich wirklich total empfindlich, dem einzigsten Ort, wo mir bisher am besten geholfen worden ist. Diese Muskelschwäche und die Schmerzen habe ich ja schon seit vielen Jahren und selbst die Orthopäden sind sich ja so ziemlich einig, dass sich die Therapie zum Muskelaufbau noch über Jahre hinziehen wird. Sie meinte dann zu mir, wenn man ein Jahr lang KG macht, müsste es reichen, man müsste gesund und schmerzfrei sein. Wenn das Institut nicht in der Lage wäre, bei mir eine Schmerzfreiheit zu erzielen, dann sei ich dort völlig fehl am Platze (die Ärzte haben mir ja gesagt, dass es eine chronische Krankheit ist, wie soll ich damit nach einem Jahr eine absolute Schmerzfreiheit erzielen??). Sie wollte mich dann wieder dort wegbekommen, dass ich in so eine „Fitness-Kette“ mit Geräten gehen soll (darüber hat sie mit mir ja schon des Öfteren diskutiert, aber gelegentliches Training an den Geräten, während der KG, das reicht mir voll und ganz).
Als ich auf diesen Vorschlag nach wie vor nicht einging, wurde ihre Redensart direkter und „persönlicher“, was den Chef des Instituts angeht (es hörte sich für mich so an, als ob sie ihn kennt und persönliche Schwierigkeiten mit ihm hat). Sie würde nicht verstehen, was ich an „diesem ...“ (den Namen des Chefs werde ich hier natürlich nicht erwähnen, aber genau in diesem Ton hat sie über ihn geredet) so „toll“ finden würde und weshalb ich bei ihm in Behandlung bleiben möchte. Mit dem Chef habe ich so gut wie gar nichts zu tun, wenn ich ihn treffe ist er immer sehr nett und höflich, da kann man ihm gar nichts nachsagen, ich habe nur mit seinen Angestellten zu tun und mit denen komme ich halt wirklich sehr gut klar. Ich bin ja nicht bei ihm persönlich in Behandlung, sondern bei den Therapeuten. Und dass er bzw. ich mit der letzten Physiotherapeutin so ein Pech hatte, das kann einem in jedem Institut passieren, die Physiotherapeuten in der Reha waren zum Teil ja auch unmöglich, haben einem eine Übung gezeigt und sind dann in eine „Raucherpause“ verschwunden und man war für den Rest der Therapie auf sich alleine gestellt. So etwas kann einem wirklich überall und jederzeit passieren.
Das Gespräch wurde immer heftiger, die Vorwürfe, dass ich nicht bereit sei, Hilfe anzunehmen immer größer und mein Weinen wurde auch immer intensiver. Wenn ich nicht bereit wäre, Hilfe anzunehmen, dann wären die letzten Monate voll und ganz anders gelaufen!!! Ich habe ihr dann mit Tränen in den Augen stolz von meinen neuesten Erfolgen bei der Wassergymnastik mit der Nudel erzählt. Daraufhin meinte sie nur zu mir, solche Erfolge könnte ich genausogut beim Gerätetraining erzielen... Dieses Gespräch lief immer mehr „aus den Fugen“.
Nach einer Stunde meinte sie schließlich, dass sie keinen neuen Termin mehr mit mir vereinbaren würde. Ich solle mich schnellstmöglich bezüglich einer Verhaltenstherapie bei Schmerzen erkundigen (was ich eh längst vorhabe). Wenn ich innerhalb des nächsten Monats keinen Psychologen finden würde, aber dennoch jemanden zum Reden brauchen würde, könne ich mich selbstverständlich wieder an sie wenden. Also ganz ehrlich, nach diesem heutigen Gespräch ist das Vertrauensverhältnis massiv gestört und ich möchte mit dieser Frau auch nicht mehr Reden (und von ihr auch keine weiteren Vorwürfe mehr bekommen). Wenn ich jemanden zum Reden brauche, würde ich mich „notfalls“, sofern ich in Kürze keinen Psychologen finde, lieber wieder an meinen „Kollegen“ wenden, mit ihm verlief das Gespräch auf einer völlig anderen „Basis“. Zum Abschluss fragte sie mich dann tatsächlich noch, wie ich mit dem Gefühl, dass sie mich jetzt „abschiebt“, klarkommen würde. Anstelle einer Antwort schüttelte ich nur noch den Kopf und meine Tränen liefen weiter.
Wie ich nach diesem Gespräch aussah, nachdem ich rund eine halbe Stunde geweint habe, das wird sich sicherlich jeder vorstellen können. So heftig habe ich es mir wirklich nicht vorgestellt, mit den ganzen Vorwürfen hätte ich niemals gerechnet. Was ich im Leben mache, ist anscheinend alles verkehrt... Wie soll ich bei so vielen Schuldzuweisungen jemals etwas Selbstsicherheit aufbauen? Mit dieser Frau möchte ich wirklich nichts mehr zu tun haben.
Als ich heute Abend meinem Freund von diesem Gespräch erzählt habe, liefen mir weiterhin die Tränen. Ich wünschte mir im Moment wirklich, dass die Psychologin aus der Reha hier wäre. Diese Frau konnte sich sehr gut in einen hineindenken und einen dann mit den richtigen Worten wieder Aufbauen und neuen Mut machen. So etwas könnte ich jetzt sehr gut vertragen!!!
„Dank“ dieser ganzen Situation habe ich mich natürlich mächtig verkrampft und verspannt, so dass ich heute Abend wieder ganz heftige Rückenschmerzen habe. Gott sei Dank habe ich morgen ja einen Massage-Termin (das war wirklich der absolut „7. Sinn“!!!) und anschließend gehe ich dann wieder Schwimmen und weiterhin mit der Nudel trainieren (auch um den heutigen seelischen Stress wieder etwas Abzubauen).
Jane
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JürgenK
Hallo Jane,
die Tiefenpsychologin ist für Deinen Fall nicht so ganz das Wahre, aber eine , wie sie bei der Reha war...ist ganz wichtig für Dich
Dies sage ich aus meine Erfahrung mit meinen Schmerzpatienten in meiner (ehemaligen) Praxis. Diese sind auf Schmerzpatienten spezialisiert und gehen eben anders auf diese betroffenen Menschen zu/ein und suchen/graben nicht die Fehler aus der Kindheit aus um dann Dir dies als Schuld zuzuweisen.
Suche Dir ganz schnell jemanden anderen!!!!!!!... Die macht Dich nur kaputt.
MfG
JürgenK
PS: ...auch in Deiner Gegend muß es ein "Rücken- Schmerzzentrum" geben, da gibt es dann auch entsprechende Psychologen die auf "Rückenschmerzen" spezialisiert sind!!Geändert von JürgenK (08.12.2010 um 15:18 Uhr)
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Mario Schmid
Hallo Jane,
ich kann die Worte von Jürgen nur bestätigen.
Ruf, doch die Psychologin von der Reha einmal an, schildere ihr das eben Erlebte. Vielleicht kennt sie jemand in Deiner Nähe die zu evtl. Dir passen könnte.
Hoffentlich reagierst Du heute wieder gut auf Deine Massage. Ich wünsche Dir viel Kraft.
Mario
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JaneCooper
Hallo zusammen,
zunächst mal Danke ich euch, Jürgen und Mario, für eure seelische Hilfe und Unterstützung. Mir geht es heute Abend alles andere als gut. Ich bin vollkommen durcheinander und stehe mächtig neben mir. Körperlich geht es mir zum Glück wieder gut, auf die Massagen kann ich mich immer voll und ganz verlassen (mein Masseur ist wirklich Gold wert!!). Ich hatte allerdings gedacht, dasss der untere Rückenbereich Schwierigkeiten machen würde, stattdessen hatte ich (wahrscheinlich durch die Schonhaltung wegen der Rückenschmerzen) insbesondere am linken Schulterblatt ziemliche Probleme. Aber da wir uns während der Massage wieder sehr intensiv unterhalten haben, war die Ablenkung dabei auch wieder sehr gut.
Zuerst habe ich ihm ein paar Sachen von dem gestrigen Gespräch mit der Psychotherapeutin erzählt. Ich bin immer noch nicht darüber weg, denke immer noch ziemlich intensiv an ihre Sprüche (nach so einer Sache kann ich nicht „einfach so“ abschalten und zum „Tagesgeschehen“ übergehen). Das wird mich sicherlich noch mehrere Tage lang beschäftigen, das ist bei mir eine typische „Angewohnheit“, mich in solche Sachen mächtig „reinzusteigern“. Ich bin übrigens bereits dabei, mich nach einem neuen Psychologen zu erkundigen, allerdings soll ich mich überall auf mehrere Monate Wartezeit einstellen, das sei heutzutage in diesem Bereich völlig normal.
Aber trotzdem bin ich schon jetzt von mir aus „aktiv“ geworden. Ich habe ja bereits von der Psychologin und ihrer Selbsthilfegruppe berichtet. Ich habe drei Mal bei ihr angerufen, fand jedoch nicht den Mut, auf ihren Anrufbeantworter zu sprechen (normalerweise habe ich damit gar keine Schwierigkeiten, aber dieses Mal hatte ich dennoch Hemmungen). Sie sah meine Anrufe jedoch auf ihrem Display und hat mich deswegen heute Mittag zurückgerufen (was ich sehr gut fand!!). Ihre Art, wie sie mit mir am Telefon geredet hat, hat mich dann auch sehr an die Psychologin in der Reha erinnert. Ich kam mir bei diesem Telefonat vor, als wenn ich mit einer Wahrsagerin sprechen würde. Nach wenigen Sätzen (ich sollte ihr kurz berichten, weshalb ich in eine Selbsthilfegruppe gehen möchte, woher meine Depressionen kommen und ich habe ihr natürlich von den Rückenschmerzen und der Behandlung berichtet) sagte sie mir direkt Dinge über mich, die sie eigentlich ja noch gar nicht kennen konnte (darüber war ich erstaunt ohne Ende). Als ich ihr sagte, dass ich Hemmungen bezüglich dieser Gruppe habe, meinte sie direkt zu mir, das glaubt sie aufs Wort, ich hätte bestimmt Probleme damit, vor anderen Menschen zu reden. Und das war nur ein Beispiel von mehreren. Sie sagte mir mehrere Sachen, wie sie mich charakterlich einschätzen würde und alle Einzelheiten stimmten bis ins Detail. Ich war voll und ganz „baff“, damit habe ich in diesem Moment kein bisschen gerechnet.
Sie machte dann direkt „Nägel mit Köpfen“ und plante mich für morgen Abend in einer Selbsthilfegruppe mit ein. Ehrlich gesagt, im Moment habe ich nicht nur Hemmungen deswegen, sondern richtige Angst. Angst schon alleine davor, mich vor dieser Gruppe (rund 15 Personen) vorstellen zu müssen. Ich weiß, ich darf mich jetzt nicht in diese Angst reinsteigern und ich will es auf jeden Fall durchziehen, aber schon alleine bei dem Gedanken fangen meine Knie an zu zittern (das meine ich jetzt wirklich wörtlich!!) und ich weiß jetzt schon, dass ich dabei mächtig Rot werde. Das passiert mir ja selbst immer noch auf der Arbeit, dass ich zwischendurch mal Rot werde, obwohl ich die Kolleginnen und Kollegen inzwischen schon mehrere Jahre kenne, dagegen komme ich einfach nicht an.
Ich sehe das als ersten Schritt in ein neues Leben. Ich weiß, das hört sich jetzt sehr hart an, aber es ist wirklich so für mich. Wie hat mein Masseur vorhin gesagt, ich solle nicht ganz so viel im Internet „leben“, sondern mehr im realen Leben. Ich sage mal so, diesen Satz hätte er (oder jemand anders) vor ungefähr 2 Jahren mal zu mir sagen sollen, aber zu dieser Zeit kannte ich das Institut ja leider noch nicht, aber zu dieser Zeit fing es bei mir an.
Früher, während der Schulzeit, hatte ich immer mehrere Freundschaften, so richtig alleine bin ich nie wirklich gewesen. Dann, mit 18 Jahren, bin ich ja mit meinem Freund zusammen gekommen. Es hört sich jetzt zwar „krass“ an, aber von da an ging es „bergab“, zumindest was die Freundschaften betrifft. Ich habe innerhalb kürzester Zeit alle meine Freundschaften aufgegeben und wollte einzig und alleine für meinen Freund leben. Nein, er hat mich niemals unter Druck gesetzt, es war einzig und alleine meine Entscheidung. Mein Freund war dann über viele Jahre (rund 20 Jahre) meine absolut einzigste Bezugsperson. Ja, und dann kam unser erster Streit, ein sehr heftiger Streit und ich wusste damals nicht, wie es weitergehen sollte. Zeitgleich bekam ich berufliche Schwierigkeiten und (wahrscheinlich auch durch die enorme seelische Belastung) ganz starke Rückenschmerzen. Und ich hatte keinen einzigen Menschen, mit dem ich hätte sprechen können (ich hätte zu dieser Zeit zu gerne mal eine „neutrale“ Meinung zu unserer Situation gehört, wie andere damit umgegangen wären). In dieser Zeit ging es bei mir seelisch immer mehr bergab, ich konnte nicht mehr, das war viel zu viel für mich. Nach mehreren Monaten und einem ganz großen „Knall“ haben wir uns dann endlich ausgesprochen und wieder versöhnt (ansonsten wäre es wahrscheinlich zur Trennung gekommen, ja, es war verdammt heftig).
Zu diesem Zeitpunkt habe ich dann beschlossen, dass mir so eine seelische Situation nie wieder passieren darf. Ich wurde nicht geboren, um dauerhaft alleine zu sein und mit niemanden sprechen zu können. Deswegen beschloss ich dann, mir einen neuen Freundeskreis aufzubauen (was mir bis heute nicht gelungen ist). Da ich zu schüchtern bin, um irgendwo alleine hinzugehen, habe ich mich schließlich auf mehreren Internet-Seiten angemeldet, auf denen ich heute immer noch sehr aktiv bin. Mein Freund hatte nichts dagegen (auch heute nicht), meinte aber dennoch, dass das meine persönliche Entscheidung sei, ich solle ihn da voll und ganz heraushalten. Auch wenn ich mich mit anderen Treffen sollte, dann bitte alleine, er werde nicht mitkommen (das ist bis heute so geblieben). Ja, das war vor 2 Jahren und seitdem bin ich halt im Internet auf vielen Seiten sehr aktiv. Aber eine richtige Freundschaft ist daraus bis heute nicht entstanden (nur sehr reger E-Mail-Kontakt).
Ich sage mal so, das Positive an der Reha war, dass ich dort mehr unter Menschen war. Auch wenn ich nicht an allen Sachen teilgenommen habe und mich vor manchen Situationen zurückgezogen habe, dennoch gab es dort einige schöne Situationen, die ich mit anderen Menschen erlebt habe. Wie ich schon während der Reha geschrieben habe, fand ich die Essens-Zeiten (außer an den Tagen mit den schweren Depressionen) total klasse und habe mich darauf gefreut. Wir hatten immer eine tolle Stimmung und haben sehr viel Spaß gehabt und viel gelacht. Und auch sonst gab es immer wieder schöne Situationen, in denen ich unter Menschen war (z. B. an dem Freitag in der „Disko“, in dem „umgebauten Restaurant“), in denen ich sehr viel Spaß hatte.
Diese Situationen sind seit meiner Rückkehr aus der Reha fast auf dem „Null“-Punkt angekommen. Bis auf meine Gruppe bei der Wassergymnastik und gelegentlich etwas „Situationskomik“ auf der Arbeit habe ich seitdem nicht mehr gelacht und meine Depressionen sind stärker geworden. Und wenn wir beide (also mein Freund und ich) Abends von der Arbeit (und ich zusätzlich von der Therapie) komme, dann sind wir beide müde und der Abend ist sozusagen „gelaufen“. Ganz abgesehen davon, dass mein Freund ja im Wechseldienst arbeitet und in dieser Woche auch immer erst spät nach Hause kommt. Er kommt und ich gehe kurz danach ins Bett.
Deswegen ist mein Institut ja auch zu meiner „zweiten Familie“ geworden, mit den Leuten dort unterhalte ich mich im Moment mit Abstand am meisten. So auch heute wieder, erst mit meinem Masseur (der mich seelisch auch mal wieder etwas Aufgebaut hat!!) und anschließend mit der Dame am Empfang, die heute dort den Spätdienst hat (auch mit ihr habe ich noch ausführlich über meine Therapie und mein fehlendes Selbstbewusstsein gesprochen – sie ist diesbezüglich so ziemlich das Gegenteil von mir und hat mir auch noch viele Tipps bezüglich meines Verhaltens gegeben). Ich habe übrigens sowohl meinem Masseur als auch der Dame (die am Samstag, wenn ich Masage habe, ebenfalls dort ist) von der Selbsthilfegruppe erzählt. Ich habe etwas Angst davor, dass mich Morgen der Mut verlässt und ich mich nicht hintraue. Aber mit ein bisschen „Druck“, dass ich den Beiden dann von dieser Gruppe erzählen werde, will ich dort auf jeden Fall hingehen.
Nach der Reha habe ich halt überlegt, wie ich es schaffen könnte, mehr unter Leute zu gehen. Eigentlich hatte ich diesbezüglich ja auch an meine Wassergymnastik-Gruppe gedacht, doch leider ist dort der Altersunterschied viel zu groß (überwiegend Rentner). An eine engere Freundschaft ist bei denen natürlich nicht zu denken (das würde nicht „passen“). Dann habe ich an mein früheres Tanzen gedacht und wollte in eine Sportgruppe mit „Team-Geist“, aber diesen Gedanken habe ich bezüglich meiner Schmerzen schnell wieder verdrängt, gar keine Chance. Dann kam die Idee mit einer Art „Spielegruppe“. Zum einen ist meine Mutter in so einer Gruppe (aber da möchte ich nicht hinein) und auch eine gute Arbeitskollegin ist in so einer Gruppe, aber sie wohnt leider zu weit weg, auch diesbezüglich kam ich deswegen mit dieser Idee nicht weiter.
Und dann entstand in meinem Kopf die Idee mit dieser Selbsthilfegruppe. Dort hat man eine gemeinsame „Basis“, etwas, das jeden „betrifft“ und ich glaube bzw. hoffe nicht, dass dort ausschließlich über Ängste diskutiert wird, aber das wird sich dann zeigen. Auf jeden Fall ist es für mich ein wichtiger Schritt in eine Art „neue Zukunft unter Menschen“ und deswegen bin ich heute Abend auch mächtig nervös.
Jane
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JaneCooper
Hallo zusammen,
o man, was war das für ein Abend...! Den ganzen Tag über war ich deswegen schon etwas nervös. Nach der Arbeit bin ich zunächst nach Hause gefahren, da ich bis zur Selbsthilfegruppe etwa eine Stunde „Pause“ hatte und bei diesem Wetter eine Stunde durch die Stadt zu laufen, dazu hatte ich gar keine Lust. Zu Hause wuchs dann die Angst und Nervosität ins unermessliche. Bei meinem derzeitigen „Glück“ fiel dann die erste Bahn, die ich nehmen wollte, aus und die zweite hatte Verspätung, so dass ich auf den letzten Drücker dort ankommen würde. Echt ein „toller“ Start, ich war begeistert...
Als ich dann in der Bahn saß, wurde meine Angst immer größer. Ich habe sogar kurzzeitig überlegt, dass ich mit der nächsten Bahn direkt wieder nach Hause fahren würde... Dann fuhr ich an meinem Institut vorbei und sah in diese Richtung. Eine „gewisse Person“ stand zufällig am Empfang und in diesem Moment habe ich gedacht, Nein, diese Blöße gibst du dir jetzt nicht, du ziehst es jetzt durch, egal wie!!!
Als ich aus der Bahn ausgestiegen bin, ging es mir alles andere als gut. Vor Aufregung war es mir total schlecht und auch etwas schwindelig. Die Räume, wo es stattfindet, habe ich sehr schnell gefunden. Dann stand ich vor der Türe und mein Herz klopfte mindestens so heftig wie an meinem ersten Tag im Institut. Ich brauchte dann noch ein bisschen, bis ich mich endlich überwunden habe und die Türe öffnete.
Letzte Woche bestand die Gruppe aus 15 Personen, heute jedoch nur aus 6 (4 Frauen und 2 Männer), sehr wahrscheinlich wegen dem Wetter. Ehrlich gesagt, darüber war ich sehr froh, 6 Personen fand ich noch sehr „überschaubar“ und so fiel es mir nicht ganz so schwer.
Die Leiterin der Gruppe kam dann direkt auf mich zu, begrüßte mich und zeigte mir einen freien Stuhl. Der Tisch war in U-Form und die kleine Gruppe saß drumherum. Ich war total übernervös, so „umständlich“ wie heute habe ich meine Jacke noch nie im Leben ausgezogen. In der Gruppe sind alle locker per Du und es wurden Namensschilder aufgestellt (so schnell hätte ich mir vor Aufregung die Namen sonst auch nicht merken können).
Direkt als erstes kam die Situation, vor der ich am meisten Angst hatte. „Stelle dich bitte mal vor, weshalb du in diese Gruppe kommen möchtest“. Meinen Blick habe ich dann ganz steif auf die Gruppenleiterin gerichtet, den Rest der Gruppe vorläufig (!) völlig ignoriert, sonst hätte ich gar nicht Reden können. Schon bei den ersten Sätzen über meine chronische Erkrankung, die Dauerschmerzen, die Behandlung und meine Erfahrungen mit den Orthopäden, während der Reha und auch vom Dienstag mit der Psychotherapeutin, kamen mir immer mal wieder die Tränen. Zwischendurch habe ich mich immer wieder beruhigt und dann liefen sie wieder los. Dagegen komme ich absolut nicht an. Aber ich war nicht die einzigste, bei zwei weiteren Frauen sind zwischendurch auch mehrmals die Tränen gelaufen. Mir war das zunächst peinlich und ich habe mich dafür entschuldigt, aber die Anderen meinten, ich solle ruhig ganz locker bleiben und meinen Gefühlen freien Lauf lassen, dafür wäre diese Gruppe schließlich da, um alles verarbeiten zu können.
Natürlich erzählte ich dann auch von meinem Institut, wo ja schließlich meine Dauerbehandlung stattfindet. Ich habe zunächst wirklich nur von „meinem Institut“ gesprochen. Die Anderen wurden daraufhin neugierig (sie wohnen alle in meiner Stadt), wo ich genau in Behandlung bin. Als ich dann den Namen sagte, sah mich die Frau, die direkt neben mir saß, völlig erstaunt an. „Nein, das glaube ich jetzt nicht, dort bin ich seit Jahren Stammkundin“. Das war natürlich der totale Zufall. Sie fragte direkt, ob ich den Herrn vom Empfang kenne und „den und die Therapeuten“, selbstverständlich waren mir diese Personen alle ein Begriff. Das Eis zwischen uns war in diesem Moment natürlich sofort gebrochen. Ich habe nur gedacht, das gibt es ja gar nicht, wie klein die Welt doch ist. Da lerne ich 6 neue Menschen kennen und sitze sofort neben einer Frau, die bei den gleichen Personen in Behandlung ist. Als sie dann zu mir sagte, dass ihr in diesem Institut besser geholfen worden ist als von allen bisherigen Orthopäden (sie kannte ebenfalls alle Orthopäden, bei denen ich bisher in Behandlung war, auch alles nur schlechte Erfahrungen!), da musste ich wirklich loslachen. Original meine Worte, die ich ja auch schon die ganze Zeit über sage...!
Irgendwie habe ich mich in dieser Gruppe dann von Anfang an ziemlich wohl gefühlt. Es sind alles völlig verschiedene Charaktere und unterschiedliche Schicksale, aber alle haben halt Probleme damit, ihr Leben damit völlig in den Griff zu kriegen. Wenn die Anderen dann einer nach dem anderen von den letzten beiden Wochen berichteten (die Gruppe trifft sich alle 2 Wochen), wie es ihnen seelisch ergangen ist, hat die Gruppe zu „gewissen“ Situationen Kommentare abgegeben, was die Einzelnen in ähnlichen Situationen erlebt haben und wie sie damit dann selber umgegangen sind. Dadurch ist zu den verschiedensten Themen ein sehr reger Austausch entstanden, an dem ich mich (zum Teil, nicht ständig) auch beteiligt habe. Zwischendurch liefen mir immer mal wieder die Tränen, aber es fielen zum Teil auch so gute Kommentare, dass die ganze Gruppe loslachen musste. Gefühlsmäßig war es dadurch ein ständiges Auf und Ab, fast schon im Minutentakt. (Wie sagte die Leiterin, solange wir das Lachen nicht verlernen, ist es immer ein gutes Zeichen, und das will ich ganz bestimmt nicht „verlernen“!!)
Es ging um alle möglichen Themen. Alkoholmissbrauch, Mobbing und Arbeitskollegen im Allgemeinen, Burn-Out, Schmerzen, Todesfälle in der Familie, das Verhältnis zu den Eltern und zu den Partnern (insbesondere auf die Krankheit bezogen), Erfahrungen mit Ärzten und insbesondere Psychologen usw. Es waren sehr umfangreiche Themen. Zu manchen Themen habe ich zwar selber nichts gesagt, aber so, wie mir schon beim Zuhören die Tränen liefen, konnte sich jeder denken, dass auch ich in diesen Bereichen Probleme habe, aber über alles konnte ich heute auch noch nicht offen reden. Eine Frau hat zum Beispiel von dem Tot ihrer Mutter erzählt (den sie noch nicht verarbeitet hat). Dabei kamen bei mir so viele Erinnerungen an meinen Vater hoch, dass ich schon beim Zuhören mächtig Weinen musste.
Deswegen haben die Anderen dann zunächst gedacht, dass ich nicht mehr kommen würde, so sehr wie es mich mitgenommen hat, aber als ich dann Tschüß bis zum nächsten Mal sagte (und ich werde wirklich wieder dort hingehen), das fanden dann alle gut. Ich habe allerdings schon ein bisschen Angst davor, wenn dann alle, also mindestens 15 Personen anwesend sind. In der heutigen kleinen Gruppe zu Reden, das hat mir relativ wenig ausgemacht. Alle waren super freundlich und sind völlig ohne Vorurteile und Schuldzuweisungen (so wie ich es inzwischen von den Ärzten und von manchen Physiotherapeuten kenne) auf mich zu- bzw. eingegangen.
Ein Herr sagte auch zu mir, ich solle versuchen das Gespräch und die Vorwürfe von der Psychotherapeutin so schnell wie möglich zu vergessen. Umso länger es mich beschäftigt, umso mehr steigere ich mich da rein und umso schlimmer wird es seelisch für mich (damit hat er selbstverständlich Recht!!). Aber solche Sprüche, wie auch die Kommentare der Ärzte in der Reha, die kann ich nicht einfach so vergessen, so etwas „brennt“ sich immer in mein Gehirn und wenn dann später ein „harmloser“ Auslöser kommt, dann kommt mir das Gespräch wieder „hoch“ und zieht mich seelisch sofort wieder mächtig runter. Das kannten die Anderen aus der Gruppe aber auch alle. Ein „harmloses, falsches“ Wort und schon „steht man neben sich“ und muss mit den aufkommenden Depressionen kämpfen. Das ist für diese Krankheit ganz typisch.
Das fand ich gut bzw. interessant, dass ich mit diesen Problemen nicht alleine dastehe, dass es anderen in solchen harmlosen Situationen ganz genauso geht. Aber ich fand es auch wirklich sehr interessant, wie wir bei den Gesprächen, bei dem Erfahrungsaustausch von einem Thema zum Anderen gekommen ist, die Übergänge waren zum Teil echt bemerkenswert. Und manche „harmlose“ Situation hat sehr viele negative Erinnerungen ausgelöst, die man zum Teil schon verdrängt hatte.
Ich sage mal so, ich hoffe, dass ich mit dem „Rest“ der Gruppe, der heute ja nicht anwesend war, auch gut zurechtkomme und möchte dann weiterhin daran teilnehmen. Ein bisschen Reden und Erfahrungsaustausch kann ganz bestimmt nicht schaden. Der heutige Abend war auf jeden Fall sehr interessant. Ich hoffe nur, dass ich im Laufe der Zeit meinen Tränen ein bisschen besser unter Kontrolle halten kann. Und die Sprüche von meiner Mutter („Reiße dich endlich zusammen“), die kannte jeder aus der Gruppe, die hat jeder schon zu hören bekommen. Die kommen halt von den Personen, die sich mit dieser Krankheit nicht auskennen.
Ich musste gerade daran denken, wie mir bei der Massage fast mal die Tränen gekommen sind. Als der erste Orthopäde sagte, dass bei der Massage so fest zugedrückt werden sollte, dass ich vor Schmerzen fast in Ohnmacht falle. Ich vergesse nie, was ich für Hemmungen hatte, diesen Satz dann auszusprechen. Ich hatte Angst ohne Ende, habe zig Mal geschluckt und wirklich mit den Tränen gekämpft. Ich konnte meinen Masseur zu dieser Zeit nicht so wirklich einschätzen, wie weit er gehen würde, wie kräftig er zudrücken würde, wenn er eine solche Anweisung von einem Orthopäden bekommen würde. Bis dahin ist er immer auf mich eingegangen, aber in diesem Moment hatte ich Angst ohne Ende. Aber es war dann zum Glück wirklich völlig unbegründet. Die Massage wurde dann zwar kräftiger, half aber dennoch wirklich gut (er ging natürlich weiterhin auf mich ein) und sie war trotzdem immer noch auszuhalten (ohne dass ich dabei in Ohnmacht gefallen wäre). Aber solche Erinnerungen, an solche "Angst-Situationen", kommen bei mir zwischendurch immer mal wieder hoch.
Jane
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