Hallo zusammen,
vor 5 Wochen bekam ich auf einmal
aus heiterem Himmel im Liegen deutliche aber ertraegliche stechende Schmerzen in der Wade. 15 Minuten zuvor war ich "unsanft" auf dem Bein gelandet, hatte dann aber nicht sofort Schmerzen. War auch 2 Wochen lang wegen einer Knoechelverletzung vom Joggen gehumpelt.
Danach hatte ich nur noch bei und nach Belastung des Beins eine Woche lang immer staerker werdende Schmerzen. Ich ging schliesslich zum Arzt und erhielt die eindeutige
Diagnose tiefe Venenthrombose. Dabei hatte ich eigentlich eher mit Zerrung oder Muskelfaserriss gerechnet.
1.5 Wochen lang ging ich letztendlich schmerzfrei mit Kruecken. Ich belastete das Bein also gar nicht mehr, nicht mal zum Stehen.
1 Woche lang ging ich kurze Wege (bis 100m) mit einer Kruecke als Gehstock um etwas Belastung vom Bein zu nehmen; Das ging problemlos.
4 Tage lang ging ich laengere Wege (bis 1km) mit einer Kruecke als Gehstock; Auch dies ging zuerst problemlos. Dann hatte ich eines Tages jedoch ploetzliche heftige Schmerzen in der Wade. Nachdem ich die Belastung vom Bein nahm verschwand der Schmerz sofort, die Wade war danach aber tagelang "gereizt". Schmerzen traten dann oefter mal selbst bei kurzer Belastung auf, was vorher nie der Fall war. Ein einziges Mal tat es sogar kurz im Liegen komplett ohne Belastung stark weh.
Nach 3 Tagen begann ich wieder, mit 2 Kruecken zu gehen, also das Bein still zu legen.
Am naechsten Tag war ich beim Hausarzt, der sich ueberrascht gab, dass ich das Bein nicht benutze.
Er tastete es ab und lies es mich bei Gegendruck anspannen; Dies verursachte keine Schmerzen und deutete auf keine aeusseren Auffaelligkeiten hin.
Wir einigten uns darauf, dass:
-
Es thromboseuntypisch klingt, dass ich nun selbst sehr kurze Wege nicht mehr schmerzfrei gehen kann, und dass es mit der Zeit eher schlechter statt besser wird. Hier muss es noch ein anderes Problem geben
- Ich das Bein leicht belasten sollte, zumindest den Fuss abrollen, und dass die Schmerzgrenze prinzipiell erreicht, aber nicht ueberschritten werden sollte
Ich erhielt also ein Schmerzmittel und
ging dann die naechsten Tage zuhause kurze Wege ohne Kruecken. Dies fuehlte sich recht gut an, obwohl ich selten (1-2 Male am Tag) zwischendurch noch kurz Schmerzen hatte.
Dann hatte ich einen Termin beim Orthopaeden,
ging in diesem Zug etwa 600 Meter mit mehreren Pausen ohne Kruecken. Hatte dabei 5-6 Male kurz Schmerzen - vor allem beim Gehen nach Aufstehen - dies ging aber immer wieder weg wenn ich das Bein kurz leichter oder gar nicht belastete.
Nachdem ich dann (noch recht fit) nach Hause kam und fuer 10 Minuten die Beine hochlegte, konnte ich danach nicht mehr Aufstehen, da das Ausstrecken des Beins um den Boden zu erreichen bereits weh tat. Dies blieb den Rest des Tages (3
Stunden so). Am naechsten Tag konnte ich mit dem Bein wieder auftreten, es war aber wieder etwas schmerzanfaelliger, und darum lies ich es in Ruhe.
Ich versuchte dann eine Woche lang weiterhin zuhause kurze Wege zu gehen, mit dem Ergebnis, dass es meist nach kurzen Wegen gleich schmerzte. Natuerlich nicht jedes Mal, sonst haette ich das auch gleich abgebrochen.
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Fazit: Ich habe schon bei minimaler Belastung (nicht sofort sondern nach einigen Metern gehen) einen ziehenden Schmerz in der unteren Wade, meistens (aber nicht immer) beim Strecken/Abrollen des Beins. Dieser Schmerz ist "nachtragend", in der Hinsicht, dass das Bein danach stundenlang oder gar tagelang weniger belastbar ist. Ebenso war es einmal nach haeufigem Erreichen der Schmerzgrenze so, dass das Bein dann nach kurzer Ruhepause nicht mehr ausstreckbar war um den Fuss aufzusetzen, es also irgendwie bei Dehnung schon ueberlastet war. Das ging mehrere Stunden so.
Der Schmerz kam erst 3 Wochen nach Diagnose der Thrombose, und zwar bei leichter Belastung und befindet sich nach
http://www.athletic-preparation.com/images/achilles.JPG
etwa an dem oberen inneren Ende der weiss eingezeichneten Sehne, also am Wadenuebergang.
Fragen:
1. Wie kann ich wieder gehen lernen?
2. Klingt das "Schmerzbild" irgendwie bekannt? Was koennte das sein?
Meine Ideen waeren:
- Sehnenverkuerzung durch Unterbelastung des Beins fuer 1 Monat. Die Wade sieht nun auch schon sehr viel weniger muskuloes aus als die andere. Warum kam das aber dann so ploetzlich?
- Achillessehnenreizung oder -entzuendung
Ich brauche eine Diagnose, die konsistent ist mit den Punkten:
- Bein ist grundsaetzlich leicht belastbar, schmerzt allerdings nach kurzer leichter Belastung
- Der Schmerz geht sofort wieder weg wenn man die Belastung weg nimmt, das Bein "merkt" sich das aber und wird dann die naechsten Stunden weniger belastbar
Soll ich wieder ganz von vorne anfangen und nun 1 Woche erstmal nur mit Kruecken gehen und leichte Dehnuebeungen machen, dann 1 Woche nur mit 1 Kruecke kurze Wege gehen, etc?
Vielen Dank
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...