ISG, Beckenverwringung, Dysplasie und Labrumriss

[Lisa29]

Hallo liebe Forumsmitglieder,

Ich möchte mich kurz vorstellen: Mein Name ist Lisa, ich bin 29 Jahre alt und kämpfe seid 2 1/2 Jahren mit Schmerzen in der rechten Hüfte.
Die letzten Jahre wenig Sport. Ich bin Designerin und sitze meist von Früh bis Mitternacht an meiner Arbeit, Ruhetage oder Wochenenden gibt es arbeitsbedingt sehr selten.Leide an schlechter Haltung.

Nun zu meinen Beschwerden, Diagnosen und Behandlung:

( sorry wenn der Beitrag etwas lang wird, aber es kommen hier wohl einige Beschwerden zusammen und ich habe das Gefühl dass alles mit meiner Statik generell zu tun hat)

Anfangs kamen die Schmerzen nur vorübergehend, 2- max. 4 Tage, danach schmerzfreie Phasen über Wochen und Monate. Habe es auf schlechte Haltung/Arbeit geschoben, daher kein Arztbesuch.

Symptome zu Beginn: rechte Hüfte ziehend, stechend...nach und nach Schmerzen im Bereich der Lendenwirbel, Gesäß.Immer nach Belastung.

Seid nun fast 2 Monaten akute Schmerzphase die nicht mehr weggeht.Liege nur noch im Bett ( verliere langsam meine Arbeit)

Schmerzen gehen teilweise bis zur großen Zehe, meist enden sie aber im Kniebereich.Schneidende Schmerzen in der rechten Leiste, Schmerzen Lendenwirbel und Gesäß wurden zeitweise so schlimm, dass ich mich in Akutphasen nicht mehr alleine anziehen konnte oder aufstehen konnte.Bücken ging gar nicht, Niesen und Husten waren dann eine Qual und mit einschießendem Schmerz verbunden wie ich es noch nie erlebt habe:

Wenn es dann so schlimm war, das keine Bewegung mehr ging, zusätzlich taubes Gefühl im Bein.

Schmerzen im Sitzen und Liegen am schlimmsten, vor allem Sitzen.Es fühlt sich oft richtig heiß im Bereich LWS und Gesäß an. Bei Bewegung funktionieren die ersten paar Schritte etwas schmerzfreier nach ca zehn Schritten, genauso schlimm wie im Sitzen.( würde es nicht als Anlaufschmerz bezeichnen, es wird ja nicht besser)
Also gleich zu Beginn der Akutphase Besuch beim Orthopäden: Röntgen: Beckenübersicht, Hüfte rechts. Zusätzlich Athro MRT Hüfte rechts.

Diagnose: minimale Hüftdysplasie beidseitig, rechts, inkomplette Überdachung des Hüftkopfes, Beckenverwringung 2,8 cm, also links sitzt der Beckenkamm tiefer.

Beinlänge wurde von 2 Orthopäden vermessen, und einer Physiotherapeutin, ist gleich lang, daher Verwringung laut Ärzten.( musste übrigens einmal vor ca 12 Jahren eingerenkt werden nach dem ich in der Schule beim Trampolin springen einmal nicht aufpasste und so gelandet bin, dass sich alles zusammengestaucht hatte)

Ergebniss:
MRT Hüfte rechts: langstreckiger Einriss Labrum an der Basis posterolateral.
Sonst unauffällig, gesunder knorpel etc, keine Verschleisserscheinungen.Kein Impingement laut MRT( laut arzt aber schon?!)

Behandlung, Infiltration ins Gelenk, hat die Schmerzen des Labrumriss gut für über eine Woche in den Griff bekommen.

jedoch konnte ich dadurch erkennen, dass die Schmerzen nicht alleine vom Labrumriss kommen können, denn die Schmerzen im Bereich rechts der Lendenwirbel, Gesäß wurden so schlimm, dass ich mich wieder nicht bewegen konnte. Erneuter Arztbesuch:
Mein Arzt hatte eine Vertretung, so hatte ich gleich eine 2. Meinung:
Bandscheibe wurde ausgeschlossen, da alle Reflexe in Ordnung waren.
Diagnose: ISG. "blinde" Infiltration ins ISG, hat nicht wirklich geklappt, anziehen etc konnte ich mich selbst wieder da ich eine Bewegung machte bei der es ziemlich geknackst hat.( überhaupt knackt alles bei mir im Bereich der Lendenwirbel,und Hüftgelenk, teilweise ein Gefühl als würde die Hüfte abbrechen)

Ab zum Physiotherapeuten: Erster Termin:
Dieser hat alles vom Orthopäden bestätigt. Wie die Therapieform heißt, wurde mir leider auf Anfragen nicht gesagt, es handle sich aber um eine Form, wo alles wieder in die richtige position geschoben wird (soweit es eben geht)
bzw vor allem das ISG gut durchblutet werden soll.

Ich habe die Therapie mit Heimanleitung verschrieben bekommen, jedoch wurde mir nur eine Übung gezeigt, bei der ich abwechselnd eine seite des beckens leicht nach oben anheben/ziehen und dann wieder fest nach unten drücken soll, abwechselnd rechts und links bis die Bewegung ineinander übergeht und die Form eines 8ers beschreibt.

Dies merhmals am Tag wiederholen 2-3 min. das sei alles was ich für die nächsten wochen zu machen hätte ( zusätzlich Sport,Radfahren wobei sie nicht auf den Labrumriss einging?? da Orthopäde sehr wohl meinte nicht alles an Sport, da Labrum sonst weiter reissen könnte)
Ausserdem Krafttraining zum Muskelaufbau.Welches wurde mir nicht gesagt, oder noch nicht.

Nach der Physiotherapie: Gefühl dass das Bein nicht mehr "wegbricht" schmerzen im Bein/Hüfte etwas besser, jedoch 3 Stunden danch schwere bleibende Schmerzen im ganzen Bereich rechts neben LWS und runter ins Steißbein.

An den Punkten wo stärker "gedrückt wurde während der Behandlung, hatte ich nachher überall Blutergüße ( kriege ich aber sehr leicht, ich bin 1,80 und wiege nur um die 50 kg, da ich leichte Schilddrüsenüberfunktion habe, jedoch so leicht dass ich keine Medikamente brauche, nur regelmäßige Kontrolle)

Meine Fragen:

Ist die Übung die ich machen soll sinnvoll, ( 8er Schleife) kennen die Physiotherapeuten des Forums diese Übung, sie soll angeblich das Becken soweit es eben bei 2,8 cm geht wieder besser stellen, macht mir aber schmerzen danach.

Eine einzige Dehnübung habe ich auch gezeigt bekommen, geht aber durch labrumriss nicht, sofort einschneidender Leistenschmerz.

Daher soll ich die nur selten machen, sei angeblich eh gut gedehnt nachdem die Physiot. einiges an Bewegungen ausprobiert hat.

Ist es sinnvoll bei Heimanleitung für die nächsten wochen nur eine einzige Übung gezeigt zu bekommen?

Wie sieht es mit Sport aus: Darf ich Radfahren bei einem Labrumriss ? Schmerzen habe ich sowieso bei allem, egal ob schwimmen oder Radfahren, schon versucht.

Kann ein ISG akut entzündet sein? Röntgen Beckenübersicht zeigt am rechten ISG einen Schatten

( ich kenne sowas nur von Kieferröntgen, da ich eine lange Leidensgeschichte mit Kieferknochenentzündungen hinter mir habe)Und wenn ja wie lässt sich das feststellen.
Wäre Sport bzw Muskelaufbau durch Krafttraining bei Entzündung des ISG erlaubt.

Mein Kiefer knackst seid Beginn der Hüftschmerzen alle paar Wochen mal, bzw blockiert, geht aber von alleine nach einigen sekunden weg.

Gibt es zwischen ISG und Kiefer eine Verbindung ??( Physiotherapeutin meinte ganz klar, nein, wenn dann Halswirbel?!)Kieferchirurgen und Zahnarzt konnten diese Blockade nicht auf das Kiefer selbst zurückführen.

Ich bin ziemlich verwirrt, weiß auch nicht ob ich nun wirklich ein impigement hab, dazu sagte nach Diagnose ISG niemand mehr was auch meine PHysiot. Behandelt nun ISG und nicht wie Arzt anscheinend wollte ( laut überweisung) auch Impingement und Labrumriss.

Ich freue mich über jede Antwort und Meinung, was ich tun kann. Ich würde bzw werde natürlich nocheinmal bzw mehrmals bei Ärzten nachfragen. aber zur Zeit sind die Schmerzen zu schlimm, so dass ich mich einfach nicht zu längeren Fahrtstrecken überwinden kann.

Danke
Liebe Grüße
Lisa

[webFlocke]

Hallo Lisa,
ich habe/hatte ähnliche Problematiken (Lendenwirbelsäulenprobleme, Labrumriss und sogar die Kieferproblematik), ob das alles zusammenhängt weiss ich nicht. Die LWS Probleme sind bei mir weg. Mach die Übungen, die Dir gut tun und lass die anderen weg.
Was die Labrumproblematik angeht: keine gute Idee, was zu machen, wodurch die Schmerzen provoziert werden, kann es noch schlimmer machen. Geh auf jeden Fall zu einem Arzt, der auf Dysplasie, Labrum, Hüftgelenkserhaltende Chirurgie, jüngere Patienten spezialisiert ist. Wirklich raten kann ich Dir auch nichts, ich wurde operiert und es wurde danach noch schlechter, nun steht eine zweite OP an, wenn Du aber Fragen hast, gerne, aber nur per Telefon möglich (kann nur im Liegen schreiben und das ist mühsam). Wünsche Dir alles, alles Gute, ich kenne das ganze Schlamassel und fühle mit Dir.

[Gumbo]

Hallo Lisa,
ich kann dir leider keine Antworten auf deine Fragen geben, da bei mir zunächst die Diagnose CAM-Impingment Hüfte Rechts gestellt wurde, welche nun per Athro-MRT verifiziert werden soll. Du hast diese Untersuchung ja schon hinter dir. War sie sehr schmerzhaft? Man liest ja zum Teil kleine Horrorgeschichten.

Grüße

Gumbo

[webFlocke]

Hallo Gumbo,
dazu kann ich Dir etwas sagen, weil ich mittlerweile einige Arthro-MRTs hinter mir habe: es hängt von dem ab, der Dir das Kontrastmittel spritzt. Das erste Mal war ich bei einem, der das nur selten macht (Kontrastmittel ins Hüftgelenk spritzen) und das war die reinste Tortur: er hat nicht richtig getroffen, herumgestochert und schliesslich ist der grösste Teil des KMs im Muskel gelandet.

Dadurch hat man auf dem MRT den Labrumriss nicht gesehen

(der Radiologe hat abe gemeint, man würde alles erkennen, was man erkennen muss und mein Arzt hat das auch gemeint). Auf mein Drängen wurde das MRT einige Monate später wure auf mein Drängen das MRT woanders wiederholt und den Labrumriss erkannt. Mein letztes Arhtro-MRT hat ein Radiologe gemacht, der das schon sehr oft gemacht hat und das hat ÜBERHAUPT nicht weh getan. Mein Tipp:

Erkundige Dich vorher, wieviele Arhtro-MRIs dort gemacht werden.

Das ist auch für die Qualität wichtig (Du bekommst ja einen Bericht und die Beurteilung dieses MRTs ist nicht ganz einfach, da ist es auch gut möglich, dass jemand mit weniger Erfahrung was nicht erkennt).

In der Röhre ist es ziemlich laut, aber da bekommst Du Kopfhörer. Es ist etwas unangehnehm, solange still zu liegen, mir ist der Arm eingeschlafen. Prinzipiell kannst Du ganz kleine Bewegungen machen, wenn es gerade nicht rattert, besser ist aber, Du bleibst still liegen.
Alles Gute, Mona

[Anne82]

Hallo Lisa29, das ist ja ne lange Geschichte und ich glaube du bist noch nicht gut genug befundet worden! Hat denn schon jemand nicht nur ausschliesslich auf deine Hüft und deine Lws geschaut? Deine so nebenbei aufgeführte Kieferproblematik könnte da schonmal ein guter Ansatz sein! Natürlich stehen Kiefer und ISG/ Becken in Verbindung!!

Ist sogar sehr häufig, dass die eigentliche ISG- Problematik gar nicht primär auch von dort kommt, sondern vom Kiefer oder HWS.

Geh zu einem guten Physiotherapeuten, der z.B auch auf CMD ( Cranio-mandibuläre-Dysfunktion) spezialisiert ist und dich sonst auch mal komplett von oben bis unten überprüft! Vielleicht kennst du ja auch einen guten Osteopathen.

Knirschst oder presst du mit deinem Kiefer?

Wenn man sich deine Beschreibung deines Jobs so anhört und wie du denn ganzen Tag/ Nacht so verkrampft da sitzt, könnte ich mir das gut vorstellen! Also ich kann aus deiner Beschreibung einige unaufgeklärte Problematiken lesen und ich finde du solltest schleunigst jemanden finden, der dich gut und ganzheitlich befundet und nicht nur ´da wo´s wehtut´!!
LG Anne

[Lisa29]

vielen Dank für eure Antworten.
Ich bin immer noch in Physiotherapie, die mir von einem angeblich sehr guten Orthopäden emphoöen wurde.... habe auch mehrere Meinungen eingeholt, von ISG in Zusammenhang mit Kiefer hat niemand etwas wissen wollen, so etwas könne nur mit halswirbel zusammenhängen. daher habe ich nun erstmal Termin beim Zahnarzt. ( und ja ich knirsche tatsächlich, schienen würde ich durchknirsche, entspannungsübungen helfen nicht...)

mittlerweile wurde Hypermonbilität im ganzen Becken, Hüfte und auch teilweise Wirbelsäule hinauf diagnostiziert....

Mache jetzt mobilitätsübungen... ich weiß nicht was ich davon halten soll.. ich habe das gefühl das leiert alles noch mehr aus, kann dazu jem von euch etwas sagen?
Schmerzen waren bereits besser jetzt noch schlimmer...daher frag ich mich ob Mobilitätsübungen und Behandlung das Richtige ist.
Vielen lieben Dank
Lisa

[Lisa29]

Sorry, es sollte natürlich Mobilisationsübungen heißen.
Liebe Grüße