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Luna10
Arztstress, wie kann ich mich wehren?
Hallo,
ich habe mir am 01.07.10 auf dem Weg zur Arbeit den linken Fuß gequetscht und erst den geschwollenen Knöchel und den Bluterguss mit kühlen behandelt. Ich wollte mich nicht krankschreiben lassen, da ich angst habe die Arbeit zu verlieren, auf die ich angewiesen bin.
Erst, als sich Taubheit, besonders im großen Zeh bemerkbar machte
und berührungs Empfindlichkeit am Fußrücken, ging ich zum Arzt. Zum Röntgen wurde ich zu einer von der BG zugelassenen Arztpraxis geschickt.
Gebrochen war nichts, wie das Röntgenbild ergab und mir wurde eine Schiene verpasst, die den Knöchel entlasten sollte. Leider verschlimmerten sich meine Beschwerden zusehends. Eine Überweisung zum Neurologen ergab Quetschungen der Nerven am Fußrücken, hier wurde mir das Medikament "Gabax" verordnet.
Durch die Fehlbelastung (ich war nicht in der Lage den Fuß über den Ballen ab zu rollen und humpelte auf der Ferse und der Außenkante)
hat sich offenbar der Ischiasnerv eingeklemmt und nun hatte ich einen brennenden Schmerz, der vom Steiß bis in die Zehen schoss und mir regelrecht die Tränen in die Augen trieb.
Ich wurde zum Orthopäden überwiesen, der renkte mich ein und gab mir den Rat lieber eine Krücke anstatt den Beinschiene zu benutzen. Außerdem riet er dem BG-Arzt, zu einem MRT vom Fuß und verschrieb mir Ibuprofen.
Meine Beschwerden verschlimmerten sich dahingehend, dass ich das Gefühl habe, mein Fuß glüht
und der rechte Fußballen fühlt sich steif und wie ein Fremdkörper an, der bei geringster Belastung höllisch schmerzt. Vor allem Nachts habe ich weiterhin diesen brennenden Schmerz bis in die Zehen, nur, dass er jetzt sogar nach oben, bis hin zum Brustbein strahlt. Es fühlt sich an, als wäre es ein Krampf der linken Po-backe, von dem der Schmerz blitzartig ausgeht. Mittlerweile verspüre ich, wenn die Schmerzmittel nachlassen in den Knie- und Hüftgelenken ebenfalls Schmerzen.
Am letzten Dienstag (24.08.10) hatte ich dann mit dem MRT- Befund
einen Termin in der Praxis, die BG zugelassen ist. Hier hieß es, das Ganze zieht sich jetzt schon so lange hin, der Chef nimmt das jetzt in die Hand. Ein Arzt, der mich bis jetzt noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, sah sich die Röntgen- und MRT-Aufnahmen an, meinen Fuß hat er sich nicht angesehen, geschweige mich irgend etwas gefragt. Dann erklärte er, der Fuß sei in Ordnung und und der Fall erledigt. Als ich meinte, das könnte nicht sein und meine Schmerzen beschrieb sagte er, dies alles könne nichts mit dem Fuß zu tun haben, das wäre wahrscheinlich Rheuma, der BG- Fall sei jedenfalls abgeschlossen. Ich wurde weitere 2 Wochen krank geschrieben, bekam 2 Spritzen gegen Schmerzen verpasst und wurde an meinen Hausarzt und an einen Rheumatologen überwiesen.
Welche Möglichkeit habe ich überhaupt mich gegen so eine "Behandlung",
wie sie der Chef an den Tag legte zu wehren? Ich möchte eine adäquate Behandlung und nicht, einfach krank geschrieben und abgewimmelt werden. Ich habe das Gefühl ich wurde weitergereicht, mit Medikamenten ruhiggestellt, oder wie ein Simulant behandelt, aber bis auf den Orthopäden hat niemand wirklich zugehört. Ist es wirklich nicht möglich, dass ein Zusammenhang zwischen meinen Beschwerden und der Fußverletzung besteht? Rheuma- Beschwerden hatte ich noch nie und deshalb glaube daran nicht.
Es ist auch nicht so, dass ich nicht versuche aktiv etwas zur Genesung beizutragen.
Ich versuche bis an die Schmerzgrenze mit Hilfe der Krücken den Fuß zu belasten und abzurollen. Mit einem Igelball und indem ich den Fuß durch eine Wasserwanne ziehe versuche ich den Fuß zu stimulieren, bis jetzt nur mit mäßigem Erfolg. Ohne Schmerzmittel geht gar nichts und ich bin völlig zermürbt.
Ich fühle mich hilflos und bin für jeden Rat dankbar.
Liebe Grüße
Luna10Geändert von Luna10 (29.08.2010 um 04:42 Uhr)
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Mario Schmid
Hallo Luna10
Luna10
Am letzten Dienstag (24.08.10) hatte ich dann mit dem MRT- Befund einen Termin in der Praxis, die BG zugelassen ist. Hier hieß es, das Ganze zieht sich jetzt schon so lange hin, der Chef nimmt das jetzt in die Hand. Ein Arzt, der mich bis jetzt noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, sah sich die Röntgen- und MRT-Aufnahmen an, meinen Fuß hat er sich nicht angesehen, geschweige mich irgend etwas gefragt. Dann erklärte er, der Fuß sei in Ordnung und und der Fall erledigt. Als ich meinte, das könnte nicht sein und meine Schmerzen beschrieb sagte er, dies alles könne nichts mit dem Fuß zu tun haben, das wäre wahrscheinlich Rheuma, der BG- Fall sei jedenfalls abgeschlossen. Ich wurde weitere 2 Wochen krank geschrieben, bekam 2 Spritzen gegen Schmerzen verpasst und wurde an meinen Hausarzt und an einen Rheumatologen überwiesen.
Nur auf das hier geschriebene gestützt würde ich scon sagen, das Deine Beschwerden sehr wohl ihre Ursache in Deinem Unfall haben. Und zwar wären dann Deine Ausweichbewegungen und Schonhaltunge schuld daran.
Besprich das Ganze nochmals mit Deinem Arzt. Besteh darauf, das er Dir Physio verschreibt.
Welche Möglichkeit habe ich überhaupt mich gegen so eine "Behandlung", wie sie der Chef an den Tag legte zu wehren?
Das ist sehr schwierig, da Beste wird sein diesen Arztbesuch und den Arzt selbst so schnell wie möglich zu vergessen.
Ich möchte eine adäquate Behandlung und nicht, einfach krank geschrieben und abgewimmelt werden. Ich habe das Gefühl ich wurde weitergereicht, mit Medikamenten ruhiggestellt, oder wie ein Simulant behandelt, aber bis auf den Orthopäden hat niemand wirklich zugehört.
Ich möchte Dir hier eine Eigenerfahrung erzählen:
Meine Frau leidet seit vielen Jahren an zwei schmerzhaften Muskelkrankheitsbildern. Vor ca 20 Jahren hatte sie einen Termin bei ihrem neuen Arzt den hat sie absichtlich ausgesucht um wegen andern Krankheiten einen in der Nähe der Arbeitsstell zu haben). Wie üblich habe ich sie zu diesem Arzttermin begleitet. Sie schaffte mit letzter Kraft, und Tränen der Schmerzen in den Augen, die 5 Minuten vom Auto in die Praxis. Nach 30 Sekunden sagt der Arzt zu ihr: Was wollen sie denn, sie sind ja eine junge, vitale, gesunde Frau"
Selbst ich, der sonst nie um eine Antwort verlegen bin war darob total sprachlos. Wir sind aufgestanden und gegangen.
Du siehst, Du stehst mit Deiner ungerechten Behandlung nicht alleine da. Es gibt leider viele solcher unsensiblen Ärzte.
Der weitere Weg?
Den hast Du nachfolgend schon zu einem grossen Teil selbst definiert.
Es ist auch nicht so, dass ich nicht versuche aktiv etwas zur Genesung beizutragen. Ich versuche bis an die Schmerzgrenze mit Hilfe der Krücken den Fuß zu belasten und abzurollen. Mit einem Igelball und indem ich den Fuß durch eine Wasserwanne ziehe versuche ich den Fuß zu stimulieren, bis jetzt nur mit mäßigem Erfolg. Ohne Schmerzmittel geht gar nichts und ich bin völlig zermürbt.
Bis Du wieder einen Arzt oder Therapeuten gefunden hast, ist das wahrscheinlich der einzige Weg.
Aber es gibt sie!!!!!!!!
Ich fühle mich hilflos und bin für jeden Rat dankbar.
Das bist Du nach dieser Behandlung auch zu Recht. Du darfst auch traurig, enttäuscht und böse sein. Nur pass auf, dass Du Dich ab solcher Gefühle nicht selbst in eine nach unten drehende Spirale denkst.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig Mut machen und wünsche Dir gute Besserung, und dass Du schnell einen guten Arzt und Physio findest.
Vielleicht magst Du ja mal berichten wie es bei Dir weiter ging, bzw geht.
Ciao
Mario
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DieterK
Hallo Luna10,
das, was Du hier erzählst macht mich nicht traurig sondern wütend.
Ein typischisches Beispiel dafür, wie zuerst unter hohen Kosten die ganze Technik bemüht wird.
Kommt dabei nichts ins Bild, ist oft der studierte Mediziner überfordert und schiebt die Verantwortung an die nächste Instanz. Die Psyche eines Patienten scheint dabei offensichtlich keine Rolle zu spielen.
Ich kann Dir nur raten, Dich selber zu informieren. Soweit das eben geht. Das fängt bereits mit Fragen an den behandelnden Arzt an. Nimmt sich ein Arzt bei der Erstbehandlung bzw. Anamnese keine ausreichende Zeit, ist der oft lange Rest auch Zeitverschwendung. Wenn ich in eine Praxis gehe versuche ich bereits beim Empfang die Atmophäre aufzunehmen. Ist dort Hektik und Oberflächlichkeit vorhanden, egal jetzt aus welchem Grund, bin ich bereits skeptisch. Wenn der Arzt dann wenig Fragen stellt und auf eigene Fragen ausweicht oder diese ungenügend oder gar nicht beantwortet, ist für mich bereits dort Schluß.
Hat er sich denn Deinen Fuß ausführlich angeschaut, hat er die Beweglichkeit in alle Richtungen getestet, den Fuß auch mal richtig in seine Hände genommen?
Hat er Reflexe kontrolliert, hat er das Empfinden der Haut getestet? Ja, Medizin ist auch immer noch ein Handwerk und nicht nur die schnelle Nummer über viel Technik. Hat Dir der Orthopäde gesagt was er eingerenkt hat? Warum sollte denn der Knöchel entlastet werden mit einer Schiene. welche Diagnose hat das gerechtfertigt? Du mußt jede Maßnahme hinterfragen.
Du musst Vertrauen zu einem Arzt bekommen und haben. Hast Du das nicht, wechsel den Arzt. Wie geschrieben, versuche in einer Praxis "zwischen den Zeilen zu lesen".
Natürlich kann man sich auch wehren. Die Götter in Weiß gibt es nicht. Du bist Patient und hast Rechte und ohne Patient wären die Ärzte auch nichts. Wenn das Ergebnis beim Rheumatologen negativ ist, verlange ein weiteres Gespräch mit diesem Chefarzt und konfrontiere ihn damit. Schreibe vorher all Deine Beschwerden auf ein Blatt Papier und lege ihm das ebenfalls hin. Chefarzt hin oder her, wenn der keine Fragen stellt, stelle Du ihm Fragen. Auch wenn er das als lästig empfindet. Es geht um DICH, nicht um ihn.
Es bleibt Dir auch die Beschwerde über die entsprechende Ärztekammer oder Kassenvereinigung.
Aber das hilft Dir ja leider auch nicht konkret weiter.
Das Du selber etwas in Deiner Not versuchst finde ich gut. Aus Deinen Besuchen bei der Ärzten lese ich nur eine konkrete Diagnose: Quetschung der Nerven am Fußrücken. Hat der Neurologe Dich denn nicht aufgeklärt, wie lange das ungefährt dauert oder dauern kann bis Schmerzfreiheit erreicht ist und was Du selber aktiv dafür tun kannst? Vielleicht ist ja zuviel Bewegung kontraproduktiv in dieser Phase. Mario hat ja bereits auf Ausweichbewegungen hingewiesen die dann weitere Beschwerden nach sich ziehen können.
Hoffentlich findest Du schnell einen Arzt, der außer Technik auch seine Erfahrungen einbringt, Intuition und Empathie einsetzt.
LG
Dieter
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clubfan
Hallo Luna,
ich kann mich meinen Vorredner nur anschließen.
Du hast noch die Möglichkeit, bei der Berufsgenossenschaft anzurufen und die Lage zu schildern. Die Mitarbeiter dort können Dir mit Sicherheit einen weiteren BG-Arzt nennen, der in Deiner Nähe ist.
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass der Wegeunfall von der ersten BG-Praxis, die Du aufgesucht hast, ordentlich aufgenommen wurde.
Viel Erfolg und alles Gute. Melde Dich mal wieder.
Gruß
vom clubfan
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Mario Schmid
Danke Dieter und clubfan,
Ihr habt es auf den Punkt gebracht .
Hoffen wir, dass Luna irgendwie weiterkommt.
Ciao zäme
Mario
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Luna10
Hallo,
herzlichen Dank an Euch für die aufmunternden Worte, Ihr macht mir echt Mut. Ich bin wirklich keine Heulsuse, aber wenn 2 Monate lang kein Land in Sicht ist, sondern alles nur schlimmer wird und dann so eine "Behandlung", da sieht man einfach nur seine Felle weg schwimmen.
Bin Morgen beim Orthopäden und werde Euch weiter berichten.
Schön, dass es Menschen wie Euch gibt.
Liebe Grüße
Luna10
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clubfan
Hallo Luna,
ist Dein Unfall als Wegeunfall (BG) festgehalten? Das ist ganz wichtig, denn die BG bezahlt die Kosten, die in Deinem Fall entstehen. Nur dazu muss sie Bescheid wissen, und das möglichst schnell.
Welcher BG Du angehörst, erfährst Du von Deinem Arbeitgeber, ebenso die Adresse und Tel.-Nr.
Wenn Du wissen willst, ob Du gemeldet bist, dann ruf dort an.
Erwähne es auch morgen vorsichtshalber bei Deinem Orthopäden.
Viel Erfolg!
Gruß
vom clubfan
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Nike24
Hallo Luna,
Ich bin gerade durch Zufall auf deinen Eintrag gestoßen und habe gedacht, ich lese meine eigene Geschichte. So ähnlich ist sie deiner!
Hatte im Juni 2010 einen Arbeitsunfal
("nur" umgeknickt mit dem re. Fuß, aber was sich daraus entwickelt hat.....) und keiner hat mir geglaubt.
Ich hatte so extreme Schmerzen, erst hat der D-Arzt direkt nach dem Unfall eine falsche Diagnose gestellt, dann bin ich sogar in einer Unfallklinik gewesen und dort wollte man mich zum Psycholgen schicken, weil in den bildgebenden Verfahren (MRT, Röntgen....) nichts zu sehen war.
Nach Monaten Ärzte-Odyssee habe ich mit der BG telefoniert, weil die die Kosten für den Psychologen (ein Glück) nicht übernehmen wollten und ich habe mein Problem beschrieben.
Daraufhin wurde mir von der BG eine Unfall-Ambulanz in Bremen (Dr. Möller) empfohlen.
Da hat sich herausgestellt, dass ich eine spezielle Bandverletzung habe, die man nicht auf dem MRT sehen kann.
Und dieser Arzt war der erste der meinen Fuß richtig untersucht hat, d.h. angefaßt, herumgedrückt.....die anderen Ärzte haben sich nur auf Bilder verlassen.
Nun bin ich operiert worden.
Allerdings hatte ich danach so starke Nervenschmerzen, dass ich meinem Arzt vorgeschlagen habe, ob eine Schmerztherapie nicht mal angebracht wäre. Ich glaube, von selber wäre er nicht darauf gekommen.
Der scheint mit dieser seltenen Verletzung überfordert zu sein.
Leider habe ich nun auch Ärger mit der BG. Der Arzt der mich operiert hat, meint nun, dass die Verletzung angeboren sei.
Die BG hat die weitere Kostenübernahme abgelehnt.
Ich bin in den VDK Sozialverband eingetreten. Die beraten mich in diesen Dingen.
Ich kann dir nur empfehlen dir auch eine rechtliche Beratung einzuholen.
Evtl. von der BG einen speziellen Arzt empfehlen lassen.
Nicht beirren lassen!!! Hartnäckig bleiben, auch wenn einen das Ganze manchmal mürbe macht.
Nike
Ps.: Oh, ich sehe gerade, das Datum ist ja "August 2010". Was hat sich bis jetzt getan?
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