Hallo zusammen,
ich bin neu hier und habe mich bereits intensiv hier eingelesen, jedoch noch keinen klaren Weg für mich gefunden. Daher möchte ich euch meine Geschichte erzählen. Bin 36 Jahre alt, weiblich und plage mich seit über 3 Jahren mit WS-Problemen. Am Anfang waren es Blockaden LWS, diese wanderten zur BWS und letztlich zur HWS. Schmerzen Nacken/Schultern wurden unerträglich, wahnsinniger Hartspann, Bewegungseinschränkung sowie starke Schmerzen und Hände mit Schwellungen und Taubheit.
Die HWS wurde mehrfach geröntgt, 2x wurde MRT gemacht. War bei diversen Orthopäden, Neurologen, einem Neurochirurg. Antwort immer: Da ist nichts. Spritzen, Tetrazepam, manchmal noch KG, das war's. Der Neurochirurg meinte noch, ich hätte eine gewisse Asymmetrie (WS schief, Schultertiefstand), bei manchen Menschen mache die halt Probleme. Auf dem MRT ist lediglich eine HWS-Steilstellung sowie normaler Verschleiss ersichtlich (2 dezente Protusionen). Ein Ortho verordnete mir Akupunktur, geholfen hat es nicht. Der allgemeine Tenor war immer: Machen Sie Sport. Okay, ich habe ca. 10-15 Kilos zu viel, meine Haltung ist scheiße, ich arbeite viel am PC (Reisebüro), aber ich konnte nicht akzeptieren, dass das alles sein soll!
Im Teenie-Alter wurde mal ein Beckenschiefstand diagnostiziert, von dem ich heute weiß, dass er nur funktionell, nicht anatomisch ist - soll heißen, ich habe keine Beinlängendifferenz. Habe damals Einlagen bekommen, was wohl genau das Falsche war. Blockaden in der HWS tauchten damals schon mal auf (alle 1 bis 2 Jahre), 1x Einrenken und die Beschwerden waren immer weg.
Ich kann echt nicht mehr sagen, bei wie vielen Ärzten ich war. Habe dann mit WS-Gymnastik angefangen, aber die Schmerzen waren so akut dass ich selbst weiter recherchiert habe und bei Dorn-Therapie gelandet bin. Es hat super gut geholfen, als mich der Heilpraktiker das erste Mal sah meinte er nur: Sie sind ja total schief! Er hat die gesamte Wirbelsäule von unten nach oben behandelt, mit Massage und sanftem Druck auf die Wirbelgelenke und war der Erste, der meine WS als Ganzes sah. Gegen die starken Verspannungen hat er gequaddelt, nach und nach wurde ich weitestgehend schmerzfrei, ich wurde "gerader"- der Schultertiefstand war weniger sichtbar. Was mich jedoch störte war, dass ich bald wieder Probleme kriegte wenn ich mal 1-2 Wochen nicht da war. Natürlich sucht man ja eine Therapie, die einem langfristig hilft. Irgendjemand gab mir den Tipp, ich solle mal meinen Kiefer untersuchen lassen (Kaumuskulatur links deutlich mehr ausgeprägt als rechts). Tatsächlich, war beim Kieferortho und habe CMD. Musste Behandlung jedoch aufschieben, weil mein Mann arbeitslos war.
Dann war ich längere Zeit auch nicht beim HP und hatte einen ganz schlimmen "Schub". Ich wollte ihn aufsuchen und stellte fest, er war in Urlaub. Also habe ich über's Internet einen anderen Dorn-Therapeuten gesucht und auch einen für einen kurzfrisitgen Termin gefunden. Die Gemeinschaftspraxis machte einen sehr guten Eindruck, der HP hat mich jedoch völlig anders behandelt. Von sanftem Druck/Massage kann hier keine Rede sein, ich war ständig in Bewegung (Beine/Arme pendeln, Kopf hin und her bewegen) und er drückte - ziemlich schmerzhaft - an mir herum.
Einen Tag später fing das Knirschen an. Bei Drehung der HWS ist es deutlich zu hören. Ich hatte aber keine Schmerzen! Ich habe es Monate lang ignoriert, weil es mir gut ging. Letzten Sommer stand ich irgendwann morgens auf und konnte den Kopf nach rechts nicht mehr bewegen inkl. starker Schmerzen in der Schulter. Bin widerwillig zum Orthopäden, dieser stellte sich hinter mich und renkte mir mit einer Hau-Ruck-Bewegung die HWS ein. Ich war erschrocken, aber nach ein paar Tagen schmerzfrei.
Ich weiß nicht, was da passiert sein kann, auf jeden Fall ist jetzt - über ein halbes Jahr später - alles schlimmer als je zuvor. Das Knirschen ist so was von laut und - was ich noch viel schlimmer finde - die HWS KNACKT schmerzhaft bei fast jeder Bewegung nach rechts. Wie immer begleitet von starken Schmerzen in der Schultermuskulatur sowie von eingeschlafenen Händen. Lehne ich meinen Kopf an (Couch, Bett) habe ich starkes Nervenkribbeln im Nacken von der HWS aus. Neu ist der manchmal blitzartig auftretende Schwankschwindel, total unangenehm. Dazu kommt das Gefühl, den Kopf selbst nicht mehr richtig tragen zu können - anders kann ich das nicht beschreiben. Mein Körper suggeriert mir, die gesamte HWS sei blockiert. Der Schmerz und das Knacken kommt rechtsseitig aus der oberen HWS am Übergang zum Kopf.
War am 23.12. das erste Mal beim Arzt, ein Orthopäde auf Empfehlung, der auch Chirotherapeut ist. Dieser konnte jedoch keine Blockade feststellen!! Er meinte, die HWS sei normal beweglich. Wieder Spritzen, wieder Tetrazepam!! Er hat KEIN Röntgenbild gemacht! Bin mittlerweile auch wieder beim Kieferortho in Behandlung, eine Repositionsschiene wird jetzt angefertigt und er hat mir Manuelle Therapie verordnet. Die tut mir gar nicht gut, es wurde schlimmer und ich habe abgebrochen. Also wieder zum nächsten Orthopäden. Habe ihm die ganze Geschichte erzählt, auch er hat kein Röntgenbild gemacht mit der Begründung, das letzte sei erst ein Jahr alt und so gravierend hätte sich da nichts verändern können! Wieder Spritzen und - neu - Kinesio-Taping. Die Tapes tun gut, das Schmerzempfinden ist etwas weniger, die anderen Probleme sind aber nach wie vor da.
Kann mittlerweile an nichts anderes mehr denken, das Knacken und der Schwindel machen mich wahnsinnig! Habe in zwei Wochen einen Termin bei noch einem anderen Ortho in einer anderen Stadt, der Atlas-Therapie anbietet. Am 09.02. beginne ich mit Osteopathie. Habe mir das quasi alles "selbst verordnet" nachdem ich mich in diesem Forum und weiteren eingelesen habe.
Gehe ich den richtigen Weg?? Was kann da nur schief gelaufen sein? Außer Blockaden jetzt noch was schlimmeres?
LG, eure verzweifelte "Arztverdrossene"
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...