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Gandalf23
Als Physio sind Lebensträume nur schwer verwirklichbar :-(
Hallo!
Ich arbeite jetzt seit 3 Jahren als PT (diverse große Fobis hab ich schon) in einer Praxis - Vollzeit mit 1800 Brutto - und möchte kurz mal meinen Frust von der Seele schreiben. Vielleicht geht es euch ja ähnlich oder habt nur nenn Kommentar für mich übrig.
Ich bin männlich 26 Jahre alt und seit nem halben Jahr verheiratet. Zusammen haben wir beide Lohnsteuerklasse 4 da sich die Gehälter ziemlich gleichen. Unser Traum ist es ein Haus zu bauen oder zu kaufen und 1-2 Kinder. Wir wissen auch, dass sollten mal Kinder da sein, meine Frau später wieder mit auf Arbeit gehen muss.
So, um ein Haus ab zu bezahlen sollte man ca. 700 - 800 EUR monatlich übrig haben. Und dann bleibt nix mehr übrig!! Lebensunterhaltskosten, Versicherungen, Altervorsorge, Benzin usw....da bleibt echt nix mehr ürbig!
Alle schreiben in diversen Foren, dass man als Physio nicht "reich" werden kann... aber wer will das schon? Ich brauch keinen Ferrari, auch keine Villa am Strand, Sektfrühstück machen wir auch nicht und essen tu ich lieber ein Schnitzel als irgend etwas anderes. Wir beide sind weder Raucher noch Säufer...sondern einfach zwei junge Menschen, die ihr Leben gemeinsam meistern wollen und den Traum eines eigenen Häuschens mit 2 Kindern haben.
Und das ist wirklich nicht zu viel verlangt - dafür gehen wir beide 40 h pro Woche auf Arbeit...für unsere Mietwohnung momentan reichts, aber wennst an ein Häuschen denkst macht dieser Job echt keinen Spaß mehr! Ich würde gerne 50 oder mehr Stunden arbeiten, aber das kann es ja auch nicht sein!!
Und dann noch das Thema Fortbildungen:
Ne Manuelle kostet 3000EUR...mein Chef steuert dazu nix bei... das heisst, dass ich monatlich 300EUR zusätzlich zum Haus :-) noch abdrücken müsste um mir ne Manuelle leisten zu können!!! Und verdienen tu ich deswegen erstmal auch nicht mehr!!!!
Wo soll das alles noch hinführen?? Bedenke man, dass die Manuelle nicht das letze sein wird was ich mir leisten werde...
Über KOmmentare würd ich mich freuen!!
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JotEm
Augen auf bei der Berufswahl!
Etwas mehr als 1800 sollte nach 3 Jahren drin sein.
mfg: Jochen
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Gandalf23
Was wäre den "gerecht"?
Und, schade, wenn der Chef nix erhöht, oder? Vor allem: Ich bin jetzt auch verheiratet, möchte an Familienplanung denken, leiste meiner Meinung nach super Arbeit...und einfach so nach was neuem Ausschau halten, ok, das mach ich natürlich...
Hat noch jemand Meinungen dazu?
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JotEm
1800 ist halt ein Anfängergehalt. Nach 3 Jahren sollte man drüber reden. Kommt auf die Fobis an. MLD ist bei 1,8 schon drin. Mit MT 2 bis 300 mehr.
Die Frage ist ja immer, was bringst Du ein. Was machst Du denn für einen Umsatz?
mfg: Jochen
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Gandalf23
Also ich hab bis jetzt die MLD und Bobath Erwachsene. Bin zudem Sporttherapeut + Gymnastiklehrer. Manuelle kommt noch - definitiv, ich hab aber Bobath damals vorgezogen, weil ich damit als einziger in der Praxis die Fobi hab und die Praxis durch mich nun auch Bobath abrechnen kann.
Was ich einbringe?! Keine Ahnung! Ich kann nur soviel sagen, dass ich 40h arbeite, und im Schnitt 3-4 Wochen im Vorraus meine Termine (20min Taktung) komplett ausgebucht sind.
Und, es ist so, dass Patienten nur wegen mir 10-15km Anfahrt hinnehmen um in der Praxis behandelt zu werden (die könnten ja auch in ne nähergelegene Praxis gehen).
Also ich denke schon, dass ich der Praxis was "einbringe", denn es gibt unabhängig vom Chef auch nur noch einen VZ-Therapeut, meine anderen Kollegen (4 Physios) machen alle nur Teilzeit oder 20h-Jobs.
Also ich schreib das jetzt mal so daher, obwohl ich überhaupt keine Werbung für mich machen will, aber wenn du mich schon so fragst, dann antworte ich eben.
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JotEm
Also, was für MT gilt, gilt auch für KG ZNS. Du kannst viel besser verhandeln, wenn Du weißt was Du einbringst und was Du kostest. Also, besorg Dir die Preise und rechne. 1 Monat, 1 Jahr.
mfg: Jochen
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Gandalf23
Wie meinst du das genau? Ich soll "nachfragen" welche Kosten mein Chef durch mich hat und dann rausrechnen, was die Praxis durch meine Fobis "mehr" verdient als vorher ohne diesen Qualifikationen, oder wie?
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JürgenK
Hallo Gandalf,
Jörg meinte: Schau doch mal in die Preislisten der KK und rechne dann aus was Du erarbeitest.
Da Du ja auch die Zuzahlung kassieren mußt, kennst Du natürlich auch die Preislisten.
MfG
JürgenK
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Gandalf23
Es müssten pro Patient ca. 4 EUR mehr sein, denn die Praxis rechnete bis jetzt KG-ZNS immer als PNF ab. Bobath speziell gibt da nicht wirklich mehr.
Also leider kein guter Verhandlungsgrund
ich frag mich echt, wie das vor allem die männlichen Physios machen... denn mir fällt auf, dass meine weiblichen Kolleginnen nur TZ arbeiten und auch nur zum Zeitvertreib weil sie "reiche" Partner haben...
deswegen wundert es mich weiterhin dass so viele PT's jedes Jahr freiwillig die Ausbildung anfangen...
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JürgenK
Hallo Gandalf,
mit wem unterhälst Du dich gerade bzw. auf welches Posting hast Du um heute um 7:30 geantwortet.
Eine pers. Ansprache wäre sehr hilfreich den Beiträgen zu folgen
MfG
JürgenK
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APM
Hallo gandalf,
Deinen Frust kann ich sehr gut verstehen!
Deine Lebensplanung mit Familie im eigenen Haus, Fobis, Frau wegen der Kinder ein paar Jahre nicht arbeitend, sind mit 1.800 Euro Brutto bei einer 40-Stunden-Woche im Monat absolut nicht zu machen.
Es gibt Alternativen:
Du kannst als Freier Mitarbeiter arbeiten. Bei einer 40-Stunde-Woche lohnt sich das auf jeden Fall. Die Kollegen in meiner reinen Privatpraxis verdienen ca. 40 Euro pro Stunde, wobei sie ihre eigenen Versicherungen, etc. selbst zahlen müssen. Bei einer ausgelasteten 40-Stunden-Woche sind das ca. 5.800 Euro im Monat - abzüglich Steuer und Versicherungen.
Du kannst eigene Privatpatienten akquirieren, die Du nach Deiner regulären Arbeit bei denen zuhause behandelst. Damit habe ich vor etlichen Jahren - da war ich noch Angestellte – mein damals auch karges Gehalt so aufgebessert, dass ich gut leben konnte, meine ganzen Fobis davon bezahlen konnte und es blieb sogar noch gut was zum Sparen übrig. Bei einem Privatpatienten kannst Du immerhin gut 60,00 Euro pro Zeitstunde abrechnen, was Du natürlich auch noch versteuern musst und wovon Du ggf. auch noch RV- und KV-Beiträge bezahlen musst.
Als reiner Angestellter wirst Du auch bei einem etwas besseren Bruttolohn von 2.100 Euro monatlich aus Deinem finanziellen Dilemma leider nicht rauskommen.
Es ist übrigens eine irrige Annahme, dass weibliche PTs reiche Ehemänner haben und nur Teilzeit arbeiten. Schau z.B. mal in die Gelben Seiten: Es gibt immer noch viel mehr Praxen, die von Frauen geführt werden.
Gruß von Susan
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GelsenPT
... oder mach die Selbstständig, denn laut Aussage des IFK machst du dann durchscnittlich einen Umsatz v. 206000 Euro und einen Gewinn von über 62000 Euro.
Sorry fürs offtopic, aber ich könnte bei solchen Aussagen nur k...tzen
Gruß
GelsenPT
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APM
Hallo GelsenPT,
leider verstehe ich nicht, worauf sich Deine "K...tzerei" bezieht. Auf die Zahlen des IFK, oder auf meinen Beitrag?
Ich bitte um Aufklärung.
Gruß von Susan
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JürgenK
Hallo APM,
;-) schau mal hier, dann kannst Du den Zorn von GelsenPt verstehen:
http://www.ifk.de/inhalt/index.php?o...=2178&Itemid=1
MfG
JürgenK
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JotEm
An der Situation derr Physiotherapie in Deutschland mache ich alleine auch nichts.
Bei grundlegenden Änderungen der persönlichen Bezahlungssituation wird es nicht ohne grundlegende Änderung im Beruf gehen. Eine Möglichkeit kann die Selbstständigkeit oder freie Mitarbeit sein. Muss aber nicht, kann auch in der Pleite enden.
Um in Gehaltsverhandlungen zu gehen, muss man wissen was man einbringt. Man sollte wissen was an Kosten zum Bruttogehalt noch für den Arbeitgeber anfallen. Man sollte wissen was die Praxis so an Grundkosten hat. Gibt es eine Bürokraft, die über die Therapeuten finanziert wird? Teure Lage (Miete)? usw.
Bei 50 Prozent MLD wird es schon schwer sein 1800,- € Gehalt zu zahlen. Aber wenn man weiß, dass man selbst 8000,- bis 10000,- € durch Behandlungen und Verkauf einbringt, kann man zumindest wegen einer Gehaltserhöhung verhandeln.
mfg: Jochen
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nyeeroo
Hallo zusammen
Ich bin gerade dabei, mich an verschiedenen Physiotherapieschulen zu bewerben, um nächstes Jahr die Ausbildung zu beginnen, und da beunruhigen mich solche Aussichten doch ziemlich..
Ich habe 2010 Abi gemacht und lange gebraucht, um klarzukommen, was ich nach der Schule machen möchte, und bin nun mit der Aussicht, Physiotherapeutin zu werden, endlich wo angekommen, wo ich durchatmen kann und eine für mich sich gut anfühlende Perspektive habe.
Dass man nicht super verdient ist mir bekannt, aber dass es auf so wenig rauslaufen kann gibt mir doch zu denken..
Ich arbeite sehr gerne mit Menschen, besonders mit Kindern, was ich auch in einem Praktikum wieder gesehen habe, aber wenn ich nach (leider) 2 Jahre Pause nachm Abi und 3 Jahren Ausbildung dann 5 Jahre hinter mir habe, und dann doch verhältnismäßig wenig verdiene, bekomm ich schon ein beklemmendes Gefühl..
Dass es mit eigener Praxis und so dann nochmal anders aussieht ist mir klar, aber wenn ich dauerhaft mit geringem Lohn arbeiten soll, und selber wie der Threat-Eröffner auch gerne irgendwann Kinder möchte, sieht das ja nicht so toll aus..
Könnt ihr dazu noch was sagen?
Gibt es alternative Berufe, die etwas mehr einbringen?
Versteht mich nicht falsch, auch ich möchte nicht unbedingt einen Ferrari oder sowas, nur nicht jeden Euro umdrehen müssen, wenn man später Kinder hat.
Liebe Grüße
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physiopoint
Hallo Gandalf23,
wenn Du jetzt damit anfängst zu recherchieren, was Du der Praxis vermeindlich einbringst, ist das absolut der falsche Weg. Ich rate Dir dringend davon ab, solche Recherchen anzustellen!
Wenn Du aktuell 1.800,- € brutto verdienst, kostest Du Deinen Chef ca. 2.200 - 2.300 €. Netto wirst Du davon ca. 1.200 - 1.300 € haben. Das heißt aber auch, dass Du der Praxis ca. 4.000,- € aufwärts als Umsatz einbringen solltest. Willst Du mehr Geld, musst Du einiges mehr erwirtschaften.
Mein Rat:
Wenn Du gute Arbeit leistest und engagiert bist, dann weiß das Dein Chef. Nach drei Jahren kannst Du ihn einfach Fragen, ob er mit Dir zufrieden ist und ob Du mit Ihm über eine Gehaltserhöhung sprechen kannst. In dem Gespräch kannst Du auch vorschlagen, dass diese Erhöhung in Form von Boni oder einer festgelegten finanziellen Beteiligung für Fobis erfolgt. Wenn er sich nicht darauf einlässt, muss er es begründen.....oder mit den Konsequenzen leben.
Ich kann Dir versichern, dass kein Praxisinhaber unzufriedene Mitarbeiter will. Vor allem nicht, wenn die gut und engagiert arbeiten und dann auch noch Fortbildungen haben, die der Praxis weiterhelfen.
Dir muss bewusst sein, dass Dein Chef mit ganz anderen Zahlen arbeiten muss als nur den Umsatz, den Du pro Behandlung generierst. Von daher nochmal der dringende Rat den Quatsch zu lassen. Wie willst Du denn die realen Zahlen in Erfahrung bringen? Die Mitarbeiter nach Ihren Gehaltsabrechnungen fragen? Irgendwo im Büro des Chefs den Mietvertrag suchen? Die Kontoauszüge checken? Es fällt schon "gestandenen" Praxisinhabern schwer Ihr eigenes Zahlenwerk zu kennen.
@nyeeroo: Seinen Beruf sucht man nicht nach dem Gehalt aus. Wenn Du in einen therapeutischen Beruf möchtest, wirst Du nicht reich. Es ist aber falsch zu behaupten, dass man davon nicht gut leben kann.Geändert von physiopoint (20.12.2011 um 10:15 Uhr)
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dhörschdle
Guten Morgen,
ein weiterer Ansatz, wenn man nicht Ortsgebunden ist, wäre ins benachbarte Ausland zu wechseln. Entweder komplett 'auswandern', oder Grenznah wohnen und als Grenzgänger arbeiten.
Grade in der Schweiz verdient man ein vielfaches des deutschen Gehalts.
Allen frohe Weihnachten und nen guten Start ins neue Jahr
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