Ort: das mediABC in Nürnberg, Steinfeldstr. 1; Info: (0911) 120 2993, www.dasmediabc.de, kurse@dasmediabc.de

Termine:
22.-24.02.2013
10.-12.05.2013
weitere Termine auf Anfrage

Kursnummer: 131NAP

Kursgebühr: 1160 €

UE/ Fortbildungspunkte: 100

Kursziel:
Sie setzen Ihre Hände als spezifisches Werkzeug ein, um Körperstrukturen innerhalb der Willküraktivität so zu bewegen bzw. zu stabilisieren, wie es im gesunden neuromuskulären System erfolgt. Auf diese Weise vermitteln Sie positiv erlebte motorische Strategien und löschen adaptive Vermeidungsstrategien im Gehirn, um erneuten Zugang zu den bestehenden motorischen Programmen des Patienten zu erlangen.

Lernziel:
Nach Absolvierung des ersten Moduls sollen die Teilnehmer in der Lage sein, anhand der Bewegungs- und Aktivitätsanalyse eine klinische Hypothese über Pathologien und Symptomkomplexe, die primär die unteren Extremitäten, Becken und Lendenwirbelsäule betreffen, zu erstellen. Ein Grundverständnis über die N.A.P.-Behandlungsprinzipien soll erlangt werden, damit die Behandlungsmethoden situativ umgesetzt werden können. Nach Absolvierung des zweiten Moduls sollten die Teilnehmer in der Lage sein, anhand der Bewegungs- und Aktivitätsanalyse eine klinische Hypothese zu erstellen und einen befundspezifischen Behandlungsplan zu erstellen. Ein Grundwissen über Pathologien und Symptomkomplexe, die primär die obere Extremität, Halswirbelsäule und Kiefergelenke betreffen, sowie ein Grundverständnis über die N.A.P.-Behandlungsprinzipien soll erlangt werden, damit die Behandlungsmethoden situativ umgesetzt werden können. Im dritten Modul lernen die Teilnehmer für neurologische Krankheitsbilder international standardisierte Testverfahren zu nutzen und Parameter zu erstellen. Ein Grundverständnis der Symptomkomplexe und zeitgemäßer Behandlungsmethoden sollten erlangt werden, um evidenzbasierte Behandlungsstrategien entwickeln und Resultate dokumentieren zu können. Im vierten Modul sollen die Teilnehmer Behandlungstechniken verfeinern und automatisieren. Orthopädische und traumatologische Krankheitsbilder mit akuter und chronischer Schmerzsymptomatik können ganzheitlich befundet, behandelt und dokumentiert werden.

Hintergrund:
Neuromuskuläre Arthroossäre Plastizität N.A.P.® ist ein integratives, neuroorthopädisches Konzept, das sowohl in der neurologischen, orthopädischen und traumatologischen Rehabilitation als auch in der Prävention angewendet wird. Plastizität bedeutet Veränderung oder Anpassung. Die Erkenntnis, dass Körperstrukturen sich den jeweiligen alltäglichen und beruflichen Anforderungen anpassen müssen, bestimmt die methodische Vorgehensweise dieses Konzepts. Die strukturelle Behandlung erfolgt vorwiegend unter der aktiven zielmotorischen Bewegung des Patienten. Hierbei verbindet der Therapeut manualtherapeutische Kenntnisse und neurophysiologische Grundlagen, um das motorische Lernen des Patienten zu fördern. Als Basis für die Beratung von Patienten und ihren Angehörigen dient die ausführliche Bewegungsanalyse und ganzheitliche Differentialdiagnostik. Das N.A.P.®-Konzept beleuchtet die Komplexität des menschlichen Bewegungsapparates und nutzt diese für eine ganzkörperliche Betrachtungs- und Behandlungsweise.
Strukturen, z.B. Gelenke werden nicht zuerst im Liegen mobilisiert und Muskeln werden nicht zuerst gekräftigt oder gedehnt als Vorbereitung für Alltagsaktivitäten. Stattdessen werden diese Maßnahmen direkt in die Alltagsaktivität integriert. Hierdurch lernt der Patient zu handeln anstatt nur behandelt zu werden. Dies ist schonend für den Therapeuten, der Patient erlebt schnell Erfolge - und ist auch bereit das zu honorieren. Auch Ärzte sind begeistert von diesem Konzept.

Lehrplan:

30% Theorie/70% Praxis

Modul I: Funktionsstörungen LWS/Becken/untere Extremität

- Funktionelle Anatomie und Biomechanik
- Neurophysiologische Behandlungsprinzipien: Nutzung von spezifischen Stimulationsmöglichkeiten zur Unterstützung der Bewegungsplanung und ökonomischen Bewegungsausführung. Die Bedeutung von emotionalen Einflüssen (limbisches System) bei Schmerz und Angst, und für die Motivation.
- Klinisch orientierte Untersuchung: LWS/ISG/Untere Extremität, Ganganalyse.
- Klinisch motorische Tests zur Beurteilung der Automatisierung von Bewegungsabläufen und Sturzgefahr. Tests zur Dokumentation der neuralen Beweglichkeit.
- Mobilisation neuraler Strukturen: Strukturelle Behandlungsmethoden unter der Willkürmotorik, um kurzfristige funktionelle Veränderungen in langzeitige strukturelle Veränderungen zu bewirken.
- Langfristiges Lernen fördern: Fazilitation und Automatisierung von alltagsspezifischen und berufsbezogenen Bewegungen durch Anleitung für das Eigentraining mit und ohne Geräte.

Modul II: Funktionsstörungen Kiefer/HWS/BWS/obere Extremität

- Funktionelle Anatomie und Biomechanik
- Neurophysiologische Behandlungsprinzipien: Nutzung von spezifischen Stimulationsmöglichkeiten zur Unterstützung der Bewegungsplanung und ökonomischen Bewegungsausführung. Die Bedeutung von emotionalen Einflüssen (limbisches System) bei Schmerz und Angst, und für die Motivation.
- Klinisch orientierte Untersuchung: Kiefergelenk, obere Kopfgelenke, HWS, cerviko-thorakaler Übergang, BWS. Klinische Tests zur Beurteilung der Automatisierung von Bewegungsabläufen. Feinmotoriktests. Tests zur Dokumentation neuraler Beweglichkeit.
- Mobilisation neuraler Strukturen zur Förderung der synaptischen Effizienz: Strukturelle Behandlungsmethoden unter der Willkürmotorik, um kurzfristige funktionelle Veränderungen in langzeitige strukturelle Veränderungen zu bewirken.
- Langfristiges Lernen fördern: Fazilitation und Automatisierung von alltagsspezifischen und berufsbezogenen Bewegungsabläufen durch gezielte Anweisungen für das Eigentraining.

Klinische Synthese Kurse: Praktische Workshops mit eigenen Patienten (nach Vereinbarung)
In diesen Kursen werden neben der Symptomaligie, Epidemiologie und Pathophysiologie international standardisierte Testverfahren und Behandlungsmethoden erläutert und durch die Kursleitung demonstriert. Nach Absprache können eigene Patienten zu den Kursen eingeladen werden.

Modul III: Motorisches Strategietraining in der neurologischen Rehabilitation

Pathologien: Schlaganfall, Multiple Sklerose, Schädelhirntrauma, Parkinson
Symptomkomplexe: Spastizität, Ataxie, Akinese, Rigor, Tremor, Verlust der posturalen Kontrolle, Gleichgewichtsstörungen

Modul IV: Motorisches Strategietraining in der orthopädischen und traumatologischen Rehabilitation

Pathologien: Bandscheibendegeneration, Gelenk-, Muskel-, Bandverletzungen und Entzündungen, Frakturen, Symptomkomplexe: Schwindel, Tinitus, Migräne, Gelenkinstabilitäten und -einschränkungen, Gangstörungen, ausstrahlende Schmerzen und Mißempfindungen

Prüfung:
Bei Absolvierung aller Module (100 Fortbildungspunkte) besteht die Möglichkeit, an einer Lernkontrolle teilzunehmen. Auf Wunsch kann der Absolvent auf einer Therapeutenliste eingetragen und weiterempfohlen werden.

Dozent:
Jens Heber
Physiotherapeut, ausgebildeter Instruktor N.A.P.®