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AlexN
ISG Blockade seit über zehn Monaten - Ärzte haben alles versucht
Hallo allerseits,
ich hab mich grad im Forum angemeldet und hoffe, dass ein paar von euch mir weiterhelfen können. Kurze Vorab-Info zu meiner Person: ich bin 26 Jahre, 1,73m groß, wiege 82 kg, studiere und mache nebenbei Krafttraining (nicht in die Bodybuilding-Richtung, sondern eher in die Richtung Strongmen, das heißt ich trainiere vorwiegend mit schweren Gewichten und mache es hobbymäßig zum Spaß, um Kraft aufzubauen, weniger wegen den kosmetischen Effekten).
Im Juni 2012 hab ich mir im Fitness-Studio beim Kreuzheben beide ISGs blockiert. Die Ausführung war zwar sauber, aber ich vermute eine muskuläre Dysbalance von zu starkem unteren/ oberen Rücken zu zu schwacher Brust/ Bauchmuskulatur hat dazu geführt.
Ich war damit nun bei mehreren Orthopäden, einem Neurochirurgen, einem Physiotherapeut und einem Chiropraktiker. Keiner konnte mich einrenken und nach der anfangs klaren Diagnose ISG-Blockade hat man angefangen zu spekulieren, dass es vielleicht die Bandscheibe sein könnte. Man hat ein MRT gemacht, auf dem sich zwei Vorwölbungen zeigten und mein Orthopäde hat mich in vollkommene Panik versetzt und mir erklärt, dass man da nur operieren könne. Die Neurochirurgin hat dann nach zwei Wochen nackter Angst Entwarnung gegeben: es wäre definitiv keine große Sache, diese Verwölbungen werden von den meisten Leuten nicht mal wahrgenommen und meine Probleme können nur vom ISG herrühren. Physio wurde mir verschrieben. Dort hat man mich gründlich massiert, mir eine Blackroll für die Triggerpunkt gegeben und in erster Linie den Piriformis dehnen lassen.
Ich hab meine Blackroll und Dehnübungen auch gewissenhaft jeden Tag gemacht. Leider hat sich nichts getan und mein Physiotherapeut hat mir geraten mich auf eigene Kosten an einen Chiropraktiker zu wenden. Es kann nur das ISG sein und das müsste eingerenkt werden. Er als Physiotherapeut könne nur mit "Unterdruck" arbeiten, dürfe aber nicht einrenken.
Ich war also beim Chiropraktiker, der mich leider nicht gerade rücken konnte und mir dämmerte langsam, dass ich die Sache nur auf eigene Initiative in den Griff kriegen konnte.
Ich hab also verschiedenes in Eigenregie ohne Überwachung ausprobiert, weil ich viele von den Tipps meiner Ärzte und meines Physios nicht wirklich einleuchtend fand. Die wichtigsten Tipps waren immer: stärker den Rücken trainieren, vor allem Kreuzheben machen und DEHNEN. Wenn ich nachgefragt habe, was ich denen sollte, hat mir mein Orthopäde immer unkonkrete Antworten gegeben und auf die Frage welche Rückenmuskeln ich härter trainieren solle (Latissimus, Trapezius, unterer Anteil Trapezius, oberer Anteil Trapezius) konnte er mir wenig Antworten geben. Er steckte mich in die Kategorie "Diskopumper" und hat vollkommen missachtet, dass meine Brust sehr schwach ausgebildet war im Vergleich zum Rücken.
Ich hab also meine Brust hart trainiert und konnte nach zwei Wochen auf der rechten Seite das ISG mit der Yogaübung Krokodil einrenken (ich kenne leider den entsprechenden Physiobegriff nicht). Auch habe ich effektive Dehnübungen für den quadratus lumborum gefunden, die mir den Schmerz auf der linken Seite des ISGs etwas nehmen konnten.
Nun hab ich das linke ISG jedoch noch immer nicht wieder reingekriegt und weiß mir keinen Rat mehr. Vielleicht kann mir jemand Tips geben, was ich noch ausprobieren kann bzw. an wen ich mich wenden kann, der mir weiterhelfen kann.
Ich bedanke mich bei jedem, der sich für mein Posting Zeit nimmt. Danke!
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Layla
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Hey!
Gut, du beschreibst ja schon einiges. Mir ist trotzdem die ein oder andere Frage im Vorfeld eingefallen, auch wenn du verstehen musst, dass eine Befundung über das Internet schwierig ist. Vor allem weil der Sichtbefund und der Tastbefund komplett wegfällt und somit auch mir nur Spekulationen übrig bleiben.
Hat sich jemand schon mal die Mühe eines kompletten Befundes gemacht?
ISG - Probleme können nicht nur am Ort selber entstehen, sondern auch durch entfernte Ursachen auftreten.
Beispielsweise kann eine Beinlängendifferenz dazuführen, dass sich die komplette Beinachse auch verschiebt, bis hin dazu, dass sich auch das Becken verschiebt.
Oder du hast einen Wirbelkörper der Wirbelsäule schief sitzen. Das sorgt für ein muskuläres Ungleichgewicht, das sich auch der Wirbelsäule entlang runterzieht.
Nur als Beispiele.
Wurde mal ausgetestet, ob du eine Beinlängendifferenz hast, ODER hat sich mal jemand nicht nur den Ort des aktuellen Problems, sondern auch das Ganze angeschaut? Gab es in deiner Familie mal irgendwelche Fälle, die Probleme mit der Wirbelsäule, oder sogar eine Wirbelsäulenerkrankung hatten?
Gruß,
LaylaGeändert von Layla (24.04.2013 um 18:38 Uhr)
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AlexN
Hey Layla,
erstmal danke für dein Posting!
Natürlich erwarte ich auch nicht, dass mir online jemand ohne konkrete Untersuchung die Antwort meiner Probleme liefert, aber einen Versuch ist es ja wert :
In meiner Familie ist eine schiefe Wirbelsäule verstärkt aufgetreten, meine ist ebenfalls leicht schief. Aber nicht derart, dass es Probleme machen sollte oder bis zu meinem Vorfall Probleme gemacht hat.
Ein Arzt hat meine Beine auf Länge untersucht und gesagt, dass sie ziemlich exakt gleich lang sind.
Die Ärzte haben mir prinzipiell nie etwas gebracht. Eine ordentliche Untersuchung dauerte in der Regel zwei bis drei Minuten und dann hat man mir entweder Physio aufgeschrieben oder Tabletten verschrieben. Und als man Bandscheibenprobleme weitesgehend ausschließen konnte, hatte ich das Gefühl, dass für die Orthopäden die Sache beendet wäre. Dann gabs die Tips: "Dehnen" und "Muskelaufbau, vor allem Rücken". Ich habe jetzt für Mai und Juni Termine bei zwei verschiedenen Chiropraktikern (natürlich zahlt die Krankenkasse nicht).
Muskuläre Dysbalance schließe ich mittlererweile aus, weil ich in der Hinsicht alles sehr ausbalanciert habe. Mir fällt auf, dass ich bei Gewichtabnahmen einen stärken Druck im ISG erzeuge und dieser sich dann oft mit einem Knacksen löst, ohne dass die Blockade aber beseitigt wird. Ich versuche deswegen auch stark eine Diät durchzuhalten, um die Wahrscheinlichkeit eines Widereinrenkung zu steigern, aber es gelingt mir nicht (ich weiß, dass man solche Versuche nicht alleine ohne ärztliche Aufsicht machen sollte, aber wenn die Ärzte ratlos ist, greift man halt nach jedem Strohhalm).
Erhöhe ich durch eine Gewichtsreduktion die Chancen auf ein Widereinrenken oder mache ich mir da etwas vor?
Gruß
Alex
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AlexN
Ich wollte den Threat nochmal aufmachen, weil ich immer noch nicht die Hoffnung begraben habe, dass mir jemand helfen kann. Mittlererweile bin ich bei dreimal täglich ibu800 angekommen und haben einen regelrechten Hass auf diese ganzen inkompetenten Ärzte entwickelt, die mir erklären, dass es halt eine Blockade ist. Man kann da einfach nichts machen... Warum haben diese Leute denn dann überhaupt studiert????
Ich hab für Mai und Juni nach über sechs Wochen Wartezeit nun Termine bei zwei unterschiedlichen Chiropraktikern gekriegt, für die ich natürlich selbst zahlen muss.
Das kann doch nicht sein, dass eine flasche Bewegung ausreicht und man fast ein Jahr dafür bezahlen muss, weil die Ärzte aufgrund von gnadenloser Inkompetenz einfach nichts auf die Reihe kriegen!
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Fl0
Ja, hier kommt die Schulmedizin an ihre Grenzen!
Ich hab für Mai und Juni nach über sechs Wochen Wartezeit nun Termine bei zwei unterschiedlichen Chiropraktikern gekriegt, für die ich natürlich selbst zahlen muss.
Wo bist du versichert? Es werden immer mehr Krankenkassen, die auch Osteopathie übernehmen. Vllt hilft dir der Link weiter: http://www.osteokompass.de/de-patien...kenkassen.html
LG
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AlexN
Danke für das Posting, Fl0!
Es ist echt eine frustrierende Situation. Aus meiner jetzigen Blickwinkel, kann ich nur jedem mit Rückenproblemen empfehlen auf KEINEN Fall zum Orthopäden zu gehen. Mit 5 Minuten googlen habt ihr in der Regel mehr Wissen über euer spezielles Problem, als wenn ihr zum Doc geht. Ist einfach niederschmetternd, was manche Ärzte heutzutage in ihren Praxen veranstalten...
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Morla
Hallo AlexN!
Auch die "Aufhängungen" der Bauchorgane können die ISG (und andere Gelenke) festhalten. Insbesondere die "Wurzel des Dünndarms" kann beide ISG in unterschiedlichste Fehlbewegungen oder Blockaden bringen. Techniken aus der "Visczeralen Osteopathie" können diese lösen.
Morla
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trigeminus
,,hi alexN
das ISG ist nun mal ein straffes gelenk und nicht einfach zu behandel:-/
hast du schon mal versucht
mir eine passiv-dynamisch ISG mobilisation??
sucht dir ein therapeut der das schon mal gemacht hat..:-)
es ist ein versuch wert..viel erfol
ciao trigeminusGeändert von trigeminus (10.07.2013 um 17:59 Uhr)
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