-
ollivero1
Patellasehnenruptur
Hallo,
ich habe im Januar einen Unfall gehabt mit einer Patellasehnenruptur, diese wurde nach 10 Tagen ambulant operiert, (es war die Hölle). Mein Orthopäde stellt mir alle Hilfsmittel zur Verfügung, Motorschiene, Orthese, Krankengymnastik, alles schön und gut. Jetzt im Mai nach dem Kontrollröntgen
fragte ich: "wann ich wieder auf das Fahrrad komme?" die Antwort wahr:" wenn wir 100° erreichen, wäre er froh", für mich würde dies heißen, nie wieder ein normales Fahrrad fahren zu können, dies ist für mich ein schwerer Schicksalschlag, denn ich habe alles mit Fahrrad gemacht und letztes Jahr ordentlich trainiert, um dieses Jahr nach Rügen zu fahren. Aber gerade auch in der Großstadt Berlin, ist für mich das Fahrrad fast unersetzlich, auch finanziell.
Einiges zu mir ich bin 57 Jahre, verhältnismäßig fit, zwar nicht mehr der Gesündeste, aber dann bräuchte ich hier auch nicht schreiben
Wie sind Eure Erfahrungen mit solch einer Verletzung, gibt es Hoffnung auf wenigstens 120°?, dann kann man wenigstens vernünftig Treppen laufen und Fahrrad fahren.
Hat jemand Erfahrung mit einem künstlichen Patellaband?
Es wird geschrieben das diese OP zwischen 3- 5 Tagen vollzogen werden soll, was passiert wenn nicht?
Ist die schnelle OP Grundlage für eine fast 100% Wiederherstellung der Bewegung des Knies?
Würde mich freuen über eine rege Beteiligung und Erfahrungen, auch vielleicht von denen, welche Artikel im Jahr 2010, oder 2011 geschrieben worden sind, vielleicht können Sie die Erfahrung nach längerer zeit mitteilen.
Für Eure Mühe habt Dank
Mit freundlichen Grüßen aus Berlin
ollivero
-
petella
Servus,
habe mir gleichfalls diesen Januar die Patellasehne gerissen. Die OP erfolgte 6 Tage nach dem Riss. Bei mir wurde die Sehne genäht mit Fadenanker an der Patella fixiert und zusätzlich mit Drahtcerclage(Drahtschlinge durch Kniescheibe und Unterschenkelknochen) entlastet.
Dann Knie Beugung über Orthese eingeschränkt auf: 1.+2. Woche 0 Grad, nach 3.+4. Woche 30, 5.+6. Woche 60 und 7.+8. Woche 90 Grad.Danach Freigabe der Beugung - allerdings
bis zur Entfernung des Drahtes Ende Juli kam ich nicht über 110 Grad. Sprich radeln war nicht wirklich drin. Mittlerweile bekomme ich die Ferse wieder an den Hintern jupheidi.
Nach meinen Recherchen im Netz sollte die OP tatsächlich zeitnah nach dem Trauma erfolgen. Kann Die leider nicht sagen ob 10 Tage noch ok sind...
Meiner Laieninterpretation nach könnte sich eine späte OP eher auf die Belastbarkeit der Sehne auswirken, weniger auf die Beweglichkeit.
-
ollivero1
Patellaruptur
Hallo Petella,
danke für deine Meldung, freut mich, dass es bei Dir so gut geklappt hat. Bei mir ist nach der Drahtentfernung auch noch ein großer Winkel dazugekommen, kann zwar wieder Fahrrad fahren, wie du schon schriebst: jupidu , bin ich auch riesig froh darüber, hatte mir aber schon vorher ein Sesselrad geholt damit ich etwas flexibler war, dieses hat mich wieder in Bewegung gebracht und hat sehr zur Heilung beigetragen. Trotz der langen Zeit, komm ich noch nicht an meine Hintern mit der Ferse und auch das Treppensteigen ist noch nicht so flüssig, vor allem nicht hinunter, habe auch manchmal noch Probleme nach langen Strecken, z.B. Knie knickt ein ohne Betätigung.
Deiner Meinung nach hängt der OP-termin mit der Festigkeit der Sehne zusammen?
Ich glaube die Sehne wird nie wieder an dieser Stelle reißen, sondern eher an der untersten Nahtstelle, wenn überhaupt.
Soweit ich mich bis jetzt durchgelesen habe, hängt der Zeitpunkt der OP stark mit dem Rückzug der Sehne nach der Ruptur zusammen, war bei der Achillessehne ebenso und Sehnen und Bänder haben ungefähr die gleiche Struktur, nur das Bänder weniger durchblutet werden, sondern durch Fasien, sprich Bindegewebe wieder gefestigt werden, dadurch dieser lange Heilungsprozess.
Grüße aus Berlin
ollivero
-
Mätti86
Hallo ihr beiden,
wie ihr schon richtig beschrieben habt hängt die Beweglichkeit nach der Ruptur schon stark mit dem zeotpunkt der OP zusammen. Ich selbst hatte noch keinen Patellasehnenriss auf meiner Bank aber genügend Achillessehnenrupturen. Und da zeigt sich selbige Problematik. Je länger mit der OP gewartet wurde umso schwieriger war es den Fuß weiter als 90Grad zu bekommen. Zumal durch die lange ruhigstellung der Patient sich nicht so recht traut zu belasten, aus Angst vor einer erneuten Ruptur.
Hier kann man eventuell mit Manueller Therapie die Bindegewebsstrukturen wieder in die richtige Bahnen lenken und durch gezielte bewegung die Gelenkbeweglichkeit (genauer gesagt die Dehnbarkeit der Sehnen- und Muskelstränge) erhöhen. Ob sich Erfolg einstellt ist abhängig von jedem Körper. Niemand ist gleich und so reagieren auch solche strukturen sehr unterschiedlich.
Glückwunsch das ihr es aufs fahrrad zurück geschafft habt. Trotz allem seid euch bewusst, das ihr am knie eine schwachstelle habt und übetreibt es nicht dabmit
Lg Mätti
-
petella
Danke für die Infos Mätti und Olivero. Ich hatte nicht allzuviel im Netz zu diesem Thema gefunden.
Mittelmäßiges Treppensteigen hinunter und gelegentliches wegknicken des Knies ist bei mir übrigens auch noch der Fall!
Habe vor 2 Wochen mit medizinischer Trainingstherapie angefangen. Sprich Koordinations- und Kraftübungen für das Bein.
Das hat schon positive Effekte bezgl des Treppensteigens. Wird besser. Allerdings hats bei mir auch noch retropatellar eine Knorpelschaden 3-4 Grades. Knie knarzt ab und an und nach den Krafteinheiten ist es leicht gereizt.
Die Belastbarkeit unter Beugung ist aber schon deutlich besser.
Ich bin Volleyballer und würde gerne wieder spielen. Meine MTT Gesundheitslotsin (schöner Titel :-) ) meinte ich solle damit bis Januar warten und hat analog zu Mätti gemahnt den Ball ein wenig flacher zu halten in Zukunft.
Freue mich weiterhin über Besserungsberichte meine Leidensgenossen.
Gruß und bessert Euch :-)
-
MiGo
Erfahrungswerte
Hallo,
da es mir bisher ähnlich ging und ich nicht viel zu diesem Thema gefunden hatte hier meine Erfahrungen.
Ich habe mir am 07.09.2014 die Patellasehne unterhalb der Kniescheibe gerissen und befinde mich nun in der 7. Woche. Ich wurde noch am selben Tag operiert (Hier gilt um so eher, desto besser). Die Sehne wurde mit einer Fieberglassehne wieder zusammengenäht. Eine Drahtcerclage war zum Glück nicht erforderlich.
In der akuten Heilungsphase, die üblicherweise 6 Wochen beträgt, darf die Sehne nicht aktiv belastet werden. Ich habe eine Streckschiene bekommen und konnte mein Bein so voll belasten, natürlich habe ich auch Gehhilfen bekommen.
Eine Woche nach der OP habe ich mit der Krankengymnastik und Lymphdrenage begonnen. In den ersten 6 Wochen war eine passive Beugung, also durch den Therapeuten, bis 60 Grad erlaubt. Dazu kamen isometrische Spannungsübungen für den Oberschenkel.
Nach 6 Wochen ist nun eine Beugung bis 90 Grad erlaubt. Dies schaffe ich auch. Dazu wird nun mit einer Teilbelastung begonnen. Also aus eigener Kraft das Bein anheben und strecken. Nur nicht gegen einen Wiederstand (Beinpresse bzw. Treppensteigen).
Da eine Sehne schlechter als ein Knochen durchblutet ist, dauert die Heilung ca. 12 Wochen. Das heißt jedoch nicht, dass die Sehne ab dann eine extreme Belastung verträgt. Bis ein Sport, wie z.B. Fußball wieder möglich ist, sollte man ein bis eineinhalb Jahre warten. Dies ist leider bei mir der Fall.
Mir wurde von allen Seiten eingetrichtert, dass ich Geduld haben muss. Ich befinde mich laut meinem Prof. im grünen Bereich.
Ich hoffe ich konnte mit dem Bericht etwas weiterhelfen.
-
ollivero1
Hallo Petella, MiGo und Mätti
danke für Eure Beteiligungen, mich würde noch Euer Alter interessieren, Ihr ward ja noch sehr sportlich aktiv, vor dem Unfall, welches wahrscheinlich sehr günstige Auswirkungen auf die Heilung hat.
Ich würde Euch abraten von den Ballspielen, wegen der ständig wechselnden Belastungen auf Bänder und Sehnen,
wäre evtl. sehr negativ für Eure Rupturen.
Ich habe mit meinen Physiotherapeuten gesprochen und der meinte, dass die Muskulatur noch nicht für große Belastungen ausreiche, deswegen knarzt das Knie (Petella , denn die Muskulatur schafft es noch nicht die Gelenkbereiche zu stützen. Er ist der Überzeugung das eine Bewegungstherapie im Wasser sehr hilfreich sein könnte um Verspannungen zu lindern und die Muskulatur zu festigen.
Ich werde auch noch versuchen mit Nordic Walking meine Gangart wieder zu festigen, aber es dauert, denn die Patellasehne ist keine Sehne, sondern ein Band, welches noch schlechter durchblutet ist als eine Sehne.
http://www.symptomeundbehandlung.com...llasehnenriss/
Ich finde diese Seite beschreibt die Unfallfolgen und den Ablauf recht gut ↑
Weiterhin gute Besserung und eine erfolgreiche Herstellung Euer Gesundheit,
denkt daran " Gut Ding will Weile haben"
Grüße
aus Berlin
ollivero
-
petella
Hallo olivero,
zur Frage bezgl Alter bzw. körperlichen Zustand zum Zeitpunkt des Traumas: 40 Jahre alt, spiele seit über 20 Jahren 2-3 mal pro Woche Volleyball mit seit über 20 Jahren 10 kilo Übergewicht und seit über 20 Jahren gereizter Patella (Patellaspitzensyndrom). Ansonsten sitzende Tätigkeit und außer Volleyball eher weniger Bewegung (kein Joggen, Schwimmen, Radfahren...).
Soviel dazu wie man es nicht machen sollte :-)
-
ollivero1
Hallo Petella,
die Kilos mehr habe ich auch und bei mir ist es nur noch das Radeln.
Wenn Du gar nichts gemacht hättest, wäre es auch gekommen, meinen Bruder erging es so, beim aussteigen aus dem Bus, se la vie, liegt wahrscheinlich an den Bindegewebsstrukturen, welche nicht so stark ausgeprägt sind.
Ich habe bis heute keinen einzigen Bruch gehabt, aber alle Bänder und Sehnen, auch die Achillessehne war schon bei ;-)
Gute Besserung
ollivero aus Berlin
Ähnliche Themen zu Patellasehnenruptur
-
Von Roger im Forum Physiotherapie - Patienten ForumAntworten: 1Letzter Beitrag: 14.04.2011, 21:17
-
Von herne1 im Forum Physiotherapie - Patienten ForumAntworten: 1Letzter Beitrag: 27.04.2010, 11:41
-
Antworten: 0Letzter Beitrag: 11.06.2014, 17:32
-
Antworten: 1Letzter Beitrag: 12.01.2012, 11:48
-
Antworten: 2Letzter Beitrag: 12.07.2011, 15:36
-
Antworten: 1Letzter Beitrag: 19.02.2010, 17:11
-
Antworten: 1Letzter Beitrag: 01.02.2010, 20:20
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...