Hallo zusammen,
ich habe vor mich beruflich neu zu orientieren. Am liebsten würde ich eine Ausbildung zum Physiotherapeuten beginnen.
Nur stellt sich Frage:
Ob es mit 36-37 überhaupt noch möglich ist einen Ausbildungsplatz an einer staatlichen oder privaten Bildungseinrichtung zu bekommen.
In dieser Hinsicht bin ich mir noch ziemlich unsicher. Trotz meines Alters rechne ich mir doch gewisse Chancen ein das ich vielleicht doch irgendwo angenommen werden könnte.
Was die nötigen Voraussetzungen betrifft habe ich schon Erfahrung in diesem Bereich. Da ich zuvor als Fitness Trainer in einem Fitness Center mit physiotherapeutischen Trainingsansätzen gearbeitet habe. Anatomie, medizinische Fachbegriffe sowie der Umgang mit älteren Menschen mit körperlichen Defiiziten sind mir also vertraut.
Der Job als Fitness Trainer hat mir auch viel Spaß gemacht. Nur kratzt hier das Wissen was Anatomie und Medizin, Biologie ect. angeht, ziemlich an der Oberfläche.
Mit der Ausbildung zum Physiotherapeuten könnte ich dieses fachliche Wissen viel weiter vertiefen und ausbauen.
Natürlich spielen hier auch die Zukunfts-aussichten eine wichtige Rolle. Man kann nicht ewig Fitness Trainier arbeiten und man kann leider nicht wirklich davon leben. Letztlich muss man auch sehen wo man bleibt. Ein weiteres Argument zum Physiotherapeut sehe ich darin das sich nach einem erfolgreichen Abschluss mehr Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichsten Einrichtungen bieten und man hier wirklich über ein breites fundiertes, fachliches Wissen und Know-How verfügt. Für mich ist der Physiotherpeut sowas wie der bessere und hoch qualifiziertere Fitness Trainer um es mal so auszudrücken.
Natürlich bin ich mir durch bewusst das es um viel mehr als nur Fitness. Ich war mir ehrlich gesagt anfangs auch nicht sicher da ich zuvor mit dem Gedanken gespielt habe ebenfalls eine Ausbildung zum Kranken & Gesundheitspfleger zubeginnen.
Um heraus zu finden ob der Pflegeberuf überhaupt eine sinnvolle Option für mich darstellt, hatte ich letzten Frühjahr bis Herbst 2015 ein für 6 Monate FSJ (BFD) in einem grossen Krankenhaus absolviert.
Hinzu kommt noch ein weiteres Praktikum in einer anderen Klinik. Das ich zuvor absolviert hatte. In diesem Zeitraum konnte ich mich ausführlich mit den anwesenden Pflegekräften und vorallem auch den Physiotherapeuten unterhalten und ihn bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen. So konnte ich gute Vergleiche ziehen und feststellen das ich den Umgang als Pflegekraft mit den Patienten als sehr intensiv und auch emotional fordernd, aber auch belastend empfunden habe.
Während die Physiotherapeuten natürlich auch konzentriert aber lockerer bei der Sache waren.
Im Laufe der 6 Monate habe ich immer mehr gemerkt und festgestellt das dieser Beruf doch nichts für mich ist. Natürlich gab es noch mehrere Kriterien die mich dazu bewegt haben doch keine Ausbildung zum Krankenpfleger zubeginnen. Man muss einfach als Pflegekraft geboren sein muss um diesen Job auszuüben. Ich habe grössten Respekt vor den Menschen die sich dazu entschieden haben als Krankenheits & Gesundheitspfleger oder Altenpfleger zuarbeiten. Nur ich könnte das persönlich nach meinen Erfahrungen nicht.
Trotz alle dem waren diese 7-9 Monate ganz bestimmt nicht umsonst gewesen. Da sich das FSJ (BFD) mit Sicherheit positiv auf meine Bewerbung auswirken wird. Was ich hoffe. Meine Zeugnisse ist nicht das beste aber auch nicht das schlechteste. Eher Mittelmaß. Auch mein Lebenslauf weist paar Lücken und jetzt nicht perfekt ist. Aber nichts desto trotz war der Wille und die Motivation nie größer gewesen eine Ausbildung zum Physiotherapeuten zumachen.
Ich habe aus meinen Fehlern von der Vergangenheit gelernt und bin mir bewusst das diese Ausbildung die letzte Chance im Leben sein wird das Ruder noch einmal rumzureißen. Um den richtigen Weg einzuschlagen bevor es zuspät ist. Im Gegensatz zu manch jüngeren Bewerbern die vielleicht nach dem 1. Ausbildungsjahr abbrechen, weil sie feststellen das diese Ausbildung doch nichts für sie ist, habe ich den 100%igen Willen die 3 jahre komplett durch zuziehen.
Daher habe ich noch folgende Fragen an Euch
1. Besteht die Chance mit 36 noch an eine Ausbildung zum Physiotherapeuten zukommen?
2. Kann der FSJ bzw BFD (Bundesfreiwilligendienst; 6 Monate) als Praktikum angerechnet werden?
3. Ist mit 36+ überhaupt noch eine Bafög-Förderung möglich?
Vielen Dank schon mal für Eure Antworten
Sebastian
(Wenn die Grammatik etwas seltsam scheint. Ich werde den Text nochmal ggf überarbeiten. Es sollte natürlich "Umschulung zum Physiotherapeuten" heissen, nicht mit )
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...