Hi,
ich wollte diesen Herbst die Physiotherapie-Ausbildung anfangen. Nun habe ich durch Recherche im Internet zufällig herausgefunden, dass wir Schüler*innen uns auch mal (teilweise) ausziehen müssen, um an uns selbst zu üben. Erst hab ich mich total erschrocken, weil mir das bisher gar nicht in den Sinn gekommen ist, aber es ergibt ja Sinn, dass wir an uns selbst üben sollten.
Am Anfang der Corona/Lockdown-Zeit ging es mir mental echt schlecht (wegen der ganzen COrona-Situation) und ich habe mir am Oberschenkel ne gute Zahl an Schnitten hinzugefügt die jetzt, nach nem halben Jahr, vernarbt sind. Mir geht es wieder gut, aber die Narben sind natürlich da und werden auch nicht verschwinden, sie sind unübersehbar.
Nun habe ich Angst vor zwei Situationen:
1. vor der ärztlichen Untersuchung vor der Ausbildung: Ich habe überhaupt keine Ahnung, bis zu welchem Punkt ich mich bei dieser Untersuchung ausziehen muss, sprich wie hoch das Risiko ist, dass der Arzt die Narben sieht. Ich habe Angst, dass ich dann als nicht geeignet eingestuft werden könnte und gar nicht erst ne Chance auf die Ausbildung habe.
Wäre schön, wenn ein paar Leute mir ihre Erfahrungen von der ärztlichen Untersuchung mitteilen könnten (egal ob mit oder ohne Narben).
2. vor Situationen in der Ausbildung, in denen Lehrkräfte und Mitschüler*innen meine Narben sehen:
Selbst wenn ich durch die ärztliche Untersuchung komme, ohne dass der Arzt die Narben sieht, werden letztendlich die Leute in der Ausbildung sie sehen. Ich habe Angst, dass ich dann von der Ausbildung ausgeschlossen werden könnte.
Hat da jemand Erfahrungen zu?
Ich habe keine Depressionen oder ähnliches, nehme keine Medikamente und konsumiere auch keine anderen Dinge (wie Alkohol oder Zigaretten oder andere Drogen), die spezielle Wirkungen haben. Ich würde mich definitiv als mental stabil bezeichnen, aber die Narben zeugen natürlich von dieser einen mental instabilen Zeit wegen Corona, in der das nicht der Fall war.
Ich werde bei Fragen von Ärzt*innen, Lehrkräften, Mitschüler*innen offen sein, die Narben sind halt nun ein Teil von mir und eben Zeugnisse von einer Zeit, in der ich instabil war.
Diese Zeit ist definitv vorbei, aber ich habe Angst, dass die Narben mir quasi die Zukunft verbauen könnten. Jede hilfreiche Antwort ist willkommen!
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Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...