Servus zusammen,
vor 18 Tagen wurde meine laterale Claviculafraktur mit starker Dislokation (rechts) operativ mit einer Plattenosteosynthese (6 Schrauben, winkelstabil) versorgt.
Heute war mein erster Physiotherapietermin und der Therapeut schien dezent überfordert. Zunächst verortete er den Bruch an der falschen Stelle, nämlich vorne am Schlüsselbein. Dann sichtete er eine Rötung, die er der OMO-HiT Schulterschlinge (Reibung oder Druckstelle) zuschrieb. Diese wird allerdings über die andere Schulter geführt.
Von der Klinik habe ich das Procedere für die Physiotherapie schriftlich mitbekommen. Die Angaben schienen ihn zu überfordern. Er drückte und knetete etwas an mir herum und sprach von irgendwelchen Knoten und Verhärtungen. Die vorgegebenen Armübungen waren mit 5 mal heben und senken abgeschlossen.
Ich bin jetzt echt verunsichert. In meinem Leben hatte ich noch nie Physiotherapie benötigt, deswegen habe ich keine Vergleichsbasis. Aber ... "das" reicht doch nicht aus, um meine volle Mobilität wiederherzustellen, oder?
Das vorgegebene Procedere der Klinik lautet wie folgt:
"Ab der 2. Woche postoperativ Bewegungsübungen aus der OMO-HiT Schulterschlinge heraus, Bewegungsausmaße: Flexion/Abduktion 0-0-60°, keine Außenrotationsbewegungen. Ab der 4. Woche postoperativ Steigerung des Bewegungslimit auf 90° für Flexion und Abduktion."
Kann mir das jemand vllt übersetzen, so dass ich gegebenenfalls selbst (oder mit Hilfe meiner Freundin) Übungen machen kann. Den nächsten Termin hätte ich erst am 29.6., da ich nächste Woche in Urlaub fahre.
So wie ich das verstehe, bedeutet das, dass ich aus neutraler Position (stehend, Arm hängt seitlich am Körper herunter, Daumen zeigen nach vorne) heraus den Arm auf 60° vor den Körper und 60° seitlich vom Körper abgespreizt bewegen darf. Das ist also vorerst das Bewegungslimit.
Laut Klinik soll ich die Schlinge 4 Wochen ganztägig und dann noch 2 Wochen nachts tragen. Mein Orthopäde hat da nur die Augen verdreht und meint, dass das (eigentlich) nicht nötig sei. Zumindest nicht tagsüber und unter der Voraussetzung natürlich, das mein Arm im Bewegungslimit bleibt. Laut ihm reicht es, die Schlinge in der Nacht zu tragen.
Woher kommt diese Diskrepanz? Geht die Klinik auf Numemr sicher, um jedes Restrisiko auszuschließen, während der Ansatz des Orthopäden eher am praktischen Alltag orientiert ist?
Liebe Grüße
Liebe Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, ich schreibe derzeit meine Bachelorarbeit zum Thema „Autonomieerleben und Burnout bei Physiotherapeut*innen in Deutschland“ im Studiengang...