Angekommen in Bad Wildbad. Ein schönes Städtchen, insbesondere der Stadtkern , der weitgehend vom Autoverkehr verschont bleibt. Man parkt in einem der vielen Parkhäuser und ist zu Fuß unterwegs. Oder man kommt mit der S-Bahn, zum Beispiel direkt von der Metropole Karlsruhe direkt nach Bad Wildbad, in knapp 1:20 Stunden an. Ich war schon mal hier. Mein Vater aber auch. Der vor etwa 50 Jahren. Er war wegen einer orthopädischen Erkrankung in Kur hier. Bei meinem letzten Besuch sah ich in der Fußgängerzone noch ein „Agfa-Fotogeschäft“ Schild. Die Zeit schien still gestanden zu sein. Doch - Es hat sich viel getan:
Die Stadt Bad Wildbad seit 100 Jahren als Kurort bekannt, beherbergt gegenüber vom Thermalbad (innenarchitektonisch ein Kleinod mit Hamam, Sauna, vieles davon im orientalischen Stil) die renommierten Sana Kliniken, die sich neben der Inneren Medizin auf Orthopädie und Rheumatologie spezialisiert hat. Eine Klinik für Endoprothetik und Gelenkchirurgie und für Rheumatologie und klinische Immunologie.
So jetzt nach der Orientierungshilfe zum Vortrag, der schon so lange angekündigt in meinem Terminplaner stand:
Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftarthrose von A-Z, Referent Dr. Vladimir Crnic, Chefarzt der Klinink für Endorothektik und Gelenkchirurgie.
Der Vortrag war gedacht für Patienten, die bereits einen Gelenkersatz (das wäre das deutsche Wort für Endoprothetik) haben, für Betroffene mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit und Schmerzsymptomatik, die bereits eine Operation ins Auge gefasst haben und für die unter uns (mich somit eingeschlossen), bei denen irgendwann einmal ein Hüftgelenk-Ersatz anstehen könnte.Ursachen für Hüftgelenkschmerzen
Diese können angeboren sein, eine Durchblutungsstörung kann ebenfalls der Grund sein, als auch Entzündungen, die eine bakterielle Ursache haben. Ebenso kann eine rheumatoide Arthritis die Ursache sein, einer Gelenkentzündung, die durch eine Auto-Immunerkrankung entsteht.Ein Knochenbruch in den unteren Extremitäten oder ein Bandscheibenvorfall können ebenfalls der Grund dafür sein, dass der Patient Hüftgelenkschmerzen empfindet. Ebenso eine Arthrose (ein Gelenkverschleiß), die entweder in hohem Alter auftritt, nicht selten aber auch in jüngeren Jahren, wenn eine hohe Belastung von Knochen und Gelenken stattfand. Man denke da an extreme körperliche Arbeit oder der Leistungssport.
Gelenk- und Rückenschmerzen sind die zweithäufigsten Beschwerden nach Erkältungskrankheiten
Es gibt verschiedene Stadien / Stufen der Arthrose gibt. Man unterscheidet zwischen Grad 0 und Grad 4. Grad 0 bedeutet, dass der Patient zwar Schmerzen haben kann, der Knorpel abersich noch nicht sichtlich verändert hat. Bei Grad 4, um das andere Extrem aufzuzeigen, ist die Knorpelschicht praktisch nicht mehr vorhanden und eine Operation - mit Hüftgelenkersatz, also eine Endoprothetik - ist (spätestens hier) unausweichlich, um dem Patienten wieder eine höhere Lebensqualität zu verschaffen.Wer ist besonders gefährdet, ist im Laufe seines Lebens, eine Arthrose zu entwickeln?
• Bei einer angeborene oder erworbene Gelenkfehlstellung, auch Dysplasie genannt.• Frauen erkranken häufiger an einer Arthrose als Männer (wobei dies auch daran liegen kann, dass Frauen ein höhere Lebenserwartung haben).
• Übergewicht und Bewegungsmangel sind weitere Risikofaktoren.
• Ebenso Gicht. Gicht ist eine Stoffwechselstörung, bei der sich die Harnsäurekonzentration im Blut erhöht. So bilden sich Harnsäurekristalle (Urat-Kristalle), die sich in Gelenken und Schleimbeuteln ablagern.
• Überbeanspruchung durch Sport oder Arbeit (Röntgenbilder eines 80jährigen wiesen die gleichen Deformationen im Hüftgelenkk auf wie die eines kräftigen 45 jährigen Profi-Fußballers)
• bei fortgeschrittenem Alter.
Symptomatiken, die auf auf eine Coxarthrose (Hüftarthrose) hinweisen:
• Der AnlaufschmerzDarunter versteht man die Schmerzverstärkung /Schmerzauftreten zu Beginn einer Belastung, nach dem Aufstehen morgens aus dem Bett oder längerer Sitzphase auf einem Stuhl.
• Der Belastungsschmerz
Das Hüftgelenk kann recht gut belastet werden. Allerdings nach einer bestimmten Zeit verstärken sich die Beschwerden wieder.
Der Dauerschmerz
Meist bei fortgeschrittener Arthrose tritt er auf und zwar unabhängig davon, ob man sich bewegt oder nicht.
• Der Nachtschmerz
Der in den Ruhephasen, wie dem nächtlichen Schlaf, auftritt. Betroffene klagen häufig über einen Leistenschmerz, der über den Oberschenkel bis in das gleichseitige Kniegelenk ausstrahlt.
Behandlungsziele bei Hüftgelenk Arthrose
Die Behandlungsziele sind:• die Schmerzfreiheit des Patienten,
• die Erhaltung oder Rückgewinnung der Mobilität,
• die Erhaltung der Funktionalität des Gelenkes und
• eine zurückgewonnene Lebensqualität
Eine wichtige Maßnahme bei einem Arthrose des Hüftgelenkes ist die Bewegung
Sie erhöht den Gelenkstoffwechsel, so wird der Knorpel besser ernährt. Ein erhöhtes Maß an Bewegung - bei einer diätischen Ernährung - bringt zudem eine Gewichtsabnahme mit sich, die sich wiederum günstig auf die Belastung des erkrankten Hüftgelenkes auswirkt.
Hier kann die Krankengymnastik / die Physiotherapie helfen
Übungen sollen die Beweglichkeit steigern, und die Muskulatur kräftigen mit dem Ziel einer Schmerzreduktion beim Patienten. Sporttherapie
Im Verlauf der Behandlung, kann eine Sporttherapie zusätzliche positive Effekte haben, um die motorischen Fähigkeiten, die Beweglichkeit als auch die Ausdauer zu stärken.Ziel dieser „konservativen Behandlungen“ bei einer Hüftgelenkarthrose
Ziel ist eine Schmerzreduktion und eine Funktionsverbesserung, um eben weniger Gelenkersatz-Operationen, eine Endoprothetik durchführen zu müssen.Zum Schluss meldete sich eine ältere Dame mit Rollator zu Wort, dass eine Hüftgelenk-Operation demnächst bei ihr anstehen würde:
Ihrem Mann, der sie begleitete, hatte beide Hüften erfolgreich in den Sana Kliniken in Bad Wildbad operieren lassen (wer alt werden will, darf kein Feigling sein) und ist höchst zufrieden.
Für seine geschätzten über 80 Jahren, das konnte man sehen, hatte er einen sehr harmonischen Gang, gleichmäßige Schritte. Lächelnd ergänzte er schmerzfrei zu sein. Wer hätte vermutet, dass der "Senior" durch zwei Operationen, zwei „künstliche Hüftgelenke“ besitzt? warum er dennoch einen Stock zum Gehen verwendet, begründete er mit seiner Gleichgewichtsstörungen. Das ist verständlich. Sturzprophylaxe geht immer vor.
Beeindruckt hatte mich, dass Herr Dr. Vladimir Crnic immer wieder darauf hinwies, dass soweit es möglich ist , eine Operation des Hüftgelenks vermieden, bzw. hinausgezögert werden sollte.
Ausschlaggebend, soweit ich es verstanden habe, ist die Lebensqualität des Patienten ob und wann eine Operation schlussendlich nötig ist und durchgeführt werden sollte. Das schafft Vertrauen, in einer Zeit, in der man immer wieder hört, dass zu oft, zu viel „zum Messer“ gegriffen wird.
Mir persönlich hat der Vortrag durch den Chefarzt Dr. Vladimir Crnic sehr viel gegeben: Ich werde sorgfältiger auf meine Hüfte achten, auf meine Bewegungen, mein Dehnprogramm, mein Gewicht. Vorsicht, so sagt der Volksmund - ist besser als Nachsicht.
Alle Teilnehmer des Vortrages erhielten am Ende der Veranstaltung noch eine Visitenkarte der Sana Kliniken, hier ein Auszug:
Sana Kliniken Bad Wildbad
Sana Kliniken Endoprothetik und Gelenkchirurgie
König-Karl-Straße 5
75323 Bad Wildbad
07081-179-0
