• Bandverletzungen am Sprunggelenk: Akutphase, pyhsiotherapeutsche Behandlung, Rehabilitation

    Bandverletzungen am Sprunggelenk gehören zu den häufigsten Verletzungen im orthopädisch-physiotherapeutischen Alltag. Ob im Alltag, beim Sport oder durch einen unglücklichen Unfall – das Sprunggelenk ist besonders anfällig für Verletzungen. Als Physiotherapeut ist es essenziell, die Unterschiede zwischen einem Bänderriss und einer Bänderdehnung zu verstehen, um eine gezielte Therapie zu ermöglichen.

    Akutphase: Erste Hilfe und Sofortmaßnahmen

    In der Akutphase einer Bandverletzung ist die sogenannte PECH-Regel entscheidend: Pause, Eis, Kompression, Hochlagern. Ziel ist es, Schwellungen und Schmerzen zu reduzieren, um die Heilung einzuleiten. Besonders wichtig ist es, das Gelenk unmittelbar nach der Verletzung zu entlasten, um weitere Schäden zu vermeiden.

    Ein häufiges Missverständnis betrifft den Einsatz von Kälte. Zwar ist Eis ein wirksames Mittel zur Schmerz- und Schwellungsreduktion, doch sollte es niemals direkt auf die Haut aufgetragen werden, um Kälteschäden zu vermeiden.

    Physiotherapeutische Behandlung und Rehabilitation

    Nach der Akutphase steht die physiotherapeutische Behandlung im Mittelpunkt. Sie verfolgt das Ziel, die Funktion des Gelenks wiederherzustellen, die Muskulatur zu stärken und die Propriozeption zu fördern.

    Mobilisation und Stabilisation

    In den ersten Wochen der Rehabilitation wird der Fokus auf die Wiederherstellung der Beweglichkeit gelegt. Passive und aktive Mobilisationsübungen helfen, die Gelenkfunktion zu verbessern, ohne die verletzten Strukturen zu belasten. Dabei kommen häufig manuelle Techniken zum Einsatz.

    Propriozeptionstraining

    Die Propriozeption – das Wahrnehmen der Gelenkstellung im Raum – spielt eine zentrale Rolle bei der Verhinderung weiterer Verletzungen. Übungen auf instabilen Unterlagen, wie einem Balancepad oder Wackelbrett, fördern die Koordination und Stabilität des Sprunggelenks.

    Krafttraining

    Nach der initialen Heilungsphase werden gezielte Übungen zur Stärkung der stabilisierenden Muskulatur durchgeführt. Hierbei liegt der Fokus auf den Wadenmuskeln, der Schienbeinmuskulatur und der tiefen Fußmuskulatur. Widerstandsübungen mit elastischen Bändern oder an Geräten sind besonders effektiv.

    Gangschule

    Falls die Verletzung zu einer Veränderung des Gangbildes geführt hat, ist eine gezielte Gangschule erforderlich. Dabei wird darauf geachtet, asymmetrische Bewegungsmuster zu korrigieren und eine physiologische Belastung des Gelenks zu gewährleisten.

    Sportartspezifisches Training

    Für Sportler ist es essenziell, vor der Rückkehr in den aktiven Sportbetrieb spezifische Übungen zu absolvieren, die auf die Anforderungen ihrer Sportart zugeschnitten sind. Dies beinhaltet Sprung- und Lauftraining sowie Richtungswechsel.


    (Foto: Pexels - Funkcinės Terapijos Centras)