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Gast3272
Brauche dringend Hilfe !!!! :'(
habe bald eine chirugie Prüfung..ich brauche Hilfe da ich bei einer sache nicht weiterkomme!
wir haben
1) schenkelhalsfraktur
2) kniegelenknahe #
3) Femur #
4)Unterschenkel #
5) Sprunggelenk #
6) Kalkaneus #
so weit so gut...
Nun haben wir bei den zielen oft aufgeschrieben :
Aufbau einer Muskelspannung / Aufbau des Muskelspannungsgleichgewichtes.../ Wiederherstellung des Muskelspannungsgleichgewichtes
zb bei Schenkelhals und Femurfrakturen...
ich kann damit nicht so viel anfangen und könnte wieder ins heulen ausbrechen....
Ich weiss gar nicht, was ich da machen soll!
Wir haben dazu was mit Isometrie aufgeschrieben, kann damit aber irgendwie nix anfangen
Bei Kniegelenknahen # haben wir z.b Muskelspannungsaufbau zur stabilisierung des kniegelenkes aufgeschrieben....kann ich da eine Stabilitätsübung anwenden ( z.b haltephasen ?? ) oder was genau ist damit gemeint ?
Bei ERHALT der Beweglichkeit der betr. Extremität z.b , sind da die Kräftigungstechniken gemeint ?
( langsame dynamische Umkehr, Endstellung Halten entspannen...??)
wäre toll, wenn jemand meine Blockade im kopf lösen könnte....
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Sanne84
Hallo!
In welcher Phase befinden sich denn diese Frakturen? Im akuten Stadium ist ja etwas anderes zu machen als nach Konsolidierung.
Schenkelhals-/ Femurfrakturen: Beginnen würde ich, nach den Prophylaxen, mit Isometrie, also mit Ganzkörperspannung. Die ist übrigens auch eine ganz tolle Thromboseprophylaxe. Dazu lässt Du den Patienten die Fußspitzen anziehen, die Knie nach unten drücken. Po anspannen, Schulterblätter zur Wirbelsäule ziehen, Handflächen auf die Unterlage drücken. Mit dieser Ganzkörperspannung sollen später auch die Transfers durchgeführt werden. Außerdem ist der Erhalt der Gelenkbeweglichkeit wichtig, d.h. passives und aktives Bewegen der betroffenen und nichtbetroffenen Extremität. Achtung: auf Overflow achten!!!
Ich hoffe, ich konnte Dir ein bisschen helfen. Wenn Du noch weitere Fragen hast, melde Dich doch einfach noch einmal.
Liebe Grüße
Die Sanne
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APM
Hallo Hasichen,
entscheidend für das, was gemacht werden darf, ist die Versorgung der Fraktur. Ist sie bewegungsstabil, rotationsstabil, belastungsstabil, etc.
Ist die Versorgung belastungsstabil kann eigentlich alles geübt werden, es dürfen überall Widerstände gegeben werden, Übungen sollten dann auch möglichst mit Belastung durchgeführt werden, da unter Belastung alle gelenkstabilisierenden und an der aufrechten Haltung mitbeteiligten Muskeln arbeiten müssen.
Ist die Versorgung nur bewegungsstabil dürfen keine distalen Widerstände gegeben werden.
Isometrie geht immer!
Aufbau der Muskelspannung ist wichtig, damit die Muskulatur der betr. Extremität nicht atrophiert, damit die Durchblutung in Gang kommt, damit der venöse und lymphatische Abfluss gewährleistet ist. Aufbau der Muskelspannung ist isometrisch IMMER möglich (außer bei einer Infektion – hier ist vorerst absolute Ruhigstellung angesagt). Isomietrie ist gerade in der ersten Tagen und gerade bei älteren Patienten oft am einfachsten für die Patienten durchzuführen.
Der Nachteil bei Isometrie ist, dass die inter- und intramuskuläre Koordination nicht gefordert wird. Hierfür wäre dynamische Muskelarbeit (konzentrisch und exzentrisch) besser geeignet, ebenso PNF.
Erhalt der Beweglichkeit bedeutet, dass die Gelenke bewegt werden sollen um eine Einsteifung der Gelenke (Kapselschrumpfung) zu verhindern. So kann z.B. bei einer Femurfraktur Fuß, Knie und Hüfte bewegt werden, da diese Gelenke ja nicht direkt betroffen sind. Zur Not mit Unterstützung der Frakturstelle.
Versuche es so zu sehen:
Frakturen heilen auch vollkommen ohne unser Zutun!
Wir Physios sind dafür zuständig Folgeerscheinungen der relativen Ruhigstellung zu verhindern.
Wir sollen die Patienten dazu bringen ihre Muskulatur anzuspannen um Atrophien zu verhindern. Wir sollen Gelenkeinsteifungen verhindern, wir sollen die allgemeine Belastbarkeit durch Stoffwechselgymnastik erhalten, denn Patienten verbringen im Krankenhaus nun mal leider die meiste Zeit im Bett.
Wir sind also dafür da sie so weit wie möglich zu mobilisieren – allerdings müssen wir dabei Kontraindikationen beachten. So darf ein Patient mit einer nicht belastungsstabilen Osteosynthese natürlich nicht auf dem betroffenen Bein stehen. Sind dir die Kontraindikationen bekannt, wenn du also weißt, was du, bzw. der Patient auf keinen Fall machen darfst/machen darf, kannst du eigentlich nichts mehr falsch machen.
Gruß von susn
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Gast3272
danke euch
also ist mit Muskelspannungsaufbau und wiederherstellung des Muskelspannungsgleichgewichtes ISOMETRIE gemeint ?
wie gesagt blicke da überhaupt nicht durch !!!!
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Gast3272
ach ja und was genau sind nun distale widerstände ???
bewegungsstabil also MFP 2 ??
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APM
Hallo Hasichen,
also ist mit Muskelspannungsaufbau und wiederherstellung des Muskelspannungsgleichgewichtes ISOMETRIE gemeint? wie gesagt blicke da überhaupt nicht durch !!!!
Sorry, wenn ich das so hart formuliere, aber bei dir scheint es erheblich an Grundlagenwissen zu hapern.
Ich versuche mal Dir etwas Durchblick zu verschaffen:
Ihr habt bei den Zielen der physiotherapeutischen Behandlung nach Frakturen aufgeschrieben:
1. Aufbau einer Muskelspannung
2. Aufbau des Muskelspannungsgleichgewichtes
3. Wiederherstellung des Muskelspannungsgleichgewichtes
Das bedeutet schlicht und ergreifend, dass ihr dafür Sorge tragen müsst, dass
1. die Muskulatur trotz der Fraktur nicht atrophiert, dass
2. keine Muskelverkürzungen auftreten (beim Bein insbesondere Ischios und Trizeps), und dass
3. bei schon geschehenen Muskelabbau und Muskelverkürzungen diese wieder in normale Funktion trainiert werden müssen.
Maßnahmen sind hierfür:
Richtige Lagerung, Lagerungswechsel, Kräftigung, Dehnung, Beübung des Beines in funktioneller Muskelkette, Gangschulung mit oder ohne Gehhilfen.
Im einzelnen:
Muskelspannung
Wird eine Extremität nicht mehr benutzt, so atrophiert die Muskulatur, da sie ja nicht mehr ihrer gewohnten Tätigkeit entsprechend gefordert wird. Für eine Fraktur am Bein heißt das, dass das Bein über eine längere Zeit nicht mehr so viel (bei Teilbelastung) oder gar kein Körpergewicht (bei Vollentlastung) tragen muss, und für alltägliche Anforderungen wie Aufstehen aus dem Sitzen, Treppe steigen, dem Bus hinterherlaufen, etc. nicht mehr gefordert wird. Ergo lässt die Spannung der gesamten Muskulatur nach, ergo nimmt die Muskelmasse ab, ergo verliert der Muskel Kraft.
Muskelspannungsgleichgewicht
Es gibt Muskulatur, die eher zu Kraftverlust neigt, als andere. Am Bein verliert ist in erster Linie der Vastus medialis des Quadrizeps an Tonus (Spannung), Kraft und Masse.
Es gibt aber auch Muskulatur, die eher zu Verkürzung neigt, als andere. Am Bein ist das in erster Linie die ischiocrurale Gruppe (Bizeps, Semitendinosus, Semimembranosus).
Durch die unterschiedliche Neigung der Muskulatur zu Verkürzung und Kraftverlust entsteht bei Nichtgebrauch des Beines schnell ein Ungleichgewicht der Muskulatur. Das bedeutet für das Bein ein muskuläres Kraft- und Spannungsungleichgewicht, was wir Physios durch entsprechende Übungen wiederherstellen sollen, bzw. dafür Sorge tragen sollen, dass es erst gar nicht auftritt.
Würdest du z.B. einen Menschen mit Unterlagerung des Beins, wie es oft nach einer OP am Bein gemacht wird, einige Tage oder gar Wochen so liegen lassen, so würde der Patient es wegen Kraftverlust des Quadrizeps nicht mehr schaffen eine Treppe hochzugehen. Ebenso könnte er das so lange in leichter Beugung unterlagerte Kniegelenk nicht mehr strecken, da die hinteren Teile der Kniegelenkskapsel geschrumpft wären und die Ischios so verkürzt wären, dass der Patient das Bein nicht mehr mit gestrecktem Kniegelenk nach vorne bringen könnte.
Ebenso würde sich das Gangbild entscheidend verändern: das Kniegelenk könnte vom der das Kniegelenk stabilisierenden Muskluatur nicht mehr ausreichend stabilisiert werden, was beim gehen zu einem „durchschlagenden Knie“ (so bald Körpergewicht auf das betroffene Bein kommt, schlägt das Kniegelenk in Extension (Streckung) durch). Solche Dysbalancen (Ungleichgewichte) sehen wir Physios häufig nach Endoprotheseneinsatz (künstlichen Gelenken) und anschließend gar nicht, oder nicht gut durchgeführter Physiotherapie.
Um all dies zu vermeiden sollten Übungen zum Spannungsaufbau z.B. des Quadrizeps, insbesondere des Vastus medialis gemacht werden, was je nach Ausgangsstellung wie z.B. dem Langsitz letztendlich auch dazu führt, dass die ischiocrurale Muskulatur (Antagonist zum Quadrizeps) nicht verkürzt.
So kann mit einer isometrischen Anspannung des Quadrizeps im Langsitz gleichzeitig der Quadrizeps erhalten werden und die Ischios gedehnt werden.
Maßnahmen zum Muskelspannungsaufbau
Muskulatur kann, wie du wahrscheinlich schon gelernt hast, auf verschiedene Weise arbeiten:
Isometrisch (Ursprung und Ansatz des Muskels ändert sich nicht), isotonisch (Ursprung und Ansatz verändern sich, aber die Spannung bleibt gleich, ist nicht funktionell und nur an Maschinen ausführbar), konzentrisch (Ursprung und Ansatz nähern sich während der Muskel arbeitet), exzentrisch (Ursprung und Ansatz entfernen sich während der Muskel arbeitet). Ebenso kann man Muskulatur durch alle diese verschiedenen Wege auf Kraft trainieren, bzw. den Muskelabbau hemmen.
So kannst du z.B. den Quadrizpes isometrisch anspannen lassen, du kannst das gestreckte Bein anheben lassen (konzentrisch), du kannst das gestreckte Bein passiv anheben und den Patienten den Auftrag geben das Gewicht zu übernehmen und das Bein langsam wieder auf das Bett abzulegen (exzentrsich).
Du kannst den im Überhang befindlichen Unterschenkel in Richtung Kniestreckung anheben lassen und wieder absenken lassen.
All diese Übungen lassen sich natürlich auch mit Bewegungen des Fußes kombinieren, sodass der Bewegungsablauf funktionell wird (Muskelkette arbeiten lassen).
ach ja und was genau sind nun distale widerstände ???
Distale (körperferne) Widerstände (z.B. für die Kniestreckung Widerstände am distalen (unteren) Ende des Unterschenkels) sollten in den ersten Tagen bei bestimmten Frakturversorgungen vermieden werden, da dadurch zuviel Scherkräfte auf die frisch versorgte Fraktur kommen könnte.
bewegungsstabil also MFP 2 ??
Bewegungsstabil bedeutet ausschließlich, dass die Osteosynthese stabil für Bewegung ist.
Du wirfst da Äpfel und Birnen durcheinander.
Noch nicht klar? Dann frag noch mal nach...
Gruß von susn
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Gast3272
Hei Boa super jetzt ist mir mein Licht aufegangen..na klar weiss ich das jetzt wo du es mir so super erklärt hast....bin nur total durchn wind gewesen weil ich bald Prüfung habe....aber nuuuuuuuuuuuuuuun ist es mir endlich klar...da kann ja nix mehr schief gehen * klopf auf holz * ich meld mich wie es war vielen tausend dank am besten ich druck mir deine mail gleich mal aus *schmatzer*
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Gast3272
ich habe noch eine frage und zwar, wie greife ich bei Femurfrakturen ? reicht da der kurze schienengriff am unterschenkel ?
bei TEP greife ich ja bis unter den Oberschenkel..bei tibiakopffraktur bis unter die Kniekehle...
aber bei den Femur # ??
Gibt es noch mehr besonderheiten ???
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Sanne84
Hallo!
Ich würde auch bei einer Femurfraktur bis unter den Oberschenkel greifen. Sicherheit geht immer vor.
Liebe Grüße
Sanne
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Gast3174
@ Hasichen
Es gibt mehr Besonderheiten als Menschen auf diesen Planeten. Ich frage mich jedoch gerade, was du nach der Prüfung machen möchtest!?
Hier fehlt bei dir ja nun mal jegliches (wie schon vormals beschrieben) Basiswissen!
Halte dich mal an AMP´s Rat, stelle erst einmal fest, was für eine Frakrur vorliegt, dann was für eine oprative Versorgung vorgenommen wurde. Erst dann erfolgt die Behandlung!
Gruß Cortex
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APM
Hallo Cortex, hallo Hasilein,
ja, es fehlt eindeutig an Basiswissen. Denn ohne dieses steht man vor jedem noch so kleinen Problem vollkommen ohne Orientierung da. Auswendig lernen bringt leider nichts, da damit nicht die extrem wichtige Fähigkeit Verknüpfungen zwischen den einzelnen Fächern herzustellen möglich wird.
Aber Hasilein ist ja noch in Ausbildung, vielleicht keimt jetzt der Gedanke, dass fleißige Lernerei ja doch so seine Vorteile hat. Und bis zum Examen ist es wohl noch reichlich Zeit. Deshalb ist es doch arg verfrüht schon jetzt darüber nachzudenken, was nach der Prüfung geschieht.
Gruß von susn
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