Traktion

[groovemaus]

Hallo Leute ich brauch mal Eure Hilfe.
Was habt Ihr in der Ausbildung im Fach MT gelernt?
Gibt es Traktion? Mir gegenüber behauptete jemand das Traktion nicht existieren würde, da die Strukturen dagegen halten.
Ich finde es logisch, habe aber im Unterricht die Behandlung zb. bei Coxarthrose mit Traktion zur Knorpelernährungsverbesserung und kurzzeitige Schmerzlinderung gelernt.
Was sagt Ihr? was habt Ihr gelernt. Hoffe auf zahlreiche Antworten.

Liebe Grüße

[APM]

Hallo groovemaus,
...was manche Leute so erzählen...
Umfasse mal mit der rechten Hand den proximalen Phallanx deines linken Daumens, positioniere dann den rechten Daumen am Gelenksspalt zwischen Metakarpalknochen und dem proximalen Phallanx deines linken Daumens (Gelenk in leichter Flexionsvoreinstellung), dann zieh mal. Was passiert? Der Gelenksspalt vergrößert sich. Wenn das keine Traktion ist, dann weiß ich es auch nicht....
Gruß von susn

[groovemaus]

denk ich halt auch. ich meine Traktion ist das erste was man mit lernt.
Und klar merkt man das sich der Gelenkspalt vergrößert.
Und klar versuchen die Strukturen dagegen zu halten, tun sie denke ich auch, aber ein bestimmtes Spiel lassen auch die Srukturen zu.

Danke dir , doch das richtige gelernt *g*
entlich jemand der mit mir drüber diskutiert

[Xaniel]

Hallo,

die IAOM hat 2002 eine Pilotstudie veröffentlicht, mit der nachgewiesen wird, daß man in der Schulter (gleno-humeral) KEINE Traktion durchführen kann. Die Studie (Gratisdownload) ist m.E. allerdings mit Vorsicht zu genießen.

Die Sache mit der Knorpelernährung halte ich auch für fragwürdig. Der Knorpel ernährt sich m.W. durch Druck, d.h. KOMPRESSION. Dies wird auch in einigen Konzepten der Manuellen Therapie so gelehrt.


Gruß

Daniel

[APM]

Hallo Xaniel,
nun denn, ich habe mir zwar nicht die Mühe gemacht mich durch den ganzen in Englisch geschriebenen Text durchzuarbeiten, aber wenn es laut Studie nicht mit 14 kg Zug zu einer Traktion am HSG kommen sollte, am meinem Daumen funktioniert die Traktion mit weitaus weniger Zug.
Und was für das HSG gilt, welches ja physiologisch auf Zug belastet wird - und von daher wohl auch sehr stabil gegen Zug ausgebildet ist - muss ja nicht für alle anderen Gelenke auch gelten. Von daher emfpinde ich die Aussage, dass die körperlichen Strukturen generell eine Traktion unmöglich machen, für falsch.
Gruß von susn

[Xaniel]

Ich bin genau Deiner Meinung!

Erstens halte ich es für fragwürdig, meine Behandlung auf eine Studie mit sechs Teilnehmern zu stützen und zweitens die an einem Gelenk durchgeführte Technik auf sämtliche Gelenke zu verallgemeinern. Außerdem denke ich, daß bei einer Traktion noch andere Sachen passieren, als nur die bloße Seperation von zwei Knochen...


Gruß

Daniel

[Alexaustria]

Hallo zusammen!

Ich denke, dass Traktion eine wichtige Behandlungsmethode ist, die nicht unterschätzt werden darf. Vor allem sollte sie wegen einer Studie nicht in Frage gestellt werden, wo schon von Maitland und Kaltenborn so viel untersucht und bewiesen worden ist.
Diese zwei Burschen, Kaltenborn und Maitland, haben unterschiedliche Einteilungen der Traktion herausgebracht aber beide haben die gleiche Funktion bzw. das gleiche Ziel. So arbeitet Kaltenborn, der mich auf einem Vortrag von seiner manuellen Therapie sehr überzeugt hat, nach drei Bewegungsgraden und Maitland nach 4 Bewegungsgraden.

Kaltenborns grobe Einteilung geht folgendermaßen: Stufe 1 => Lösen; Stufe 2 => Straffen; Stufe 3 => Dehnen
(Bei interesse kann ich dir sie genauer beschreiben)

Maitland: Stufe 1 => kleine Amplitude am Anfang der Bewegung; Stufe 2 => diesmal große Amplitude ausserhalb von Schmerz, Muskelspasmus oder Widerstand; Stufe 3 => Große Bewegungsamplitude die im Bewegungsverlauf innerhalb von Widerstand, ev. bis zum Muskelspasmus, Schmerz und Endgefühl; Stufe 4 => hier nur kleine Bewegungsamplitude (fraglich ist es ob es am Ende des Bewegungsausschlages ist; beschrieben ist es zwar so heiß diskutiert von unserem Lehrer)

Vielleicht suchst du nach dem groovemaus.

mfg Alexander.