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Kittie
Dumme Frage! Bitte nicht lachen! :(
Hallo!
Ich überlege gerade ob ich die Ausbildung zum PT machen soll, da ich schon so lange was in die Richtung machen wollte aber leider den falschen Beruf gewählt habe...
Ich will so gerne was mit Menschen machen und das ganze Berufsbild find ich voll klasse, und das ich auch ziemlich der einzige Beruf den ich mir noch neben meinem langweiligen Bürojob vorstellen könnte.
So nun zu meiner Frage:
Es wird fast ausnahmslos von dem Beruf geschwärmt dass er so Spaß macht, gibt es da nicht einmal unangenehme Tage bei der Behandlung? Ich für mich hätt glaub ich das Problem, dass ich nicht weiß wie ich die Leute anfassen soll ohne ihnen weh zu tun oder was ist wenn das nicht funktioniert oder die Leute schmerzen dabei haben? Ich weiß das lernt man in der Ausbildung aber welche Erfahrungen habt ihr da gemacht? Und noch was anderes: Es gibt ja auch so *eigene* Patienten, die nur nörgeln, zu dick sind, oder nicht gut riechen... *peinlich* wie geht ihr mit denen um?
Sorry für die blöde Frage aber bei soviel Körperkontakt musste ich das einfach fragen, ich weiß nicht ob man sich daran gewöhnt oder so...
Würd mich jedenfalls über Antworten freuen! *duck und weg*
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Physio-Azubine
Also ich muss sagen ich war durch mein vorhergehendes FSJ im Altenheim ein bisschen "abgehärtet" was unangenehme Gerüche oder nörgeln angeht.
Das mit dem Anfassen musst und wirst du in der Ausbildung überwinden. Am Anfang war ich auch noch ein bisschen Zaghaft ,aber das ist beim 2. oder 3. Patienten bzw. beim 2.ten Praktikum dann auch gleich alles anders.
Natürlich darfst du keine Berührungsängste haben und das da auch mal was etwas unangenehmes auf dich zu kommt ist auch eigentlich normal.
In sofern du nicht komplett den Kontakt zu Menschen verweigerst denke ich kann man sich an alles Gewöhnen.
LG
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katja-
Hallo Kittie,
es wäre schon zu empfehlen erst mal ein Praktikum zu machen, wo du viel und eng mit Menschen zu tun hast.
Die größten Probleme (ich war zu Beginn der ersten Patientenkontakte 17 Jahre alt) für mich waren die Intimsphäre nicht zu verletzen. Das lag wohl eher daran, daß ich Damals noch etwas unsicher und schüchtern war.
Gerüche können für eine empfindliche Nase schon ein Problem sein. Es kommen ja nicht alle frisch geduscht zur Behandlung.
Gruß Katja
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Katha76
Also wenn du keine dicken Leute magst, dann solltest du dir nen ganz anderen Job suchen... Call-Center-Agent oder so.
In unserem Beruf kommen nämlich eine ganze Menge sogar ganz dicke, fette Leute vor. Es haben eben nicht nur die schicken, jungen, wohlriechenden Menschen Probleme, sondern eben auch fette, alte Menschen mit Todesgeruch.
Wenn du dir schon solche Fragen stellst (immerhin fragst du dich schon mal um das drum herum!), dann frage dich mal, wie du mit z.B. einem 7jährigen Kind umgehst, das gerade durch einen Silvesterböller 3 von 5 Fingern verloren hat, oder der Rheuma-Patient, den du nun 2 Jahre lang begleitet hast, stirbt unerwartet, oder du kommst zu einem Hausbesuch, wo man dich vergessen hat, vor lauter Beerdigungsvorbereitungen und du stehst gut gelaunt und strahlend vor der Tür, oder dein MS-Patient fragt dich, ob er je wieder wird laufen können...
Ist mir schon alles passiert. Mein absolutes Highlight ist allerdings eine Patientin mit MS, von ihrem Mann misshandelt, von hilflosen und augenverschließenden Kindern ab und zu mal umgeben. Diese Frau fragte mich bei 2 von 3 Hausbesuchen pro Woche, ob ich ihr nicht etwas aus der Apotheke bringen könne, damit sie endlich von dieser Welt gehen kann.
Zum Glück hat ihr Mann sich totgesoffen, starb an Leberzirrhose, und sie blühte auf.
Nimm mir meine Antwort nicht übel, aber deine Fragen sind schlicht oberflächlich, weil du es nicht besser wissen kannst.
Such dir eine Praktikumsstelle, das ist eine wirklich gute Empfehlung von meinen Vorschreibern.
Grüße
Katha
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Kittie
Danke für eure Antworten! Ich werd gleich morgen mal nachfragen ob ich ein Praktikum machen kann! Die Schicksale, die man in dem Beruf erfährt, sind zum Teil schon krass aber das bringt der Umgang mit Menschen mit sich, ich denke schon dass ich jetzt nicht so zimperlich bin aber mich hätten auch gern eure Erfahrungen interessiert.
Und es is doch besser wenn man von der Arbeit kommt und weiß man hat was sinnvolles getan und Menschen geholfen als wenn ich den ganzen Tag nur am Computer hocke und bisschen tippe da hab ich mich oft gefragt was mach ich eigentlich hier?
Könnt ruhig noch schreiben wie ihr das in der Ausbildung gemacht habt, würd mich sehr interessieren! :-)
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Katha76
Auch wenn dein Rumgetippe dir sinnlos vorkommen mag, tatsächlich ist es das aber nicht.
Du hast den Auftrag, du hast was zu erledigen, du wirst dafür bezahlt. Also ist es für deinen Chef/Auftraggeber sehr sinnvoll, was du für ihn tust.
Viel sinnloser und zeitverschwendender finde ich es, wenn dein Pat zu dir kommt und du weißt ganz genau, dass er fast schlagartig seine Problemchen los sein würde, wenn er sich nur selbst ein bischen bewegen würde. Und du versuchst zu überzeugen und redest mit Engelszungen und wasserfesten Argumenten auf ihn ein und bekommst ein "Jaja, Sie haben ja schon Recht" und es ändert sich rein gar nix! Das ist mindestens genau so sinnlos und frustrierend wie Rumtippsen am PC ;-)
Und ich erzähl dir hier natürlich eine Menge Schattenseiten von dem Job, weil es unfair wäre, dir nur von Sonnenschein zu berichten.
Ich habe den schönsten Beruf der Welt. Und den schlechtbezahltesten. Und den nervenaufreibendsten. und den teuersten, da man für seine Fortbildungen, die nach dem Examen kommen, komplett alleine aufkommen muss (Kurskosten, Fahrt, evtl Übernachtung, Urlaub dafür nehmen).
Viel Erfolg beim Suchen der Praktikumsstelle und wenn es dann klappt, dann halte dir immer vor Augen, dass du nur zeitlich da bist und eben nicht überall den kompletten Einblick bekommst ;-)
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resiresi
Also Praktikum ist auf jeden Fall vorher zu empfehlen! Hab auch 1 Jahr FSJ in geriatrischer Reha gemacht. Glaub mir, danach hat man keine Skrupel mehr, jemand anzufassen der schlecht riecht oder sonst was! Dann ist man wirklich abgehärtet.
Ein Pflegepraktikum ist eh meist vorraussetzung um an einer Schule genommen zu werden (bei uns glaub ich 6 Wochen).
viel Glück
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Lila Elch
Hallo!!
Also ein Praktikum ist in jedem Fall zu empfehlen. Ansonsten kann ich nur sagen, dass man sich an alles gewöhnen kann. Vorallem Gerüche oder ungepflege Menschen (Kääääsefüße, musste sicherlich jeder von uns schonmal ertragen ).
Schwieriger wird es dann bei den "psychischen Belastungen", aber auch da eignet sich, glaub ich, jeder Strategien an, wie er damit umgeht. Ich habe derzeit auch viele sehr dramatische Fälle in meinem Job, anfangs wars sehr schwer, das aufzuarbeiten, auch jetzt hab ich hin und wieder kurze Situationen, wo ich echt schlucken muss, aber ich kann mittlerweile gut damit umgehen. Man wird ja an alles langsam herangeführt!!!
Liebe Grüße, Karen
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