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Mario Schmid
Frage an unsere Patienten
Hallo liebe Patienten,
ich hab mal eine allgemeine Frage an Euch.
Was muss ein (e) Physio, Masseur(in) tun, wenn er (sie) im Terminkalender in Rückstand gerät?
Was stellt Euch als Patienten zufrieden wenn Ihr vielleicht 15 Minuten warten müsst?
Diese Frage tauchte bei mir auf als ich letztens so einen Tag hatte, wo ich von morgens bis abends einem zeitlichen Rückstand von 10 Minuten nachrannte.
Warte gespannt auf Eure Antworten
Mario
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DieterK
Hallo,
ich sehe das eher entspannt. Zehn Minuten sind doch noch absolut im Rahmen. Geh doch mal in die Arztpraxen rein. Trotz Termin wartest Du dort oft länger als 10-15 Minuten um dann nach 5 Minuten wieder draußen zu sein.
Wenn Du schon etwas machen möchtest...
Stell Dir einen kleinen Tisch hin, eine Kaffeemaschine oder Kaffeekanne, eine Tasse, Löffel, Zucker, Milch und gut ist. Vielleicht noch interessante Literatur. Wie heißt es doch so schön "das Akademinsche Viertel" sollte man immer einkalkulieren.
Dieter
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Finderin
Hallo Mario,
Verspätungen kommen doch von beiden Seiten her vor. Mir würde es nichts ausmachen für 10 Minuten oder etwas länger zu warten, ich wüßte nur gerne Bescheid.
Wenn es also abzusehen ist dass es etwas länger dauert, könnte man die Patienten vielleicht informieren, damit sie sich nicht wundern und damit sie vielleicht etwas umdisponieren können. Besteht die Möglichkeit einen neuen Termin zu machen oder geht das wegen der Leerzeit dann nicht? Ich weiß nichts über die Organisation.
Wie wird denn damit umgegangen wenn sich ein Patient verspätet? Mir ist das mal für ca 5 Minuten passiert und es gab einfach eine etwas kürzere Behandlung. Wie ist das bei längeren Verspätungen? Es gibt ja auch die notorischen Zuspätkommer. Bringen die dann regelmäßig den ganzen Terminplan durcheinander?
bis bald
die Finderin
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Mellimaus
Ich habe da kein Problem, ich warte beim Arzt ja auch. Also warum nicht auch beim Physiotherapeuten. Ich habe es aber noch nie erlebt das ich warten musste.
Aber ich warum soll ich mich beschweren, kann doch mal vorkommen. Ich nehme mir dann was zu lesen oder höre Musik oder schaue dem regen Treiben zu
10 Minuten sind doch außerdem nichts, ich habe Montag beim Arzt auf einen Termin zur Blutentnahme 1,5h gewartet und da war ich wesentlich unleidlicher so ohne Frühstück und mit knurrendem Magen
Außerdem weiß ich ja auch das mir im Gegenzug mein Therapeut auch nicht den Kopf abreißen würde, ich bin zwar immer pünktlich, aber es kann ja mal durchaus sein das man mal in Verzug gerät, da ich mit Bus und Bahn unterwegs bin ...
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JotEm
Bin zwar kein Patient, sondern Therapeut.
Pünktlichkeit ist ein absolutes Muss. Wenn sich der Therapeut verspätet, verspäten sich auch die Patienten. Dauerchaos ist vorprogrammiert.
Wer zu spät kommt wird kürzer behandelt. Der Rest ist Selbstdiziplin des Therapeuten. Wenn man zu spät ist muss man halt mal einen anrufen und absagen.
mfg: Jochen
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kessy
Also ich seh das als Patient auch absolut relativ. 10 Minuten oder auch mal ne viertel Stunde sind doch wirklich nicht viel.
Ich denke, es kann einem Therapeuten einfach passieren, das kurz vor Schluss einer Behandlung noch irgendwas besonderes ist, so dass eine Behandlung nicht punkt genau auf die Sekunde beendet werden kann...
Mir ist es letztens passiert, dass es mir wirklich kurz vor Ende der Einheit richtig heftig reingefahren ist. Da war ich auch froh das meine Therapeutin nicht auf die Sekunde genau abgebrochen hat, sondern mir noch geholfen hat. Und wenn sie sich diese Zeit eben für mich nimmt, darf sie das schließlich auch gern für andere tun .
Und wenn ich eben tatsächlich mal warten muss, steht in der Praxis in der ich in Behandlung bin, ein Kaltwasserspender, heißes Wasser, Teebeutel, Kaffee und genügend Lesestoff bereit.
Gruß kessy
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JotEm
15 Minuten sind 3/4 der Behandlungszeit.
Der Patient, der zu spät kommt, oder längere Behandlung braucht, sieht das als nicht viel an.
Der Therapeut, der seinen Tag planen muss, wird das in der Regel anders sehen.
Wenn der Patient mit einem Termin um 15 Uhr erst um 15,15 Uhr kommt und dann noch voll behandelt wird, kommt auch der Patient um 20,40 Uhr noch 15 Minuten später dran. Die Gruppe um 17 Uhr ist auch erst um 18,15 Uhr fertig. Die Kollegin, die den Raum für die nächste Gruppe um 18 Uhr braucht muss auch warten. Der Patient, der vorher noch gefragt hat, ob er auch pünktlich fertig ist, schafft den Termin nach seiner Behandlung auch nicht rechtzeitig.
Alle die warten mussten haben gelernt, dass sie auch noch die volle Behandlungszeit bekommen, wenn sie sich nicht ganz so beeilen, obwohl sie spät dran sind.
Es sind nur 15 Minuten! Wenn sie Dir an der Behandlung fehlen ist das viel.
mfg: Jochen
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DieterK
Hallo,
da bin ich ganz bei Jochen. Solange keiner der Patienten in seiner eigenen Behandlung darunter leiden muss, sprich auch nicht weniger Behandlungszeit bekommt, bewegt sich alles in einem akzeptablen Rahmen, trotz Wartezeit. Im extremsten Fall, wenn morgens schon beim ersten Patienten ein Zeitverzug entsteht, würde ich wahrscheinlich auch einen Patienten anrufen und den einen Termin verschieben. Es ist auch ein Unterschied, ob man selbständig in seiner eigenen Praxis arbeitet oder ob man angestellt oder in Teilzeit in einer großen Praxis ist. In einer großen Praxis ist es sicher auch mal möglich, dass ein Kollege kurzfristig hilft oder einspringt. Der Therapeut unterliegt auch ökonomischen Zwängen, die Arbeit ist sein täglich Brot. Aber was ist, wenn ein Patient mal Fragen hat, unmittelbar nach der Behandlung, die mit seinen Beschwerden zu tun haben, wenn er um Ratschläge bittet nach einer Massage? Oder wenn er dem Therapeuten eine Übung zeigen möchte, die er selber Zuhause bereits gemacht hat oder oder...? Läßt man ihn dann einfach stehen oder geht man darauf ein? Da kommt man doch auch in Zeitverzug. Ich stelle mir das ganz schön stressig vor. Oder sollte man so planen, dass man immer 10-15 Minuten pro Tag für solche Sachen einkalkuliert? Ist der zeitliche Druck für einen Therapeuten in Anstellung wirklich so groß, dass jede Minute zählt oder zählen muss, weil der Praxisinhaber ja Kosten hat...
Dieter
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janedoe
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Mario Schmid
Hallo zusammen
@ Dieter und Jochen:
Es ist ja wohl klar, dass nie die nachfolgenden Patienten nie die Zeitpuffer sein dürfen wenn man als Therapeut, wieso auch immer, in zeitlichen Rückstand gerät.
Pünktlichkeit muss als ein absolutes Muss angestrebt werden. Die Patienten kommen aus ihrem Tagesablauf heraus zu uns, das heisst, sie haben nach der Therapie ja auch wieder Verpflichtungen an denen sie pünktlich erscheinen müssen.
@ Finderin, Mellimaus, Kessy, Janedoe:
Es ist schön, dass Ihr es so entspannt seht. Vielen Dank dafür.
Diese Frage tauchte bei mir auf als ich letztens so einen Tag hatte, wo ich von morgens bis abends einem zeitlichen Rückstand von 10 Minuten nachrannte.
An eben diesem Tag hatte meine letzte Patientin eben genau dieses Verständnis nicht.
Nachdem ich eine heftige Schimpftirade über mich hatte ergehen lassen müssen, in der auch der Rest des Personals nicht gut weg kam, erklärte ich ihr, dass ich an der Verspätung schuld sei. Ich entschuldigte mich dafür und erklärte ihr auch, dass das Personal sie mangels Kommunikation meinerseits nicht hatte informieren können. Als ich ihr dann noch versichert hatte, dass natürlich nichts von ihrer Behandlungszeit verloren gehe beruhigte sie sich dann wieder.
Diese persönliche Erfahrung sowie das von Euch erwähnte zeigt mir mal wieder, dass 10 Minuten nicht für alle gleichlang empfunden werden. In Zukunft werden also meine Mitarbeiter noch genauer Bescheid wissen wenn ich Verspätung habe.
Liebe Grüsse aus den tiefst verschneiten Schweizer Bergen
Mario
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DieterK
Hallo Mario,
ich sehe das übrigens genauso entspannt wie "Finderin", "Mellimaus" etc. Das habe ich ja auch hier in diesem Thread weiter oben geschrieben.
Warum wird gerade hier bei euch Therapeuten so ein enormer Druck in Sachen Pünktlichkeit aufgebaut? Beim Arzt warte ich auch oft länger, auch mit Termin. Im Supermarkt stehe ich manchmal auch für ein paar Minuten an der Kasse in einer Schlange oder vielleicht mit meinem Auto in einem Stau. In einer Behörde passiert das auch ab und zu, dass ich auf eine Beratung warte, trotz Termin. Was ich sagen möchte...es gibt eben Ereignisse im einem Tagesablauf, ob nun große oder kleine, die lassen sich nicht planen und die sind auch nicht sofort beeinflussbar oder vorhersehbar. Gerade Deine letzte Patientin an diesem Tag hätte hier Verständnis haben müssen. Denn wie schnell kumuliert sich Zeit hoch, wenn ich vor dieser letzten Patientin bereits 15 oder 20 in Behandlung hatte. So erstrebenswert das ist, alles in einem genau minutiösen Rahmen zu halten, wir sind alle keine Maschinen und wegen 10 Minuten ein Affentheater zu veranstalten ist wirklich übertrieben. Wenn ich einen Termin in der Physio habe, dann ist das etwas, das ich ganz persönlich für mich mache oder machen lasse. Da ist es selbstverständlich, dass ich ein paar Minuten Zeit zusätzlich und die nötige Ruhe als Patient mitbringe. Das hört sich für mich alles so an, als ob Patienten in die Praxis gehetzt kommen und ihre Stoppuhr drücken, um dann genau so gehetzt, wie sie reingekommen waren, wieder die Praxis verlassen. Wenn Du unverschuldet, aus welchen Gründen auch immer, früh im Rückstand bist, dann hast Du entweder in Deinem Tagesablauf Karenzzeiten eingebaut, die Dir erlauben den Rückstand zu kompensieren oder die nachfolgenden 10 oder 15 Patienten kommen alle 10 Minuten später dran. Das machst Du doch aber nicht mit Absicht. Wenn Deine von Dir angesprochene Patientin sich so aufgeregt hat, dann unterstellt Sie dir ja fast schon Absicht. Zudem, so erstrebenswert Deine Absicht ist, man kann es nie allen Recht machen. Und wenn Du in Deiner Arbeit gut bist, dann nehme ich auch mal locker 10 Minuten Verspätung in Kauf. Noch ein kleines Beispiel. Kürzlich hatten wir eine Möbellieferung erwartet. Diese war für morgens zwischen 9 und 10 Uhr avisiert. Man nimmt sich Urlaub für den Vormittag und die Lieferung kam dann abends um 18 Uhr. Das ist ärgerlich und unverhältnismäßig! Nochmal meine Frage: Warum wird bei euch Physiotherapeuten immer so ganz genau auf die Uhr geschaut, aus Sicht der Patienten? Beim Arzt wären einige froh, wenn es "nur" 10 Minuten Wartezeit wären.
Grüße aus dem schönen Rheinland
Dieter
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Mario Schmid
Hallo Dieter,
grundsätzlich kann ich zu Deiner Antwort ja nur noch sagen: Du hast absolut recht.
Ich weiss nicht wie es andern ergeht, aber ich habe oft schon das Gefühl die Patienten kommen mit der Stoppuhr.
Aus zwei Gründen
1. Um zu sehen ob sie zur Zeit dran kommen.
2. Um sicher zu gehen, dasss sie auch die ganze Behandlungszeit bekommen haben.
Es gibt da die notorischen Typen, die nach jeder Behandlung als erstes auf ihre Uhr schauen. Aber das ist mir ja egal und kostet mich nur ein lächeln.
Ich muss hier aber auch anfügen, dass ich fast keine schlechten Erfahrungen mit Patienten mache. (Hab mir halt nur die lieben ausgesucht).
Liebe Grüsse Mario
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Finderin
Halli Hallo,
ich bin Arzthelferin und habe in einer HNO-Praxis gelernt. Dort wurden Termine im 5 Minuten Takt gemacht und da war schon von der Terminplanung her die Verspätung vorprogrammiert. Es gab Patienten, die mit Termin ca 45 Minuten oder noch länger warten mußten.
Sicher, Schmerzpatienten wurden immer mal dazwischen geschoben, aber eigentlich stand bei der Terminplanung schon fest, dass die Verspätung kommt. Es war ein Horror, so zu arbeiten. Entweder mußte man wie eine Maschine arbeiten und die Menschen wie eine Maschine behandeln, oder man nahm sich etwas Zeit wenn es nötig war und bekam dann den Ärger der anderen Patienten zu spüren. Ganz abgesehen davon dass es immer später Feierabend gab.
Und gerade in einer HNO-Praxis werden viele ängstliche Kinder mit starken Schmerzen behandelt.
Das war das eine Extrem und da würde ich die Stoppuhr verstehen.
Und dann gibt es Menschen, die fast aus Prinzip zu spät kommen und andere warten lassen. Sei es um die volle Aufmerksamkeit zu kriegen, sei es weil sie auf Uhren allergisch reagieren, keine Ahnung. Auch da würde ich die Stoppuhr verstehen und ein konsequentes Verkürzen der Behandlungszeit.
Beides ist für mich absolut daneben und ein respektloses Umgehen mit der Zeit von anderen.
Einmal von der Chefseite her, indem er die Verspätung vorprogrammiert und einmal von der Patienten-Seite her.
Aber es kann immer etwas unvorhersehbares passieren. Bei mir fielen damals zwei Busse hintereinander einfach aus. Was soll man da machen? Wie gesagt ich wurde eben etwas kürzer behandelt. Einmal hatte der Therapeut sich um gut 10 Minuten verspätet. Irgend ein Patient vor mir brauchte länger, bis er sich wieder anziehen konnte. So verschoben sich dann die Termine, ich bekam aber natürlich die volle Behandlugnszeit. Einmal brauchte ich auch etwas länger um wieder in Gang zu kommen, weil die Behandlung meinen Kreislauf total runtergefahren hatte.
Gut, das passiert eben. Das ist aber etwas völlig anderes als diese Achtlosigkeit mit der Zeit anderer Menschen.
bis bald
die Finderin
-
Mario Schmid
Da dieses Thema erschöpft zu sein scheint möchte ich allen danken die dieses Thema mit ihren Kommentaren spannend gemacht haben.
Mario
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